Grünwald oder die Langlebigkeit von Klischees
Der Wagen ist mit seinen Spoilern und dem Bürzelheck nicht wirklich das, was man als schön bezeichnen würde, aber er hatte das Glück, eine Rolle in der Fernsehsendung "Leo´s Magazin" zu spielen. Moderator Andreas Lukoschik fuhr in einem Wagen dieses Typs durch die Stadt, und es könnte sogar dieses Exemplar gewesen sein: Baujahr 1987, wie die Sendung. Und ja, er ist zu verkaufen. Und ja, einen Moment habe ich aus nostalgischen Gründen überlegt. Immerhin gab es Schlimmeres als Leo, was den medialen Eindruck von München in den 80ern prägte.
Da ist noch der Film "Die Story" von 1984, der den Ruf Münchens als Koksmetropole bundesweit verbreitete - neben einigen "Modeerscheinungen", die Miami Vice als dezent erschienen liessen. Und 1986 kam Kir Royal auf die Mattscheiben der Republik. Das alles hat den Ruf von München zementiert, und wer damals dabei war, musste sich schon etwas wundern über dieses mehr als schräge Bild, das da von München gezeichnet wurde. "So" war weder das Parkcafe noch das P1 noch das BaBaLu und auch nicht die Seehaus-Parties, die im Übrigen nicht von Grünwaldern organisiert wurden, sondern von jemandem, der aus einem mässig vorzeigbaren Kaff nahe meiner Heimat stammt und dort auch lange gelebt hat. Das P1 war "so", aber da ging man nicht hin, wenn man nicht Tennisspieler oder Fussballer gucken wollte. Was eigentlich nur eine Bekannte aus Neuburg wollte, die dann tatsächlich schwer von einem gewissen Rothaarigen zu lösen und zurück in die Provinz zu verfrachten war, aber das ist eine andere Geschichte.
Dieses München ist eine Medienerfindung, so wie das Berlin der Telenovelas. Mit gewissen Anklängen an die Realität, mehr aber auch nicht. Aber der Gegensatz zwischen dem kaputten, streetcrediblen Berlin und dem Reichen, etwas debilen München zieht natürlich, und das ist der Grund, warum die Comedy von Aggro Grünwald die Aufmerksamkeit bekommt. Weil Restdeutschland und hier besonders Berlin Angst hat, es könnte stimmen. Dass es wirklich ein Viertel gibt, in dem Reichtum cool ist und auch so zur Schau getragen wird. Alle reichen Erben - werft das Geld! - wenn das der neue Schlachtruf sein soll, schaut es schlecht aus für die Hungerleider in Kreuzberg in ihren Kellerbüros mit der Latte und dem Döner als Standardernährung. Selbst wenn Aggro Grünwald bis hinunter zu den Farben und der Kleidung selbst nur aus alten Klischees der 80er Jahre besteht. Nur ein paar Namen muss man austauschen - Negerhalle durch 8 Seasons, Piccolo Osteria gegen Lenbach, und schon kann man sich tatsächlich in den Saab setzen, oder seinen legitimen Nachfolger, den geleasten SLK 200 mit Wegfall der Typenbezeichnung und grossen Chromringen um den Auspuff. Habe ich schon mal erwähnt, wie furchtbar banal das Afterwork im Lenbach eigentlich ist?
Eigentlich müsste man davor keine Angst haben. Wenn man es kennt, verliert es schnell jeden Glanz. Fingerfood ist nicht zwingend besser als Döner, und die Leute, die bei Lesungen im Kokon C-Sternchen lauschen, sind auch nicht klüger als Berliner, die Sarah Kuttner Talent und Ausstrahlung unterstellen. Es ist bei höherem Mehrwert erheblich teuerer, und das ist es eigentlich auch schon -
es sei denn, es ändert sich was in der Gesamtrepublik. Und das könnte zu einem Existenzproblem von Berlin werden, was meines Erachtens auch die hysterischen Reaktionen auf Aggro Grünwald verursacht. München, das alte München ging 1992/3 unter, als Techno aufkam. Berlin wurde das neue Ziel, darauf konzentrierten sich Illusionen und Hoffnungen, in München blieb die Lindenstrasse. Aber jetzt sind 15 Jahre vergangen. Berlin hat es nicht geschafft, und seine propagierten Lebensentwürfe gehen nur dort. Es mag stimmen, dass sich Max Mütze aus dem Schwäbischen Berlin immer noch so vorstellt, aber:
Die Wirtschaft kommt im Westen voran. Berlin ist pleite. Berlin hat ein Verliererimage. Kann sein, dass sie so sind, aber was 1995 noch als cool galt, ist heute vielleicht nur noch sehr retro. Es ist kein Lebensentwurf, der andernorts Gültigkeit haben würde. Berlin ist "Rütli", und egal, wie überzogen das sein mag, da geht man nicht gerne hin. Und in diese Lücke stösst nun Aggro Grünwald mit einem Ulk, der bei genauerer Betrachtung und in abgemilderter Form - gar nicht mal so schlimm ist. Denn es macht Spass, mit dem Motorboot über den Starnberger See zu fahren. Wirklich.
Don Tauchmeister is on da quietschred Gummiboat, rechts: STA-Chick beim Ankleiden ;-)
Es macht Spass, auch mal mit Frauen auszugehen, die andere Themen als Prekariat und Arbeitslosigkeit haben. Die einem davor die neuesten Erwerbungen vorführen. Die einen von dem Existenzgerede mit einer halben Stunde über die Handtaschen erlösen, die in Berlin nur deshalb nicht Thema sind, weil sie sich keine leisten kann. ich erinnere mich da an den ersten Besuch einer Münchnerin in Berlin, als wir unter den Linden an einer Ampel halten mussten und sie mit Abscheu feststellte, dass die Frau dort Prada aus der vorvorvorvorletzten Saison trug. Das mag arrogant sein, eingebildet, München - aber ist es schlimmer als der Sozialneid (sorry für das Wort, aber ich kenne kein anderes dafür), der einem aus X-berg entgegenschlägt, sobald man dortselbst ein paar Silberschalen kauft?
Am Ende bleibt die Frage, welcher Lebensentwurf Max Mütze, dem ewigen schwäbischen Dorfbewohner und all seiner Cousins, die aus Altötting kommen, gefällt. Ich glaube, dass Aggro Berlin der Stadt Berlin nicht gut tut. Es sorgt für ein Lebensgefühl, das bei der Mehrheit nach Alternativen verlangt. München war so lange Zeit unbeachtet - vielleicht kommt jetzt die Renaissance. Weil es die besseren Clubs, die besseren Leute, das bessere Umfeld und die bessere Landschaft hat. Und eine Vergangenheit, die etwas anderes verspricht als die Gewalt der Berliner Kapuzenträger. Ich verstehe, dass diese Leute München hassen. Ein München, dessen Lebensstil wieder als vorbildlich betrachtet werden könnte. München könnte Max Mütze so umarmen, dass sie demnächst in ihrem Trümmerhaufen und dem Ruinengürtel aussenrum alleine bleiben. Und ohne Max Mütze, der als dummer Jobber der Medienbranche das System, ihr System am laufen hält.
haste sehr verkürzt dargestellt, ansonsten schön
gruss r.l
... link
Meines Erachtens hat das P1 das pech gehabt, nicht 1995 beendet zu werden. ich erinnere mich noch lebhaft an den Plebs, der da zur ISPO oder zum Launch von Vivi@n drin war. Muss echt nicht sein.
... link
1995, wie kommst du auf die zahl,
wenn dann doch mit dem umbau bzw umzug in den golden room.
P.s Erzähl mir doch einfach mal was so die besten parties waren, auf denen du zu gast warst ,bzw besten clubs und warum. Gehst du überhaupt aus?
Ich bin gespannt, gerne auch als Mail, wenn das für dich besser ist.
p.s
menschen wegen ihres wohnortes abzuurteilen und das wort plebs, hast du doch garnicht nötig
gruss r.l
... link
... link
... comment
Berlin ist groß, vielleicht zu groß für einige. Aber jeder findet seinen Kiez und sei es der in der Friedrichstraße. Auch hier funktioniert Arbeiten und Wohnen, sei es auch nur ein Hotel.
Die Mittagspause bei Dussmann oder in der Galerie Lafayette. Aggro Berlin ist hier egal, bei Dussmann verstauben ihre CDs vermutlich, aber sie sind trotzdem nicht unwichtig, sie gehören dazu, genauso wie die Yachtjugend am Wannsee.
Bei den derzeit steigenenden Mieten ist eher eine Ghettoisierung in den Randbezirken zu befürchten, wie sie in Berlin bisher so noch nicht existiert. Das muss nicht sein.
Vermutlich hat deine Bekannte eine Touristin mit einer alten Prada - Tasche angetroffen. Vielleicht auch nicht.
Mode in Berlin ist entweder funktional oder experimentell. Alte Markennamen werden von kleinen neuen Labels abgelöst, mit seit Jahren steigenden Umsätzen und das Zeug ist nicht billig, beileibe nicht. Kenner wissen genau, wo wer was eingekauft hat und wo wer auf welcher Party war.
Tipp und Zitty laufen doch nur hinterner. Sie erzählen eine Geschichte, dabei ist dies der Trend von gestern.
Die Clubszene ist in Berlin nicht tot zukriegen, genauso wenig wie die Literaturszene und vor allem die sich ständig erneuernde junge Theaterszenze (nicht die Großen).
Agenturnetzwerbinggingkuckuckuseierlegen ist nur die halbe Miete der Stadt, nicht einmal, vielleicht ein winziges Pützelchen.
Wer freiwillig hier weg geht, kommt in der Regel wieder. Wer unfreiwillig gegangen wird, darf Gast bleiben.
... link
Jeder findet seinen Platz in Berlin. Ob Wannsee-Yachtclub oder Kreuzberger Hinterhof-Bauernhof. Das ist das Elend dieser Stadt. Sie lädt ein, sich es in der eigenen kleinen Kiez-Welt bequem zu machen. Im Kreuzberger Exil-Schwaben-Milieu, bei den Prenzlauer Berg Aufsteigern, in den Charlottenburger Westberliner-Seilschaften genau wie im Marzahner Ex-Stasi-Filz.
Mit Aufbruch und Zukunftsperspektiven hat das leider nicht viel zu tun. Auch wenn es als solches ausgegeben wird.
Da ist das mit den kleinen neuen Labels das beste Beispiel: Zwei Freundinnen, eine Nähmschine und eine Ladenwohnung sind nun mal eher Selbstverwirklichung als ein Business-Konzept. Die wenigesten Labels/Läden tragen sich. Alleine die günstigen Ladenmieten und der Scheck aus Tranferleistungen (staatlich oder aus der Familie) hält das Ganze am Leben. Ähnlich wie bei den Clubs. Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung und Missachtung der Gewerbeordnung sind die Grundlagen für den Erfolg. Und die Berliner Behörden drücken ein Auge zu, weil sie überlastet sind und es dem "arm-aber-sexy" Image schaden könnte.
... link
gibt es ein deutscheres Wort als Gewerbeordnung?
... link
das mit den clubs ist leider irgendwo wahr, aber es betrifft natürlich nicht alle. watergate und panoramabar haben von anfang an auf hohes eintrittsgeld und teure djs gesetzt - scheint zu lohnen. adagio und ähnliches auch, aber mit anderer ausrichtung.
... link
Die Lüster hängen auch jetzt noch, nach dem nächsten Relaunch vor ein paar Tagen.
... link
"haerter geahndet" ... ich spuere schon den sauren Atem der Exekutive in meinem Nacken ...
... link
... link
Unsere Besucher sind vor allem Studenten, Auszubildende und Künstler. Daher können wir keinen Eintritt nehmen und auch die Getränkepreise müssen sozial sein.“ [...] Da diverse Sponsoren ihre finanziellen Zusagen nicht eingehalten haben, vielen Mitgliedern mittlerweile das Geld fehlt, den Mitgliedsbeitrag von 17 € zu zahlen, hat die c-base zur Zeit Außenstände in Höhe von 30.000,– €. Darin enthalten drei Monatsmieten, Anlass für die Hausverwaltung den Mietvertrag zu kündigen.Und schuld ist nach deren Meinung die fehlende Kulturförderung. Jaja.
... link
... comment
Darüberhinaus "leidet" Berlin an der Dezentralisierung der BRD - was soll ein Düsseldorfer, ein Hamburger, Frankfurter mit Geld und Konnäckschens in Berlin ?
München und die anderen deutschen "Weltstädte" lebten/leben davon, daß man dort GELD verdienen kann: da sehe ich in Berlin nicht so wahnsinnig viel - nur mit Verwaltung/Medien/Werbung wird man das nicht stemmen können.
Berlin wird das "arm aber sexy"-Disneyland der Republik - und das hat es auch verdient. ;)
Ich ermute der "ideale Lebenslauf" wird so aussehen, daß die (Einfluß-)Reichen ihre Kinder bestenfalls ein paar Jahre "zum Spielen" nach Berlin schicken - bevor sie Geld und Karriere in heimatlichen Gefilden machen.
... link
Meiner(!) Meinung nach wird dort "Wohlstand" stecken, wo die Ingenieure beschäftigt werden, die den Treibsatz der Schotter-Industrie stellen.
Ich habe aber nix dagegen, wenn Berlin prosperiert - dann kann der Rest der Republik bald seine Zahlungen für das Winterhilfswerk Berlin einstellen. ;)
... link
... link
Die Mieten steigen in allen Grossstädten, das hat Deutschland noch erheblich Nachholbedarf (Hallo Herold, was sagst du dazu?). Ein Grund für das Engagement der internationalen Fonds und Investoren. Aber selbst wenn in Berlin 10% jährliche Mietsteigerung üblich wären, bräuchte es 15 Jahre bis zum Mietniveau von München oder Köln. Wo sollen die Leute denn sonst hinziehen. Billig ist Berlin immer noch.
... link
... link
... link
Mieten haben in Deutschland "Nachholbedarf", da diese in den letzten 10 Jahren nicht gestiegen sind aber das Einkommen seitdem um ca. 10% - da auch der (Miet-)WohnungsNEUbau stark rückläufig war, darf "jede" Stadt mit ansteigenden Mieten rechnen... in mind. "passablen" Lagen.
Das Problem von Berlin scheint mir -ich kenne den Berliner Immobilienmarkt nur aus der Ferne- daß es eine Millionenstadt ist, die aber (industriell) nicht sonderlich profitabel war und deshalb "Hungerleider und Rentner" angezogen hat. Traditionell gute oder nunmehr "hippe" Lagen werden stabil bleiben aber der "Rest" wird noch auf Sicht auf geringem Mietpreisniveau stehenbleiben.
BTW München: einer meiner Kumpel ist GF eines der Top10-Immobilienunternehmen in Deutschland und er, mit Wohnsitz München, jammerte mir vor 2 Monaten vor, daß es auch bei ihm nur zur Doppelhaushälfe gelangt hätte ;) , da selbst in "miserablen" Stadtteilen der Wohnungs-Preis mind. 2.500 Eur/qm beträgt. ... da muß sich Berlin aber noch ganz schön strecken. ;)
... link
... link
danke für den geheimtipp chemnitz(!).
die eingeborenene bevölkerung von ruß-kamptz, wie das früher mal im volksmund hiess, vornehmere literaten sprachen vom sächsischen manchester, behalf und behilft sich mit kleingärten, gerne in randgebieten oder etwas ausserhalb, die an wochenenden einen angenehmen aufenthalt ermöglichen.
das umland ist in der tat so schlecht nicht, wer das möchte, kann da manches sehen. bloss, was den makler angeht, ich glaube, die zeit der schnäppchen - was kaufen angeht - ist vorbei. miete, egal ob gewerblich oder wohnung, kann billig sein, muss nicht.
für die studierende jugend: die uni soll nicht schlecht sein und die lebenshaltung insgesamt günstig, feten feiern kann man dort auch, kultura schlotzen ebenfalls, also, warum nicht in chemnitz studieren.
ach so, noch geheimer: fh mittweida. absolut cool, die haben eine fh, und keiner merkt was davon.
was eigentlich ist mit leipzig? eigentlich wartet doch alles darauf, dass das mit dem mdr (besser: all den freiberuflern, die dem mdr zuarbeiten) endlich mal losgeht, bzw. abgeht. studieren soll man dort auch noch können, vom jungen publikum her hätte ich leipzig weitaus mehr zugetraut als dem satten dresden mit seinen ministerial- und anderen -bürokraten, die eben eine landeshauptstadt ausmachen.
... link
Die Karl-Marx-Städter, geprägt durch die vielen MEK-ler, sind ein stures Völkchen aber nicht unvermögend. Maschinenbauer und Bruno Banani bringen Geld und ein bißchen Flair. :)
Die C-Uni soll unter ingenieursuchenden Firmen seeehr beliebt sein.
Unterschied zwischen Leipzig und Dresden: u.a. darin zu sehen, daß Drääsden nur ein TU hatte und Leipzig das intellektuelle Herz der DDR war. 2. Unterschied: Gerhard Richter lebt nicht (mehr) in Dresden, Neo Rauch aber immer noch in Leipzig. ;)
Leipzig hat Flair, Leipzig hat Klasse und ich, ja ICH war derjenige, der das "Dauerlaufen" hinter´m Zoo salonfähig gemacht.
Wer beruflich/familiär abkömmlich ist: zieh´ nach Weimar oder Leipzig .
... link
Ja, was richtig Feines. 300m Luftlinie zum hinter´m Zoo gelegenen Rosental, 10-15Min. Fußweg zum Hautbahnhof bzw. Innenstadt: E-R-S-T-K-L-A-S-S-I-G.
Und erst die Wohnung: hohe Decken, Stuck, alte Holztüren, gläserner Aufzug.
Das habe ich gezahlt: 10,00 pro qm Wohnfläche. 10 DM . Dafür bekommt man in Düsseldorf, Stuttgart, Hamburg eine Kellerwohnung mit WC auf´m Hof. :))
... link
... link
der lauf der zeit...
aber es gibt noch genug leerstand für studenten mit geringem budget. die geschichten erzählt man dann später immer wieder gerne, als man in der ofenheizungswohnung gelebt hat, seite an seite mit dem leipziger proletariat. ;)
... link
Jedes mal, wenn ich da bin, fasziniert mich, wie marode große Teile der Stadt immer noch aussehen. Das unmittelbare Zentrum ist ja durchaus fein, aber ein paar hundert Meter weiter sieht's immer noch aus wie im Osten. Auch das ist ein Unterschied zu Dresden - da wurde das ganze doch etwas großflächiger verteilt (böse Zungen würde jetzt wohl sagen: verprasst...).
Was Mietniveau etc. angeht: Das regelt hier im Osten der Leerstand ganz famos. Dresden hat derzeit ca. 20% Leerstand bei Wohnungen. Wenn wir das auf die ca. 500.000 Einwohner hochrechnen, könnte die Stadt also derzeit ca. 150.000 bis 200.000 Zuzüge verkraften. Mein Vermieter (aus München übrigens) ist in den letzten Jahren wohlweislich nicht auf die Idee gekommen, an der Miete zu "drehen".
Was derartigen Überlegungen übrigens auch noch entgegensteht, ist die Zahlungsfähigkeit der Bevölkerung. Während in Führungspositionen durchaus vergleichbare Bezüge gezahlt werden, fällt das dann nach unten gegenüber dem Westniveau häufig auf ca. die Hälfte ab; und dass die "Vorzeigeregion" Dresden sich mit einer Arbeitslosenquote von etwa 15% herumschlagen muss, spielt da sicher auch mit 'rein.
In der Tat entwickeln sich aber bestimmte Teile des Osten zu einer Art "Rückzugsgebiet" für Westrentner; einige Küstenstädte oder auch Görlitz sind dafür schöne Beispiele.
... link
Und da "angeblich" zwecks DenkmalAfa neue Häuser saniert werden, kommt noch mehr Angebotsdruck auf den Markt und stabilisert die Mietpreise auf einem niedrigen Niveau.
Görlitz - wie Zeitz- "Todeszone" für Vermieter: kein vernünftiger Wohnungsmarkt, zu wenig Nachfrage, Leerstand.
Leerstand Leipzig+Dresden: hauptsächlich unsanierter Wohnraum. Warum als Studi ´ne unsanierte (Ofenheizung-)Wohnung nehmen, wenn ich für ´nen Groschen mehr bei einem westdeutschen Vermieter *modernisiert* mieten kann ? (Gar nicht mehr so-)Geheim-Tip: Dresden-Neustadt. In dem schlechteren Teil mieten, in der (studentischen) Amüsiermeile Spaß haben. Und der Bahnhof *Neustadt* ist kaum schlechter angebunden als der DD-Hbf.
Neben den pensionierten westdeutschen Germanisten in Weimar, die sicherlich genügend "Pulver" zum verschießen haben und damit den Weimar(an)er Einzelhandel am Leben halten: Weimar ist auch für die ostdeutschen "Besserverdienenden" sehr attraktiv... und die vorhanden (Kunst-?)Studenten sorgen für ein angenehmes Flair, daß über das GoeSchi-Denkmal hinausgeht. Vor allem: Weimar ist zu klein, als das es hier in nenneswerter Zahl "Proletariat in unsanierten Häusern" gäbe - dafür haben die westdt. Investoren 1990-95 intensiv gesorgt. ;)
... link
Näh. Auch moderat sanierte Substanz ist inzwischen schwer vermietbar; ich sehe es ja bei mir im Haus (5 Minuten zu Fuß zum Bahnhof Neustadt, 10 Minuten bis auf die Alaunstr.). Ohne Zweifel gibt es auch Unmengen an unsaniertem Leerstand; aber davon sind große Teile eigentlich gar nicht "auf dem Markt", sprich: man versucht sie gar nicht zu vermieten. Alleine im Umkreis von ca. 3 km um den Neustädter Bahnhof finden sich schätzungsweise hunderte derartige leerstehende Wohnungen.
Was auch immer noch leicht zu kriegen ist (und wovon Dresden nun wahrlich auch genug hat), ist sanierte Platte. Und wir wollen nicht vergessen, dass auch der Neubau nach wie vor in vollem Gange ist...
... link
... link
Beispiel gefällig? Als ich das letzte Mal Ende 2004 hier auf Wohnungssuche war, wurde mir u.a. eine 49qm-2Zi-Bude angeboten: zu 450 kalt - für NK nochmal 100-150 Eur drauf. Nein, die hatte keine goldenen Wasserhähne, sondern war einfach nur ne kleine Hutzelbude in "der city". Alles klar? Bei solchen Preisen kann ich über 6 EUR je Quadratmeter für Parkett und Stuck nur müde lächeln. Dafür kriegt man hier mit etwas Glück grad noch ne sanierte Platte.
Und Weimar holt, dank westlichem Mumienzuzug, seit ein paar Jahren in den Mietpreisen ganz gehörig auf... Also hört mal auf mit Eurem der-Osten-is-ja-eh-zu-billig-Gelaber. Ist er eben nicht überall.
(Dass die Mieten "auf dem Land" anders aussehen, sei davon unbenommen. Aber wir reden ja hier wohl von Städten, in denen im weitesten Sinne "was geht" und nicht von der Pampa 50 km vor MünchenBerlin oder von Käffern wie Pößneck.)
Was Weimar und Prekariat betrifft: gibts da ganz genauso wie in Berlin, im prozentualen Verhältnis gesehen. Liegt schon allein in den ganzen arbeitlosen Designern, Architekten, Musikern et al. begründet, die nach dem (Jodel)Diplom von der Bauhaus oder der Musikhochschule ausgespuckt werden.
Und, als Tipp: Weimar-Nord bitte unbedingt meiden, wenn man HartzIV-Prolls nicht gehäuft begegnen will.
... link
Das Problem ist, daß eine renommierte Universität in einer "Kleinstadt" exisitiert und demzufolge Preisdruck entsteht.
Die Erfurter Uni ist (glaub´ ich) aus der medizinischen Akademie entstanden und da die Stadt fast dreimal so groß ist wie Jena, sind erheblich mehr Wohnungen vorhanden - allerdings 95/96 war der Erfurter Immobilienmarkt der vllt. höchstpreisige Ostdeutschlands außerhalb von Berlin. Hier war das "Sonderproblem" nicht die Uni sondern die zuziehenden Beamten der Landeshauptstadt - bei damals geringer Sanierungstätigkeit.
Gera, beim Fall der Mauer vor Jena die zweitgrößte Stadt Thüringens, hat keine Uni: die Mietpreise in saniertem Altbau in passabler Lage liegen zwischen 4,50 und 5,50.
Wenn man nun Jena als "hochpreisig" ansieht, muß man "dann" natürlich die westdeutschen Vergleiche heranziehen: Stuttgart, Düsseldorf, etc. ... da sieht es in Jena (und auch Weimar) wohl noch "sonnig" aus. ;)
In Leipzig eine ganz andere Situation, da die Investoren sich dort seeeehr intensiv engagier(t)en: Mietpreise ab 6,00 Euro/qm nur in (sehr) guten Lagen und für Neubau. Wer bereit ist, bspw. nach Plagwitz zu ziehen, kann (im Erstbezug !) inkl. Altbau, Holztüren, etc. ebenfalls für 4-4,50 Euro/qm mieten.
Außerdem kann "Basarökonomie"... äh... "Verhandeln" zuweilen Wunder bewirken.
... link
... link
Provisionen vom Mieter sind in Leipzig -mit wenigen Ausnahmen- seit Mitte der 90iger kaum durchsetzbar.
In Städten mit weniger Angebotsdruck gibt es aber eine Trendwende: in den Ruhrgebietsstädten wird seit ca. 1 Jahr zwar nicht immer aber immer öfter Provision vom Mieter gefordert. :)
... link
Die Zaheln da oben sind Durchschnittspreise, nicht die Höchsten für Jena. Wie gesagt: bitte gern mal im Netz vergleichen. Und dann spaßeshalber mal durchschnitllichen Mietpreis von z.B. Düsseldorf oder FFMraum ansehen. Nimmt sich nicht wirklich mehr was.
Dass LE im Gegensatz zu J so billig ist, liegt, wie Du ach so schlau richtig bemerkt hast dran, dass der Preisdruck durch immer noch existenten Leerstand nicht da ist. In Jena ne Wohnung finden - huii.... nicht nur der Preis versperrt einiges, auch das geringe & schlechte Angebot (je nach Jahreszeit).
Erfurt ist da inzwischen ähnlich wie Leipzig. Zwar nicht so billig wie LE, aber immer noch recht günstig. Auch da: WOhnungsleerstand. Die Uni kannste knicken, das is keine UNI, dass war ne politische Entscheidung. die 5000 Hanseln da sieht man im Stadtbild null. Sind eh nur Bachelors, die am WE heimfahren und sowieso nur kurz für 3 Jahre in de rStadt sind bis zu ihrem Abschluss. Kein Vergleich mit ner richtigen Uni!
Gera ist ein Dreckloch (trotz schöner Gründerzeitvillen); dass da nur alle wegziehen, die jung sind und Grips haben, ist völlig klar, was sollen sie auch in der Stadt? Und es ist ein Irrglaube, dass der Stadt eine FH oder dergleichen helften könnte (wie geplant): da gehen eh dann nur die Dorfkloppies hin, die nicht weit weg von Mami und Freunden ziehen wollen.
... link
... link
@Don, ich red nicht von Bayern. In Jena eine Wohnung für 220? Keine Chance. NULL. Dafür kriegst vielleicht noch n kleines WG-Zimmer...
Ringsherum allerdings das beschriebene Bild. Abwanderung, tote Orte. Teilweise echt gruselig.
... link
Trotzdem ist Halle ´ne angenehme Stadt (nicht nur wg. des Händel-Denkmals), wobei sich die Bevölkerung in Halloren, Hallenser und Halunken aufteilt. ;)
Wir haben gg. Ende der 90iger die Vermietung einer Neubau-Eigentumswohnanlage (14 Wohnungen) in Halle-Ammendorf für einen westdt. Bauträger vorgenommen. Dieser hatte soliderweise seinen Käufern 11 DM/qm versprochen - erzielt habe ich (weil in diesem Stadtteil wenig gebaut/saniert worden war) 12,80DM, d.h. 6,50Euro !
Es "geht" schon - nur nicht überall und nicht mit allem.
Allerdings muß man auch die Wohnungsqualität betrachten - es gibt in den meisten westdt. Städten kaum "wirklich" vollständig modernisierte Wohnungen.
Apropos Jena: wer hätte gedacht, daß die "Chinesische Mauer" (Lobeda) auf Dauer vermietet werden könnte. ;)
... link
... link
... comment
... link
Muss es auch geben. Aber bitte nicht mit dem Geld, das in der der deutschen Provinz erwirtschaftet wird.
... link
... link
... link
Im Ernst: Auch mein geliebtes Düsseldorf hat a) das Problem mit den ganzen wochenendlich einfallenden Provinzknallis, die denken, die NRW-Hauptstadt wär ein Ganzjahresballermann und b) den uninformiert Zugezogenen, die sich immer fragen, wo denn eigentlich die Düsseldorfer hingehen, wenn sie ausgehen.
Und außerdem fand ich das Saab Cabrio der 80er sehr schön, am liebsten in Schwedenflaggenkreuzgelb.
... link
Ansonsten-vgl. hier:
http://che2001.blogger.de/stories/838977/#852042
... link
Nein, nicht Holland.
... link
... link
den unterländern täte das elsässische gegengewicht sicher gut. die vorarlberger, die sind schon so dermassen stockkonservativ, dass da nicht einmal mehr kühne experimente sonderlich auffallen. vor allem aber: der bodensee läge nicht mehr am rand sondern in der mitte, so ghert des.
die berliner sollet doch gucke wo se bleibet, wenn se nemme dr abendeierschbielblatz von de oberschwäbische abituriente sei mechtet. arm abr sexi, dass i net lach, beischlafdiebstahl hoißt dr schdaatsanwalt s´ sell, was se dett treibet.
aber andererseits, wem die malefiz-stuttgarter schon lästig sind, dem werden die (deutsch)schweizer geradezu unerträglich sein. . also, bevor dann die züricher s grosse wort fihret - jo gopfriedschdutz, jo währ zahlt denn das alles fir de chaibe schwobe? ja währ dänn, wänn niecht mir zürcher, odderr?
also da kann man auch mit berlin als der reichshauptstadt leben.
... link
... comment
Kann es sein, dass Du Dich in München und Berlin trotzdem in unterschiedlichen Sphären bewegst?
... link
... link
... comment
>die Renaissance. Weil es die besseren Clubs, die besseren
>Leute, das bessere Umfeld und die bessere Landschaft hat.
>Und eine Vergangenheit, die etwas anderes verspricht als die
>Gewalt der Berliner Kapuzenträger.
Mannomann, das klingt für den nur leidlich geschichtsfesten Leser aber doch bedrohlich aus der "Hauptstadt der Bewegung".
Oder von was für einer Münchener Vergangenheit "die etwas anderes verspricht", ist hier die Rede? Bitte Auf-/Erklärung für Preußen jenseits des Mains, die sich außerhalb der betreffenden Szene befinden.
... link
Aber München braucht keine Renaissance. Weil München nie tot war. Die Kir Royal Zeiten sind vorbei - glücklicherweise. Die blondierten Schicki-Tanten gibt's immer noch - und sie sind mit der Bunten gealtert. Altes Geld zählt immer noch mehr als neues Geld. Aber es strömen genug Menschen in die Stadt, die hier Geld verdienen wollen - und können. Die Lebensqualität ist enorm. Und dafür zahlt man hier seinen Preis.
Und ja, im Verhältnis laufen hier mehr Menschen in hochpreisiger Kleidung durch die Stadt. Und du siehst eine Dichte an teuren Autos, wie nirgendwo anders.
Menschen aus anderen Gebieten können das faszinierend oder abstoßend finden. Berliner finden das abstoßend. Und: Prompt ist das Klischee wieder lebendig.
Und das Nachtleben ist heute wesentlich besser als in den 80ern. Das gab's eine Handvoll Lokale. Heute findest du in den verschiedensten Vierteln tolle Restaurants, interessante Kneipen etc.
Und stimmt: Hätte das aonser irgendwann mal zugemacht, wär's heut wenigstens eine Legende;-)
... link
... link
aber es ist irgendwie witzig, wie schnell hier städte im gesamten charakterisiert werden und dies aufgrund von 1 bis 2 edel wiederhergestellten straßenzügen oder eines für touristen wiederaufgebauten stadtkernes (dresden, leipzig).
schon kurios wirds dann, wenn eine stadt wie leipzig (mit 3 km offengelegter pleiße) mit dem elbtal um dresden verglichen wird, mit verlaub ist dann einfach halle a.d. saale als einzig nicht großflächig zerstörte und vor dem totalzerfall bewahrte großstadt in deutschland das maß aller dinge.
der meistteilige (80% ?) bestand an städtischer schönheit ist brennend untergegangen, fertig.
die mittelgroßen städte sind da vielleicht noch etwas anders; ich war ausgesprochen überrascht von städten wie torgau etal., gut städte wie regensburg laufen außer konkurrenz...
die mentalität der bewohner der verschiedenen städte ist imho zum glück immer noch sehr verschieden - dies können auch die kulturhegemonnial durchgeschulten westdeutschen mit der andauernd versuchten vereinnahmung des vorhandenen nur im ansatz verändern.
... link
Vom Dresdner Umland war bislang überhaupt noch nicht die Rede, was soll hier also kurios gewesen sein? Landschaftlich ist die Gegend um Dresden gewiss interessanter und abwechslungsreicher, die Leipziger Tieflandbucht ist so platt, man erwartet eigentlich, gleich das Meer zu sehen ( immerhin gibt es dort bald eine Menge Badeseen). Aber beim direkten Städtevergleich kann Dresden mit Leipzig nicht mithalten, Elbensemble hin oder her.
... link
... link
... link
... link
... link
... link
Die besten Brötchen gibt es in der Innenstadt. Bäckerei in der Nähe von Karstadt.
... link
... link
Da gibt es als "Sonderprogramm" Leipziger nein, nicht Lerchen: Brötchen.
Ich war ja "Stammkunde" am Leipziger HBF - nach dem Um-/Neubau erklärte mir eine Verkäuferin an einem (Schnell-)Bäckerei-Stand, daß "dies" gute, alte Konsumbrötchen seien ... die Betonung muß, wohl auf "alt" gelegen haben. ;)
... link
... link
Zum Thema Backwerk kann ich nur sagen: Sachsen hat es da richtig gut. Von der Leipziger Innenstadt vielleicht mal abgesehen. Da wohnt ja auch niemand. In den Wohnvierteln hingegen gibt es schon noch richtige Bäcker. Und einen Kuchen backen die da. Sagenhaft. Kommt man dann aufs Land (sehr empfehlen kann ich, zum Beispiel mal Landstraße von Leipzig nach Meißen zu fahren und sich Zeit zu nehmen), trifft man in wirklich kleinen Käffern großartige Konditoren.
Nicht so in Berlin. Da waren die Bäcker noch nie gut. Inzwischen hat es sich da aber komplett geschissen. Ich sag nur Bäckerei 2000, Thoben etc.
... link
... link
2) In Sachsen aber nicht.
3) Das flache Ossiland, soso. Kur- und Provinzsachsen bspw. in einen Topf zu werfen ist ungefähr so wenig sinnvoll wie Oberbayern und Württemberg. Von Anhalt, Thüringen, Mecklenburg oder Brandenburg sprechen wir gar nicht erst. Ganz zu schweigen vom Erzgebirge oder dem Vogtland.
... link
... link
Ich habe auch schon in Stuttgart alberne Kuchenversuche gegessen, behaupte deswegen aber nicht, im Westen sei der Kuchen generell teuer und schlecht.
... link
In Sachsen und Thüringen hingegen ist das anders.
... link
"die B95 zwischen L und C rauf und runter gefahren: mal abfahren"
da gibt es dann auch noch bäcker, naja, werbung ist hier verpönt, aber es gilt, die wahrheit zu verteidigen:
der bäcker thürschmann in penig, in der brückenstraße, hat die besten doppelbrötchen der gegend, aber die bloss bis halb zwölf.
... link
http://blog.beetlebum.de/2007/07/18/wie-ich-es-lernte-beeren-zu-hassen/
Einmal den Müll des Ladens der grünen Wiese zusammenkippen, Süssstoff und Banane rein, fertig. Dazu Schüssel aus Sweatshop in China. So kenne ich den Osten.
... link
... comment
Das nervige Berlinbild entsteht doch vor allem durch Hauptstadtjournalisten, die sich in den Klischees Rütli und St. Oberholz wälzen. Und den urbanen Pennern, die mit Freude am Klischee mitätzen.
Die Grünwald-Kasper wiederum nimmt doch außer Spreeblick und der Süddeutschen niemand war. Medienphänomen. Uninteressant.
... link
... link
... link
... link
... link
die seinerzeit unterm monopteros kampierten?
... link
Hier scheint der merzsche Grundsatz: Wer das Orchester bezahlt, bestimmt die Musik zu gelten.
München ist und war für mich das typische Bild mit dem röhrenden Hirsch an Oma Käthes Wand. Sperrstunde und andere Schikanen sorgen regelmässig dafür, dass neue Farbe auf dieses Bild kommt. Komm ich nach München wähne ich mich schon tot, so tot wie die langsam mitgealterte Bunte Leserschaft da unten, die nur zu faul zum umfallen ist.
... link
z.B. hiddensee ... Besuche doch mal die Museen hier oder schlendere durch das Univiertel. Geh in die Biergärten, wo man seine eigene Brotzeit mitbringen darf. Das reiche Kulturleben durchdringt die ganze Stadt. Wo kommt denn Dein Münchenbild her?! Lindenstrasse?
Meine Lieblingsserie über München war übrigens Münchner Geschichten mit der wunderbaren Therese Giehse.
... link
Eher so ein grosses Dorf mit vielen auf Glanz gebürsteten Insassen.
Für eine Großstadt ist München einfach viel zu selbstzufrieden.
Berlin hingegen zerfleischt sich selbst mit Hingabe und frönt diesem Kult so sehr, dass es ebenso wenig metropolitan erscheint.
Tssja. Wat nu?
Ham wir eben keine, oder?
Vielleicht wächst Bottrop ja noch ein bischen?
... link
Ressentiments? ich bitte Dich. Ich war da und habs live gehabt. Wenn ich rausgeputzte Adabeis sehen will, jo dann ab Richtung Grunewald/Wannsee. Hier in Berlin hast du die Wahl zwischen verschiedenen Milieus, die nur ein zwei S Bahn Stationen auseinanderliegen und nochmal: null Sperrstunde.
Das Nahverkehrsnetz ist eines der wenigen, die diesen Namen verdienen. es ruckelt aber man kommt zu fast jeder Zeit von A nach B. Meine Erinnerungen an München waren da leicht andere.
... link
Ich mein' ... wir waren damals im Parkcafe (Ich dachte ja erst, unseren Gastgebern wäre es irgendwie peinlich mit uns und sie hätten uns in irgendeine Randlagenlocation geschleppt. Aber nein, es war "das Parkcafe" ,) und wollten zurück zum Sendlinger Tor.
U-Bahn? Nicht doch. Nicht in München. Nicht nach 2:00 Uhr. Und natürlich sind wir irgendwo Höhe Stachus nochmal so richtig schön durchkontrolliert worden. Menschen auf der Straße? In der Nacht? Kann ja nicht sein. Selten so gelacht (Und hee, ich komme aus der ostwestfälischen Provinz).
... link
Gut. Der Umgang mit Nichtbayern lässt manchmal zu wünschen übrig, aber am Stachus ist doch nichts, wo man hingehen könnte.
... link
Und wenn man ein Rad hat: München ist die einzige grosse Stadt, die man vom Nordrand bis nach Grünwald komplett im Grünen durchradeln kann.
... link
- das holländische Kaff, in dem ich nach dem Kirchentag war
- der verlassene Bahnsteig von Beth Shelem 30 Kilometer vor Jerusalem, als der Zug ausfiel
- das LSD-Viertel in P´berg an einem beliebigen Wochentag.
Da ist in München wirklich mehr los.
... link
Sorry, Don, aber nirgendwo bin ich bislang so oft so unfreundlich bedient worden wie in München - OK, ich spreche allerdings auch kein bayerisch. Vielleicht habe ich genau deshalb noch nie die sprichwörtliche Unfreundlichkeit der Berliner selbst erfahren. In Berlin war man zu mir bisher immer freundlich. Aber diese bayerische Granteligkeit ist ein Grund, warum ich München nicht mag. Berge lassen mich kalt, das Argument zieht bei mir nicht. Und in anderen Städten ist es auch sonnig und schön warm, die Häuser fein anzuschauen und das kulturelle Angebot groß.
... link
... comment
... link
... comment
... link
... comment