Auch nett - und halbwegs transparant

Es liegt mir wirklich fern, hier eine dieser elenden Wikipedia-Zensurdebatten anzufangen. Mir ist nur aufgefallen, dass die letzten Tage durchschnittlich 20 Nutzer über die Wikipediaseite zu Transparency International reinkamen. Ursache war ein Link zum Textvergleich über das Interview der ARD mit ihrem Korrespondenten aD und Transparency-Vorstand Bäumel, das innerhalb des Falles Moni vs Transparency eine grosse Rolle spielte und letztlich zu einem harschen Durchgreifen von Monis Rechtsanwalt führte.

Vielleicht hat Nutzer 08-15 bei Wikipedia den Fall nicht ganz verstanden. Vielleicht ist er nicht in der Lage, Zusammenhänge zu erkennen. Wie auch immer: Der gesamte Absatz zur ARD-Connection von Transparency wurde von 08-15 gelöscht, obwohl er die Prüfung durch zwei recht aktive Wikipedianer unbeanstandet durchlaufen hatte. Seine Begründung: Tagesschau ist hier irrelevant.

Montag, 3. April 2006, 03:46, von donalphons | |comment

 
Ja, das sind dann die Grenzen das Modells Wikipedia.

Bis zu einem gewissen Punkt kann ich es sogar verstehen wenn über mögliche Interpretationen diskutiert wird. Das Verständnis konnte ich nicht mehr aufbringen, als ich dort einmal eine Diskussion über eine einfache Formel miterleben durfte. Der Vorschlag, es einfach auszurechnen wurde mit Spott bedacht. So steht auch heute noch die falsche Näherungslösung im Artikel.

In Wikipedia schaffen sich Leute eine Welt wie sie ihnen gefällt. Nichts wirklich neues, aber mit dem Anspruch, mit denen man angetreten ist, nicht vereinbar.

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Grundsätzlich halte ich zwar nichts davon. In Ausnahmefällen kann man aber bei Wikipedia auch zuvor gelöschte Passagen einfach wieder aufnehmen. Was passiert dort eigentlich in einem solchen Fall? Mehrheitsentscheidung?

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Man könnte den Passus durchaus wieder aktivieren. Es geht hier auch nicht darum, Wikipedia einen Strick zu drehen. Es ist mir halt nur aufgefallen. Und die lapidare Begründung, nun, die behagt mir nicht.

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Oh, dass mal hier und da um Passagen gerungen wird, gehört dazu. Momentan ist der Absatz gerade wieder da. Dennoch gibt es großartige Artikel in der Wikipedia, gerade zu umstrittenen Fragestellungen. Frei nach Churchill würde ich formulieren: Die Wikipedia ist der schlechteste Ansatz, zu einem "objektiven" Artikel zu kommen, ausgenommen alle anderen. Gerade dann, wenn viel Geld im Spiel ist, um die Meinung der Öffentlichkeit in eine bestimmte Richtung zu lenken.

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Wie gesagt, es ging mir hier gar nicht um das oft zu lesende Geplärre. Nur um die Dokumentation.

Ich persönlich nutze Wikipedia nie, ohne selbst nachzuforschen, einfach weil ich ein paar mal erfahren habe, dass manche Dinge vielleicht fachlich durchaus ok, aber, was den Umfang angeht, wenig durchdacht und oft zu puristisch sind. Im Prinzip halte ich "mehr Information" stets für die bessere Lösung, denn das puristische Zusammenstreichen.

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Nun, die Britannica ist sicher besser, von der Harvard World Enciclopedia ganz zu schweigen. Aber eben nicht online und umsonst.

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Da bin ich nicht so sicher. Die Britannica tendiert gerade bei umstrittenen Themen dazu, unbelegte Behauptungen in unkritischer Weise wiederzukäuen, wenn sie nur oft genug in der Literatur aufgestellt werden (das hehre Prinzip "Lehrmeinung"). Ich verweise da nur auf meine kürzlich erwähnten Lieblingsthemen aus dem Bereich der Medizin; die entsprechenden Artikel der Britannica basieren z.T. auf einer Recherchequalität, die m.E. nur noch von der Aktuellen Kamera unterboten wurde.

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Dafür verwenden etablierte deutsche Lexika noch vielfach den Begriff "Menschenrassen" in einer seit über 50 Jahren obsoleten Weise.

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Menschenrassen?
Muss ich mir mal angucken. Die heutigen Kenntnisse der Humangenetik lassen kein anderes Urteil zu, als dass es "Menschenrassen" schlicht nicht gibt. Es gibt auch keinen "Kampf der Rassen" u.ä., sondern nur eine seit vielen Zigjahrtausenden bestehende umfassende Wanderungs- und Mischbewegung eines gemeinsamen Genotypus "Mensch", die sich in den letzten Jahrhunderten noch verstärkt hat.

Also: Keine Rassen. So, und jetzt gucke ich mir das mal an. Ok, die deutsche Version dürfte relativ harmlos sein, wenngleich zu knapp, aber die englische Version ist tatsächlich extrem übel.

Was ist da los? Ist der Rassismus wieder auf dem Vormarsch?

TI-D-Vorfall in Wikipedia

Über den lexikalischen Rang des TI-D-Vorfalls und des damit notwendigen Umfangs an Text und Verlinkungen kann man sich streiten, allerdings fällt auf - ganz allgemein - dass der typische "Wikipedianer" ein eher distanziertes Verhältnis zu Blogs hat - und vorschnell von Irrelevanz ausgeht, wenn er das Stichwort "Blogs" hört. Der Benutzer "Tsui" (ein Wiener) macht da keine Ausnahme.

Ich finde, dass der TI-D Vorfall bei Wikipedia z.Zt. sogar etwas zu breit behandelt wird. Und etwas fachkundiger, was die Berurteilung angeht, würde ich mir das Ganze auch noch wünschen, dazu eine instruktivere Darstellung.

Tja, da ich aber inzwischen Konfliktpartei bin (Stichwort: Torpedos), halte ich mich an dieser Stelle raus.

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@dean, was die Relevanz/Irrelvanz von Blogs angeht, schau mal auf das Meinige, Deine Einschätzung würde mich interessieren.

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Inzwischen wurde es von 08-15 gleich wieder rückgängig gemacht - ohne Begründung. Ich glaube, schön langsam finde ich das, hm, lächerlich. Was für eine Mentaltität haben eigentlich Wikipedianer wie dieser (übrigens nach einer Wehrmachtsnummer benannte) 08-15?

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Genaugenommen nach einem Maschinengewehr. Der Name ist Programm.

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"Peter Eigen und engagierten Freunden" - Sind das die berühmten 11 Freunde? Haben die nicht wenigstens einen Nick? Woher weiß der Autor, daß die Freunde engagiert sind? Ist er einer von ihnen, vielleicht der RA? Der schreibt ja ganz viel.
Auch für den Rest des Eintrags gilt, daß sogar unsere Presseerklärungen sachlicher sind. Und was für eine irreführende Verwendung des Wortes "Philosophie". So was nennt man Vision.
Was ist Wikipedia eigentlich? Eine internetbasierte Werbeplattform?

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Blogger vs. Journalisten zum Xten
Dieses Mal im FR-Blog. Naja lest selbst. http://forum.fr-aktuell.de/blog/?p=191

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Hey, ist ja lustig, wie schnell man hier zum Feindbild wird.

Wikipedia-Artikel sollen die enzyklopädisch relevanten Informationen zum jeweiligen Thema zusammentragen. Ein Satz zu dieser Geschichte ist da sicher angemessen, wie auch im "Du bist Deutschland"-Artikel die obligaten Klowände natürlich nicht fehlen dürfen. Aber viel mehr eben auch nicht.

Die Rezeption in den Medien und wer sich da von wem ungerecht behandelt fühlt, ist für einen Artikel über TI nicht relevant. (Welche Mentalität hat denn der nicht angemeldete Benutzer, der den gelöschten Absatz kommentarlos (!) wieder eingestellt hat, könnte man da fragen.)

Inzwischen wurde die Textpassage übrigens so weit ausgearbeitet, dass sie eben nicht mehr einen Kommentar zu tagesschau.de, sondern einen Kritikpunkt an TI wiedergibt.

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Feindbild? Bitte keine Unterstellungen.
Ich berichte nur. So ist das Leben, wer lapidar streicht, muss damit leben, dass andere darüber reden. Mit Feindbild hat das noch nicht viel zu tun. Wenngleich ich sagen muss, dass mir die obige Einlassung und der darin enthaltene Gutsherrenton im zweiten Absatz schon zeigt, dass ich gut daran tue, Wikipedia als Quelle immer erst mal nicht vollkommen zu trauen - zu viele Eingreifende, die meinen, das Recht gepachtet zu haben.

Ich würde jedem Lexikonschreiber dringend raten, sich nochmal genau den fall anzuschauen und dann vielleicht die eigene meinung zu überdenken, ob sich da wirklich nur jemand "ungerecht behandelt" fühlte. Echt jetzt.

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Passender Slogan
Susanne Osthoff fühlte sich durch die deutschen Medien ungerecht behandelt
Die verlorene Ehre der Katharina Blum ist eine Geschichte um eine Frau, die sich von der Bild-Zeitung ungerecht behandelt fühlte
Khaled al Masry fühlte sich durch die CIA ungerecht behandelt

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ach, o8/15 fühlt sich doch nur von Don ein bisschen ungerecht behandelt...

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offensichtlich. So ist das nun mal in dieser Welt.

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