Hausbibliothek der Aufklärung IV
Werfen wir doch mal einen Blick in den Bücherschrank. Nehmen wir an, wir leben im 18. Jahrhundert in der besseren Gesellschaft, Bürgertum aufwärts, und es gibt dieses Möbel und auch den passenden Inhalt, der schon damals viel über den Besitzer aussagt. Draussen vor dem Fenster wird vielleicht gerade einer verbrannt, der eine Prozession nicht grüsste, oder man bringt auf einem Karren Leute zur Galeere, die das Pech hatten, wegen des falschen Glaubens denunziert zu werden - das übliche in dieser Zeit, aber wir sind drinnen und gucken Bücher:
Drei Bände Titus Livius über die römische Geschichte, dann ein theologisches Lexikon aus Heidelberg in zwei Bänden, ein einzelner Band der 12-bändigen Erstausgabe des Apostolischen Wörterbuchs für Landpfarrer von Hyazinthe de Montargon, die komplette Polemiken gegen die Häretiker von Sardegna, ebenfalls in der Erstausgabe, dann jesuitische Marienminne, und dann wird es heiss, ganz heiss: Boccaccios Decamerone, gedruckt 1730 in Venedig, und dann die Erstausgabe von Rousseaus Brie... aber halt, so weit sind wir noch nicht - überlegen wir mal - nach welchem Buch würden wir am wenigsten greifen?
Des Augustinermönchs Hyazinthe de Montargon Dictionnaire Apostolique von 1752, avec Approbation & Privilége du Roi, das sich explizit an die Pfaffen wendet, die auf dem Kaff bitte die Schäfchen bei der Stange halten sollen, verspricht allergrösste Langeweile und theologische Debatten auf niedrigstem Niveau. Das mag der Grund für seinen grossen Erfolg sein, denn das auf Französisch abgefasste Werk erfreut sich vieler Nachdrucke bis ins 20. Jahrhundert. Ein Grund mag auch die Stellung von Montargon gewesen sein: Er war der Hofprediger von Ludwig XV., und damit am Hof der direkte Gegenspieler von Diderot, Voltaire und vielen anderen fortschrittlichen Geistern.
Kurz, Montargon ist einer der religiösen Fanatiker, die zu der Zeit langsam ins Hintertreffen geraten und zu retten versuchen, was zu retten ist. Schon das Inhaltsverzeichnis macht klar, dass es hier um einen Kampf ohne Rücksicht auf Verluste geht. Die Pfaffen in den Käffern sollen die Hölle anheizen und den Leuten die Schrecken des jenseits grell auspinseln. Montargon hat nichts Neues zu bieten, er gibt nicht nach, er will das eigene Klientel mit Druck und Zwang gefügig machen. Die beliebte Form des Wörterbuchs verkommt unter seiner Feder zur Waffe der Gegenaufklärung, und die geneigten Leser werden sich nun fragen: Was hat ein Scheusal wie Montargon in einer Serie über Aufklärung verloren?
Nun, auch Montagon kann sich den modernen Fragen nach dem Bewusstsein des Menschen, seiner Fähigkeit zu Gut und Böse, nicht wiedersetzen. Es ist die Zeit, da Emilie de Chatelet - eine Frau! Eine Frau und damit etwas, das Montargon nicht einmal in sein Wörterbuch aufnehmen wird! - mit ihrem Discours sur le Bonheur das menschliche Bewusstsein als Unterstützer und Helfer der weltlichen Freuden definiert. Ein unfassbarer Affront, soll doch das Bewusstsein allein der Erkenntnis der Religion, der richtigen Religion dienen. Montargon verbeisst sich in das Thema "Conscience", belegt mit Bibelzitaten und älteren, kanonischen Schriften, wie es zu sein hat und was das Bewusstsein darf - bis Seite 54.
Ich weiss nicht, wem das Buch im 18. Jahrhundert gehört hat. Wer immer es war, er hatte eine diabolische Intelligenz und überhaupt kein Verständnis für Montargon, aber sehr viel bösen, zynischen Humor. Denn von Seite 55 an wurde das christliche Bewusstsein aus dem Buch herausoperiert, und statt dessen Platz für ganz andere Zeugnisse des menschlichen Bewusstseins geschaffen:
Wie gesagt: Draussen vor dem Fenster bringt man zu dieser Zeit Menschen um, wenn sie das Falsche glauben, oder auch nur das falsche Buch lesen. Justiz und Kirche lesen nicht Voltaire, sie machen kurze Prozesse. Mitunter gibt es Freiräume, aber viele Bücher erscheinen in Holland oder fingierten Druckorten. Kommt ein neues Skandalbuch, distanziert sich der Autor sofort. Nicht aus Koketterie, sondern wegen der Gefahr. Bücherverbrennungen sind ganz normal, wer Aufklärer ist, lernt oft für ein paar Monate das Innere der Bastille kennen. Da ist es gar nicht dumm, einen öden Montargon zu entdärmen, um sicher zu sein. Denn wer sollte schon nach so einem Langweiler greifen?
Selbst ich, der ich alte Bücher um ihrer selbst willen mag, hätte es beinahe wieder weggelegt. Ich habe schon ein Wörterbuch zum Thema, das mich nicht sonderlich interessiert. Nur der Einband erschien mir so prächtig und atypisch für diese banale Bauernverarsche, dass ich darin blätterte.
Und dann diese feine Gemeinheit entdeckte, und aus den Seiten fast das Kichern hörte, das in einem Salon des 18. Jahrhunderts erklungen war, wenn der elende Pfaffe endlich verschwunden war, im dummen, durch die Ansicht der Buchrücken genährten Glauben, man hätte dort wirklich Interesse am geistigen Ausfluss der römischen Krankheit.
Drei Bände Titus Livius über die römische Geschichte, dann ein theologisches Lexikon aus Heidelberg in zwei Bänden, ein einzelner Band der 12-bändigen Erstausgabe des Apostolischen Wörterbuchs für Landpfarrer von Hyazinthe de Montargon, die komplette Polemiken gegen die Häretiker von Sardegna, ebenfalls in der Erstausgabe, dann jesuitische Marienminne, und dann wird es heiss, ganz heiss: Boccaccios Decamerone, gedruckt 1730 in Venedig, und dann die Erstausgabe von Rousseaus Brie... aber halt, so weit sind wir noch nicht - überlegen wir mal - nach welchem Buch würden wir am wenigsten greifen?
Des Augustinermönchs Hyazinthe de Montargon Dictionnaire Apostolique von 1752, avec Approbation & Privilége du Roi, das sich explizit an die Pfaffen wendet, die auf dem Kaff bitte die Schäfchen bei der Stange halten sollen, verspricht allergrösste Langeweile und theologische Debatten auf niedrigstem Niveau. Das mag der Grund für seinen grossen Erfolg sein, denn das auf Französisch abgefasste Werk erfreut sich vieler Nachdrucke bis ins 20. Jahrhundert. Ein Grund mag auch die Stellung von Montargon gewesen sein: Er war der Hofprediger von Ludwig XV., und damit am Hof der direkte Gegenspieler von Diderot, Voltaire und vielen anderen fortschrittlichen Geistern.
Kurz, Montargon ist einer der religiösen Fanatiker, die zu der Zeit langsam ins Hintertreffen geraten und zu retten versuchen, was zu retten ist. Schon das Inhaltsverzeichnis macht klar, dass es hier um einen Kampf ohne Rücksicht auf Verluste geht. Die Pfaffen in den Käffern sollen die Hölle anheizen und den Leuten die Schrecken des jenseits grell auspinseln. Montargon hat nichts Neues zu bieten, er gibt nicht nach, er will das eigene Klientel mit Druck und Zwang gefügig machen. Die beliebte Form des Wörterbuchs verkommt unter seiner Feder zur Waffe der Gegenaufklärung, und die geneigten Leser werden sich nun fragen: Was hat ein Scheusal wie Montargon in einer Serie über Aufklärung verloren?
Nun, auch Montagon kann sich den modernen Fragen nach dem Bewusstsein des Menschen, seiner Fähigkeit zu Gut und Böse, nicht wiedersetzen. Es ist die Zeit, da Emilie de Chatelet - eine Frau! Eine Frau und damit etwas, das Montargon nicht einmal in sein Wörterbuch aufnehmen wird! - mit ihrem Discours sur le Bonheur das menschliche Bewusstsein als Unterstützer und Helfer der weltlichen Freuden definiert. Ein unfassbarer Affront, soll doch das Bewusstsein allein der Erkenntnis der Religion, der richtigen Religion dienen. Montargon verbeisst sich in das Thema "Conscience", belegt mit Bibelzitaten und älteren, kanonischen Schriften, wie es zu sein hat und was das Bewusstsein darf - bis Seite 54.
Ich weiss nicht, wem das Buch im 18. Jahrhundert gehört hat. Wer immer es war, er hatte eine diabolische Intelligenz und überhaupt kein Verständnis für Montargon, aber sehr viel bösen, zynischen Humor. Denn von Seite 55 an wurde das christliche Bewusstsein aus dem Buch herausoperiert, und statt dessen Platz für ganz andere Zeugnisse des menschlichen Bewusstseins geschaffen:
Wie gesagt: Draussen vor dem Fenster bringt man zu dieser Zeit Menschen um, wenn sie das Falsche glauben, oder auch nur das falsche Buch lesen. Justiz und Kirche lesen nicht Voltaire, sie machen kurze Prozesse. Mitunter gibt es Freiräume, aber viele Bücher erscheinen in Holland oder fingierten Druckorten. Kommt ein neues Skandalbuch, distanziert sich der Autor sofort. Nicht aus Koketterie, sondern wegen der Gefahr. Bücherverbrennungen sind ganz normal, wer Aufklärer ist, lernt oft für ein paar Monate das Innere der Bastille kennen. Da ist es gar nicht dumm, einen öden Montargon zu entdärmen, um sicher zu sein. Denn wer sollte schon nach so einem Langweiler greifen?
Selbst ich, der ich alte Bücher um ihrer selbst willen mag, hätte es beinahe wieder weggelegt. Ich habe schon ein Wörterbuch zum Thema, das mich nicht sonderlich interessiert. Nur der Einband erschien mir so prächtig und atypisch für diese banale Bauernverarsche, dass ich darin blätterte.
Und dann diese feine Gemeinheit entdeckte, und aus den Seiten fast das Kichern hörte, das in einem Salon des 18. Jahrhunderts erklungen war, wenn der elende Pfaffe endlich verschwunden war, im dummen, durch die Ansicht der Buchrücken genährten Glauben, man hätte dort wirklich Interesse am geistigen Ausfluss der römischen Krankheit.
donalphons, 01:35h
Donnerstag, 5. Juli 2007, 01:35, von donalphons |
|comment
ajku,
Donnerstag, 5. Juli 2007, 05:25
Da Du das ß
eh nicht verwendest, würde ich Dir empfehlen, eine CH-Tastatur zu verwenden. Dann würde es Dir bedeutend leichter fallen, französische Wörter zu zitieren.
Ich meine, soviel Zeit muss einfach sein, um "privilège" oder "Châtelet" richtig zu schreiben.
Ansonsten: feiner Eintrag!
Ich meine, soviel Zeit muss einfach sein, um "privilège" oder "Châtelet" richtig zu schreiben.
Ansonsten: feiner Eintrag!
... link
donalphons,
Donnerstag, 5. Juli 2007, 11:41
Ich werde mir für die paar Einträge allerdings kein neues Notebook kaufen, und bevor ich in die Schweiz fahre... ich war da oft früher. Aber inzwischen gibt es so Gründe, die mich davon Abstand nehmen lassen. Und Lausanne ist schon wieder französischsprachig.
... link
... comment
karan,
Donnerstag, 5. Juli 2007, 10:38
Ein bibliophiler Wolf im Schafspelz; ist das genial!
... link
donalphons,
Donnerstag, 5. Juli 2007, 11:39
Sollte es dennoch jemand finden, wäre es natürlich unerfreulich gewesen für den Ruf des Besitzers, den wir leider nicht kennen - heute wäre es durchaus zu seinem Ruhm.
... link
... comment
hockeystick,
Donnerstag, 5. Juli 2007, 11:16
Woher kannten die im 18. Jahrhundert schon das exakte Format von VHS-Pornokassetten?
... link
amelia,
Donnerstag, 5. Juli 2007, 11:22
Was ist das denn nun für ein verstecktes Büchlein da drin? Oder ist das nur ein Beispiel zur Veranschaulichung?
... link
donalphons,
Donnerstag, 5. Juli 2007, 11:37
Gerusalemme Liberata von Toquato Tasso, italienischer Druck von 1765. Als ich es kaufte, war es aber leer. Und gewisse Formate haben sich historisch einfach bewährt.
... link
the great gate,
Donnerstag, 5. Juli 2007, 12:25
Toller Beitrag. War die Camouflage eigentlich üblich oder findet man solche trojanischen Pferde in den Haus-Bibliotheken des 18. Jahrhunderts doch eher selten?
... link
donalphons,
Donnerstag, 5. Juli 2007, 12:45
Buchverstecke aus der Zeit, die von Anfang an so geplant waren - das Marmorpier im Einband ist identisch mit dem im Verstck - sind äusserst selten, denn es bedeutete, dass man auch den Buchbinder mit ins Vertrauen ziehen musste. Das hier ist das erste und einzige, das ich ausserhalb von Museen in der Hand hatte. Nachdem aufklärerische Schriften nur ein paar tausend Stük Auflage hatten, und die Verstecke im 19. Jahrhundert nicht mehr nötig waren, haben auch nur sehr wenige überlebt.
Überhaupt Bücher - Ich befülle hier gerade ein schlichtes, barockes Buchregal aus der Zeit, als das hier noch eine Mariannische Congregation war, so um 1730. Da war hier ein Zentrum der gelehrten Welt, und dennoch reichten 10 Meter Regal für einen Gelehrten aus. 10 Meter! Das sind bei den damaligen Papierstärken 250 bis 35o Bücher. Weniger als ein Zehntel von dem, was ich aktuell habe. Von Bibliomanen abgesehen, hatte man damals halt nur ein paar Dutzend Bücher. Diderot und seine Freunde schrieben für eine winzig kleine, europäische Oberschicht, die es sich leiten konnte, einen druckfrischen Hofprediger das Herz auszureissen.
Überhaupt Bücher - Ich befülle hier gerade ein schlichtes, barockes Buchregal aus der Zeit, als das hier noch eine Mariannische Congregation war, so um 1730. Da war hier ein Zentrum der gelehrten Welt, und dennoch reichten 10 Meter Regal für einen Gelehrten aus. 10 Meter! Das sind bei den damaligen Papierstärken 250 bis 35o Bücher. Weniger als ein Zehntel von dem, was ich aktuell habe. Von Bibliomanen abgesehen, hatte man damals halt nur ein paar Dutzend Bücher. Diderot und seine Freunde schrieben für eine winzig kleine, europäische Oberschicht, die es sich leiten konnte, einen druckfrischen Hofprediger das Herz auszureissen.
... link
logog,
Donnerstag, 5. Juli 2007, 12:46
Danke, mal wieder. Der Besitzer hatte wohl einen Buchbinder, dem er sehr vertrauen konnte. Das Marmorpapier zur Auskleidung der Schatulle ist doch das gleiche wie das Vorsatzpapier?.schon erledigt
... link
donalphons,
Donnerstag, 5. Juli 2007, 12:51
Bitte. Es ist nicht wirklich ein Zufall, dass einige der riskantesten Bücher der Zeit nie richtig gebunden wurden.
... link
... comment
derherold,
Donnerstag, 5. Juli 2007, 12:25
Damals schon ...
Links reden (Montargon-Buch halten) und rechts leben (Schweinkram lesen) ...
Das Leben ist ein langer ruhiger Fluß. :)
Das Leben ist ein langer ruhiger Fluß. :)
... link
tippling,
Donnerstag, 5. Juli 2007, 12:31
Passt da nicht eher...
...rechts reden und links leben?
Flüssige Grüße ;-)
Tippling
Flüssige Grüße ;-)
Tippling
... link
donalphons,
Donnerstag, 5. Juli 2007, 12:49
Ach, was heisst schon Schweinkram ... was Boucher an Drucken noch heimlich vertreiben musste, sieht man heute an jeder Trambahnhaltestelle.
"Links" wäre aus der damaligen Auffassung nicht die Aufklärung gewesen, sondern die Janseniten. Rechts der Katholizismus, und die Aufklärung bleibt immer libertinär.
"Links" wäre aus der damaligen Auffassung nicht die Aufklärung gewesen, sondern die Janseniten. Rechts der Katholizismus, und die Aufklärung bleibt immer libertinär.
... link
the great gate,
Donnerstag, 5. Juli 2007, 13:42
Soweit ich weiß, hat das Links-Rechts Setting politischer Einstellungen seinerzeit Napoleon populär gemacht, um dem ebenfalls von ihm neu eingeführten Ausdruck Ideologie zur Beschreibung der politischen Willensbildungsprozesse der mit der Revolution in Amt und Würden gelangten Söhne und Töchter der neuen Bourgeoisie und des Kleinadels, eine griffige Metapher an die Seite zu stellen, die selbst die Analphabeten, also die große Mehrheit der Grande Nation (insbesondere ihrer Grande Armée) verstehen konnten.
Napoleon selbst hat den „Ideologen“ als neuen Berufsstand durchaus ernst genommen und so gut es ging befördert und für seine Zwecke genutzt. Das und dazu der bewusste militärische Einsatz des noch mechanisch betriebenen Vorläufers des Telegrafen haben dem kleinen korsischen Leutnant sozusagen auch seine Welterfolge beschert, liest man so.
Kurzum: Links oder Rechts sind Oldschool-Kategorien, und ich meine wirklich Oldschool-Kategorien.
Napoleon selbst hat den „Ideologen“ als neuen Berufsstand durchaus ernst genommen und so gut es ging befördert und für seine Zwecke genutzt. Das und dazu der bewusste militärische Einsatz des noch mechanisch betriebenen Vorläufers des Telegrafen haben dem kleinen korsischen Leutnant sozusagen auch seine Welterfolge beschert, liest man so.
Kurzum: Links oder Rechts sind Oldschool-Kategorien, und ich meine wirklich Oldschool-Kategorien.
... link
donalphons,
Donnerstag, 5. Juli 2007, 14:12
Davor gab es ja schon den radikalen Berg und das konservative Tal, damals auch liebevoll als Sumpf umschrieben. Und zwischen Revolution und Reaktion lümmelt irgendwo der Fortschritt und hält sich ob des Gekeifes die Ohren zu :-)
... link
the great gate,
Donnerstag, 5. Juli 2007, 14:22
Ja wenn er sich sich wenigstens die Ohren zuhalten könnte, der Fortschritt!
Aber der gute alte Fortschritt sitzt ja schon Jahrzehnte eingsperrt in einem Giftschrank mit auf dem Rücken gebundenen Händen auf einem anderen Blatt und schnappt hilflos nach dem vor seiner Nase baumelnden Leberwurschtbrot in diesen finsteren Zeiten. So schauts doch aus.
Aber der gute alte Fortschritt sitzt ja schon Jahrzehnte eingsperrt in einem Giftschrank mit auf dem Rücken gebundenen Händen auf einem anderen Blatt und schnappt hilflos nach dem vor seiner Nase baumelnden Leberwurschtbrot in diesen finsteren Zeiten. So schauts doch aus.
... link
donalphons,
Donnerstag, 5. Juli 2007, 16:07
Es ist ja nicht so, dass man ihn nicht rauslassen könnte, den Fortschritt. Durch das Blogschlüsselloch, ein wenig, zumindest. Aber es ist schon erstaunlich, wie wenig man mit der Freiheit so anfängt.
... link
bluejax,
Donnerstag, 5. Juli 2007, 16:46
Wie man hier deutlich sieht, hat auch jedes Buch selbst eine eigene Geschichte. Eine Geschichte, die jedoch kaum einer kennt und einmalig ist. Wäre wirklich einmal interessant zu erfahren, wem das Buch alles im Laufe der Jahre diente, welche Reise es hinter sich und welch eigene Geschichte es zu erzählen hat. Und der "entdärmten" Buchinhalt bietet sicherlich reichlich Stoff für ein interessantes Abenteuer!
... link
the great gate,
Donnerstag, 5. Juli 2007, 16:57
@ don alphonso
herrje, die freiheit, die alte schlampe! die gibts ja auch noch. aber welche denn jetzt? die richtig schöne, teure, die man sich leisten können muss? oder die billige? die für umsonst, die immer so ende februar weltweit gefeiert wird und in deren namen ich mir jetzt die frage nun doch nicht verkneifen kann: wolle mär ihn rauslasse?
... link
... comment
lebemann,
Donnerstag, 5. Juli 2007, 17:10
Kudos.
Danke für den gewohnt hervorragenden Beitrag.
Wenn ich mir das Regal so ansehe freue ich mich schon auf die nächsten Bände ...
Wenn ich mir das Regal so ansehe freue ich mich schon auf die nächsten Bände ...
... link
netbitch,
Donnerstag, 5. Juli 2007, 17:59
Vollkommen genial. Ganz großes Kino äh Buch!
Die Tradition des Kassibers sollte sich ja fortsetzen
Man könnte das auf die heutige Zeit übertragen: Die gesammelten Fatwas der Revolutionsführer Khomenei und Khamenei und darin eingepackt Said Soltanpur oder Marziah Ahmadi Oskooi. Oder Boocompany auf dem Firmenrechner und eine Art Sicherheitsprogramm, das automatisch Yahoo hochfährt, wenn der Chef hinter einem steht.
Die Tradition des Kassibers sollte sich ja fortsetzen
Man könnte das auf die heutige Zeit übertragen: Die gesammelten Fatwas der Revolutionsführer Khomenei und Khamenei und darin eingepackt Said Soltanpur oder Marziah Ahmadi Oskooi. Oder Boocompany auf dem Firmenrechner und eine Art Sicherheitsprogramm, das automatisch Yahoo hochfährt, wenn der Chef hinter einem steht.
... link
donalphons,
Freitag, 6. Juli 2007, 01:12
Erinnert sich
hier jemand an die Folge von Peppone und Don Camillo, als sie zusammen in die UdSSR reisen? Da hat Camillo auch das Neue Testament im Kommunistischen Manifest versteckt. Und am Ende, als Peppone ihn mit Bildern einer wilden Sause in Russland "überredet", ihn als Priester mit in due USA zu nehmen, läuft das genau anders rum.
Ich muss man was über Peppone und Don Camillo schreiben...
Ich muss man was über Peppone und Don Camillo schreiben...
... link
... comment