Sehr zu empfehlen - keine Spülmaschine.

Gestern kam die Frage der Integration einer Spülmaschine in ein stilistisch stimmiges Interieur auf. Eine Frage, die mich erst etwas fassungslos zurückliess; ein wenig so, als hätte mich ein Priester nach einem Herrgottswinkel in meiner Wohnung gefragt, oder eine Elitesse nach einer Glotze. Ich weiss nicht, wie man darauf kommen kann, dass ich mich um eine Spülmaschine bemühen würde. Der Besitz einer solchen Sache ist nachgerade widernatürlich, wenn man den von mir bevorzugten Lebensstil vertritt.

Denn eine Spülmaschine mag zwar Geschirr auf den ersten Blick irgendwie sauber zu machen, ist aber das beste Beispiel für kulturelle Verwahllosung bei gleichzeitig völlig untauglicher technischer Umsetzung. Sie ist das Paradebeispiel für eklatanten Mangel an Stil und auch an Gastfreundschaft, denn wer dieses Ding zu etwas anderem als zur Lagerung von Katzenfutter benutzt, hat schlichtweg nichts, womit man die Gäste verwöhnen könnte.

Das Wichtigste zuerst: Spülmaschinen sind angesichts der zu reinigenden Objekte völlig ungeeignet. Man nehme eine alte, versilberte Gabel und tue ihr 100 mal das Verbrechen einer Spülmaschine an. Einerseits wird die Maschine alle Kanten angreifen und dort die Versilberung beschädigen. Denn der Dreck sitzt in den Vertiefungen und Zinken, und um dort noch ausreichende Wirkung zu erzeugen, geht die Maschine mit übermässiger Kraft ran. Und zerstört dadurch auch beste Auflagen. Dass die Unterbringung von mehreren Besteckteilen in kleinen Käfigen die Oberflächen verkratzt, ist ein weiterer Grund, nicht daran zu denken, dergleichen in die Wohnung zu lassen.

Andererseits ist es nicht jedem gegeben, das zu benutzen, was nach 500 Jahre kulturellem Auf- und Abstieg von der Gabel geblieben ist - ein uneleganter, fetter, vorne mehrfach breit gekerbter Halblöffel mit kurzem Stil, multifunktional vor allem zum Schaufeln geeignet in 5 cm Flughöhe des Unterkiefers über dem Teller. Diese Formdegeneration ist zwei Gründen geschuldet: Zum einem würden sich die Tellerschaufler mit richtigen Gabeln und ihren langen, dünnen Zinken die Augen ausstechen, hätte dergleichen Werkzeug bei der Annäherung von Maul und Frass zu wenig Raum. Dazu kommt, dass in weiten Teilen der Bevölkerung die Gabel auch noch falsch gefasst wird und mit den Zinken nach oben, dem Löffel ähnlich geführt wird. Da werden vier eng stehende, 6 cm lange Silberstachel schnell zur lethalen Fazialpallisade.

Zum anderen liegt diese Rückentwicklung auch an der Spülmaschine, die bei den engen Zwischenräumen der echten Zinken und ihres quadratischen Querschnitts nicht in der Lage ist, Essensreste auch nur ansatzweise zu entfernen. Jedem Besitzer eines solchen Apparats sei empfohlen, mal genau zwischen die Zinken seiner Gabeln zu schauen - und sich dann zu überlegen, ob man dergleichen nicht besser mit der Hand macht. Kleiner Tipp: Mit den Zinken den Schwamm bis zum Anschlag durchbohren reinigt schnell und zuverlässig. Das gleiche gilt übrigens auch für Messer und überhaupt alles Metall, das nicht vollkommen glatt ist.



Tödlich sind Spülmaschinen auch für jedes Glas mit geschliffenem Rand. Wer dergleichen ein paar Mal in den schwarzen Schlund der Maschine tut, bekommt Absplitterungen und scharfe Grate. Die Gläser kann man danach wegschmeissen. Vergoldetes oder bemaltes Porzellan hat in der Spülmachine ebenfalls nichts, absolut nichts verloren. Desto wertvoller die Stücke, desto weniger ertragen sie. Auch hier geht die Maschine vor allem an die empfindlichen, vergoldeten Kanten statt in die Mitte, wo sich der Schmutz befindet. Das kann der Mensch mit dem Schwamm, warmen Wasser und Tuch weitaus besser und schonender. Der Mensch ist klug, die Maschine ist strunzdumm. Der Mensch macht sauber und glänzend, die Maschine wischt rum - und danach muss man ohnehin alles nochmal überprüfen, denn bei der Mielemafia bleiben irgendwo immer Schmutz und Schlieren. Dann besser alla mani pulite. So, und nur so entstehen Erbstücke, die Enkel lieben, weil sie schon als Kind davon die Erdbeertorte essen durften*.

Aber, werden manche sagen, ist mir doch egal. Ich hab sowieso Ikeageschirr und Pressglas und Edelstahlbesteck, und wenn es kaputt ist, kauf ich mir neues, ich mein, bevor ich da stundenlang in der Küche stehe... Diesen Leuten seien zwei Dinge mit auf den Weg gegeben. Eine Spülmaschine nimmt einen Quadratmeter Wohnfläche weg, hat hohe Anschaffungskosten und steht bei kleinen Haushalten meistens nur rum. Das heisst, das Ding ist teuer, braucht Strom und Wasser, kostet Geld, und das wiederum muss erarbeitet werden. Womit die Zeitersparnis schon wieder beim Teufel ist. Auf der anderen Seite ist Spülen eine geistig vergleichsweise anspruchslose Tätigkeit. Man kann sich nebenbei Texte überlegen, bei Händel falsch mitsingen - Al lampo dell'armi quest'alma guerriera vendetta farà - die Hausfrau umcircen oder küssen, und, wenn man denn werthaltige Utensilien besitzt:

Dann hat man was in der Hand, was einem gefällt. Silber schmeichelt der Haut, das kk Concordia Porzellan funkelt, und der Schälschnitt schwerer Baccaratgläser über das sanfte Tuch gleitet - das hat auch eine enorme, haptische Dimension. Man ist nicht die Putze für den Haushaltsmüll, man pflegt schöne Dinge. Das macht Freude. Es ist ein Genuss. Den vielleicht nicht jeder nachvollziehen kann, was auch in Ordnung ist. Trotzdem, wenig ist so überflüssig wie eine Spülmaschine - nur das Merkel als ahnlich dümmlich agierende Mechanik an der Staatsspitze geht da noch drüber.

* Disclaimer: Es sind keine Erbstücke abgebildet. Leider tendieren die Mütter besserer Familien dazu, nicht nur alle Erbstücke der Ahnen an sich zu reissen, sondern sie plündern auch hemmungslos die zugekauften Bestände ihrer Kinder. Und wenn sie wüssten, dass sich altes Bernadotte in der Kommode befinden würde... zum Glück können sie mit dem Internet nicht umgehen.

Dienstag, 25. Oktober 2005, 11:55, von donalphons | |comment

 
Anachronismus
Ach, lieber Don! Du bist so köstlich wie ein weißer Herbsttrüffel!

Und eines frage ich mich zum wiederholten Male:
Wie es wohl möglich ist, vergoldeten Charme, silberne Vorlegegabeln, Meißner Porzellan, Gobelin und Hermelin
mit DSL und RSS unter einen ganzheitlichen Hut zu bringen?

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Oh oh
RSS ist glaube ich ebenso ein Reizwort wie Gerschirrspülmaschine...

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Das DSL ist WLAN und unsichtbar, das Notebook ist ein Thinkpad, und RSS ist Teufelszeug.
für kleinschwän...

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Hy, diesen Teller habe ich auch. Mehrfach wenn nicht schon alle kaputt sind. Meine Frau kauft sowas bei ebay für ein paar cent. Steht irgendwo bei dem anderen Geschirr, oder Blumentelelr oder Müll.
Ich gebs zu. Geschirr ist mir ziemlich Schnuppe. Werkzeug zum Essen, sonst nichts.
Manchmal glaube ich, nein, ich bin mir sicher, wird das überbewertet.
Das letzte Hemd hat keine Taschen.

Fisch oder Ei mit Silber zu essen, da kann man sich auch den Mund voller Bleiplomben pumpen lassen. Geschmacklich sicher ähnlich

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Handbemaltes Porzellan mit dieser Marke? Also der echten, nicht den späteren Kopien nach dem Fall der Mauer? Zur Erklärung: Es gibt die allgemeine Form "Bernadotte" und das Design Bernadotte von Concordia, einer der ersten Firmen des kuk-Reiches und bis heute etwa am saudischen Herrscherhaus geschätzt. Das eine hat mit dem anderen mitunter so viel zu tun wie ein Ring aus dem Kaugummiautomaten mit einem von Cartier.

Ich bin Vegetarier, und Perlmuttlöffel haben erst recht nichts in der Maschine verloren, wenn wir schon von Eiern reden ;-) Und warum sollte man sich bis zum letzten Hemd nicht an schönen Dingen erfreuen? Wird das gehen dadurch leichter?

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An schönen Dingen erfreuen
... das ist eine Lebenskunst. Das ist ein Kultivieren des Tages, der Stunde. Und wer seinen Tag kultiviert, kultiviert sich selbst. Es ist eine Art Streicheleinheit für die Seele. Zumindest dann, wenn es nicht um Besitz, sondern um Heimat geht.

Das funktioniert auch mit einem erlesenen, selbst gekochten Mahl aus besten Zutaten, oder mit einem guten Darjeeling, der einfach perfekt zubereitet wurde oder (ich bin halt eine Frau) mit einem prachtvollen Edelstein.

In jedem milden Lächeln über solche angeblichen Marotten steckt vielleicht auch ein klein bißchen Sehnsucht nach dieser Sinnlichkeit.

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Kleine Frage am Rande ...
Die Gabeln und das Messer - von wem bitte, sind die. Und wo hast Du sie gefunden ?

Das Streublumenmuster ist immer schön. Das alte aus Meißen, das Oma durch zwei Kriege getragen hat, darf ich nur unter Aufsicht handspülen. Die Farben sind wie gestern gekauft, anders als es bei manch "praktischem" Geschirr schon nach einem Jahr aussieht.

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Das Besteck... das ist eine lange Geschichte. Es ist nicht gestempelt, stammt aber ziemlich sicher von den Gebrüdern Friedlaender, etwa 1910 bis 1925, die das recht beliebte Design entworfen und auf Wunsch auch ohne Stempel ausgeliefert haben - noch nicht mal die Eisenklingen sind gestempelt. Gefunden habe ich es in Berlin, bei einem halbverrückten Händler, der es aus einer Haushaltsauflösung einer wohl mit der DDR verbandelten Familie in Pankow hatte.

Und das Bernadotte - ich trau es mich fast nicht zu sagen, das stand so auf einem Haufen bei einem Verwerter im tiefsten Wedding unter lauter Schund, praktisch umsonst gekauft. Es gibt einfach zu viele Leute, die das nicht mehr schätzen. Gerade weil es ja von Oma ist.

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schwaben würde ich eine spülmaschine so verkaufen:

sell isch wohr, s´gschirr unds bschdeck tuet m´r alleweil besser von hand abwasche, i mach des jedefalls aso. aber jetzt gugget sie emol, mit dere neie bosch do hanne hend sie e kwalitädätsbrodukt wo sie ihr dreckigs gschirr mitsampt em bschdeck fersorge kennet, dass aufgreimt ischd.

untertitel:
es trifft zu, dass eine handreinigung des geschirrs und des bestecks vorzuziehen ist, auch ich spüle manuell. aber, schauen sie, mit diesem neuen gerät von bosch hier erwerben sie ein qualitativ hochwertiges produkt, das ihnen die zwischenlagerung bereits benutzten geschirrs und bestecks ermöglicht und ihnen zu einer aufgeräumten küche verhilft.

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Wer keinen Geschirrschrank hat, ist selber schuld... Und dem Schwaben verkauft man am besten immer noch mit 20% Firmenrabatt.

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hanoi!
wa' nix koscht, des daugt au' nix!

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sie, herr don alfonso, mir hent fei e biffeh. do tued mir fei s´ saubere gschirr nei. nur s´ saubere gschirr, gell.

mei grossmuttr war a tiebenger broffesoratochter, wisset sie, die wo sellesmol en fabrikant keirotet hot. gege de wille ihrer familie, aber sie hot sich dann doch durchgsetzt. se war halt a geborene hägele, und die fraue von de hägele send halt e weng dickkepf. in d´r schlechte zeit nochm erschte krieg wahret ihre leit dann no recht froh an meim grossvaddr, weil der jo domals alles ghet hot, butter, oier, fleisch, alles was es sonschd blos auf meerkla geba hot. der hot e richtige filla ghet, mei grossfatter, und was fir e schene, glei nebe seim fabrikle, dass´rs it weit ins gschäft ghet hot. mei grossmuetter nemlich, die hot firs werkdagsgschirr und sonschd so s´ grebere im haushalt no e dienschtmädle ket, halt so e bauramädle fon d´r alb ra, weil die hend no gschafft und waret au it so aschbruchsfoll, it so wie heit die polinne, die russinne, die gschdudierte oder selle braune weiber aus sri lanka oder wo die asilbewerber sonscht no so herkommet. die wend blos geld und urlaub aber schaffe wellet die nix. do mues mr dann halt au gar alles selber mache. aber wenigschdens woiss mr dann, dasses au richtig gmachd ischt.

aber sie, herr don alfonso, des mit dem firmarabatt hon i glei meim ma gsait. der soll des no aufs gschäft nemma, mit rechnung, do hot´r glei no en vorschdeierabzug zu de fimfazwanzig prozent firmerabatt drzuena no und schkonto soll ´r au no abziehe, weil mir zahlet scho glei und bar wenn sichs so rentiert. sehet sie, herr don alfonso, und wenn mei ma goschet, dass i in ihrem blog lesa tät anschdatt s parkett z´ blocke, dann sag i dem blos, also auf den firmarabatt bischd du bachel it komme, des hon i dir sage miasse, jetzd halt du dei gosch und lass mi ins internet. dann ischd der glei schdill, sell ischd au besser fir en.

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Oiso do wo i bin, ned woah, do woarn frira as bersonoi, und drimme im andan haus woan a no a boa leabuam, so ois midaranand zehne de wo gwerglt hom. Owa nua zwoa, a Hebam und a madl ausm oidmuidoi hom da uauagroasmuada kofa in da Kich und a aso, da rest woa in da bogschtuam. Owa a soichane leid gibza heint nimma, de wuin ola a Hoaz Via und dolign wia a bredada Hetsch in da sunna bei de kufmugn und am ameriganer, dem hund dem gscheadn, dwuima soi eam do dasaffan. Und wei da mezga glei umadum woa, hom de midanand om middog wos zessn gmocht fia de leid. und nochad homs des gschia, wanns de leid ned seibst midbrocht hom, in an zuwa eine doa und driba gschwaschlt, wobei des a da zuwa woa wo se de Kinda von da nachbaschaft drinna bot hom am Sontog - unsere neda, weil de hom jo one von de easchtn Bodwonna ghobt in de ochzga jor, glei nochm siebzga Griag, fixlattn des woan no zeitn.

Und des is warum bei uns dahoam as Gschia no so guad dahoidn is, weis hoid nia im zuwa woa wia bei de breznsoizadn breissn, wei mia san jo ned auf da brennsupn doheagschwumma. Owa - i ken an kazlmocha aus Oigerien, dea hod an freind der wo des ois a eibaut - wei, hom dea ma jo grod gnua, oba de montasch, de ziakt nei. von da mari, host me.

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Und manchmal geben Rabenmütter die wenigen mit dem Familienwappen verzierten Erbstücke auch nur an den männlichen Nachkommen weiter, der ja praktischerweise den Namen weiterträgt, so dass die weniger wertvollen weiblichen Nachkommen getrost eine Spülmaschine benutzen können...

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immer noch besser als von den nachkommen einzukassieren - aber im vorliegenden fall könnte man eine erbteilung durch erbenentleibung - strychnin, rattengift etc. - standesgemäss rückgängig machen.

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Stimmt. Da waren doch noch ein paar geeignete Kekse bereitgelegt.

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starker tee überdeckt so manchen beigeschmack - man muss ja nicht alles in der familie mitbekommen.

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Ne, Goldrand geht nicht in die Spülmaschine. Und nicht jede Glasur. Und Silber und Perlmutt muss man gleichfalls mit der Hand abwaschen. Die Töpfe aber, die sind in der Spülmaschine gut aufgehoben. Und die weißen Bauhaus-Teetassen. Und das weiße Seldtmann-Weiden und die Budapester Wassergläser. - Und eine Spülmaschine erhöht auf jeden Fall die Bereitschaft, sich ganz viele Leute einzuladen, die da sgesamte verfügbare Geschirr schmutzig machen, ganz erheblich.

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Halten zu Gnaden, mein bauhaus-Arzberg hat ebenfalls Goldrand... und grosse Massen würden weder in meine Wohnung passen, noch wären sie hier überhaupt aufzutreiben, für einen Aussenseiter wie mich. Berliner Bekannte dagegen tröpfeln nur selten ein.

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Das immerhin musst auch Du als Berlin-Verächter konzedieren - die Möglichkeit, jederzeit und immer beliebige Massen von Menschen in seine Wohnung setzen zu können, auf dass sie dort zu viel trinken, alles schmutzig machen, und einen Höllenlärm veranstalten, gehört zu den echten Vorzügen einer Großstadt. Und auch eine Kochorgie, wie ich sie demnächst einmal wieder plane, mit sechs bis acht Personen, Samtsüppchen vorweg, Fischterrine, Wild mit Knödeln und Pilzen und einem Sahnereis als Abschluss ist weniger strapaziös, wenn man das Geschirr (ohne Goldrand selbstverständlich) am Ende des Abends in der Maschine verschwinden lassen kann.

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Spülmaschinen gibt es nicht nur in Berlin. Selbst bei uns auf dem Land sind sie angekommen. Wir habe 2 davon - möchte ich als Familienvater auch nicht missen - die Familienmutter erst recht nicht. Das Au-pair sicher auch.

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Es ging auch nicht um die Spülmaschinen, aber eine Stadt von drei Millionen Einwohnern birgt doch mehr Menschen in ihren morschen Mauern, die man auch an seinem Tisch haben möchte.

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Nun, und was tue ich gerade? Marone für die Semmelknödel putzen, frische niederbayerische Marone... gibt es überhaupt Marone in Berlin? Dazu guten Rahm mit einem milden geschmolzenen Emmentaler, und Feldsalat - warum lange auf entfernte Einladungen warten, es ist doch alles im Hause, hier und jetzt verfügbar.

Und der Höllenlärm, nun, den kann man sich so und so beschaffen, das hängt ganz von der Tätigkeit nach dem Essen ab, man glaubt gar nicht, wie laut allein mitunter eine einzige Besucherin sein kann - kurz, der Knabe ein Stockwerk tiefer war gestern Nacht nicht allein, zum Glück kann ich zum Schlafen den Raum wechseln.

Ansonsten bemühe ich mich ja redlich um den Import gewisser Berlinerinnen, es gibt auch schon Zusagen, und die Anfragen meinerseits werden sicher nicht aufhören.

@ strappato: Desto grösser der Clan, desto eher ist es verständlich. Nur bin ich allein, oder ab und zu mal zu zweit.

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Hmmm...das hört sich aber gut an. Bei mir gibt es heute Risotto mit sehr viel Gorgonzola, sehr viel Parmesan und ein bißchen Spinat. Maronen gibt es aber auch hier, man muss nur wissen wo, und der Markt am Samstag bietet eigentlich alles, was der kochende Mensch so braucht. Höllenlärm hatte ich gestern nacht auch, allerdings haben nicht die Nachbarn selber gelärmt, sondern ihr kleines Kind.

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So, da hätten sie mal besser aufgepasst, bei ihrem eigenen Lärm... und das Risotto, mit Verlaub, das schreit doch geradezu nach Rossini und "Di Tanti Palpiti" bei der Zubereitung, wenn der Reis quillt und der Gorgonzola, zartgrüne Schlieren ziehend, verläuft - bei mir, wie gesagt, wird zu Händel gekocht. Denn ein Bayer braucht täglich Händel, wenn er schon keinen Streit hat.

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@don
Richtig. Als die Familie noch keine Familie war, kam mir so ein Teil auch nicht ins Haus. Obwohl ich danach erstaunt war, dass sogar hartnäckige Teeverfärbungen nach ein paar Maschinenwäschen rausgehen. Da merkt man, dass diese Dinger nicht mit Samthandschuhen an die Arbeit gehen.

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e vero, wirklich sinnvoll sind sie nur, wenn dasGgeschirr nichts wert ist. Es ist immer eine Frage der Grenzziehung, aber ich grabe meine Pallisaden möglichst weit entfernt vom Einweggeschirr auf.

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Ohne Spuelmaschine kaeme ich nicht aus, innerhalb einer Woche muesste ich bei manueller Spuelung ueber Ersatzerwerbungen nachdenken.

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Grobmotoriker?;-)

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Beandatzig nennt man das in Bayern - Bärentatzig.

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Auch zu empfehlen: keine Waschmaschine. Ein Holzbrett und ein Fluss sind völlig ausreichend. Dazu machen wir uns unsere Seife selbst aus den Körpern verblichener Haustiere.

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Die Frage:
Ist eine Kopie häßlicher als ein Original?
Wenn es um des Kunstes Willen geht doch eigentlich nicht.
Ist die Kopie von van Goghs "Lilien" nicht so schön, wie das Original?
An die Fr. y: Ich gebe ihnen Recht, aber nur weil etwas alt ist, ist es doch nicht schön?
Ich kann mich an einer verrosteten Stahlplatte als Tich mehr erfreuen als an dem ewigen Marmorgedöns.

Irgendwann erzählt uns jemand, Marmor/Gold ist wertvoll.
Zack, wird das geglaubt und weitergebetet.
Verstehen werde ich solche Menschen wohl nie.

Einen häßlichen Goldklumpen/in ihrem Fall Edelstein um den Hals und schon ist es toll.
Willkommen, Opfer der Werbung!

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Komischerweise kann ich mit Gold gar nicht, und Silber hat wie Mahagoni vortreffliche mechanische oder biologische Eigenschaften, die es jeweils erste Wahl sein lassen. Und Marmor - bei uns im hausgang halten die Platten jetzt 400 Jahre. Es ist kein italienischer Marmur, nur Juramarmor, keine 40 Kilometer von hier gebrochen. Aber er hält. Ganz sicher nochmal 400 Jahre. Langfristig gesehen ist er einfach spottbillig.

Diskutieren könnte man allerdings über hauchdünnes Porzellan und empfindliches Bleikristall.

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Gold hat auch vortreffliche Eigenschaften: Als Amaturenauflage - Läuft nicht an, wie Messing. Spart man im Laufe der Zeit einiges an Dienstpersonalstunden.

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Bei aller Liebe zu den schönen Dingen (wobei ich eher schlichtes Prozelan mag), bei ner 7-köpigen Familie würd man sich nen Wolf spülen. Und da gehts auch rein finanziell nich, dass man Silbergabeln oder Meissner Porzellan nimmt.

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Dann kommen Sie aber aus einer schlechteren Familie. Denn wenn es bessere Familien gibt, dann doch auch schlechtere, gell.

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Ja. Ich wohn ja auch im Slum. Trotzdem *trau* ich mich, meine URL hier zu veröffentlichen. ;-P

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Der Niedergang der Gabelform ist der Massenproduktion geschuldet. Wenn aus 3mm oder 4mm Blech mit brutaler Gewalt Gabelrohlinge gestanzt werden, dann ist daß das Gegenteil von Filigranarbeit. Dann sind feine lange Zinken einfach nicht drin.

Grundsätzlich finde ich, daß das Geschirr und Besteck zur Umgebung passen muß. Weil es paßt gibt es in meinem Gebrauchsallerweltsheim daher Gebrauchsgeschirr und Besteck, spülmaschinenfest.

Noch heute erinnere ich mich mit Verwunderung an eine Fahrradtour, bei der einer der Teilnehmer am ersten Abend einen Porzellanteller und Silberbesteck aus seinen Rucksack zog. Äußerst unpassend, wenn man im Dunkeln um ein paar Raviolidosen auf Campingkochern sitzt. Da gehört sich Blechgeschirr und Campingbesteck.

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Also, ich habe mir in all den Jahren nie eine Spülmaschiene zugelegt, trotz IKEA-Geschirr.
(Jetzt weiß ich wieso! ;))

Einzig ein paar auserwählte Frühstücks-Designer-Teller aus den 80ern sind mein Schatz, die würden in einer Spülmaschiene auch den Lack hergeben. Selbst mit Hand muss man da aufpassen.


Ansonsten gehört für mich auch eines dieser alten, typischen, großen und runden Holzbretter zum nostalgischem Inventar, es erinnert mich an meine Kindheit und stammt auch aus dieser Zeit und tut seinen Dienst immer noch. Im grunde nix Wert das Teil, mit vielen Kerben, ist es mir regelrecht ans Herz gewachsen. Alles andere würde ich hergeben, sogar die Designerteller, nur dieses Teil nicht!

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und auch nicht das alte Opinel-Messer, mit 14 in Frankreich gekauft, ich weiss ;-)

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Ich war nur einmal richtig in Frankreich, und habe es gehasst – Studienreise. Aber so ein Klappmesser, ja das wäre eine Anschaffung wert gewesen…

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Ist eine Anschaffung wert. Kohlenstoffstahl. Sauscharf und da kein Edelstahl immer ein wenig angelaufen. Die Klinge sieht daher immer ein wenig "dreckig" aus. Ganau das Richtige für harte Naturburschen.

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Solche Klingen haben die obigen Messer auch noch - nur Kartoffeln sollte man damit nicht angehen, as schmeckt dann bitter, aber die Erdäpfel zerdrückt man ohnehin mit der Gabel.
und was kümmert einen rauen burschen schon der geschmack

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Hähä, schade das kein Sommer ist, damit wäre ich der King auf jeder Männer-Grillparty. »Darf ich Ihnen das Steak zerlegen, der Herr?« Für ein büschen Freiheit im Großstadt-Slum! ;-)

Gibt es aber auch in Edelstahl, sehe ich grad. Der Griff ist aus Buche. Kann man die überhaupt bestellen, oder gilt sowas gar als Fauxpas? Und es gibt nur den einen wahren Hersteller und man sollte aufpassen, wegen eventueller Plagiate?

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Edelstahl-Opinel ist ein Frevel. Die gibt es auch erst seit ein paar Jahren. Der Kohlenstoffstahl hat schneidtechnisch echte Vorteile. Meist sind hochwertigen Messer aus Kohlenstoffstahl hergestellt, da dieser sich sehr gut härten lässt. Je feiner der Stahl (Zusammensetzung und sog. Korn) desto schärfer das Messer. Die Nachteile sind eine hohe Korrosionsanfälligkeit (nicht Rostfrei) und Geschmacksprobleme bei salz- oder säurehaltigen Lebensmitteln.

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ahhhh Opinel - grosses Kino! Das Opinel kann fast alles, nur beim Fossiliensammeln versagen die Dinger klaeglich - beim Plattenspalten im Rupelium des Luberon habe ich mehrere No. 8 gecrashed .. aber sonst: alles -> Kaese, Melonen, Schafskaese, Merguez, Wildschweinsalami, Autoreifen, Comte, Holz, MidiLibre, Pfirsich, Steak, Zelt, Plakate ....

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Für Insider: Das oben im Bild ist ein № 6 und immer dabei. Nur bei Flügen muss es im Auto warten. War Liebe auf den 2. Blick. Als ich es das erstemal verwendet habe, habe ich mir fast einen Finger abgetrennt. Danach habe ich es ein paar Jahre nicht angefasst.

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Ich wollte unter dem Vorgänger noch anfügen: "Finger" - aber das war mir dann doch zu geschmacklos. Naja, wie man sieht ;-)

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Das mit der besseren Schärfe leuchtet ein. Ich liebäugel aber auch irgendwie mit der Bubinga-Holzgriff-Version. Die hat allerdings Edelstahl. Ist so ein Hartholz aus Kamerun, wer weiß welcher Sklave dafür leiden musste… ;)

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Wie kann man nach Frankreich reisen und es hassen?
Ist mir unbegreiflich

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Studienreise! Zwangverpflichtet, wegen der Fünf in Französisch, oder besser: weil mein Kumpel nichts besser fand als uns dafür einzutragen.

Das Land an sich ist toll, nur wenn es mit der Sprache hapert…

So, jetzt ist aber mal Schluß! Schließlich das Weblog vom Don, nicht meins. ;)

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Das repariert die Hausfrau selbst
Aluminiumfolie kann Silber putzen

Füllen Sie eine Schüssel mit heißem Wasser, geben Sie eine kräftige Prise Salz dazu, reißen Sie ein von der Rolle ein großes Stück Alu-Folie - und legen Sie nun Ihr Silberbesteck dazu. Wenn das Wasser kalt geworden ist, können Sie das inzwischen wieder blank und sauber gewordene Silber herausnehmen und gründlich abtrocknen. Die Alufolie hat das Silberbesteck gereinigt!

Aus: Das repariert die Hausfrau selbst/ mit Zange, Charme und Schraubenzieher / Walter Diem

Beim Aufräumen ins Auge gefallen, könnte hier nützen

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