Dirt Picture Contest - Keine Heimkehr
Er kommt aus dem Donautal, aus dem ich auch komme. Er wurde nur ein paar Kilometer von meinem Stadtpalast entfernt gebaut, von den kräftigen Händen bayerischer Metallarbeiter und den Roboterarmen der besten Maschinenbauer. Er ist ein Stück Qualitätsarbeit, hart, schlicht, ehrlich und konsequent wie die Menschen der Region. Er war nicht unbedingt der nobelste unter den Wägen und nicht der schnellste, aber sicher ein Gefährt, auf das man sich verlassen konnte. Die Leute, die ihn geschaffen haben, hatten einen besseren tarifvertrag als andere Metaller. Das merkt man, wenn man die Tür zumacht. Klamp. Oder beim Unfall.
Im Innenraum ist alles intakt, die Konstrukteure und Arbeiter im Süden haben getan, was sie konnten. Jetzt steht er hier in Berlin, im Slum, und wird nie mehr zurück kommen in das breite Tal, in dem sich der Fluss träge durch den Auwald windet. Er steht hier schon seit ein paar Wochen rum, und wird auch noch eine Weile bleiben, bis irgendwann der Abschleppdienst kommt und ihn zur Verschrotten bringt. Aber das kann noch lange dauern.
Er war mal gut. Jetzt ist er nur noch ein Stück Müll auf Berlins Strassen, stahlgewordenes Mahnmal für all die Bayern, die hier in dieser Stadt den Moment verpasst haben, zu dem sie noch abspringen können. Morgen bin ich raus hier.
Im Innenraum ist alles intakt, die Konstrukteure und Arbeiter im Süden haben getan, was sie konnten. Jetzt steht er hier in Berlin, im Slum, und wird nie mehr zurück kommen in das breite Tal, in dem sich der Fluss träge durch den Auwald windet. Er steht hier schon seit ein paar Wochen rum, und wird auch noch eine Weile bleiben, bis irgendwann der Abschleppdienst kommt und ihn zur Verschrotten bringt. Aber das kann noch lange dauern.
Er war mal gut. Jetzt ist er nur noch ein Stück Müll auf Berlins Strassen, stahlgewordenes Mahnmal für all die Bayern, die hier in dieser Stadt den Moment verpasst haben, zu dem sie noch abspringen können. Morgen bin ich raus hier.
donalphons, 13:03h
Dienstag, 10. Januar 2006, 13:03, von donalphons |
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pathologe,
Dienstag, 10. Januar 2006, 13:14
Ist er...
...Deutschland?
[edit]
- Er gab nicht nur auf der Autobahn Gas
- Offensichtlich ist er von der Bremse runtergegangen
- Er hat's mal so richtig krachen lassen
- ...
[edit]
- Er gab nicht nur auf der Autobahn Gas
- Offensichtlich ist er von der Bremse runtergegangen
- Er hat's mal so richtig krachen lassen
- ...
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der_immobilienmakler,
Dienstag, 10. Januar 2006, 13:41
@ crash
Das kleine Stückchen Metall unter dem Audiring sieht aus, als tad ea di saupreißn di zunga derbleckn.
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kay,
Dienstag, 10. Januar 2006, 13:56
In Anbetracht der Crasheigenschaften des heimischen Farbrikats würde ich mich nicht mehr in die Italoflunder setzen - v. a. dann, wenn die Stärken des Einen beim Frontalcrash den Anderen auf jeden Fall platt machen.
Kannst Du Deiner Schwester nicht den SLK wegnehmen ? ;)
Kannst Du Deiner Schwester nicht den SLK wegnehmen ? ;)
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drsno,
Dienstag, 10. Januar 2006, 14:55
Spricht es nicht eigentlich für Berlin, dass die Karre noch nicht auf Ziegelsteinen aufgebockt und ausgeschlachtet den Halbstarken des Viertels zum Ausprobieren der am Neujahrstag zusammengesammelten Feuerwerkskörper diente?
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mouchi,
Dienstag, 10. Januar 2006, 16:48
gesehen habe ich das schon in vielen städten. dort sind es aber vielleicht nicht geschätzte 25.000 autos im jahr wie in berlin. das spricht eigentlich dafür, dass berliner soo arm nun nicht sind oder schlicht nicht mit geld umgehen können, denn sonst würden sie das noch verwerten.
auf dörfern geht das natürlich diskreter, da werden die teile im hintergarten oder neben der scheune verstaut.
auf dörfern geht das natürlich diskreter, da werden die teile im hintergarten oder neben der scheune verstaut.
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lebemann,
Dienstag, 10. Januar 2006, 17:51
Der mit dem Silberfischen parkt sollte aufpassen, das ihm das Stück Turiner Montagsblech nicht gleich mit aufgeladen wird wird, wenn der Abschleppwagen kommt.
Da gehört viel Mut dazu, mit dem Wagen so zu parken.
Da gehört viel Mut dazu, mit dem Wagen so zu parken.
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hockeystick,
Dienstag, 10. Januar 2006, 18:33
Lange bevor der Abschleppwagen kommt, kommt erst einmal ein städtischer Bediensteter mit einem leuchtendroten Papperl, auf dem etwas von einer Frist von einem Monat und einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro bla bla usw. usf. zu lesen ist. Schon in südlicheren Gauen zieht sich der amtliche Vorgang über einen Zeitraum von vielen Monaten hin, bis der Abschleppwagen dann endlich anrückt. In Berlin, tippe ich mal, wird die Karre noch da stehen, wenn der Funkturm schon lange in sich zusammengestürzt ist.
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burnster,
Dienstag, 10. Januar 2006, 19:49
Ein paar gute Jahre hab ich noch, bevor ein Stück Müll aus mir wird. Berlin, auch wenn ich es mag, kann diese Entwicklung aber durchaus beschleunigen. Da kann ich gar nicht widersprechen.
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juneday,
Dienstag, 10. Januar 2006, 19:59
Hey...
... es scheint ja Audi zu mögen (so lange es kein TT ist, hm?).
Ich bin erstaunt.
Ich bin erstaunt.
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donalphons,
Dienstag, 10. Januar 2006, 20:48
Oh, ich habe wie alle schlechteren Söhne besserer Familien dort gearbeitet.
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loreley,
Dienstag, 10. Januar 2006, 20:10
Immer wenn ich diese Dirt Pics von Berlin sehe, fällt mir Nabokov ein, der sich Anfang der 30iger Jahre wunderte, dass die Berliner ihren Sperrmüll im Grunewald entsorgen. Beschreibt er anschaulich in "Erinnerung, sprich". Die Strassen fand er im Gegensatz sehr sauber damals. Habe ich mir seltsamerweise gemerkt. Wahrscheinlich, weil ich auch allergisch auf sowas reagiere.
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donalphons,
Dienstag, 10. Januar 2006, 20:34
In den Grunewald müsste man mit dam Ikeaschrott erst mal kommen. So schauts aus. Ausserdem, warum in die Ferne schweifen, wenn die verschissene Strasse vor der Haustür liegt. Es ist unfassbar übel, das hier.
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gibsmir,
Dienstag, 10. Januar 2006, 23:21
Ich fand das Gejammer über die Love Parade und den Tiergarten immer so lächerlich. Da wird die ganze Hundescheiße und der Sperrmüll wenigstens einmal im Jahr anständig zerkleinert und festgetreten und was macht der Berliner? Die scheiß Drecksschnautze aufreißen.
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nixxon,
Mittwoch, 11. Januar 2006, 00:33
Was ist das eigentlich, "Berlin"?
Ich habe diese Stadt innerhalb von 20 Jahren ca. 10 Mal besucht und es war - mit oder ohne Mauer - immer dasselbe: ein Riesenhaufen Hundescheiße, der von extrem unfreundlichen Menschen bewohnt ist, die man sich Nacht für Nacht "nett"-saufen muss. Wer wirklich an einer Depression erkranken will, der siedle um nach Berlin, die Kloake der Republik! Echt jetzt!
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donalphons,
Mittwoch, 11. Januar 2006, 09:19
Gestern Nacht gab es an dieser Stelle eine Spamattacke, sorry dafür. Ich arbeite an einer finalen Lösung.
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che2001,
Mittwoch, 11. Januar 2006, 09:34
Die ständig wiederholte Aussage, Berlin sei von extrem unfreundlichen Leuten bewohnt, verwundert mich immer wieder. Ich erlebe Berliner als extrem kontaktfreudige Leute, die einfach so in der U- oder S-Bahn interessante Gespräche mit einem anfangen.
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donalphons,
Mittwoch, 11. Januar 2006, 09:37
Stimmt auch wieder.
"Hasse Kleingeld?"
"Ditte is mein Hund, awa in Wirklichkeit is detn Ausserirdischa, wa."
"Ey Alta ich schwör, brauchst Problem oda was?"
"Ditte is mein Hund, awa in Wirklichkeit is detn Ausserirdischa, wa."
"Ey Alta ich schwör, brauchst Problem oda was?"
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lebemann,
Mittwoch, 11. Januar 2006, 09:40
@ nixxon
Oh weia, Du armer.
Habe ich noch nie so empfunden. Woran mag das liegen ?
Vielleicht doch an Dir ?
Oh weia, Du armer.
Habe ich noch nie so empfunden. Woran mag das liegen ?
Vielleicht doch an Dir ?
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che2001,
Mittwoch, 11. Januar 2006, 10:43
Ich meine mehr so Leute, wie die Argentinierin, die mir eine halbe Stunde lang ihre Einschätzung der weltökonomischen Lage in Verknüpfung mit ihrer eigenen Migrationsbiografie erzählte, die Band, die an einem satirischen Song zum Themsa "Wir sind Papst" feilte und mich um Anregungen bat oder den Iraner, der eine lange Diskussion zum Thema nationale Identität, Islamismus und Drogen anfing. Zugegeben alles keine typischen Berliner, aber Leute, wie ich sie regelmäßig in Berlin treffe und mit ihnen ins Gespräch komme, Gespräche, die ich wohl auch mit Mitreisenden ím ICE, aber in U-oder S-Bahnzügen jedenfalls in kaum einer anderen deutschen Stadt führe. "Haste mal nen Euro?" "Schnauze, sonst Beule" , "Willste Gift?" (Angebot, mir Heroin zu verkaufen)
o.ä. bekomme ich auch in Bremen oder Hamburg zu hören. Es mag ja sein, dass Dir die die entsprechenden Leute mit den entsprechenden Sprüchen in Oberbayern nicht über den Weg laufen, ist mir da auch noch nicht passiert, aber das ist dann halt etwas spezifisch Oberbayerisches und das Ergebnis einer Mischung aus höherem Lebensstandard und einer erfolgreichen Polizeistaatlichkeit.
o.ä. bekomme ich auch in Bremen oder Hamburg zu hören. Es mag ja sein, dass Dir die die entsprechenden Leute mit den entsprechenden Sprüchen in Oberbayern nicht über den Weg laufen, ist mir da auch noch nicht passiert, aber das ist dann halt etwas spezifisch Oberbayerisches und das Ergebnis einer Mischung aus höherem Lebensstandard und einer erfolgreichen Polizeistaatlichkeit.
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lebemann,
Mittwoch, 11. Januar 2006, 10:48
@ che
Full ack !
Und dazu kostet Berlin mal locker 1/3 weniger als HH oder MUC oder, da steh Gott vor, FFM
@ nixxon
Nein, nein. Was tätest nur Du ohne mich. Aber ich bin ja für Dich da :-)
Full ack !
Und dazu kostet Berlin mal locker 1/3 weniger als HH oder MUC oder, da steh Gott vor, FFM
@ nixxon
Nein, nein. Was tätest nur Du ohne mich. Aber ich bin ja für Dich da :-)
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hiddensee,
Mittwoch, 11. Januar 2006, 11:20
im Gegensatz zum sueddeutschen Hinterwaeldlertum ist der Berliner ziemlich direkt, auch wenn mans manchmal nicht so direkt hoeren will. Die Angewohnheit Touris zu schicken, woher soll man auch wisssen, welche der 200 Karlstrassen er meint, erleichtert einem selbst das Leben und ist in anderen Erdteilen eher die Regel als die Ausnahme.
ich hab mich schnell dran gewoehnt.
ich hab mich schnell dran gewoehnt.
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hockeystick,
Mittwoch, 11. Januar 2006, 11:39
Dass die Bewohner bestimmter Regionen von Bewohnern anderer Regionen generell als unfreundlich wahrgenommen werden, ist ein Phänomen, das oft auf Gegenseitigkeit beruht. Ich kenne da eine Dame aus Bremen, die nicht mehr nach Bayern in Urlaub fährt, weil sie und ihre Familie dort vom Wirt "geduzt" (genauer: ge-"ihr"-t) wurde, was sie als grob und unfreundlich empfand, hier aber normal ist und sogar durchaus herzlich zu verstehen ist. Was der Bayer an sich umgekehrt vom Hanseaten hält, muss an dieser Stelle nicht weiter beleuchtet werden.
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