Verschwendet

weil sie es nicht sehen, sie schauen auf den Boden, als sie zu ihren Wägen hetzen, um heimzukommen zur Glotze und zur hirnfreien Abendgestaltung, oder zum nächsten hardcore Learning für die nächste Prüfung. Nach 20 Minuten ist das Spektakel sowieso vorbei, vom gleissenden Gelb im Westen bis zum tiefen Blau der frühen Nacht im Osten, und das Photo ist ein Dreck gegen die Realität.



Die Sonne scheint nicht für alle, nicht für die Dummen, Gemeinen, Verbohrten und Abgelenkten gleichzeitig, sie scheint nur für die happy few, und erlöst sie kurz von der Niederung, der Schlechtigkeit und der Banalität des Daseins. In hundert Jahren sind wir alle tot, die Festplatte dieses Blogs ist längst zerfallen, nichts wird bleiben, und andere werden es nicht sehen, nicht hier und nicht draussen, sondern sich anderweitig unterhalten, es wird neue Lösungen, Ideen und Trends geben, die das besser können als alles, was wir heute kennen.

Verfickt, geht raus, haut ab, ich will die nächsten Monaten bei schönem Wetter hier keinen von Euch bei was anderem als Vermeidungssurfen sehen.

Montag, 8. Mai 2006, 22:47, von donalphons | |comment

 
Naja, wenn ich mir die Posting-Zeiten einiger der vorherigen Beiträge hier so ansehe... ;-)

Allerdings soll es ab morgen nachmittag ja eh regnen und schon ist eine Entschuldigung parat - zwar nur bis zum Mittwoch abend, aber immerhin.

... link  

 
Ich habe ja auch Asthma und kann nicht länger als 10 Minuten am Stück draussen sein. Krankheit entschuldigt.

... link  

 
Außerdem zählt die Dachterasse allemal als Außenaufenthalt. Ist wahrscheinlich besser als ein Spaziergang durch manche Gegend.

... link  


... comment
 
"In hundert Jahren sind wir alle tot, die Festplatte dieses Blogs ist längst zerfallen, nichts wird bleiben, "
Wer weiß, als einer der ersten A-Lister kommt man vielleicht in die Nationalbibliothek? Oder auf Mikrofilm in einen Bunker?
Ob sich das in 100 Jahren jemand ansieht, bleibt fraglich, aber in 1000 Jahren ist das Interesse an "primitiven Kommunikationsmethoden" vielleicht schon wieder größer...

Was uns nicht davon abhalten sollte, das Wetter zu genießen, so lange es gut bleibt. Westwind jedenfalls wird kein gutes Wetter nach Deutschland bringen.

... link  

 
Ich bin in der Nationalbibliothek, wenn auch nicht mit meinem Blog. "Liquide" könnte als wichtige historische Quelle zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte betrachtet werden oder auch als eine Art Decamerone einer Epoche, die ähnlich der Krise des Spätmittelaters als Krise der kaptalistischen Postmoderne gedeutet wird.

... link  

 
In der Nationalbibliothek bin ich auch. Mit Monographien und meiner Diss - und einigen Journal-Artikeln. Nur ich glaube nicht, dass dies in 100 Jahren noch irgendjemanden interessieren wird. Es interessiert schon 2 Jahre später keinen mehr. Da geht die Wissenschaft mit Siebenmeilenstiefeln drüber weg. Dagegen sind Milieustudien wie "Liquide" sicher für die nachwelt interessanter.

... link  

 
Tatsächlich verheisst der Roman, das grosse Sittengemälde sowas wie - begrenzte - Dauerhaftigkeit. Facta est Fabula, aber gerade fabulae sind bekanntlich langlebig. Wobei es durchaus wissenschaftliche Texte gibt, auf die man aufbauen muss, wenn es sich etwa um Primärquellen handelt. Ist man erst mal drin in der Literaturliste, wird man über Generationen weiterkopiert, egal wie dumm das Geschriebene war.

... link  

 
So bleibt mir auch ein wenig Hoffnung.

... link  

 
Das mit dem Generationen weiterkopieren ist heutzutage nicht mehr so - zumindest in den Naturwissenschaften, aber auch im den Sozialwissenschaften. Das mag in den Kulturwissenschaften anders sein. Der Output erschlägt jeden. Die Zeitschriften begrenzen die Anzahl der Quellenangaben oder bieten zusätzliche References nur als online veröffentlichte Liste. Spätestens wenn der Output eines Autors versiegt oder an Qulität verliert, weil er pensioniert oder müde ist, erscheint er nicht mehr in den Literaturanhängen - auch weil er damit den Zitierzirkeln keine Gegenleistung mehr bieten kann.

... link  

 
Na, bei uns ist das anders: Die Primärquellen sind nicht unendlich, sie sind begrenzt. Wir haben nicht alle Urkunden der Agilolfinger, wir haben nur ganz wenige. Es gibt nicht 23.000 ausgegrabene Seeuferrandsiedlungen, sondern nur ein paar Dutzend. Es gibt nicht 1.000 Wenzelsbibeln, es gibt eine. Geh an die Quelle, und keiner kommt an Dir vorbei. So läuft das bei uns.

... link  

 
Das Endliche wird vor dem Unendlichen zu nichts, es wird ein reines Nichts. B. Pascal

... link  


... comment
 
Geht auch Vermeidungsbloggen? Gibt ja WLan...
Auf baldig freies Durchatmen und bessere Zeiten.

... link  


... comment