Italien Mitte Mai
Man kann Touristenorte Anfang, Mitte Mai, nach dem ersten Ansturm zu Ostern, als schlichtweg frustrierend enpfinden. Viele Geschäfte sind zu, nichts lässt den Trubel und das Geschrei ahnen, das in wenigen Wochen über den ort hereinbrechen wird. Malcesine ist da ein Musterbeispiel: Hier kommt der Tourismus nur im Sommer her, dann aber mit aller Wucht aus Norden, wie ein stürmischer Vento, und rüttelt die alte Festungsstadt durch. Die Strassen, Plätze und Restaurants, die jetzt so leer sind, werden dann völlig verstopft sein.
Ich dagegen kann mich an dieser Leere nicht sattsehen, nicht genug meine Schritte in den engen Gassen hören, die sonst so voll sind mit schlecht angezogenem Plebs. Ich streife allein und schweigend durch den Ort, ich stehe über dem Parkplatz des örtlichen Coop im Zentrum und schaue hinter auf das Paar, dessen Hund nicht einsieht, jetzt mitzukommen. Sie versucht es mit Zureden, er hat sich solange hingesetzt und wartet. Sie haben viel Zeit. Es passiert nichts die nächsten 20 Minuten, sie bemerken mich nicht, aber diese träge, festgefrorene Zeit im Licht der Laternen hatte für mich etwas Magisches. Irgendwann steht der Hund dann auf, und sie gehen weiter.
Wenn man so allein durch die Strassen des verschlafenen Malcesines geht, nur leicht gestört durch die einzige 2-Mann-Live-Band, die Cucaracca spielt, worauf ein paar grauhaarige Touristinnen auf der Strasse vor dem Cafe wenig ansprechend tanzen, dann fallen einem so gewisse Dinge auf. Zwei Sachen sind merklich zurückgegangen. In den Fenstern ist nicht mehr so oft der blaue Schein der Glotzen wie in den 90er Jahren, als das Gebrüll aus der Kiste noch eine Metaebene des Stimmengewirrs auf der Strasse ausmachte. Und die Italiener scheinen das Telefonino, ihren Liebling der Jahrtausenwende, nicht mehr so wichtig zu nehmen, es wird weniger handyniert als in Deutschland. Es ist sehr ruhig, und es wird noch ruhiger, wenn man sich in die Lounge des Grand Hotels am See setzt, einen Tee bestellt und auf den See hinausblickt. Ich mag das, Italien im Mai.
Beim Click auf das Bild gibt es die ganze Serie mit 14 Bildern, denkt Euch selbst etwas dazu aus.
Ich dagegen kann mich an dieser Leere nicht sattsehen, nicht genug meine Schritte in den engen Gassen hören, die sonst so voll sind mit schlecht angezogenem Plebs. Ich streife allein und schweigend durch den Ort, ich stehe über dem Parkplatz des örtlichen Coop im Zentrum und schaue hinter auf das Paar, dessen Hund nicht einsieht, jetzt mitzukommen. Sie versucht es mit Zureden, er hat sich solange hingesetzt und wartet. Sie haben viel Zeit. Es passiert nichts die nächsten 20 Minuten, sie bemerken mich nicht, aber diese träge, festgefrorene Zeit im Licht der Laternen hatte für mich etwas Magisches. Irgendwann steht der Hund dann auf, und sie gehen weiter.
Wenn man so allein durch die Strassen des verschlafenen Malcesines geht, nur leicht gestört durch die einzige 2-Mann-Live-Band, die Cucaracca spielt, worauf ein paar grauhaarige Touristinnen auf der Strasse vor dem Cafe wenig ansprechend tanzen, dann fallen einem so gewisse Dinge auf. Zwei Sachen sind merklich zurückgegangen. In den Fenstern ist nicht mehr so oft der blaue Schein der Glotzen wie in den 90er Jahren, als das Gebrüll aus der Kiste noch eine Metaebene des Stimmengewirrs auf der Strasse ausmachte. Und die Italiener scheinen das Telefonino, ihren Liebling der Jahrtausenwende, nicht mehr so wichtig zu nehmen, es wird weniger handyniert als in Deutschland. Es ist sehr ruhig, und es wird noch ruhiger, wenn man sich in die Lounge des Grand Hotels am See setzt, einen Tee bestellt und auf den See hinausblickt. Ich mag das, Italien im Mai.
Beim Click auf das Bild gibt es die ganze Serie mit 14 Bildern, denkt Euch selbst etwas dazu aus.
donalphons, 01:39h
Mittwoch, 24. Mai 2006, 01:39, von donalphons |
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jerry,
Mittwoch, 24. Mai 2006, 16:17
Hotel in Malcesine
Hallo danke fuer die Reisetipps. Welches Hotel kannst Du in Malcesine empfehlen? Das genannte Grand Hotel befindet sich nicht da lt. Google oder is da ein Missverstaendnis.
Danke & Gruss
Danke & Gruss
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donalphons,
Donnerstag, 25. Mai 2006, 17:07
Was ich persönlich immer sehr nett fand, liegt etwas nördlich ausserhalb und unterhalb des Ortes, wo ich immer bin (der aber nicht so einfach zu buchen ist, das geht über Bekanntschaft), ist das Hotel al Molino in Campagnola:
http://www.hotelalmolino.com/de/hotel.htm
Nett, einfach, günstig. Zu Fuss sind es 20 Minuten nach Malcesine. Weiter südlich ist ein Hotel, wo ich als Kind war und es ganz toll fand, besonders die Nächte am erleuchteten Pool; Hotel Rely in Brenzone:
http://www.hotelrely.com/index1.html#
Eine Stilikone aus den 60er Jahren, früher wuchs durch das Dach des Restaurants ein Olivenbaum in den Himmel. Ansonsten gibt es in Campagnola noch das Residence Hotel Alesi, auf einem Vorsprung gelegen und bei Müncher Seglern beliebt.
Die klassische Adresse schlechthin, die meine Eltern bevorzugt hätten und die ich überhaupt nicht zu schätzen wusste, so dass wir nach Brenzone gingen, wo dann meine kleine Schwester terror gemacht hat, ist das Hotel du Lac et du Parc in Riva. Und wenn ich ehrlich bin, mag ich es bis heute nicht.
http://www.hotelalmolino.com/de/hotel.htm
Nett, einfach, günstig. Zu Fuss sind es 20 Minuten nach Malcesine. Weiter südlich ist ein Hotel, wo ich als Kind war und es ganz toll fand, besonders die Nächte am erleuchteten Pool; Hotel Rely in Brenzone:
http://www.hotelrely.com/index1.html#
Eine Stilikone aus den 60er Jahren, früher wuchs durch das Dach des Restaurants ein Olivenbaum in den Himmel. Ansonsten gibt es in Campagnola noch das Residence Hotel Alesi, auf einem Vorsprung gelegen und bei Müncher Seglern beliebt.
Die klassische Adresse schlechthin, die meine Eltern bevorzugt hätten und die ich überhaupt nicht zu schätzen wusste, so dass wir nach Brenzone gingen, wo dann meine kleine Schwester terror gemacht hat, ist das Hotel du Lac et du Parc in Riva. Und wenn ich ehrlich bin, mag ich es bis heute nicht.
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