Magazine für deutsche Elite sind sinnlos.
Gestern Nacht und heute Morgen war ich in zwei Besprechungen, in denen das offensichtlich wurde. Denn es gibt sie nicht, die deutsche Elite. Da sitzt man in einem Raum mit Leuten, die qua Geld und Herkunft zu den 5% Oberklasse gehören. Die von einem miesen, kleinen Arschloch geleimt wurden, das keine Manieren hat und keinen Stil, nur eine Vertreterbande, die so angenehm ist wie ein NE-Pleitier nach zu viel Gaudipillen. Und von sowas lassen sich Leute ausnehmen wie eine Weihnachtsgans in der Hoffnung, dass sie durch diesen Deal noch ein wenig klüger sind als der dumme Rest des Landes. Das wird schon, sagen sie sich, dieses Schlupfloch ist wie für micht gemacht - und dahinter wartet nur der Metzger mit dem Bolzenschussgerät.
Da hocken dann Manager aus München, Firmenerben aus Dortmund und neureiche Zahnklinikbesitzer aus Dresden zusammen und schauen sich an. Elite dieses Landes. Und obwohl alle gleich dumm waren und jetzt die gleichen Probleme und Schulden haben, können sie einander nicht ab. Das ist das regionale Problem der Elite in diesem Land. Deutschland ist nicht Frankreich, wo alles in Paris zusammen läuft. Es ist nicht England, wo man in London sein muss. Deutschland hat nur die verschissene, bankrotte Ruinenkulisse vor Berlin und darin ein paar Bunker für die besseren Kreise, die sich grossenteils aus verarmten Popliteraten, Altwestberliner Subventionsbetrügern, mittigen Beraterschleim und Medienkamarilla requirieren, also genau der Abschaum, der dort sein muss, weil er andernorts nicht mal die Spucknäpfe des Rotaryclubs auslecken dürfte. Es hat keine Park Avenue, es gibt hier noch nicht mal eine Ostküste, nur ein paar Landkreise vor München, Frankfurt, Köln und Hamburg, wo Leute mit zu viel Geld in Häusern mit zu wenig Geschmack schimmeln. Die Lücken zwischen diesen föderalen Clans schliesst dann genauso dumm und hässlich die deutsche Architectural Digest mit Themen wie Gloria in Kenia. Eklusiv: Die Strandvilla der Fürstin.
Womit wir bei Park Avenue wären. Und bei Gruner und Jahr und Bertelsmann dahinter, namentlich bei der grossen Mama des Konzerns. Frau Mohn nämlich gibt sich leidlich Mühe, das, was an Elite so da ist, einzusammeln mit ihrem Rosenball. Ergebnis: Nicht vorzeigbar, da hilft auch keine Frau Minelli. Deutsche Elite dieser Kategorie ist so sexy wie die Unterwäsche aller deutschen Innenminister von 48 bis heute und zum Erbrechen langweilig, gerade noch irgendwie Gala-tauglich. Man nehme nur mal die deutsche AD in die Hand und schaue sich die Rubrik "AD bei" an, Du lieber Himmel, lass bitte den China Club einstürzen und im Boden verschlingen, das will keiner sehen, nicht umsonst landet das sogar in der AD ganz hinten, Stichwort Kundenpflege.
Es sind diese Freakshows ohne freakiges Verhalten, die so einem Societyblättchen hierzulande das Leben zur Hölle machen. Die, an die es sich wendet, lesen sowas sicher nicht. Bleibt also nur das Ausweichen auf die D-Prominenz der deutschen Glotzenlandschaft, mit Erkan und Stefan auf da korrekten Terasse vom Pacha ich schwör und die Keule is kein Dönertier (tm). Oder die Zilliardste Geschichte über Herrn Eichinger, der mal wieder das riskanteste Projekt aller Zeiten macht, wie bei jedem anderen auch. Dabei die Hoffnung, zwecks grosser Auflage irgendein postkulturelles Publikum Marke Sachbearbeiter anzusprechen, die das an sich artgerechte Neocongewürge von Cicero zu begreifen nicht in der Lage sind, und denen Focus zu viel Information enthält. Blöderweise haben die aber garantiert nicht das Geld, sich ein Poltrona Frau Sofa mit Seide von Dedar beziehen zu lassen.
Und damit wird es eng, zu eng. Eine verwertbare Elite bräuchte eine Art Regulierung und Ausbildung, die es hier nicht gibt. Macht nichts. Den Herrschaften, deren Frauen mit dem Cayenne auf die Koppel gefahren sind, wie einem die Haushälterin wissen lässt, ist sowas völlig egal. Das Pferd ist wichtiger und der neue Flachbildschirm, damit die Tochter ganz gross Gilmore Girls gucken kann. Im Prinzip ganz normale Leute, mitunter etwas dumm, wenn sie an Berlinimmobilien glauben, aber einfach nichts, was mehr als 5 Zeilen wert wäre. Der nächste Versuch kann kommen, wenn der Föderalismus abgeschafft wurde und alle a la Versailles unter Ludwig XIV nach Berlin drängeln, und sich dort dem Diktat der Kamarilla beugen. Davor ist das alles sinnlos. Darüber, um mitSaumagen der rheinichen Provinz Kohl zu sprechen, sollten wir uns freuen.
Da hocken dann Manager aus München, Firmenerben aus Dortmund und neureiche Zahnklinikbesitzer aus Dresden zusammen und schauen sich an. Elite dieses Landes. Und obwohl alle gleich dumm waren und jetzt die gleichen Probleme und Schulden haben, können sie einander nicht ab. Das ist das regionale Problem der Elite in diesem Land. Deutschland ist nicht Frankreich, wo alles in Paris zusammen läuft. Es ist nicht England, wo man in London sein muss. Deutschland hat nur die verschissene, bankrotte Ruinenkulisse vor Berlin und darin ein paar Bunker für die besseren Kreise, die sich grossenteils aus verarmten Popliteraten, Altwestberliner Subventionsbetrügern, mittigen Beraterschleim und Medienkamarilla requirieren, also genau der Abschaum, der dort sein muss, weil er andernorts nicht mal die Spucknäpfe des Rotaryclubs auslecken dürfte. Es hat keine Park Avenue, es gibt hier noch nicht mal eine Ostküste, nur ein paar Landkreise vor München, Frankfurt, Köln und Hamburg, wo Leute mit zu viel Geld in Häusern mit zu wenig Geschmack schimmeln. Die Lücken zwischen diesen föderalen Clans schliesst dann genauso dumm und hässlich die deutsche Architectural Digest mit Themen wie Gloria in Kenia. Eklusiv: Die Strandvilla der Fürstin.
Womit wir bei Park Avenue wären. Und bei Gruner und Jahr und Bertelsmann dahinter, namentlich bei der grossen Mama des Konzerns. Frau Mohn nämlich gibt sich leidlich Mühe, das, was an Elite so da ist, einzusammeln mit ihrem Rosenball. Ergebnis: Nicht vorzeigbar, da hilft auch keine Frau Minelli. Deutsche Elite dieser Kategorie ist so sexy wie die Unterwäsche aller deutschen Innenminister von 48 bis heute und zum Erbrechen langweilig, gerade noch irgendwie Gala-tauglich. Man nehme nur mal die deutsche AD in die Hand und schaue sich die Rubrik "AD bei" an, Du lieber Himmel, lass bitte den China Club einstürzen und im Boden verschlingen, das will keiner sehen, nicht umsonst landet das sogar in der AD ganz hinten, Stichwort Kundenpflege.
Es sind diese Freakshows ohne freakiges Verhalten, die so einem Societyblättchen hierzulande das Leben zur Hölle machen. Die, an die es sich wendet, lesen sowas sicher nicht. Bleibt also nur das Ausweichen auf die D-Prominenz der deutschen Glotzenlandschaft, mit Erkan und Stefan auf da korrekten Terasse vom Pacha ich schwör und die Keule is kein Dönertier (tm). Oder die Zilliardste Geschichte über Herrn Eichinger, der mal wieder das riskanteste Projekt aller Zeiten macht, wie bei jedem anderen auch. Dabei die Hoffnung, zwecks grosser Auflage irgendein postkulturelles Publikum Marke Sachbearbeiter anzusprechen, die das an sich artgerechte Neocongewürge von Cicero zu begreifen nicht in der Lage sind, und denen Focus zu viel Information enthält. Blöderweise haben die aber garantiert nicht das Geld, sich ein Poltrona Frau Sofa mit Seide von Dedar beziehen zu lassen.
Und damit wird es eng, zu eng. Eine verwertbare Elite bräuchte eine Art Regulierung und Ausbildung, die es hier nicht gibt. Macht nichts. Den Herrschaften, deren Frauen mit dem Cayenne auf die Koppel gefahren sind, wie einem die Haushälterin wissen lässt, ist sowas völlig egal. Das Pferd ist wichtiger und der neue Flachbildschirm, damit die Tochter ganz gross Gilmore Girls gucken kann. Im Prinzip ganz normale Leute, mitunter etwas dumm, wenn sie an Berlinimmobilien glauben, aber einfach nichts, was mehr als 5 Zeilen wert wäre. Der nächste Versuch kann kommen, wenn der Föderalismus abgeschafft wurde und alle a la Versailles unter Ludwig XIV nach Berlin drängeln, und sich dort dem Diktat der Kamarilla beugen. Davor ist das alles sinnlos. Darüber, um mit
donalphons, 15:48h
Donnerstag, 24. August 2006, 15:48, von donalphons |
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supatyp,
Donnerstag, 24. August 2006, 15:55
frau mohn
geht ja mit "gutem" beispiel voran. warenSe schomma bei der in der hütte? da steht alles kreuz und quer ohne plan durchenander, alles teuer, keine frage, aber stil kamman nich kaufen, auch nich in gütersloh
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booooster,
Donnerstag, 24. August 2006, 16:10
In Deutschland gelten
ganz klare Reichtums (mithin Geld-Elite) Grenzen. Beim Doppelten des Durchschnittsnettoeinkommen geht es mit "einkommensreich" los. Das sind dann.... Achtung: ca. 3.400 Euronen! (ca. 2% der Bevölkerung). Das Dreifache des Durchschnittseinkommens (0,5% der Bevölkerung)* sind dann rund und bummelig 5.200 netto. Also ich kenne eine menge Leute mit solchen Einkommen. Aber in diesen Haushalten habe ich noch nie PA oder AD gesehen. taz schon eher. Fast immer "Summit" vom Deutschen Alpenverein.
Jetz mal ganz kurz einen Bezug zu den Seiden-Bezügen der Sofas und den Cayennes: Selbst mit einem 5.000er-Netto muß man schon eine Zeit sparen, um sich diese Hobbies leisten zu können. Mit anderen Worten: Es bleibt eine Homöopathische Dosis Bevölkerung übrig, die wirklich Zielgruppe für diese Art Konsum sein könnte. Und ich darf vermuten, dass die lieber einen (Innen-)Architekten engagieren, als sich durch Blatt zu quälen, das kein Mensch kennt, und das ich an noch keinem Kiosk gesehen habe.
Das muß doch eigentlich irgendjemandem bei G+J aufgefallen sein, oder?
*) Zahlen vom Deutschlandfunk 2005: Zur Soziologie des Reichtums
Jetz mal ganz kurz einen Bezug zu den Seiden-Bezügen der Sofas und den Cayennes: Selbst mit einem 5.000er-Netto muß man schon eine Zeit sparen, um sich diese Hobbies leisten zu können. Mit anderen Worten: Es bleibt eine Homöopathische Dosis Bevölkerung übrig, die wirklich Zielgruppe für diese Art Konsum sein könnte. Und ich darf vermuten, dass die lieber einen (Innen-)Architekten engagieren, als sich durch Blatt zu quälen, das kein Mensch kennt, und das ich an noch keinem Kiosk gesehen habe.
Das muß doch eigentlich irgendjemandem bei G+J aufgefallen sein, oder?
*) Zahlen vom Deutschlandfunk 2005: Zur Soziologie des Reichtums
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strappato,
Donnerstag, 24. August 2006, 16:44
Heisst das nun, dass Deutschland zu arm ist? Das würde ja den Daten über Vermögen, Pro-Kopf-Bruttoinlandprodukt, usw. entgegenstehen. Und das 10% der Bevölkerung 50% des Vermögens haben, 50% des Steueraufkommens erwirtschften, usw. ist ja kein deutsches Problem. Die Ungleichverteilung entspricht der in anderen Ländern.
Eher halte ich die Frage nach der Art des Konsums relevant. Was man per Flieger in die Karibik bringt, kann man hier nicht für Wohnkultur ausgeben. Deutschland ist "Reiseweltmeister", aber auch bester Markt für IKEA und Baumärkte. Dazu kommt, dass die Pro-Kopf-Wohnfläche vergleichweise hoch ist. Was bei einem fixen Betrag zur Innenaustattung des eigenen Heims tendenziell weniger Euro für den qm ausmacht.
Um es mal grob zu skizzieren. Die Eliten sitzen mit viel zu viel Raum in der Provinz und versuchen dauernd der Provinz zu entkommen. Nicht der beste Boden für gehobene Wohnkultur.
Und sie bringen von ihren Reisen irgendwelchen Ureinwohner-Kitsch mit. Wahrscheinlich hängen in deutschen Stuben mehr afrikanische Masken als irgendwo anders auf der Welt.
Eher halte ich die Frage nach der Art des Konsums relevant. Was man per Flieger in die Karibik bringt, kann man hier nicht für Wohnkultur ausgeben. Deutschland ist "Reiseweltmeister", aber auch bester Markt für IKEA und Baumärkte. Dazu kommt, dass die Pro-Kopf-Wohnfläche vergleichweise hoch ist. Was bei einem fixen Betrag zur Innenaustattung des eigenen Heims tendenziell weniger Euro für den qm ausmacht.
Um es mal grob zu skizzieren. Die Eliten sitzen mit viel zu viel Raum in der Provinz und versuchen dauernd der Provinz zu entkommen. Nicht der beste Boden für gehobene Wohnkultur.
Und sie bringen von ihren Reisen irgendwelchen Ureinwohner-Kitsch mit. Wahrscheinlich hängen in deutschen Stuben mehr afrikanische Masken als irgendwo anders auf der Welt.
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booooster,
Donnerstag, 24. August 2006, 17:27
Um es mit Stephen Fry zu sagen: jede menge tibetanische Geburtsmatten :-)
Tja, vorbei die schönen Zeiten , als Aufenthalte in Afrika und Lateinamerika mit der Plünderung antiker Grabungsstätten garniert wurden. Ich durfte schon Maya-Messer aus glasartigem Stein anfassen. Gibt es nicht mal im Hamburger Museum für Völkerkunde. Aber wie gesagt: Diese Zeiten sind vorbei.
Heute geht man auf einen der Ethno-Ramsch-Märkte am Straßenrand zwischen Kapstadt und irgendwo sonst und kauft Maske, Giraffe, Blechdosenauto. Die Geschäftstüchtigen kaufen kleine Glasperlen und verticken diese als Bastelbedarf an die umliegenden Läden ihrer Provinz oder auf ebay.
Tja, vorbei die schönen Zeiten , als Aufenthalte in Afrika und Lateinamerika mit der Plünderung antiker Grabungsstätten garniert wurden. Ich durfte schon Maya-Messer aus glasartigem Stein anfassen. Gibt es nicht mal im Hamburger Museum für Völkerkunde. Aber wie gesagt: Diese Zeiten sind vorbei.
Heute geht man auf einen der Ethno-Ramsch-Märkte am Straßenrand zwischen Kapstadt und irgendwo sonst und kauft Maske, Giraffe, Blechdosenauto. Die Geschäftstüchtigen kaufen kleine Glasperlen und verticken diese als Bastelbedarf an die umliegenden Läden ihrer Provinz oder auf ebay.
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auch-einer,
Donnerstag, 24. August 2006, 18:44
bei de arme lernt mr s´koche, bei de reiche s´schbara, hegt ein schwäbisches sprichwort, das dahein geht, dass man bei den arnen das kochen, bei den reichen des sparen lernen könne.
lektüre von hochglänzenden magazinen, coffeetable-books, heimdekoration für innenarchitekten ist was für zahnwaltsgattinen. die sind beileibe nicht arm, aber eben auch nicht richtig reich, sonst würden die sich derlei unsinn sparen.
apropos vermögen, strappato, ich möchte wetten, in deiner ecke gibt es ein paar bauern, die, vom vermögen her gesehen, richtig reich sind. die lesen die bauernzeitung - wegen die anzeigen, werden sie auf befragen sagen - und wenn die sich die lokale tageszeitung halten, ist das schon viel. die werden aber auch den teufel tun, und ihr geld schwindlern in den rachen werfen.
allerdings, don, wenn das wirlich die elite der republik war, die sich da hat über den tisch ziehen lassen, dann gute nacht. elite hat irgendwo auch was mit eigener leistung und eigenen fähigkeiten zu tun. oder anders, sind da auch bayrische mittelständische unternehmer, wie die in festreden gern heissen, von solchen abzockern ausgenommen worden? wenn nicht - dann ist noch hoffnung.
lektüre von hochglänzenden magazinen, coffeetable-books, heimdekoration für innenarchitekten ist was für zahnwaltsgattinen. die sind beileibe nicht arm, aber eben auch nicht richtig reich, sonst würden die sich derlei unsinn sparen.
apropos vermögen, strappato, ich möchte wetten, in deiner ecke gibt es ein paar bauern, die, vom vermögen her gesehen, richtig reich sind. die lesen die bauernzeitung - wegen die anzeigen, werden sie auf befragen sagen - und wenn die sich die lokale tageszeitung halten, ist das schon viel. die werden aber auch den teufel tun, und ihr geld schwindlern in den rachen werfen.
allerdings, don, wenn das wirlich die elite der republik war, die sich da hat über den tisch ziehen lassen, dann gute nacht. elite hat irgendwo auch was mit eigener leistung und eigenen fähigkeiten zu tun. oder anders, sind da auch bayrische mittelständische unternehmer, wie die in festreden gern heissen, von solchen abzockern ausgenommen worden? wenn nicht - dann ist noch hoffnung.
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strappato,
Donnerstag, 24. August 2006, 19:01
Klar gibt es die. Nur mit Landwirtschaft kann man kaum richtig reich werden. Eher damit, dass die zum richtigen Zeitpunkt Äcker zu Bauland gemacht haben.
Was diesen aber mit dem ländlichen Geldadel - den mittelständigen Unternehmern - gemein haben: Die haben keinen Stil. Das sind die, deren Kinder von Beruf Sohn oder Tochter sind. Die können den Nachwuchs keine Motivation oder Neugier vermitteln. Obwohl die die Knete für eine wirklich exzellente Ausbildung hätten.
Und da schliesst sich der Kreis zu PA: Solche Zeitschriften sind für Leute, die über den eigenen Horizont blicken wollen und können. Auch wenn dieser Horizont nicht der ist, den ich als betrachtenswert erachte. Davon gibt es in Deutschland zu wenig. Das mag der Verlags-Jetset anders sehen, was aber an der selektiven Wahrnehmung liegt.
Was diesen aber mit dem ländlichen Geldadel - den mittelständigen Unternehmern - gemein haben: Die haben keinen Stil. Das sind die, deren Kinder von Beruf Sohn oder Tochter sind. Die können den Nachwuchs keine Motivation oder Neugier vermitteln. Obwohl die die Knete für eine wirklich exzellente Ausbildung hätten.
Und da schliesst sich der Kreis zu PA: Solche Zeitschriften sind für Leute, die über den eigenen Horizont blicken wollen und können. Auch wenn dieser Horizont nicht der ist, den ich als betrachtenswert erachte. Davon gibt es in Deutschland zu wenig. Das mag der Verlags-Jetset anders sehen, was aber an der selektiven Wahrnehmung liegt.
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richard graf rappoldstein,
Donnerstag, 24. August 2006, 16:44
In Gütersloh, in den frühen 80er Jahren ...
.... war ich ins Parkhotel eingeladen - so hiess das glaube ich . Ein Abendessen mit einem skandinavischen Autor, den man mir als Gymnasits zugeteilt hatte. Das Hotel war ein prachtvoller Bau. Voller Eleganz, mit Säulen, gedämpftem Licht, exzellenter Bedienung. Der Autor und ich waren die einizigen Gäste in dem mehere hundert Quadratmeter grossen Restaurant. Etwas später kamen die Mohns und ihre Familie. Nachdem wir uns verabschiedet hatten, sass die Elite Deutschlands allein in der Kulisse der ostwestfälischen Provinz. Sie wirkte etwas verloren.
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lehrbeauftragter,
Donnerstag, 24. August 2006, 17:36
Stilbildung
Heute meint's das Leben nicht gut mit mir: Eben beim Kauf einer hier verpönten Wochenzeitung erwarb eine jüngere Dame jenes Blatt. Das mag ja meinetwegen angehen, aber ein viel zu breites Gesäss in einer engen weißen Hose, ein sich deutlich abzeichnender Slipsaum - Herrgott, sagt den der Frau das nicht mal jemand. Soll sie die sechs Euro doch für Burda-Zeitschriften ausgeben.
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richard graf rappoldstein,
Donnerstag, 24. August 2006, 17:44
Das war die Frau ....
.... vom Schönburg. Die treibt so die Auflage hoch.
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norque,
Donnerstag, 24. August 2006, 18:09
Wochenzeitung? Sechs Euro? Wow. Welche ist das und warum ist die hier verpönt?
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supatyp,
Donnerstag, 24. August 2006, 18:14
mal im Ernst
ich glaube schon, daß man hier in D ein vernünftiges Blatt für die upper class machen kann, ohne den Poserstyle a la PackAvenue
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richard graf rappoldstein,
Donnerstag, 24. August 2006, 18:32
Nein, das funktioniert ....
.... nicht, weil wir regional isolierte Eliten haben, die sich gar nicht als Elite sehen. Ein Düsseldorfer Fabrikant hat mit einem aus Hamburg keine gemeinsame gesellschaftliche Basis. Deshalb benutzte AvS ja den Adel in den Patystrecken von Park Avenue. Die sind überregeional vernetzt, weil verwandt.
Die Sause des Fleischermeisters aus Charlotenburg interessiert den Rest der Republik nur mässig. Habe ich erwähnt, dass Berlin grauenhaft überschätzt ist. Paris Hilton sollte Berlin Hilton heissen.
Die Sause des Fleischermeisters aus Charlotenburg interessiert den Rest der Republik nur mässig. Habe ich erwähnt, dass Berlin grauenhaft überschätzt ist. Paris Hilton sollte Berlin Hilton heissen.
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apfelbaum,
Donnerstag, 24. August 2006, 18:39
Ich bin immer froh,
... wenn ich höre, der Elite geht's schlecht. da schlägt in mir das Revoluzzerherz. All die Umstürze, die wir in Mitteleuropa hatten, warn ja nix als "Bourgeoisie probt den Aufstand" - Intermezzos. Is die Elite scheiße und gehts dem Land scheiße, dann schaun mer mal, was die Zeit so bringt. Hoffentlich gutes. *vor mich hinträum*
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auch-einer,
Donnerstag, 24. August 2006, 18:50
es soll da verschiedenen adel geben, höre ich. wer sich für die klatschhefte hergibt, ist selber schuld.
eigentlicher adel hat und ist selber, die haben es nicht nötig, irgendwem den bajazz zu machen. so wie im süddeutschen die württemberg, die fürstenberg, die waldburg-zeil.
eigentlicher adel hat und ist selber, die haben es nicht nötig, irgendwem den bajazz zu machen. so wie im süddeutschen die württemberg, die fürstenberg, die waldburg-zeil.
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chat atkins,
Donnerstag, 24. August 2006, 19:14
Die alten Familien mit dem schweren Geld lesen keine bunten Blättchen. Schon gar nicht "Gesellschaftsmagazine". Das ist der Stoff für Wannabes ...
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noergler,
Donnerstag, 24. August 2006, 19:33
Nur noch Operetten-Adel
Ich habe es schon 100 mal gesagt und werde es gern noch 100 mal sagen: Auch "die württemberg, die fürstenberg, die waldburg-zeil" sind kein Adel, da der mit der Weimarer Verfassung abgeschafft wurde.
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auch-einer,
Freitag, 25. August 2006, 12:11
mit der weimarer verfassung wurden vorrechte abgeschafft, oder anders, eine rechtliche gleichstellung aller bürger hergestellt.
schon eher ein gleichmacher war das ns-regime, der zweite weltkrieg und die besatzungspolitik der udssr.
aber die kennen sich alle noch immer, bleiben unter sich, und die erfolgreichsten, die ihr vermögen nicht nur erhalten, sondern gemehrt haben, leben im stillen und haben es nicht nötig, anderen den promi zu machen.
als adel bezeichne ich sie deswegen, weil sie eben aus der alten kriegerkaste feudaler zeiten kommen.
diejenigen, die ihr vermögen mit handel oder industrie begründet haben, zähle ich zum alten grossbürgertum.
schon eher ein gleichmacher war das ns-regime, der zweite weltkrieg und die besatzungspolitik der udssr.
aber die kennen sich alle noch immer, bleiben unter sich, und die erfolgreichsten, die ihr vermögen nicht nur erhalten, sondern gemehrt haben, leben im stillen und haben es nicht nötig, anderen den promi zu machen.
als adel bezeichne ich sie deswegen, weil sie eben aus der alten kriegerkaste feudaler zeiten kommen.
diejenigen, die ihr vermögen mit handel oder industrie begründet haben, zähle ich zum alten grossbürgertum.
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hockeystick,
Freitag, 25. August 2006, 12:37
@noergler: Das ist so nicht ganz richtig. Das Preußische Gesetz über die Aufhebung der Standesvorrechte des Adels und die Auflösung des Hausvermögens (Adelsgesetz) vom 23. Juni 1920 macht schon durch seine Benennung klar, dass der Adel eben auch in der Weimarer Republik nicht "abgeschafft" wurde. Als soziale Gruppe existiert er nach wie vor, das kann ich Dir aus eigener Anschauung versichern.
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noergler,
Freitag, 25. August 2006, 13:17
Einen Teil seiner Privilegien hatte der Adel bereits 1848 verloren. 1919 war da es dann endgültig aus.
Die Weimarer Reichsverfassung vom 11. August 1919 besagt im Artikel 109, Absatz 2:
"Öffentlich-rechtliche Vorrechte oder Nachteile der Geburt oder des Standes sind aufzuheben. Adelsbezeichnungen gelten nur als Teil des Namens und dürfen nicht mehr verliehen werden."
Das ist die Abschaffung, weil ein Adel ohne Adelsvorrechte keiner mehr ist. Das wäre nämlich so was wie alkoholfreier Schnaps.
Daß die Dünkelaffen als "soziale Gruppe" weiterexistieren ist richtig, ändert aber nichts an der Rechtslage. Ich selbst kenne hier eine Tusse, die sich einen Dreck um das Verbot der Neuvergabe ehemaliger Adelsprädikate schert. Sie hat, selbst dem Sozialhilfemilieu entstammend, einen geheiratet, der "Freiherr" im Namen trägt. Sie nennt sich "Freifrau" und das Töchterchen wird von ihr als "die Freiin" bezeichnet.
Die Weimarer Reichsverfassung vom 11. August 1919 besagt im Artikel 109, Absatz 2:
"Öffentlich-rechtliche Vorrechte oder Nachteile der Geburt oder des Standes sind aufzuheben. Adelsbezeichnungen gelten nur als Teil des Namens und dürfen nicht mehr verliehen werden."
Das ist die Abschaffung, weil ein Adel ohne Adelsvorrechte keiner mehr ist. Das wäre nämlich so was wie alkoholfreier Schnaps.
Daß die Dünkelaffen als "soziale Gruppe" weiterexistieren ist richtig, ändert aber nichts an der Rechtslage. Ich selbst kenne hier eine Tusse, die sich einen Dreck um das Verbot der Neuvergabe ehemaliger Adelsprädikate schert. Sie hat, selbst dem Sozialhilfemilieu entstammend, einen geheiratet, der "Freiherr" im Namen trägt. Sie nennt sich "Freifrau" und das Töchterchen wird von ihr als "die Freiin" bezeichnet.
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hockeystick,
Freitag, 25. August 2006, 13:27
Ich kenne persönlich mehrere Angehörige des Adels, denen Du mit Deiner Darstellung ein wenig unrecht tust. Ich erlebe bei diesen Personen eines hohes Maß an Bildung und Kultur und ein ausgeprägtes Verantwortungsgefühl gegenüber der Gesellschaft, das sich auch in der Bereitschaft zeigt, unter hohem persönlichen Einsatz unternehmerisch tätig zu sein, und in ganz altmodischer Weise Verantwortung für Mitarbeiter und ihre Familien zu übernehmen. Vielleicht habe ich ja auch nur Glück gehabt, und meine Auswahl ist nicht repräsentativ.
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donalphons,
Freitag, 25. August 2006, 13:31
Es gibt wie immer solche und solche. Zum Glück.
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kay,
Donnerstag, 24. August 2006, 18:58
Materiell
Warum ist jmd. elitär, wenn er etwas mehr Geld auf dem Konto hat ? Für mich sind das erstmal Reiche, aber keine Eliten.
Elitär wird es dann, wenn geistiger und materieller Besitz bzw. Leistungsfähigkeit im Einklang sind. Einem Kunstmäzen würde ich z. B. viel eher etwas elitäres andichten.
Elitär wird es dann, wenn geistiger und materieller Besitz bzw. Leistungsfähigkeit im Einklang sind. Einem Kunstmäzen würde ich z. B. viel eher etwas elitäres andichten.
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chat atkins,
Donnerstag, 24. August 2006, 19:09
Da möchte ich doch mal intervenieren: Die meisten reichen Menschen je Quadratkilometer in Deutschland hat immer noch meine Heimatstadt Bremen. Alles andere kommt weit danach ...
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chat atkins,
Donnerstag, 24. August 2006, 19:23
Rudi Carrell ist auch nicht gemeint, der lebte als "Neureicher" bei Syke. Über dessen Vermögen lachen die Nachkommen jener calvinistisch reformierten Pfeffersackfamilien hier, die durch Baumwolle, Tabak, Kaffee und Auswanderer ein Vermögen machten, dass sich seither stetig verzigfacht hat. Denn es ist ja ein Gerücht aus Buddenbrooks Zeiten, dass diese Familien alle drei Generationen verarmten und gesellschaftlich abstiegen. Das Gegenteil ist richtig - aber man lebt gern diskret und verwahrt sein Geld bei einer Privatbank. Ein etwas bunterer Hund aus solchen Kreisen ist in Hamburg der Reemtsma ...
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weltenweiser,
Donnerstag, 24. August 2006, 19:11
Elitebashing
Wer schon elite basht (Ich glaube ja nicht, dass Elite zwangsäufig etwas mit Geld zu tun haben muss) der muss auch ein wenig Besserwisserei über sich ergehen lassen:
Learning Jura, Lesson 1:
Der Zahnklinikbesitzer ist der Büttel des Zahnklinikeigentümers.
Ist doch nicht so schwer, oder?
Learning Jura, Lesson 1:
Der Zahnklinikbesitzer ist der Büttel des Zahnklinikeigentümers.
Ist doch nicht so schwer, oder?
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donalphons,
Donnerstag, 24. August 2006, 19:55
@ weltenweiser: Ich habe nachweislich von Wirtschaft keine Ahnung und rede trotzdem drüber, manchmal sogar auf Kongressen. Anythng goes. Na und? :-)
@ Loreley: Die Elite wäre halt die passende Zilgruppe für die "hochklassige" Werbung.
@ Loreley: Die Elite wäre halt die passende Zilgruppe für die "hochklassige" Werbung.
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weltenweiser,
Freitag, 25. August 2006, 10:48
@Don: Soll das etwa heißen, wir werden doch nicht alle reich durchs bloggen?
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