Dein Vater ist reich und Deine Mutter sieht gut aus
Es ist ganz seltsam. Ich kann das selbst nicht niederschreiben, ohne dass es nicht eine leichte negative Aufladung hätte. Nochmal: Dein Vater ist reich und Deine Mutter sieht gut aus. Dein Vater ist reich und Deine Mutter sieht gut aus. Dein Vater ist reich und Deine Mutter sieht gut aus. Irgendwann, nach ein paar mal, verflüchtigt sich das Negative.
Dein Vater ist reich. Ist das ein Problem? Und was ist reich? Welche Bedeutung hat das Wort im Kontext? Genug zum Leben und noch etwas mehr? Reich ist immer der, der mehr hat als man selber. Ist das ein Problem? Nein. Und so zerfranst sich langsam dieser negative Unterton. Ist halt so. Ich würde das niemandem so sagen, ich würde das Wort "wohlhabend" oder "begütert" verwenden, zwei Worte übrigens, die auf dem Rückzug sind und vom umfassenden reich verdrängt werden. Früher war man reich, wenn man jeden Tag Fleisch essen konnte, heute kann sich jeder Billighack im Kilo leisten, ohne an die leute zu denken, die wegen des Sojaanbaus in der Dritten Welt vor die Hunde gehen, und für die auch die Gropiusstadt eine Oase des Rechtums wäre. Reich. Warum nicht.
Und Deine Mutter sieht gut aus. Das ist bei vielen Müttern so. Frauen bemühen sich eigentlich sehr oft, jenseits der 40 gut auszusehen, fast so, als sei Alter eine Schande. Es ist ok, gut auszusehen, es macht aber niemandem zu einem schlechteren Menschen, wenn er es - immer nach unseren aktuellen Kulturdefinitionen - nicht tut. Auch hier wieder, die Frage der Grenze. Wer definiert das, muss es wirklich schön sein, reicht nicht hübsch und Lebenserfahren auch aus, geht es nicht ohne liften, zählt Ausstrahlung eigentlich nicht mehr als die Fassade, sei es nun Aussehen oder das Geld, oder besser, die Rücklagen auf der Bank? Aber wenn es so ist: Gut. Schön ist erst mal nur schön, weder dumm, arrogant, eingebildet, was auch immer.
Dein Vater ist reich und Deine Mutter sieht gut aus.
Es ist Sommer, das Leben ist einfach, im See nebenan springen die Fische, und das Getreide auf den Feldern steht hoch. Dein Vater ist reich und Deine Mutter sieht gut aus.
Es gibt also keinen Grund, Dir Sorgen zu machen.
Besonders der Nachsatz. Da kommt sicher manchen die Galle hoch bei der Vorstellung. Muss sich nicht strecken, kein Risiko, Kind reicher Eltern, bäh Grünwald Westend Kö Maxstrasse Elbvorort und was da noch alles mitschwingt. Und irgendwo unten der Wunsch, dass es den betreffenden mal richtig auf die Schnauze haut, und man dann vorüber geht und nochmal drufspuckt, die kleinen Träume des grossen Sozialneides. Und die Ahnung, dass es nie so weit kommen wird. Denn der wird einfach irgendwann loslegen, ab in den Himmel, nichts hält ihn auf, und bis dahin ist alles gesichert, denn Vater und Mutter passen ja auf. Sommer, gestern, heute, es wird immer Sommer sein, und das Leben im Sommer, draussen am See, das ist wirklich fein.
Das alles packen manche nicht. Auf Deutsch. Dabei ist es einfach nur Summertime von Renee Olstead.
summertime...
and the living is easy
fish are jumping and the cotton is high
your daddy´s rich and your ma´ is good looking
so hush little baby, don´t you cry
one of these mornings
Summertime you gonna rise up singing, then you spread your little wings and then take to the sky...take to the sky
but till that morning, there´s nothing that can harm you
with daddy and mommy, standin´ by
summertime, yestertime, I´m talking ´bout summertime
and the living, summerliving, and the living is so fine.
Hier. Jetzt. Weit entfernt.
Dein Vater ist reich. Ist das ein Problem? Und was ist reich? Welche Bedeutung hat das Wort im Kontext? Genug zum Leben und noch etwas mehr? Reich ist immer der, der mehr hat als man selber. Ist das ein Problem? Nein. Und so zerfranst sich langsam dieser negative Unterton. Ist halt so. Ich würde das niemandem so sagen, ich würde das Wort "wohlhabend" oder "begütert" verwenden, zwei Worte übrigens, die auf dem Rückzug sind und vom umfassenden reich verdrängt werden. Früher war man reich, wenn man jeden Tag Fleisch essen konnte, heute kann sich jeder Billighack im Kilo leisten, ohne an die leute zu denken, die wegen des Sojaanbaus in der Dritten Welt vor die Hunde gehen, und für die auch die Gropiusstadt eine Oase des Rechtums wäre. Reich. Warum nicht.
Und Deine Mutter sieht gut aus. Das ist bei vielen Müttern so. Frauen bemühen sich eigentlich sehr oft, jenseits der 40 gut auszusehen, fast so, als sei Alter eine Schande. Es ist ok, gut auszusehen, es macht aber niemandem zu einem schlechteren Menschen, wenn er es - immer nach unseren aktuellen Kulturdefinitionen - nicht tut. Auch hier wieder, die Frage der Grenze. Wer definiert das, muss es wirklich schön sein, reicht nicht hübsch und Lebenserfahren auch aus, geht es nicht ohne liften, zählt Ausstrahlung eigentlich nicht mehr als die Fassade, sei es nun Aussehen oder das Geld, oder besser, die Rücklagen auf der Bank? Aber wenn es so ist: Gut. Schön ist erst mal nur schön, weder dumm, arrogant, eingebildet, was auch immer.
Dein Vater ist reich und Deine Mutter sieht gut aus.
Es ist Sommer, das Leben ist einfach, im See nebenan springen die Fische, und das Getreide auf den Feldern steht hoch. Dein Vater ist reich und Deine Mutter sieht gut aus.
Es gibt also keinen Grund, Dir Sorgen zu machen.
Besonders der Nachsatz. Da kommt sicher manchen die Galle hoch bei der Vorstellung. Muss sich nicht strecken, kein Risiko, Kind reicher Eltern, bäh Grünwald Westend Kö Maxstrasse Elbvorort und was da noch alles mitschwingt. Und irgendwo unten der Wunsch, dass es den betreffenden mal richtig auf die Schnauze haut, und man dann vorüber geht und nochmal drufspuckt, die kleinen Träume des grossen Sozialneides. Und die Ahnung, dass es nie so weit kommen wird. Denn der wird einfach irgendwann loslegen, ab in den Himmel, nichts hält ihn auf, und bis dahin ist alles gesichert, denn Vater und Mutter passen ja auf. Sommer, gestern, heute, es wird immer Sommer sein, und das Leben im Sommer, draussen am See, das ist wirklich fein.
Das alles packen manche nicht. Auf Deutsch. Dabei ist es einfach nur Summertime von Renee Olstead.
summertime...
and the living is easy
fish are jumping and the cotton is high
your daddy´s rich and your ma´ is good looking
so hush little baby, don´t you cry
one of these mornings
Summertime you gonna rise up singing, then you spread your little wings and then take to the sky...take to the sky
but till that morning, there´s nothing that can harm you
with daddy and mommy, standin´ by
summertime, yestertime, I´m talking ´bout summertime
and the living, summerliving, and the living is so fine.
Hier. Jetzt. Weit entfernt.
donalphons, 21:57h
Freitag, 13. Juli 2007, 21:57, von donalphons |
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sunny5,
Freitag, 13. Juli 2007, 22:00
kapitalismus und depression.
warum eigentlich gropiusstadt?
warum eigentlich gropiusstadt?
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donalphons,
Freitag, 13. Juli 2007, 22:06
warum nicht?
Und weder Kapitalismus noch Depression, ich bin heute einfach summend zum Catsitten geradelt und habe mir in den Wiesen überlegt, wie der Text auf Deutsch ankommen würde. Natürlich auch vor dem Hintergrund von den bei Spreeblick zu lesenden Ausfällen gegen Grünwald, wo im Übrigen auch sehr nette Leute wohnen.
Und weder Kapitalismus noch Depression, ich bin heute einfach summend zum Catsitten geradelt und habe mir in den Wiesen überlegt, wie der Text auf Deutsch ankommen würde. Natürlich auch vor dem Hintergrund von den bei Spreeblick zu lesenden Ausfällen gegen Grünwald, wo im Übrigen auch sehr nette Leute wohnen.
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sunny5,
Freitag, 13. Juli 2007, 22:20
es gibt überall nette leute auf der welt. dieser satz muss jetzt so stehen bleiben, auch wenn es eine undenkbar schlechte einleitung ist. aber die eigenen erfahrungen subsumieren sich sich aus dem was wir erleben und wen wir treffen und wo wir wohnen. mitunter sind die erfahrungen schlecht.
kapitalismus und depression (nicht nur das buch - oder die folgeveranstaltungen in der volksbühne) bedeutet etwas schlichtweg anderes - etwas struktureller natur. in einem wm - sommer lassen sich kapitalismus und depression leicht im tiergarten oder auf der fanmeile wegvögeln. aber es bleibt existent - es bleibt ein klassenproblem.
aus diesem grund sollte sich deutschland nämlich endlich mal um ein attraktiveres bildungsangebot bemühen.
russische revolution wird heute nicht mehr und wenn, dann kämen immer die falschen an die macht.
kapitalismus und depression (nicht nur das buch - oder die folgeveranstaltungen in der volksbühne) bedeutet etwas schlichtweg anderes - etwas struktureller natur. in einem wm - sommer lassen sich kapitalismus und depression leicht im tiergarten oder auf der fanmeile wegvögeln. aber es bleibt existent - es bleibt ein klassenproblem.
aus diesem grund sollte sich deutschland nämlich endlich mal um ein attraktiveres bildungsangebot bemühen.
russische revolution wird heute nicht mehr und wenn, dann kämen immer die falschen an die macht.
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cut,
Freitag, 13. Juli 2007, 23:42
Die Eliten in Deutschland rekrutieren den Nachwuchs ganz überwiegend aus den eigenen Reihen. Woanders ist das aber auch so. Teilweise sind die Schranken da (z.B. USA meine ich mich zu entsinnen) etwas durchlässiger. Da ist die empirische Sozialforschung dann doch einmal zu was zu gebrauchen. Um das zu belegen, müsste ich jetzt die Bibliothek durchforsten. Also keine Quelle hier und jetzt. Früher u.a. mal Dahrendorf. Die theoretische Einordnung solcher Daten ist dann natürlich die eigentliche Aufgabe
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logog,
Samstag, 14. Juli 2007, 02:48
Ja, ist das so?
Summertime, and the living is easy,
fish are jumping and the cotton is high
your daddy's boozed and your ma s' got bruises
so hush little baby, don't you cry
Versteh mich nicht falsch: jeder glückliche Mensch macht diese Welt besser. Allein dadurch, dass er nicht zwanghaft ein ihm widerfahrenes Unrecht weitergeben muss. Aber dass du ein eure Armut kotzt mich an-Statement erst zu ner Art Abiturientenulk deklarierst und jetzt anfängst mit dem Begriff Sozialneid zu operieren, macht mich etwas ratlos. Aber wir haben ja alle den ein oder andern blinden Fleck in unserem Imaginationsvermögen. Oder habe ich was falsch verstanden und muss jetzt alle Kommentare auf Spreeblick lesen?
Summertime, and the living is easy,
fish are jumping and the cotton is high
your daddy's boozed and your ma s' got bruises
so hush little baby, don't you cry
Versteh mich nicht falsch: jeder glückliche Mensch macht diese Welt besser. Allein dadurch, dass er nicht zwanghaft ein ihm widerfahrenes Unrecht weitergeben muss. Aber dass du ein eure Armut kotzt mich an-Statement erst zu ner Art Abiturientenulk deklarierst und jetzt anfängst mit dem Begriff Sozialneid zu operieren, macht mich etwas ratlos. Aber wir haben ja alle den ein oder andern blinden Fleck in unserem Imaginationsvermögen. Oder habe ich was falsch verstanden und muss jetzt alle Kommentare auf Spreeblick lesen?
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lebemann,
Samstag, 14. Juli 2007, 19:03
Move on, move on, nothing to see.
Schön zu sehen, das wenn Sozialisten zutreten, die getroffenen Hunde bellen.
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donalphons,
Samstag, 14. Juli 2007, 21:44
logog, Du kommst nicht aus München, oder? Gleich hinter dem Stachus, der im Film zu sehen ist, beginnt das Hauptbahnhofsviertel, und das ist ganz und gar nicht gut. Ein 5er-BMW, wie angepriesen, schaut in München keiner an. Es ist das Video einer Commedytruppe eines nichtkommerziellen Radiosenders, die auch Shit.fm gemacht haben, das totale Kommerzradio. Es ist ein GAG. Ein Gag und nichts weiter. Über die Qualität kann man streiten, sie machen sich halt über Aggro Berlin und deren "wir von ganz unten"-Attitüde lustig. Und mit dem offenen BMW fährt zur Gaudi wirklich nur das Umland über die Leopoldstrasse. Die eine extrem uncoole Turimeile ist.
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donalphons,
Samstag, 14. Juli 2007, 21:47
Disclosure: beim gleichen sender gab es übrigens auch die Comedyfigur Don Alphonso, Anbieter journalistischer Dienstleistungen nach italienischer Art, wie
!Will ein Journalist was Freches schreiben
schneidet Don Alphonso ihn in Scheiben!"
Und ich bin jetzt auch nicht gerade als führender Vertreter des Umbringens kritischer Journalisten bekannt.
!Will ein Journalist was Freches schreiben
schneidet Don Alphonso ihn in Scheiben!"
Und ich bin jetzt auch nicht gerade als führender Vertreter des Umbringens kritischer Journalisten bekannt.
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logog,
Sonntag, 15. Juli 2007, 22:25
Nein, ich bin Provinzler und kenne München nur aus den 70er Jahren und da nur die housing areas an der Autobahn: Drehscheibe für specialists und parking lots für deren Familien. Ein zugegebenermassen sehr beschränkter Ausschnitt, der mit dem, was München ist, gar nichts zu tun hat. Insofern bin ich sehr dankbar, wenn mir das lokal aktuelle Satireverständnis erläutert wird. Das halte ich in diesem Fall nach wie vor, des eklatenten Missverhältnisses zwischen der einerseits subtilen Ironiemittel und dem andererseits recht krachledernen Claim halber, für etwas dürftg. Soviel zum Streit um Qualität.
Trotzdem - mit Verlaub - halte ich deinen Text hier für einen deiner schwächeren. Nicht zuletzt, weil ich den Begriff Sozialneid schwachsinnig finde. Der entwertet doch jedes Argument. Ich halte ihn für einen neoliberalen Kampfbegriff, der ebensosehr Ressentiment ist, wie das, worauf er zielt. Was ist das überhaupt für ein Wort? Gibt es auch den Asozialneid? Lässt sich da überhaupt ein Gegenteil bilden, den Sozialtriumph etwa, und wäre das etwas, womit sich argumentieren liesse? Das Wort ist doch komplett inhaltsleer und ist in seiner Aufladung mit Affekten nur ein Indikator für eine Haltung derjenigen, die es benutzen.
Das ist eine ernstgemeinte Aufforderung zur Exegese des Begriffs. Beiträge, gerne auch vom Lebemann - so er seinen verkehrsregulatorischen Pflichten kurz entsagen kann - werden gerne entgegengenommen.
Trotzdem - mit Verlaub - halte ich deinen Text hier für einen deiner schwächeren. Nicht zuletzt, weil ich den Begriff Sozialneid schwachsinnig finde. Der entwertet doch jedes Argument. Ich halte ihn für einen neoliberalen Kampfbegriff, der ebensosehr Ressentiment ist, wie das, worauf er zielt. Was ist das überhaupt für ein Wort? Gibt es auch den Asozialneid? Lässt sich da überhaupt ein Gegenteil bilden, den Sozialtriumph etwa, und wäre das etwas, womit sich argumentieren liesse? Das Wort ist doch komplett inhaltsleer und ist in seiner Aufladung mit Affekten nur ein Indikator für eine Haltung derjenigen, die es benutzen.
Das ist eine ernstgemeinte Aufforderung zur Exegese des Begriffs. Beiträge, gerne auch vom Lebemann - so er seinen verkehrsregulatorischen Pflichten kurz entsagen kann - werden gerne entgegengenommen.
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manuel_le,
Samstag, 14. Juli 2007, 00:13
Hach,
ich tröste mich einfach damit, dass reiche begüterte Menschen auch ihre Probleme haben.
Eins zieht sich durch alle Schichten. Das Arschloch.
Und die, die nicht nur haben sonder auch welche sind, die mag ich nicht. Egal ob Stehkragen oder Stehpinkler.
Eins zieht sich durch alle Schichten. Das Arschloch.
Und die, die nicht nur haben sonder auch welche sind, die mag ich nicht. Egal ob Stehkragen oder Stehpinkler.
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derherold,
Samstag, 14. Juli 2007, 00:40
Falls jemand Problem mit seinem Reichsein hat: PN an mich, Kontonummer folgt. ;)
Ich bin allerdings für SteuerERHÖHUNGEN, weil ich glaube, daß auch der Reiche, der Wohlhabende, der Besserverdienende, der Mittelständler etwas davon hat, wenn einige Stadtviertel nicht aussehen, als befänden sie sich in der III.Welt.
Das Bildungsangebot halte ich im übrigen für hervorragend - die Wahrscheinlichkeit, daß in D. seit 1800 Hochbegabte (IQ+130) übersehen werden und Müllmann, Frisöse oder Journalist werden müssen, liegt bei Null. Eine Gesellschaft, in der es StudentInnen gibt, die mit >28 jahren immer noch auf der Uni hocken, hat ein Dekadenz- aber kein Bildungsproblem.
Was in Deutschland fehlt, ist das "Wissen-wie" für die Normalos. Es soll ja zukünftige Akademiker geben, die können sich gar nicht erklären, warum eine verstorbene FDP-Politikerin als Staatssekretärin für Gesamtschulen war und ihre Kinder nach Salem geschickt hat. :)
Zum Thema US-Gesellschaft empfehle ich Paul Fussell.
Ich bin allerdings für SteuerERHÖHUNGEN, weil ich glaube, daß auch der Reiche, der Wohlhabende, der Besserverdienende, der Mittelständler etwas davon hat, wenn einige Stadtviertel nicht aussehen, als befänden sie sich in der III.Welt.
Das Bildungsangebot halte ich im übrigen für hervorragend - die Wahrscheinlichkeit, daß in D. seit 1800 Hochbegabte (IQ+130) übersehen werden und Müllmann, Frisöse oder Journalist werden müssen, liegt bei Null. Eine Gesellschaft, in der es StudentInnen gibt, die mit >28 jahren immer noch auf der Uni hocken, hat ein Dekadenz- aber kein Bildungsproblem.
Was in Deutschland fehlt, ist das "Wissen-wie" für die Normalos. Es soll ja zukünftige Akademiker geben, die können sich gar nicht erklären, warum eine verstorbene FDP-Politikerin als Staatssekretärin für Gesamtschulen war und ihre Kinder nach Salem geschickt hat. :)
Zum Thema US-Gesellschaft empfehle ich Paul Fussell.
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holgi,
Samstag, 14. Juli 2007, 01:42
Ich habe mal mit jemandem vom Berliner Senat (Umwelt-foo) gesprochen über den Zustand mancher Bezirke, insbesondere was den Müll angeht. Der Meinte, dass die Stadtviertel, die aussehen, als wären sie in der dritten Welt, häufig bevölkert sind von Leuten, die die Allgemeinheit für ihren Lebensunterhalt verantwortlich machen. Er sagte, „je mehr Leute da von Stütze leben, desto dreckiger und kaputter ist die Umgebung. War schon immer so. Darf man nur nicht laut sagen.“, so dass auch bei höheren Steuern keine Änderung an den Stadtvierteln zu erwarten ist.
Es sei denn vielleicht, man schafft es, aus den Stützeempfängern Regelmaß-Blogger zu machen, indem man ihnen schicke Laptops schenkt, kostenlos WLAN liefert, subventionierte Latte und steuerfrei Kippen anbietet oder so. Die könnten dann ganztags so hübsch consciuos vor sich hinbloggen anstatt Erwerbsarbeit zu leisten und hätten sogar nochwas Gutes getan, was sie bei steigenden Mieten dann super ummünzen könnten, so dass sie nicht umziehen müssen.
Es sei denn vielleicht, man schafft es, aus den Stützeempfängern Regelmaß-Blogger zu machen, indem man ihnen schicke Laptops schenkt, kostenlos WLAN liefert, subventionierte Latte und steuerfrei Kippen anbietet oder so. Die könnten dann ganztags so hübsch consciuos vor sich hinbloggen anstatt Erwerbsarbeit zu leisten und hätten sogar nochwas Gutes getan, was sie bei steigenden Mieten dann super ummünzen könnten, so dass sie nicht umziehen müssen.
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sunny5,
Samstag, 14. Juli 2007, 01:48
ey ich kriegs heute aber auch echt ab. ich ziehe hier aus, weil ich nicht mehr in einer wg leben werde., möchte.
um himmels willen, lasst die leute leben, wie sie leben wollen. eine großstadt macht immer gerüche und lärm und wenn euch das nicht passt - haha dann geht in die provinz.
um himmels willen, lasst die leute leben, wie sie leben wollen. eine großstadt macht immer gerüche und lärm und wenn euch das nicht passt - haha dann geht in die provinz.
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strappato,
Samstag, 14. Juli 2007, 02:07
Was ist eine angemessene Studienzeit? Die in Deutschland üblichen 16 Semester? - und weil man es mit 30+ als Absolvent/in so schwer hat, wird als Lückenfüller noch eine Promotion drangehängt. Ist auch üblich: Der Anteil der Promovierten beträgt laut einer OECD-Statistik in Deutschland 1,8%t bei den über 25-Jährigen. Der Durchschnitt aller Länder liegt bei gerade einmal 1%.
Dekadenz.
Dekadenz.
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sunny5,
Samstag, 14. Juli 2007, 02:13
16? hui. nee - so schlimm ist es nicht (10?). (urlaubssemster wegen knieeeeeeeeverletzung)
mal abgesehen davon herr strappato haben sich ihre semesterüberstrapazen und gefühle auch erledigt. bachelor? master? anyone? kommt herzchens - so dufte seit ihr aber heute auch nicht drauf.
mal abgesehen davon herr strappato haben sich ihre semesterüberstrapazen und gefühle auch erledigt. bachelor? master? anyone? kommt herzchens - so dufte seit ihr aber heute auch nicht drauf.
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derherold,
Samstag, 14. Juli 2007, 02:23
Ich weiß ja nicht, ob sunny6 mit ihrem vorletzten Beitrag den Namen ihres neuen startups preisgegeben hat (vllt. jeweils ein "e") zu viel. :)
Ja, es entstehen merkwürdige "No Go-Areas", Stadtteile, in die die Mittelschicht, so liberal sie sonst auch reden mag, nicht hingehen, geschweige ihre Kinder zur Schule schicken will.
Wir werden (leider ?) Geld brauchen, um zu verhindern, daß noch mehr sozial Schwache, Migranten und andere "abrutschen" und verwahrlosen - dafür wäre ich sogar bereit, über eine Ausweitung des öffentlichen Dienstes nachzudenken ;)
Wobei noch nicht einmal Müll, sondern eher leerstehende Wohnungen, Büros, Läden sowie heruntergekommende Fassaden "vom Ende einer Epoche" zeugen.
Wer mit 23 ein Studium aufnimmt, wird sich wohl kaum über "Bildungsfeindlichkeit" beschweren können - wer mit "30" immer noch als Studi auf der Uni ist, verpaßt einiges an Möglichkeiten.
... vllt. erst nach dem Studienabschluß umziehen, sonst heißt es noch, daß das "ständig während des Studiums arbeiten müssen" der Grund für 24 Semester ohne Abschluß waren. ;)
Ja, es entstehen merkwürdige "No Go-Areas", Stadtteile, in die die Mittelschicht, so liberal sie sonst auch reden mag, nicht hingehen, geschweige ihre Kinder zur Schule schicken will.
Wir werden (leider ?) Geld brauchen, um zu verhindern, daß noch mehr sozial Schwache, Migranten und andere "abrutschen" und verwahrlosen - dafür wäre ich sogar bereit, über eine Ausweitung des öffentlichen Dienstes nachzudenken ;)
Wobei noch nicht einmal Müll, sondern eher leerstehende Wohnungen, Büros, Läden sowie heruntergekommende Fassaden "vom Ende einer Epoche" zeugen.
Wer mit 23 ein Studium aufnimmt, wird sich wohl kaum über "Bildungsfeindlichkeit" beschweren können - wer mit "30" immer noch als Studi auf der Uni ist, verpaßt einiges an Möglichkeiten.
... vllt. erst nach dem Studienabschluß umziehen, sonst heißt es noch, daß das "ständig während des Studiums arbeiten müssen" der Grund für 24 Semester ohne Abschluß waren. ;)
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holgi,
Samstag, 14. Juli 2007, 02:43
Herold, auf welche Weise soll Geld oder öffentlicher Dienst den Verfall bestimmter Bezirke verhindern?
Und: Ich erwäge, nach mindestens 15 Jahren Berufstätigkeit überhaupt erstmalig zu studieren (nachdem ich schonmal während eines ersten Semesters abgebrochen habe). Wäre das denn erlaubt?
Und: Ich erwäge, nach mindestens 15 Jahren Berufstätigkeit überhaupt erstmalig zu studieren (nachdem ich schonmal während eines ersten Semesters abgebrochen habe). Wäre das denn erlaubt?
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derherold,
Samstag, 14. Juli 2007, 03:01
@stachen..., erlaubt ist alles aber jammer´ uns nachher nicht die Ohren voll, daß Du kellnern mußt oder nur Praktikanten-Jobs bekommst. :)))
Meine Erfahrung sind, daß die "Spätberufenen" besonders eifrig und motiviert sind. ;)
Der öffentliche Dienst kennt in den westdeutschen Städten nicht mehr den "einfachen Dienst" als Laufbahn - WENN wir eine Bevölkerungsgruppe haben, die ansonsten nicht in einen "geregelten" Arbeitsalltag integriert werden kann, werden wir wohl zusätzliche Plätze für Pförtner, Hausmeister, Boten, Gärtner etc. benötigen ...
... und genau DAS werden die Probleme der "jungen leute" sein ... irgendwer muß ja auch UNSERE RENTE bezahlen. ;)
P.S. Ich hätte ja kein Problem mit dem "laßt die Leute doch leben, wie sie wollen", wenn ich mehr "Besserverdienende" sähe, die in schlechten Wohngebieten wohnen und ihre Kinder "multikulturell" zur Schulen schicken. :(
Meine Erfahrung sind, daß die "Spätberufenen" besonders eifrig und motiviert sind. ;)
Der öffentliche Dienst kennt in den westdeutschen Städten nicht mehr den "einfachen Dienst" als Laufbahn - WENN wir eine Bevölkerungsgruppe haben, die ansonsten nicht in einen "geregelten" Arbeitsalltag integriert werden kann, werden wir wohl zusätzliche Plätze für Pförtner, Hausmeister, Boten, Gärtner etc. benötigen ...
... und genau DAS werden die Probleme der "jungen leute" sein ... irgendwer muß ja auch UNSERE RENTE bezahlen. ;)
P.S. Ich hätte ja kein Problem mit dem "laßt die Leute doch leben, wie sie wollen", wenn ich mehr "Besserverdienende" sähe, die in schlechten Wohngebieten wohnen und ihre Kinder "multikulturell" zur Schulen schicken. :(
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maternus,
Samstag, 14. Juli 2007, 02:57
...und bei alledem kein Wort über den andernorten ebefalls verteufelten und gebashten Adel.
Egal was: der Gedanke, die Nachkommen welcher auch wie immer gearteten familiären Vorgängigkeit für ebendiese haftbar machen zu wollen bzw. dies zu versuchen, zeugt von großem Ressentiment.
Ich berichtige mich: von niederem.
Egal was: der Gedanke, die Nachkommen welcher auch wie immer gearteten familiären Vorgängigkeit für ebendiese haftbar machen zu wollen bzw. dies zu versuchen, zeugt von großem Ressentiment.
Ich berichtige mich: von niederem.
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abulafia,
Samstag, 14. Juli 2007, 03:33
Ist das nicht schön?
Wenn man sich keine Sorgen machen muss?
Aber der Sommer ist ohnehin keine zeit für Sorgen - die Röcke sind knapp, die Maß ist frisch und ist alles ist gut...
Aber später dann, wenn der Nebel fällt und die klamme Kälte nach deinen Knochen greift, dann erst zeigt sich, ob die Höhe des Korns ausreichend war.
Aber der Sommer ist ohnehin keine zeit für Sorgen - die Röcke sind knapp, die Maß ist frisch und ist alles ist gut...
Aber später dann, wenn der Nebel fällt und die klamme Kälte nach deinen Knochen greift, dann erst zeigt sich, ob die Höhe des Korns ausreichend war.
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jochen hoff,
Samstag, 14. Juli 2007, 11:32
Es gibt immer einen Grund sich Sorgen zu machen
Mag dein Vater auch reich und deine Mutter noch so schön sein. Wenn dein Wohlsein vom Reichtum deines Vaters und der Schönheit deiner Mutter bestimmt wird, dann ist es ein armes Wohlsein.
Es gibt viele schöne Dinge die es zu besitzen lohnt. Aber die Grenze zwischen dem Punkt an dem du die Dinge besitzt und dem Punkt an dem dich die Dinge besitzen ist nicht markiert. Es ist ein rübergleiten. Seltsam schwerelos.
Wenn du dich kümmern musst, anstatt dich kümmern zu können. Reichsein, Schönsein ist wie Krankheit eine Frage des Standpunktes eines Betrachters. Aber was weiß jemand der etwas Beobachtet über das wirkliche Sein dessen was er beobachtet. Er bildet eine Kausalkette aus seinen subjektiven Erkenntnissen und verwechselt das mit Wahrheit.
Es gibt viele schöne Dinge die es zu besitzen lohnt. Aber die Grenze zwischen dem Punkt an dem du die Dinge besitzt und dem Punkt an dem dich die Dinge besitzen ist nicht markiert. Es ist ein rübergleiten. Seltsam schwerelos.
Wenn du dich kümmern musst, anstatt dich kümmern zu können. Reichsein, Schönsein ist wie Krankheit eine Frage des Standpunktes eines Betrachters. Aber was weiß jemand der etwas Beobachtet über das wirkliche Sein dessen was er beobachtet. Er bildet eine Kausalkette aus seinen subjektiven Erkenntnissen und verwechselt das mit Wahrheit.
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donalphons,
Samstag, 14. Juli 2007, 17:36
Ich sehe es genau anders rum. Man ist nicht der Besitzer, alles, was man besitzt, ist Verantwortung für etwas. ich sage zwar "meine Katze", weil ich mich um sie kümmere, aber wenn sie geht? ich sage "mein Stadtpalast", aber das haben vor mir schon 6 andere Generationen aus meiner Familie gesagt, davor zwei generationen einer anderen Familie, und davor 170 Jahre irgendwelche Ordensgeneräle. Man kann die Verantwortung beim Besitz ignorieren. Das ist dann asozial. Aber Besitz verpflichtet. Selbst, wenn die heutige Welt das mit ihrem 1kearamsch und Wegwerfipods anders darzustellen versucht.
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stralau,
Samstag, 14. Juli 2007, 12:16
Habe ich irgendwas verpaßt? Summertime ist doch nicht von Renee Olstead. Und bei Gershwin (Baumwolle, nicht Getreide!) singt es die arme Clara als Wiegenlied für ihre Tochter -- irgendwie will mir das überhaupt nicht zu Deinem Text passen -- Clara singt ihrer Tochter doch genau von dem Leben vor, das sie nie haben wird.
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cellopages,
Samstag, 14. Juli 2007, 13:34
Don meint die 2005er-Scheibe von Renee Olstead, da ist Summertime der Opener (und sehr stark, was nicht bei allen Songs auf der CD so ist imho).
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stralau,
Samstag, 14. Juli 2007, 13:47
Das habe ich schon verstanden. Nur ist es eben nicht von Olstead -- und in seinem eigentlichen Kontext hat das Lied doch die entgegengesetzte Bedeutung dessen, was der Text zu sagen scheint. Das wiederum läßt Dons Text ein wenig zynisch erscheinen.
Aber wie gesagt: vielleicht habe ich auch etwas übersehen.
Aber wie gesagt: vielleicht habe ich auch etwas übersehen.
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bettyford,
Samstag, 14. Juli 2007, 14:05
Naja, der Don hat Summertime ungefähr so nicht-verstanden, wie die Leute, die meinen, der Banana Boat Song handelt von einer karibischen Cocktailparty.
Es geht hier nämlich nicht um bräsige Selbstzufriedenheit sondern um subtile Brechungen in der Beschreibung von Elend.
Mir ist auch nicht so klar, worauf der Text eigentlich hinauswill, aber wenn es hier um die Penner von Aggro Grünwald geht: deren geistiger Kurzschluß besteht ja darin, sich aufgrund ihrer Familienverhältnisse zu einer Form von Elite zu zählen.
Subtilität und Selbstreflexion ist aber offensichtlich auch in Starnberg nicht zu kaufen, siehe Eure Armut kotzt mich an. Umso peinlicher sich nicht zu entblöden, Intelligenz mit Konsumpotenz vortäuschen zu wollen.
Steckt man Aggro Berlin und Grünwald in einen Sack und haut drauf, trifft man immer den richtigen ignoranten Hohlschädel, Stehkragen oder Kapuzenshirt.
Es geht hier nämlich nicht um bräsige Selbstzufriedenheit sondern um subtile Brechungen in der Beschreibung von Elend.
Mir ist auch nicht so klar, worauf der Text eigentlich hinauswill, aber wenn es hier um die Penner von Aggro Grünwald geht: deren geistiger Kurzschluß besteht ja darin, sich aufgrund ihrer Familienverhältnisse zu einer Form von Elite zu zählen.
Subtilität und Selbstreflexion ist aber offensichtlich auch in Starnberg nicht zu kaufen, siehe Eure Armut kotzt mich an. Umso peinlicher sich nicht zu entblöden, Intelligenz mit Konsumpotenz vortäuschen zu wollen.
Steckt man Aggro Berlin und Grünwald in einen Sack und haut drauf, trifft man immer den richtigen ignoranten Hohlschädel, Stehkragen oder Kapuzenshirt.
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donalphons,
Samstag, 14. Juli 2007, 17:19
ich weiss, dass es sich um Baumwolle handelt, ich weiss auch, dass es von Gershwin ist, und ich weiss auch, dass es aus Porgy & Bess kommt, glaube aber auch zu wissen, dass diese Oper wiederum nicht wirklich in der Catfish Row ihre Premiere hatte, und sich insofern durchaus auch an ein nicht wirklich armes Publikum wandte. Ich vermute auch, dass es kein verbrechen ist, den Text zu hören, wenn man nicht arm ist. Und aus dem seltsamen Widerspruch zwischen dem, was der Text ist, und dem, was im Deutschen in der Übersetzung daraus wird, gewinnt mein Text, dachte ich, eine gewisse Spannung. Man kann sie zynisch nennen. Aber bei Lichte betrachtet ist das Heilsversprechen des Wiegenliedes gar nicht so schlecht. Wie gesagt: ich radelte durch die Wiesen zum Viertel am see, um auf die Katze aufzupassen, und hatte dieses Lied im Kopf. Und dachte, ich muss mal was über den Text an sich schreiben, wie er aufgefasst und verstanden werden kann, wenn man ihn und seinen Inhalt in die heutige Zeit der Spreeblick-Malte zurückspiegelt, die aus ihrem X-Berg heraus glauben, dass Vermögen genetisch relevant wird.
Aggro Grünwald ist COMEDY. Das real existierende Grünwald hat wenig mit dem zu tun, wie es dargestellt wird. In der Eröffnungsszene sieht man keine Prachtbauten, sondern lediglich den lärmenden Stachus und das Landgericht München am gleichen Ort. Und wer ernsthaft mit dem 5er die Leopoldstrasse runter fährt und sich cool vorkommt, hat von den wahren Münchner Distinktionsmerkmalen keine Ahnung. Dir Leopoldstrasse geht nämlich gar nicht.
Aggro Grünwald ist COMEDY. Das real existierende Grünwald hat wenig mit dem zu tun, wie es dargestellt wird. In der Eröffnungsszene sieht man keine Prachtbauten, sondern lediglich den lärmenden Stachus und das Landgericht München am gleichen Ort. Und wer ernsthaft mit dem 5er die Leopoldstrasse runter fährt und sich cool vorkommt, hat von den wahren Münchner Distinktionsmerkmalen keine Ahnung. Dir Leopoldstrasse geht nämlich gar nicht.
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bettyford,
Samstag, 14. Juli 2007, 17:49
Der Kontostand des Zuhörers ist völlig irrelevant für die Rezeption des Textes.
Davon wird Deine Übertragung ins Deutsche aber nicht treffender und liegt einfach eher daneben, als dass sie an Spannung gewinnt. Weil es sich eben nicht um ein Heilsversprechen handelt und nicht das meint, was Du reinliest.
Natürlich ist Aggro Grünwald genauso 'comedy' wie der Depp mit seiner Gesichtsmaske 'signifying' ist.
Welche sozialen Disktinktionsmerkmale die Vögel privat pflegen ist mir doch vollkommen Wurscht. Bei beiden erkenne ich keine 'künstlerischen' Distinktionsmerkmale, sondern vornehmlich Hohlschädeligkeit.
Elite sein heißt für mich aber, in dem ausgezeichnet sein, was man macht. Und die belästigen mit Mittelmäßigkeit am unteren Rand.
Davon wird Deine Übertragung ins Deutsche aber nicht treffender und liegt einfach eher daneben, als dass sie an Spannung gewinnt. Weil es sich eben nicht um ein Heilsversprechen handelt und nicht das meint, was Du reinliest.
Natürlich ist Aggro Grünwald genauso 'comedy' wie der Depp mit seiner Gesichtsmaske 'signifying' ist.
Welche sozialen Disktinktionsmerkmale die Vögel privat pflegen ist mir doch vollkommen Wurscht. Bei beiden erkenne ich keine 'künstlerischen' Distinktionsmerkmale, sondern vornehmlich Hohlschädeligkeit.
Elite sein heißt für mich aber, in dem ausgezeichnet sein, was man macht. Und die belästigen mit Mittelmäßigkeit am unteren Rand.
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donalphons,
Samstag, 14. Juli 2007, 18:25
Man verzeihe mir die Arroganz, aber die Frage, ob Leser meine Texte gut oder wohlgeraten oder auch nicht finden, ist mir vergleichsweise egal. Texte kann man so und so interpretieren. Ein Regina Coelis kann bei marco beasley ein Liebeslied sein, und in einer Kirche des 15. Jahrhunderts das Vorspiel zu einem Judenmassaker. Jeder so, wie er es sehen will. Ich sehe es so, und stelle mir dazu ein paar Fragen. Wieviele Brillianten die Damen 1935 in der ersten Reihe trugen, oder ob dieses Lied tatsächlich mal in einer Konservenstadt gesungen wurde, sind nicht wirklich relevant, weil sowohl die Oper als auch der hier schreibende Charakter fiktional sind.
Und wenn ich das nächste Mal im Wald an das Rotkäppchen denke, wäre ich dankbar, würde man daraus keine Kinderschänderattitüden ableiten.
Und wenn ich das nächste Mal im Wald an das Rotkäppchen denke, wäre ich dankbar, würde man daraus keine Kinderschänderattitüden ableiten.
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donalphons,
Samstag, 14. Juli 2007, 21:31
Die Antwort war auch eher amüsiert denn verärgert. Allerdings geht es mir doch etwas auf den Saque, wenn bei Spreeblick gerne mit Entsetzen reagiert wird, wenn befreundete Kinder reicher Leute in die Schusslinie kommen, und wenn dann einer mal einen Witz macht, mit biologistischen Ansätzen argumentiert wird, die sich garantiert keiner über sozial Ausgegrenzte machen trauen würde. Dass Inzest blöd macht und eine gut aussehende Mutter nur Ekel hervorbringt, würde malte ganz sicher nicht über Bewohner Mahrzans sagen.
Ganz ehrlich, ich krieg mich noch immer nicht ganz ein. Da hat sich Spreeblick aber ganz schön aus der Reihe der Aufklärer vertschüsst.
Ganz ehrlich, ich krieg mich noch immer nicht ganz ein. Da hat sich Spreeblick aber ganz schön aus der Reihe der Aufklärer vertschüsst.
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stralau,
Samstag, 14. Juli 2007, 22:12
Mh. Die biologistische Argumentation ist sehr häßlich, ja.
Die „Reihe der Aufklärer“ ist mir allerdings insgesamt manchmal zu laut. Das ist es auch, woran (nicht nur) dieser Spreeblick-Artikel krankt: zu laut; so wie mir allerdings auch die Blogbar oft zu laut ist.
Die „Reihe der Aufklärer“ ist mir allerdings insgesamt manchmal zu laut. Das ist es auch, woran (nicht nur) dieser Spreeblick-Artikel krankt: zu laut; so wie mir allerdings auch die Blogbar oft zu laut ist.
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