Real Life 04.05.06 - Die NichthartzIVReise, Teil I
Sie kommt gleich, sagt er. Und mustert wenig angetan das Auto. Er weiss nicht, was er davon halten soll, vom Roadster, von dir, vom Trip nach München, der familienintern als Versuch, irgendwie eine geregelte Arbeit zu bekommen, ausgegeben wird. Es gibt durchaus Freunde in der Stadt, über die man etwas erreichen könnte, es hätte halt nichts mit dem Studium zu tun, aber halbtags irgendwas, da findet sich schon was, und vielleicht auch ein befreundeter Sohn, der ihr den Kopf wäscht und das mit der Ehe nochmal mit ihr übt. Man würde sogar jemand akzeptieren, der nicht ganz aus der Scjicht kommt und noch kein Abo beim Konzertverein hat. Trotz deiner idealen Vorraussetzungen auf dem Papier kommst du auf diesem Heilsplan nur als das nacheheliche gschlamperte Verhältnis vor, das einzuladen man, ups, wie könnte das passieren, das tut uns so leid, vergessen hat.
Umgekehrt weisst du zu viel über ihn und die Familie. Dunkelvioletter Lacoste-Pulli beim Rosenschneiden an der Einfahrt für S-Klasse und Shopping-SUV, das geht gar nicht. genauso wie Gespräche zwischen jemanden, der 18 Jahre woanders war und einem, der hier in einem Haus und in einer Firma mit einer Frau Karriere gemacht hat. Die Welt ist was für Vertriebler, drei Wohnsitze statt der sicheren Nachfolge im provinzfamiliären Clan ist was für Zigeuner oder Playboys, bekanntermassen eine in mal in Lissabon, dann wieder Berkeley und gerade in Südspanien lebende Freundin haben und trotzdem mit seiner Tochter nach München fahren ist unsittlich, mindestens, und dann auch noch in diesem verbeulten Roadster, aber sie ist auch über 30, da kann man ihr nicht mehr einreden.
Du plauderst mit ihm über den Garten, an dem drei Generationen gelangweilter Ehefrauen ihren Frust abgearbeitet haben und betonst, dass diese Pracht nur durch Alter und Kontinuität zu erreichen ist, nichts kann das ersetzen, so wie bei den K.s, die ihrem Sohn bei deinen Eltern um die Ecke zwar 1300 m² gekauft und eine Villa hingeklotzt haben, aber trotz aller Bemühungen eines Landschaftsarchitekten sieht es einfach, eana deaf Is sogn, wirst du vertraulich, so gschissn aus wia da neie Rodhausplods. Die Abendsonne scheint, eine Amsel zerrt einen Wurm aus dem schwarzen Boden der Tiefebene, das Leben ist schön, und die Treppe herunter, eine viertel Stunde zu spät, kommt Iris, in leicht, hell, durchscheinend und frühlingshaft. Das letzte Angebot, doch den schwarzen 500er zu nehmen, lehnst Du charmant ab, und dann geht es los.
Fahr nicht so schnell, jammert Iris, als es sie schon bei Tempo 90 durchbläst. Ach komm, beruhigst du sie, das passt so, du wirkst dann nicht so streng, eher so, als hättest du gerade Sex gehabt, sowas kommt da an, glaub mir. Don, verweist sie dich, ich will aber nicht wirken wie deine alten PR-Huren. Was weisst du schon über meine - setzt du an, aber da fällt dir ein, dass sie tatsächlich was darüber weiss, viel sogar, du und deine grosse 2001er Munich Area Klappe, also hältst du den Mund, gehst runter auf 75 und lässt dich von Familienvätern überholen, deren grösster Traum, nach ihrem verkniffenem Gesichtsausdruck zu schliessen, das Vorbeirasen an einem Roadster in ihrem weissen Opel Kombi war. Vor euch, in der Hochebene, liegt München, ein Abend und eine immer noch andauernde Geschichte mit einem senfgasgrün gekleideten Jaguarfahrer und seiner bekreuzten Gattin sowie viele andere Gestalten, deren Freakshow vorzuführen du irgendwann nicht umhin können wirst, im bald folgenden zweiten Teil.
Umgekehrt weisst du zu viel über ihn und die Familie. Dunkelvioletter Lacoste-Pulli beim Rosenschneiden an der Einfahrt für S-Klasse und Shopping-SUV, das geht gar nicht. genauso wie Gespräche zwischen jemanden, der 18 Jahre woanders war und einem, der hier in einem Haus und in einer Firma mit einer Frau Karriere gemacht hat. Die Welt ist was für Vertriebler, drei Wohnsitze statt der sicheren Nachfolge im provinzfamiliären Clan ist was für Zigeuner oder Playboys, bekanntermassen eine in mal in Lissabon, dann wieder Berkeley und gerade in Südspanien lebende Freundin haben und trotzdem mit seiner Tochter nach München fahren ist unsittlich, mindestens, und dann auch noch in diesem verbeulten Roadster, aber sie ist auch über 30, da kann man ihr nicht mehr einreden.
Du plauderst mit ihm über den Garten, an dem drei Generationen gelangweilter Ehefrauen ihren Frust abgearbeitet haben und betonst, dass diese Pracht nur durch Alter und Kontinuität zu erreichen ist, nichts kann das ersetzen, so wie bei den K.s, die ihrem Sohn bei deinen Eltern um die Ecke zwar 1300 m² gekauft und eine Villa hingeklotzt haben, aber trotz aller Bemühungen eines Landschaftsarchitekten sieht es einfach, eana deaf Is sogn, wirst du vertraulich, so gschissn aus wia da neie Rodhausplods. Die Abendsonne scheint, eine Amsel zerrt einen Wurm aus dem schwarzen Boden der Tiefebene, das Leben ist schön, und die Treppe herunter, eine viertel Stunde zu spät, kommt Iris, in leicht, hell, durchscheinend und frühlingshaft. Das letzte Angebot, doch den schwarzen 500er zu nehmen, lehnst Du charmant ab, und dann geht es los.
Fahr nicht so schnell, jammert Iris, als es sie schon bei Tempo 90 durchbläst. Ach komm, beruhigst du sie, das passt so, du wirkst dann nicht so streng, eher so, als hättest du gerade Sex gehabt, sowas kommt da an, glaub mir. Don, verweist sie dich, ich will aber nicht wirken wie deine alten PR-Huren. Was weisst du schon über meine - setzt du an, aber da fällt dir ein, dass sie tatsächlich was darüber weiss, viel sogar, du und deine grosse 2001er Munich Area Klappe, also hältst du den Mund, gehst runter auf 75 und lässt dich von Familienvätern überholen, deren grösster Traum, nach ihrem verkniffenem Gesichtsausdruck zu schliessen, das Vorbeirasen an einem Roadster in ihrem weissen Opel Kombi war. Vor euch, in der Hochebene, liegt München, ein Abend und eine immer noch andauernde Geschichte mit einem senfgasgrün gekleideten Jaguarfahrer und seiner bekreuzten Gattin sowie viele andere Gestalten, deren Freakshow vorzuführen du irgendwann nicht umhin können wirst, im bald folgenden zweiten Teil.
donalphons, 12:44h
Freitag, 5. Mai 2006, 12:44, von donalphons |
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drsno,
Freitag, 5. Mai 2006, 14:14
Ist es nicht eine Wohltat mit nur 15 selbstlosen Kilometern pro Stunde gleich zwei Menschen eine Freude gemacht zu haben?
Obwohl ich mir eine Beifahrerin in post-Beischlaf-Optik auch ganz apart vorstellen kann...
Obwohl ich mir eine Beifahrerin in post-Beischlaf-Optik auch ganz apart vorstellen kann...
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donalphons,
Freitag, 5. Mai 2006, 14:16
Bei der Vorstellung wird es im Rahmen dieses Blogs und meiner Realität auch bleiben, das kann ich an dieser Stelle glaubhaft versichern.
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