Grünwald oder die Langlebigkeit von Klischees

Gestern Nacht stand in der Stadt, gar nicht weit von mir in einem nur wenig schlechteren Viertel mit Quadratmeterpreisen von knapp 10 Euro ein KFZ, das manche vielleicht noch als das Spät-80er-Automobil der Münchner Szene kennen: Ein Saab 900 Turbo Cabrio.



Der Wagen ist mit seinen Spoilern und dem Bürzelheck nicht wirklich das, was man als schön bezeichnen würde, aber er hatte das Glück, eine Rolle in der Fernsehsendung "Leo´s Magazin" zu spielen. Moderator Andreas Lukoschik fuhr in einem Wagen dieses Typs durch die Stadt, und es könnte sogar dieses Exemplar gewesen sein: Baujahr 1987, wie die Sendung. Und ja, er ist zu verkaufen. Und ja, einen Moment habe ich aus nostalgischen Gründen überlegt. Immerhin gab es Schlimmeres als Leo, was den medialen Eindruck von München in den 80ern prägte.

Da ist noch der Film "Die Story" von 1984, der den Ruf Münchens als Koksmetropole bundesweit verbreitete - neben einigen "Modeerscheinungen", die Miami Vice als dezent erschienen liessen. Und 1986 kam Kir Royal auf die Mattscheiben der Republik. Das alles hat den Ruf von München zementiert, und wer damals dabei war, musste sich schon etwas wundern über dieses mehr als schräge Bild, das da von München gezeichnet wurde. "So" war weder das Parkcafe noch das P1 noch das BaBaLu und auch nicht die Seehaus-Parties, die im Übrigen nicht von Grünwaldern organisiert wurden, sondern von jemandem, der aus einem mässig vorzeigbaren Kaff nahe meiner Heimat stammt und dort auch lange gelebt hat. Das P1 war "so", aber da ging man nicht hin, wenn man nicht Tennisspieler oder Fussballer gucken wollte. Was eigentlich nur eine Bekannte aus Neuburg wollte, die dann tatsächlich schwer von einem gewissen Rothaarigen zu lösen und zurück in die Provinz zu verfrachten war, aber das ist eine andere Geschichte.

Dieses München ist eine Medienerfindung, so wie das Berlin der Telenovelas. Mit gewissen Anklängen an die Realität, mehr aber auch nicht. Aber der Gegensatz zwischen dem kaputten, streetcrediblen Berlin und dem Reichen, etwas debilen München zieht natürlich, und das ist der Grund, warum die Comedy von Aggro Grünwald die Aufmerksamkeit bekommt. Weil Restdeutschland und hier besonders Berlin Angst hat, es könnte stimmen. Dass es wirklich ein Viertel gibt, in dem Reichtum cool ist und auch so zur Schau getragen wird. Alle reichen Erben - werft das Geld! - wenn das der neue Schlachtruf sein soll, schaut es schlecht aus für die Hungerleider in Kreuzberg in ihren Kellerbüros mit der Latte und dem Döner als Standardernährung. Selbst wenn Aggro Grünwald bis hinunter zu den Farben und der Kleidung selbst nur aus alten Klischees der 80er Jahre besteht. Nur ein paar Namen muss man austauschen - Negerhalle durch 8 Seasons, Piccolo Osteria gegen Lenbach, und schon kann man sich tatsächlich in den Saab setzen, oder seinen legitimen Nachfolger, den geleasten SLK 200 mit Wegfall der Typenbezeichnung und grossen Chromringen um den Auspuff. Habe ich schon mal erwähnt, wie furchtbar banal das Afterwork im Lenbach eigentlich ist?

Eigentlich müsste man davor keine Angst haben. Wenn man es kennt, verliert es schnell jeden Glanz. Fingerfood ist nicht zwingend besser als Döner, und die Leute, die bei Lesungen im Kokon C-Sternchen lauschen, sind auch nicht klüger als Berliner, die Sarah Kuttner Talent und Ausstrahlung unterstellen. Es ist bei höherem Mehrwert erheblich teuerer, und das ist es eigentlich auch schon -

es sei denn, es ändert sich was in der Gesamtrepublik. Und das könnte zu einem Existenzproblem von Berlin werden, was meines Erachtens auch die hysterischen Reaktionen auf Aggro Grünwald verursacht. München, das alte München ging 1992/3 unter, als Techno aufkam. Berlin wurde das neue Ziel, darauf konzentrierten sich Illusionen und Hoffnungen, in München blieb die Lindenstrasse. Aber jetzt sind 15 Jahre vergangen. Berlin hat es nicht geschafft, und seine propagierten Lebensentwürfe gehen nur dort. Es mag stimmen, dass sich Max Mütze aus dem Schwäbischen Berlin immer noch so vorstellt, aber:

Die Wirtschaft kommt im Westen voran. Berlin ist pleite. Berlin hat ein Verliererimage. Kann sein, dass sie so sind, aber was 1995 noch als cool galt, ist heute vielleicht nur noch sehr retro. Es ist kein Lebensentwurf, der andernorts Gültigkeit haben würde. Berlin ist "Rütli", und egal, wie überzogen das sein mag, da geht man nicht gerne hin. Und in diese Lücke stösst nun Aggro Grünwald mit einem Ulk, der bei genauerer Betrachtung und in abgemilderter Form - gar nicht mal so schlimm ist. Denn es macht Spass, mit dem Motorboot über den Starnberger See zu fahren. Wirklich.


Don Tauchmeister is on da quietschred Gummiboat, rechts: STA-Chick beim Ankleiden ;-)

Es macht Spass, auch mal mit Frauen auszugehen, die andere Themen als Prekariat und Arbeitslosigkeit haben. Die einem davor die neuesten Erwerbungen vorführen. Die einen von dem Existenzgerede mit einer halben Stunde über die Handtaschen erlösen, die in Berlin nur deshalb nicht Thema sind, weil sie sich keine leisten kann. ich erinnere mich da an den ersten Besuch einer Münchnerin in Berlin, als wir unter den Linden an einer Ampel halten mussten und sie mit Abscheu feststellte, dass die Frau dort Prada aus der vorvorvorvorletzten Saison trug. Das mag arrogant sein, eingebildet, München - aber ist es schlimmer als der Sozialneid (sorry für das Wort, aber ich kenne kein anderes dafür), der einem aus X-berg entgegenschlägt, sobald man dortselbst ein paar Silberschalen kauft?

Am Ende bleibt die Frage, welcher Lebensentwurf Max Mütze, dem ewigen schwäbischen Dorfbewohner und all seiner Cousins, die aus Altötting kommen, gefällt. Ich glaube, dass Aggro Berlin der Stadt Berlin nicht gut tut. Es sorgt für ein Lebensgefühl, das bei der Mehrheit nach Alternativen verlangt. München war so lange Zeit unbeachtet - vielleicht kommt jetzt die Renaissance. Weil es die besseren Clubs, die besseren Leute, das bessere Umfeld und die bessere Landschaft hat. Und eine Vergangenheit, die etwas anderes verspricht als die Gewalt der Berliner Kapuzenträger. Ich verstehe, dass diese Leute München hassen. Ein München, dessen Lebensstil wieder als vorbildlich betrachtet werden könnte. München könnte Max Mütze so umarmen, dass sie demnächst in ihrem Trümmerhaufen und dem Ruinengürtel aussenrum alleine bleiben. Und ohne Max Mütze, der als dummer Jobber der Medienbranche das System, ihr System am laufen hält.

Montag, 16. Juli 2007, 13:44, von donalphons | |comment

 
ähm
ich war 1999-2001 veranstalter fast aller feiern im p1 und ich muss leider sagen, zu der zeit waren es(meine veranstaltungen nicht einbezogen) mit die besten parties die ich in münchen sah und ich bin keineswegs schicki micki,
haste sehr verkürzt dargestellt, ansonsten schön
gruss r.l

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Eigenlob - naja...
Es gibt einfach Leute, die gehen nicht ins P1. Ich bin da nur rein, um Bekannte abzuholen. Die eben aus landkreisen mit dem Autokennzeichen FFB, ED und ND kamen. Ja, ich kenne auch Leute, die in das P1 gehen. Aber wer will schon mit Fussballspielern gesehen werden?

Meines Erachtens hat das P1 das pech gehabt, nicht 1995 beendet zu werden. ich erinnere mich noch lebhaft an den Plebs, der da zur ISPO oder zum Launch von Vivi@n drin war. Muss echt nicht sein.

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ähm2
wollte nur unterstreichen, dass ich veranstaltungen von der geschäftlichen, stimmungsmäßigen und freudvollen hinsicht zu beurteilen denke, denn es ist oder war mein job.
1995, wie kommst du auf die zahl,
wenn dann doch mit dem umbau bzw umzug in den golden room.
P.s Erzähl mir doch einfach mal was so die besten parties waren, auf denen du zu gast warst ,bzw besten clubs und warum. Gehst du überhaupt aus?
Ich bin gespannt, gerne auch als Mail, wenn das für dich besser ist.
p.s
menschen wegen ihres wohnortes abzuurteilen und das wort plebs, hast du doch garnicht nötig
gruss r.l

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Die Blabla-Parties im Parkcafe, falls sich noch einer daran erinnern mag. Die Seehausfeste 1990. Die allerersten Feiern im Morizz. So ziemlich jeder Abend im Babalu, nachdem das Parkcafe einen auf Techno machte. Um mal ein paar Hausnummern zu nennen. Aber genau diese Szene gibt es jetzt schon seit über 10 Jahren nicht mehr. Der Ksar Club war nett und Atomic hatte durchaus was, aber es hat mit dem, was war, nichts mehr zu tun. Insofern bevorzugte ich seitdem den Absacker im Morizz, wo ich den Erinnerungen an eine zeit nachhing, wo man ohne Anzug erst gar nicht vor den Grandls auftauchen durfte - am besten Gaultier pour Gibo.

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Als ich die ersten Jogger vor Jahren in der Friedrichstraße entdeckte, war ich verblüfft. Aber nun ja. Es ließ sich zeitlich nun mal für einige nicht einrichten, durch den Tiergarten zu jetten, da er räumlich gesehen einfach zu weit weg war.

Berlin ist groß, vielleicht zu groß für einige. Aber jeder findet seinen Kiez und sei es der in der Friedrichstraße. Auch hier funktioniert Arbeiten und Wohnen, sei es auch nur ein Hotel.

Die Mittagspause bei Dussmann oder in der Galerie Lafayette. Aggro Berlin ist hier egal, bei Dussmann verstauben ihre CDs vermutlich, aber sie sind trotzdem nicht unwichtig, sie gehören dazu, genauso wie die Yachtjugend am Wannsee.

Bei den derzeit steigenenden Mieten ist eher eine Ghettoisierung in den Randbezirken zu befürchten, wie sie in Berlin bisher so noch nicht existiert. Das muss nicht sein.

Vermutlich hat deine Bekannte eine Touristin mit einer alten Prada - Tasche angetroffen. Vielleicht auch nicht.

Mode in Berlin ist entweder funktional oder experimentell. Alte Markennamen werden von kleinen neuen Labels abgelöst, mit seit Jahren steigenden Umsätzen und das Zeug ist nicht billig, beileibe nicht. Kenner wissen genau, wo wer was eingekauft hat und wo wer auf welcher Party war.

Tipp und Zitty laufen doch nur hinterner. Sie erzählen eine Geschichte, dabei ist dies der Trend von gestern.

Die Clubszene ist in Berlin nicht tot zukriegen, genauso wenig wie die Literaturszene und vor allem die sich ständig erneuernde junge Theaterszenze (nicht die Großen).

Agenturnetzwerbinggingkuckuckuseierlegen ist nur die halbe Miete der Stadt, nicht einmal, vielleicht ein winziges Pützelchen.

Wer freiwillig hier weg geht, kommt in der Regel wieder. Wer unfreiwillig gegangen wird, darf Gast bleiben.

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Ich bin freiwillig gegangen und werde sicher nicht wiederkommen.

Jeder findet seinen Platz in Berlin. Ob Wannsee-Yachtclub oder Kreuzberger Hinterhof-Bauernhof. Das ist das Elend dieser Stadt. Sie lädt ein, sich es in der eigenen kleinen Kiez-Welt bequem zu machen. Im Kreuzberger Exil-Schwaben-Milieu, bei den Prenzlauer Berg Aufsteigern, in den Charlottenburger Westberliner-Seilschaften genau wie im Marzahner Ex-Stasi-Filz.

Mit Aufbruch und Zukunftsperspektiven hat das leider nicht viel zu tun. Auch wenn es als solches ausgegeben wird.

Da ist das mit den kleinen neuen Labels das beste Beispiel: Zwei Freundinnen, eine Nähmschine und eine Ladenwohnung sind nun mal eher Selbstverwirklichung als ein Business-Konzept. Die wenigesten Labels/Läden tragen sich. Alleine die günstigen Ladenmieten und der Scheck aus Tranferleistungen (staatlich oder aus der Familie) hält das Ganze am Leben. Ähnlich wie bei den Clubs. Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung und Missachtung der Gewerbeordnung sind die Grundlagen für den Erfolg. Und die Berliner Behörden drücken ein Auge zu, weil sie überlastet sind und es dem "arm-aber-sexy" Image schaden könnte.

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schon strappato - aber nicht alle Menschen koennen verbeamtet sein oder bei Siemens arbeiten vegetieren, insofern sollte man nicht von hohen Roessern auf die Kleinbroetchenbaecker herunterlamentieren - die kleinen Broetchen koennen ja auch ganz lecker sein, und die sischere Rente ist nicht das Ziel aller moeglichen Lebensentwuerfe.

gibt es ein deutscheres Wort als Gewerbeordnung?

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naja, ich sehe das nicht so eng mit den bezirken, da es eigentlich eher kulturelle zusammenschlüsse sind. ob nun film oder theater oder mode. die zwei freundinnen mit der nähmaschine haben auch längst ausgedient - die überleben tatsächlich nicht lange. ausgefeilte buisnesskonzepte überleben und die überleben nicht nur, die verdienen auch.

das mit den clubs ist leider irgendwo wahr, aber es betrifft natürlich nicht alle. watergate und panoramabar haben von anfang an auf hohes eintrittsgeld und teure djs gesetzt - scheint zu lohnen. adagio und ähnliches auch, aber mit anderer ausrichtung.

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Das Wort Gewerbeordnung ist nicht sehr deutsch. In den USA - gemeinhin ein Hort des freien Unternehmertums - sind die Auflagen für Gastronomische Betriebe erheblich schärfer. Und Steuerhinterziehung wird auch härter geahndet.

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Bei Berliner Clubs, die auf hohe Eintrittshürden gesetzt haben, fällt mir immer wieder "Goya" ein. Was ist denn aus den Lüstern geworden?

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Beziehungs weise macht die Verwaltung ja auch mit - ich sage nur Tempodrom. Da war doch was.

Die Lüster hängen auch jetzt noch, nach dem nächsten Relaunch vor ein paar Tagen.

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... ich glaube strappato wird alt - das ist jetzt alles so schaeuble/schily - maessig was da so kommt.

"haerter geahndet" ... ich spuere schon den sauren Atem der Exekutive in meinem Nacken ...

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franz brandtwein! :-)

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Als rechtschaffender Steuerbürger und Unternehmer stösst die Wettbewerbsverzerrung doch manchmal auf.

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... trotzdem: nur ausserlich anwenden - sunny5 hat recht!

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So ganz ohne Markt werden rebellen irgendwann eben reaktionär... wie auch immer: Wenn ich sowas lese, werde ich schon etwas nachdenklich:
Unsere Besucher sind vor allem Studenten, Auszubildende und Künstler. Daher können wir keinen Eintritt nehmen und auch die Getränkepreise müssen sozial sein.“ [...] Da diverse Sponsoren ihre finanziellen Zusagen nicht eingehalten haben, vielen Mitgliedern mittlerweile das Geld fehlt, den Mitgliedsbeitrag von 17 € zu zahlen, hat die c-base zur Zeit Außenstände in Höhe von 30.000,– €. Darin enthalten drei Monatsmieten, Anlass für die Hausverwaltung den Mietvertrag zu kündigen.
Und schuld ist nach deren Meinung die fehlende Kulturförderung. Jaja.

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Jungs und Mädels, denkt mal an den demographischen Wandel: die, die nach-kommen, werden gar nicht zahlenmäßig (ProKopf, Brieftasche) in der Lage sein, die 90iger club-technisch zu übertreffen ... und das sage ich als `stiller Beobachter´.

Darüberhinaus "leidet" Berlin an der Dezentralisierung der BRD - was soll ein Düsseldorfer, ein Hamburger, Frankfurter mit Geld und Konnäckschens in Berlin ?
München und die anderen deutschen "Weltstädte" lebten/leben davon, daß man dort GELD verdienen kann: da sehe ich in Berlin nicht so wahnsinnig viel - nur mit Verwaltung/Medien/Werbung wird man das nicht stemmen können.

Berlin wird das "arm aber sexy"-Disneyland der Republik - und das hat es auch verdient. ;)

Ich ermute der "ideale Lebenslauf" wird so aussehen, daß die (Einfluß-)Reichen ihre Kinder bestenfalls ein paar Jahre "zum Spielen" nach Berlin schicken - bevor sie Geld und Karriere in heimatlichen Gefilden machen.

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ähm, die 90er- clubtechnisch waren in der regel so billig, da ging jeder hin. die heutigen clubs sind teuer und trotzdem gerammelt voll.

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Ich höre von Gastronomen anderes aber das muß nichts bedeuten. Vllt. sind Deine Kontakte besser oder vllt. sieht die Situation in Berlin anders aus.

Meiner(!) Meinung nach wird dort "Wohlstand" stecken, wo die Ingenieure beschäftigt werden, die den Treibsatz der Schotter-Industrie stellen.

Ich habe aber nix dagegen, wenn Berlin prosperiert - dann kann der Rest der Republik bald seine Zahlungen für das Winterhilfswerk Berlin einstellen. ;)

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meiner meinung nach verstehen viele berlin nicht. natürlich wird immer viel gemeckert. berlin ist auch kein moloch. berlin ist auch nicht new york (auch wenn das viele gerne hätten). warum dem ganzen nicht mehr zeit geben. wie gesagt - wenn die mieten steigen und die leute trotzdem wie blöd nach berlin ziehen, kann es gar nicht mehr so sein, wie von euch beschrieben.

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Die Mieten steigen??

Die Mieten steigen in allen Grossstädten, das hat Deutschland noch erheblich Nachholbedarf (Hallo Herold, was sagst du dazu?). Ein Grund für das Engagement der internationalen Fonds und Investoren. Aber selbst wenn in Berlin 10% jährliche Mietsteigerung üblich wären, bräuchte es 15 Jahre bis zum Mietniveau von München oder Köln. Wo sollen die Leute denn sonst hinziehen. Billig ist Berlin immer noch.

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eben - wo sollen sie hinziehen, wenn sie es nicht bezhalen können?

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Vielleicht nach Neubrandenburg? Hat auch eine FH.

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Wedding forever!
Keine Stadt hat so viel Leerstand wie Berlin, das problem der Szene ist doch, dass man sich vor Vierteln drückt, die weniger fancy und schick sind.

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na bis in die grüntaler haben es wohl schon einige geschafft. mal schauen ob sie noch weiter vorrücken. :-)

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Thüringen hat übrigens auch schicke grüne Täler, besonders an der bayerichen Grenze.

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Thüringen ist ein Geheimtip ... wie auch Dresden und Chemnitz(!) den diskreten Charme haben, nach wenigen Autominuten hinter den Stadtgrenzen *Natur pur* anbieten zu können.

Mieten haben in Deutschland "Nachholbedarf", da diese in den letzten 10 Jahren nicht gestiegen sind aber das Einkommen seitdem um ca. 10% - da auch der (Miet-)WohnungsNEUbau stark rückläufig war, darf "jede" Stadt mit ansteigenden Mieten rechnen... in mind. "passablen" Lagen.

Das Problem von Berlin scheint mir -ich kenne den Berliner Immobilienmarkt nur aus der Ferne- daß es eine Millionenstadt ist, die aber (industriell) nicht sonderlich profitabel war und deshalb "Hungerleider und Rentner" angezogen hat. Traditionell gute oder nunmehr "hippe" Lagen werden stabil bleiben aber der "Rest" wird noch auf Sicht auf geringem Mietpreisniveau stehenbleiben.

BTW München: einer meiner Kumpel ist GF eines der Top10-Immobilienunternehmen in Deutschland und er, mit Wohnsitz München, jammerte mir vor 2 Monaten vor, daß es auch bei ihm nur zur Doppelhaushälfe gelangt hätte ;) , da selbst in "miserablen" Stadtteilen der Wohnungs-Preis mind. 2.500 Eur/qm beträgt. ... da muß sich Berlin aber noch ganz schön strecken. ;)

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München hat eben auch so seine Problemzonen, und die heissen "Speckgürtel", und ziehen sich von den Grenzen Neuburgs nach Landshut, Rosenheim, Garmisch. Am billigsten ist immer noch der Westen mit Augsburg.

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hallo herold,

danke für den geheimtipp chemnitz(!).

die eingeborenene bevölkerung von ruß-kamptz, wie das früher mal im volksmund hiess, vornehmere literaten sprachen vom sächsischen manchester, behalf und behilft sich mit kleingärten, gerne in randgebieten oder etwas ausserhalb, die an wochenenden einen angenehmen aufenthalt ermöglichen.

das umland ist in der tat so schlecht nicht, wer das möchte, kann da manches sehen. bloss, was den makler angeht, ich glaube, die zeit der schnäppchen - was kaufen angeht - ist vorbei. miete, egal ob gewerblich oder wohnung, kann billig sein, muss nicht.

für die studierende jugend: die uni soll nicht schlecht sein und die lebenshaltung insgesamt günstig, feten feiern kann man dort auch, kultura schlotzen ebenfalls, also, warum nicht in chemnitz studieren.

ach so, noch geheimer: fh mittweida. absolut cool, die haben eine fh, und keiner merkt was davon.

was eigentlich ist mit leipzig? eigentlich wartet doch alles darauf, dass das mit dem mdr (besser: all den freiberuflern, die dem mdr zuarbeiten) endlich mal losgeht, bzw. abgeht. studieren soll man dort auch noch können, vom jungen publikum her hätte ich leipzig weitaus mehr zugetraut als dem satten dresden mit seinen ministerial- und anderen -bürokraten, die eben eine landeshauptstadt ausmachen.

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Alte Sächsische Weisheit: in Chemnitz wird´s produziert, in Leipzig gehandelt, in Dresden verpraßt.

Die Karl-Marx-Städter, geprägt durch die vielen MEK-ler, sind ein stures Völkchen aber nicht unvermögend. Maschinenbauer und Bruno Banani bringen Geld und ein bißchen Flair. :)
Die C-Uni soll unter ingenieursuchenden Firmen seeehr beliebt sein.

Unterschied zwischen Leipzig und Dresden: u.a. darin zu sehen, daß Drääsden nur ein TU hatte und Leipzig das intellektuelle Herz der DDR war. 2. Unterschied: Gerhard Richter lebt nicht (mehr) in Dresden, Neo Rauch aber immer noch in Leipzig. ;)

Leipzig hat Flair, Leipzig hat Klasse und ich, ja ICH war derjenige, der das "Dauerlaufen" hinter´m Zoo salonfähig gemacht.

Wer beruflich/familiär abkömmlich ist: zieh´ nach Weimar oder Leipzig .

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kann ja nur ein makler gewesen - das mit dem dschogging. und ja in zoonähe wohnen is auch was "feines";)

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"Dauerlaufen", meine Dame.

Ja, was richtig Feines. 300m Luftlinie zum hinter´m Zoo gelegenen Rosental, 10-15Min. Fußweg zum Hautbahnhof bzw. Innenstadt: E-R-S-T-K-L-A-S-S-I-G.

Und erst die Wohnung: hohe Decken, Stuck, alte Holztüren, gläserner Aufzug.

Das habe ich gezahlt: 10,00 pro qm Wohnfläche. 10 DM . Dafür bekommt man in Düsseldorf, Stuttgart, Hamburg eine Kellerwohnung mit WC auf´m Hof. :))

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ich weiß ! :-)

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Und in München mit etwas Glück einen Schlafplatz unter einer etwas schlechteren Brücke.

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nur, dass die wohnungen in rosentalnähe inzwischen auch nicht mehr so günstig zu haben sind. ;)
der lauf der zeit...
aber es gibt noch genug leerstand für studenten mit geringem budget. die geschichten erzählt man dann später immer wieder gerne, als man in der ofenheizungswohnung gelebt hat, seite an seite mit dem leipziger proletariat. ;)

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Weimar soll doch der Geheimtipp westdeutscher pensionierter Studienräte aus der Provinz sein. Wird zur Rentner-Kultur-Metropole.

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Pah, Leipzig...

Jedes mal, wenn ich da bin, fasziniert mich, wie marode große Teile der Stadt immer noch aussehen. Das unmittelbare Zentrum ist ja durchaus fein, aber ein paar hundert Meter weiter sieht's immer noch aus wie im Osten. Auch das ist ein Unterschied zu Dresden - da wurde das ganze doch etwas großflächiger verteilt (böse Zungen würde jetzt wohl sagen: verprasst...).

Was Mietniveau etc. angeht: Das regelt hier im Osten der Leerstand ganz famos. Dresden hat derzeit ca. 20% Leerstand bei Wohnungen. Wenn wir das auf die ca. 500.000 Einwohner hochrechnen, könnte die Stadt also derzeit ca. 150.000 bis 200.000 Zuzüge verkraften. Mein Vermieter (aus München übrigens) ist in den letzten Jahren wohlweislich nicht auf die Idee gekommen, an der Miete zu "drehen".
Was derartigen Überlegungen übrigens auch noch entgegensteht, ist die Zahlungsfähigkeit der Bevölkerung. Während in Führungspositionen durchaus vergleichbare Bezüge gezahlt werden, fällt das dann nach unten gegenüber dem Westniveau häufig auf ca. die Hälfte ab; und dass die "Vorzeigeregion" Dresden sich mit einer Arbeitslosenquote von etwa 15% herumschlagen muss, spielt da sicher auch mit 'rein.

In der Tat entwickeln sich aber bestimmte Teile des Osten zu einer Art "Rückzugsgebiet" für Westrentner; einige Küstenstädte oder auch Görlitz sind dafür schöne Beispiele.

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Leipzig-Plagwitz: nördlich der Karl-Heine-Straße das interessante Viertel mit Lofts; südlich davon die Ecke GutsMuths-/Helmholtz-Straße: schöne große Wohnungen, mit "dummen Geld" saniert, leerstehend, günstig.
Und da "angeblich" zwecks DenkmalAfa neue Häuser saniert werden, kommt noch mehr Angebotsdruck auf den Markt und stabilisert die Mietpreise auf einem niedrigen Niveau.

Görlitz - wie Zeitz- "Todeszone" für Vermieter: kein vernünftiger Wohnungsmarkt, zu wenig Nachfrage, Leerstand.

Leerstand Leipzig+Dresden: hauptsächlich unsanierter Wohnraum. Warum als Studi ´ne unsanierte (Ofenheizung-)Wohnung nehmen, wenn ich für ´nen Groschen mehr bei einem westdeutschen Vermieter *modernisiert* mieten kann ? (Gar nicht mehr so-)Geheim-Tip: Dresden-Neustadt. In dem schlechteren Teil mieten, in der (studentischen) Amüsiermeile Spaß haben. Und der Bahnhof *Neustadt* ist kaum schlechter angebunden als der DD-Hbf.

Neben den pensionierten westdeutschen Germanisten in Weimar, die sicherlich genügend "Pulver" zum verschießen haben und damit den Weimar(an)er Einzelhandel am Leben halten: Weimar ist auch für die ostdeutschen "Besserverdienenden" sehr attraktiv... und die vorhanden (Kunst-?)Studenten sorgen für ein angenehmes Flair, daß über das GoeSchi-Denkmal hinausgeht. Vor allem: Weimar ist zu klein, als das es hier in nenneswerter Zahl "Proletariat in unsanierten Häusern" gäbe - dafür haben die westdt. Investoren 1990-95 intensiv gesorgt. ;)

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Nicht zu vergessen das Waldstraßenviertel in Leipzig, das ist auch ganz hübsch. Leipzig ist eh die interessantere Stadt, und die Mädchen sind dort auch viel hübscher als in Dresden (das fiel meiner besten Freundin auch auf).

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Leerstand Leipzig+Dresden: hauptsächlich unsanierter Wohnraum.

Näh. Auch moderat sanierte Substanz ist inzwischen schwer vermietbar; ich sehe es ja bei mir im Haus (5 Minuten zu Fuß zum Bahnhof Neustadt, 10 Minuten bis auf die Alaunstr.). Ohne Zweifel gibt es auch Unmengen an unsaniertem Leerstand; aber davon sind große Teile eigentlich gar nicht "auf dem Markt", sprich: man versucht sie gar nicht zu vermieten. Alleine im Umkreis von ca. 3 km um den Neustädter Bahnhof finden sich schätzungsweise hunderte derartige leerstehende Wohnungen.
Was auch immer noch leicht zu kriegen ist (und wovon Dresden nun wahrlich auch genug hat), ist sanierte Platte. Und wir wollen nicht vergessen, dass auch der Neubau nach wie vor in vollem Gange ist...

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sunny hat recht, die Zeiten von 10 DM pro Quadratmeter sind in Leipzig vorbei. Ich zahle bereits 6 € im Waldstraßenviertel. Hehe. Saniert, Stuck, Originaltüren, Balkon, Parkett - leider Rauhfaser, aber man kann nicht alles haben. Und nach ein paar Jahren verliert Leipzig übrigens einiges an Flair.

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@Mieten / Thüringen, wenn ich mich da mal zu Wort melden darf: 10 DM je qm gab es in Jena schon Ende der 90er nicht mehr; als ich herzog ('98), waren es 14-15 DM. Bei einem derzeitig durchschnittlichen qm-Preis von 8,30-11 Euro (bitte gern mit der persönlich bevorzugten Immobiliendatenbankwebsite vergeichen) für W o h n raum kann von "billiger Miete" kaum mehr die Rede sein.
Beispiel gefällig? Als ich das letzte Mal Ende 2004 hier auf Wohnungssuche war, wurde mir u.a. eine 49qm-2Zi-Bude angeboten: zu 450 kalt - für NK nochmal 100-150 Eur drauf. Nein, die hatte keine goldenen Wasserhähne, sondern war einfach nur ne kleine Hutzelbude in "der city". Alles klar? Bei solchen Preisen kann ich über 6 EUR je Quadratmeter für Parkett und Stuck nur müde lächeln. Dafür kriegt man hier mit etwas Glück grad noch ne sanierte Platte.
Und Weimar holt, dank westlichem Mumienzuzug, seit ein paar Jahren in den Mietpreisen ganz gehörig auf... Also hört mal auf mit Eurem der-Osten-is-ja-eh-zu-billig-Gelaber. Ist er eben nicht überall.

(Dass die Mieten "auf dem Land" anders aussehen, sei davon unbenommen. Aber wir reden ja hier wohl von Städten, in denen im weitesten Sinne "was geht" und nicht von der Pampa 50 km vor MünchenBerlin oder von Käffern wie Pößneck.)

Was Weimar und Prekariat betrifft: gibts da ganz genauso wie in Berlin, im prozentualen Verhältnis gesehen. Liegt schon allein in den ganzen arbeitlosen Designern, Architekten, Musikern et al. begründet, die nach dem (Jodel)Diplom von der Bauhaus oder der Musikhochschule ausgespuckt werden.
Und, als Tipp: Weimar-Nord bitte unbedingt meiden, wenn man HartzIV-Prolls nicht gehäuft begegnen will.

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Zum Jenaer Wohnungsmarkt kann ich nur wenig sagen.
Das Problem ist, daß eine renommierte Universität in einer "Kleinstadt" exisitiert und demzufolge Preisdruck entsteht.

Die Erfurter Uni ist (glaub´ ich) aus der medizinischen Akademie entstanden und da die Stadt fast dreimal so groß ist wie Jena, sind erheblich mehr Wohnungen vorhanden - allerdings 95/96 war der Erfurter Immobilienmarkt der vllt. höchstpreisige Ostdeutschlands außerhalb von Berlin. Hier war das "Sonderproblem" nicht die Uni sondern die zuziehenden Beamten der Landeshauptstadt - bei damals geringer Sanierungstätigkeit.

Gera, beim Fall der Mauer vor Jena die zweitgrößte Stadt Thüringens, hat keine Uni: die Mietpreise in saniertem Altbau in passabler Lage liegen zwischen 4,50 und 5,50.

Wenn man nun Jena als "hochpreisig" ansieht, muß man "dann" natürlich die westdeutschen Vergleiche heranziehen: Stuttgart, Düsseldorf, etc. ... da sieht es in Jena (und auch Weimar) wohl noch "sonnig" aus. ;)

In Leipzig eine ganz andere Situation, da die Investoren sich dort seeeehr intensiv engagier(t)en: Mietpreise ab 6,00 Euro/qm nur in (sehr) guten Lagen und für Neubau. Wer bereit ist, bspw. nach Plagwitz zu ziehen, kann (im Erstbezug !) inkl. Altbau, Holztüren, etc. ebenfalls für 4-4,50 Euro/qm mieten.

Außerdem kann "Basarökonomie"... äh... "Verhandeln" zuweilen Wunder bewirken.

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Und, nicht ganz unwichtig: Maklercourtage können sich viele Makler hier in Leipzig noch immer nicht leisten. Bei Einzug gegenüber anderen Städten also schon mal 1000 Euro gespart.

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Doch ... nur werden die vom Ver-Mieter gezahlt. ;)

Provisionen vom Mieter sind in Leipzig -mit wenigen Ausnahmen- seit Mitte der 90iger kaum durchsetzbar.

In Städten mit weniger Angebotsdruck gibt es aber eine Trendwende: in den Ruhrgebietsstädten wird seit ca. 1 Jahr zwar nicht immer aber immer öfter Provision vom Mieter gefordert. :)

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in J & WE zahlt selbstverständlich der Mieter die Courtage. Scon immer. Und zunächst 2-3 KM. Manche lassen sich auch auf 1-1,5 runterhandeln, aber nicht alle.
Die Zaheln da oben sind Durchschnittspreise, nicht die Höchsten für Jena. Wie gesagt: bitte gern mal im Netz vergleichen. Und dann spaßeshalber mal durchschnitllichen Mietpreis von z.B. Düsseldorf oder FFMraum ansehen. Nimmt sich nicht wirklich mehr was.

Dass LE im Gegensatz zu J so billig ist, liegt, wie Du ach so schlau richtig bemerkt hast dran, dass der Preisdruck durch immer noch existenten Leerstand nicht da ist. In Jena ne Wohnung finden - huii.... nicht nur der Preis versperrt einiges, auch das geringe & schlechte Angebot (je nach Jahreszeit).

Erfurt ist da inzwischen ähnlich wie Leipzig. Zwar nicht so billig wie LE, aber immer noch recht günstig. Auch da: WOhnungsleerstand. Die Uni kannste knicken, das is keine UNI, dass war ne politische Entscheidung. die 5000 Hanseln da sieht man im Stadtbild null. Sind eh nur Bachelors, die am WE heimfahren und sowieso nur kurz für 3 Jahre in de rStadt sind bis zu ihrem Abschluss. Kein Vergleich mit ner richtigen Uni!
Gera ist ein Dreckloch (trotz schöner Gründerzeitvillen); dass da nur alle wegziehen, die jung sind und Grips haben, ist völlig klar, was sollen sie auch in der Stadt? Und es ist ein Irrglaube, dass der Stadt eine FH oder dergleichen helften könnte (wie geplant): da gehen eh dann nur die Dorfkloppies hin, die nicht weit weg von Mami und Freunden ziehen wollen.

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2 (Monats-)Kaltmieten PLUS Mehrwertsteuer = 2,38 Kaltmieten.

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Also, meine Gästewohnung hier hat 28m². Und es gibt hier Leute, die würden dafür 350 Euro zahlen. Kalt, pro Monat, weil es in dieser Lage praktisch sonst nichts vergleichbares gibt. Meine Wohnung in Berlin hat 220 Euro gekostet, ebenfalls kalt, gleich neben Mitte. Es gibt in dieser Stadt keine Wohnung für 220 Euro, und schon gar nicht mit drei Zimmern. Die Unterschiede mögen im Norden mitunter nicht so gross sein, aber die Haifische haben so eine geplatzte Immoanlage in diversen mitteldeutschen Städten, da sind kaum mehr als 4, 5 Euro pro Quadratmeter zu erzielen. Versprochen hat man vor 10 Jahren rund 10+x Euro. Deshalb sind sie jetzt auch pleite. Und mittelfristig wird das auch nicht besser, denn die Abwanderung wird nicht nachlassen. nachdem ich jetzt seit 7 Jahren den Verfall von Vockerode, Halle und Neustadt an der Orla mitbekomme, verstehe ich das auch.

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@herold: Natürlich zzgl. Märchensteuer, was hast Du denn gedacht?
@Don, ich red nicht von Bayern. In Jena eine Wohnung für 220? Keine Chance. NULL. Dafür kriegst vielleicht noch n kleines WG-Zimmer...
Ringsherum allerdings das beschriebene Bild. Abwanderung, tote Orte. Teilweise echt gruselig.

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Alter DDR-Spruch: "Proletarier aller Länder vereinigt Euch - in Halle !"

Trotzdem ist Halle ´ne angenehme Stadt (nicht nur wg. des Händel-Denkmals), wobei sich die Bevölkerung in Halloren, Hallenser und Halunken aufteilt. ;)

Wir haben gg. Ende der 90iger die Vermietung einer Neubau-Eigentumswohnanlage (14 Wohnungen) in Halle-Ammendorf für einen westdt. Bauträger vorgenommen. Dieser hatte soliderweise seinen Käufern 11 DM/qm versprochen - erzielt habe ich (weil in diesem Stadtteil wenig gebaut/saniert worden war) 12,80DM, d.h. 6,50Euro !
Es "geht" schon - nur nicht überall und nicht mit allem.

Allerdings muß man auch die Wohnungsqualität betrachten - es gibt in den meisten westdt. Städten kaum "wirklich" vollständig modernisierte Wohnungen.

Apropos Jena: wer hätte gedacht, daß die "Chinesische Mauer" (Lobeda) auf Dauer vermietet werden könnte. ;)

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Lacht. Chinesische Mauer, sehr schön. Viele der Platten dort haben sie saniert, der Rest wird nach und nach weggerissen. Trotzdem: ich würde nienienie in ne Platte ziehn, auch keine sanierte. Bin eben Altbaukind - hohe Räume, Flügeltür et al. Ich glaube ja sowieso, dass der Geist, je weiter er wird, desto mehr Raum braucht. In Räumen mit zweifünfzig Deckenhöhe kann ich nicht denken.

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Berlin ist der Moloch. Und nur ein Moloch kann Attraktion sein. Das Münchner Wohlfühlgehabe hat keinen Glamour und keine Öffentlichkeitswirkung. Da kann man sich zurückziehen, aber nicht gerade in den Vordergrund spielen. Und die Frau mit der ich ausgehe verschont mich gottseidank mit Luxusproblemen. Und solange es billige Wohnflächen für Kreative in Berlin gibt, verirrt sich auch keiner nach München. Saturiertheit lähmt die Inspiration.

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Berlin ist kein Moloch. London, New York oder Kalkutta - das sind Moloch-Städte. Berlin ist ein Reservat für Leute, die es sonst nirgendwo richtig schaffen.

Muss es auch geben. Aber bitte nicht mit dem Geld, das in der der deutschen Provinz erwirtschaftet wird.

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Höre ich da den Ruf nach einem prokapitalistischen Schutzwall?

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"Niemand hat vor, eine Mauer zu errichten !" Walter Herold. :))

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Ruf nach einem prokapitalistischen Schutzwall ist wohl eher eine Selbstschutzreaktion auf die Forderungen Berlins, doch endlich mal die Hauptstadt anständig auszustatten.

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Es fehlt noch der Hinweis auf:

Schaufenster der Republik

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Rheinlandbewegung
Ich möchte an Konrad Adenauer und seinen Plan einer Rheinischen-Republik erinnern. Die Abtrennung des Rheinlands von Preußen. Das gehört auf die Agenda. Was kümmert uns denn Berlin, der Geist des Ostens? Hier war am Wochenende übrigens gerade das Frankreichfest. Vive la France!

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Jau! Wo sich gerade die FNRR gegründet hat, die den Anschluss des Rheinlands an die Grande Nation durchsetzen will - wurde Zeit. Dann hammer weder mit dem Berlin Prol- und Prekariat mehr was zu tun, noch mit den Dumpfbazis im Frei(gni-hi-hi)staat B.

Im Ernst: Auch mein geliebtes Düsseldorf hat a) das Problem mit den ganzen wochenendlich einfallenden Provinzknallis, die denken, die NRW-Hauptstadt wär ein Ganzjahresballermann und b) den uninformiert Zugezogenen, die sich immer fragen, wo denn eigentlich die Düsseldorfer hingehen, wenn sie ausgehen.

Und außerdem fand ich das Saab Cabrio der 80er sehr schön, am liebsten in Schwedenflaggenkreuzgelb.

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Rheinbund und Königreich Westfalen waren schon ein richtiger Ansatz.

Ansonsten-vgl. hier:


http://che2001.blogger.de/stories/838977/#852042

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Hm, Frankreich, hatten wir schon mal. Gegen Paris würden Köln und Düsseldorf wohl den Kürzeren ziehen. Wie wär's mit Belgien?

Nein, nicht Holland.

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Flandern und Wallonien? Ach nee, lieber Frankreich. Paris ist O.K. Ehre, wem Ehre gebührt.

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Zuerst mal Altpreussen abkoppeln, dann sehen wir weiter. ich bin ja für einen Tiroler Korridor und den Anschluss Bayerns (ohne Franken, Oberpfälzer, Miesbacher, Wolfratshausener und Neuburger) an die autonome Region Südtirol.

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hm ja, auch ein vereinigtes grossallemannien hätte einerseits manches für sich.

den unterländern täte das elsässische gegengewicht sicher gut. die vorarlberger, die sind schon so dermassen stockkonservativ, dass da nicht einmal mehr kühne experimente sonderlich auffallen. vor allem aber: der bodensee läge nicht mehr am rand sondern in der mitte, so ghert des.

die berliner sollet doch gucke wo se bleibet, wenn se nemme dr abendeierschbielblatz von de oberschwäbische abituriente sei mechtet. arm abr sexi, dass i net lach, beischlafdiebstahl hoißt dr schdaatsanwalt s´ sell, was se dett treibet.

aber andererseits, wem die malefiz-stuttgarter schon lästig sind, dem werden die (deutsch)schweizer geradezu unerträglich sein. . also, bevor dann die züricher s grosse wort fihret - jo gopfriedschdutz, jo währ zahlt denn das alles fir de chaibe schwobe? ja währ dänn, wänn niecht mir zürcher, odderr?

also da kann man auch mit berlin als der reichshauptstadt leben.

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Tragen eigentlich alle in München Prada bzw. Boss (etc. keine Ahnung)?
Kann es sein, dass Du Dich in München und Berlin trotzdem in unterschiedlichen Sphären bewegst?

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Ja, so wie in Göttingen alle Carharrt und Fjell Räven tragen und in Stralsund Jogginghosen Prepissed und Schießer-Feinripphemd.

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und in Hamburg nur blauer Blazer mit einer Doppelreihe Goldknöpfen

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Boss? Wie unpassend.

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schiesser ist denen in stralsund viel zu teuer. in neufüfland verkauft man das trikot auf dem wochenmarkt mit den hinweis: das kommt von uns.

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Hauptstadt der (lässigen) Bewegung
>München war so lange Zeit unbeachtet - vielleicht kommt jetzt
>die Renaissance. Weil es die besseren Clubs, die besseren
>Leute, das bessere Umfeld und die bessere Landschaft hat.
>Und eine Vergangenheit, die etwas anderes verspricht als die
>Gewalt der Berliner Kapuzenträger.

Mannomann, das klingt für den nur leidlich geschichtsfesten Leser aber doch bedrohlich aus der "Hauptstadt der Bewegung".

Oder von was für einer Münchener Vergangenheit "die etwas anderes verspricht", ist hier die Rede? Bitte Auf-/Erklärung für Preußen jenseits des Mains, die sich außerhalb der betreffenden Szene befinden.

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Schön, dass man alles missverstehen kann.

Aber München braucht keine Renaissance. Weil München nie tot war. Die Kir Royal Zeiten sind vorbei - glücklicherweise. Die blondierten Schicki-Tanten gibt's immer noch - und sie sind mit der Bunten gealtert. Altes Geld zählt immer noch mehr als neues Geld. Aber es strömen genug Menschen in die Stadt, die hier Geld verdienen wollen - und können. Die Lebensqualität ist enorm. Und dafür zahlt man hier seinen Preis.

Und ja, im Verhältnis laufen hier mehr Menschen in hochpreisiger Kleidung durch die Stadt. Und du siehst eine Dichte an teuren Autos, wie nirgendwo anders.

Menschen aus anderen Gebieten können das faszinierend oder abstoßend finden. Berliner finden das abstoßend. Und: Prompt ist das Klischee wieder lebendig.

Und das Nachtleben ist heute wesentlich besser als in den 80ern. Das gab's eine Handvoll Lokale. Heute findest du in den verschiedensten Vierteln tolle Restaurants, interessante Kneipen etc.

Und stimmt: Hätte das aonser irgendwann mal zugemacht, wär's heut wenigstens eine Legende;-)

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München ist einfach eine unglaublich schöne Grossstadt - ein Gegensatz, den nur wenige Städte dieser Grösse so zu vereinen verstehen. Und dazu reich. Was ist bitte an arm so toll?

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schön...
sind vielleicht die biergärten (die frühzeitig schließen) und die museen zzgl. englischer garten usw. also alles was eher nicht direkt nach städtischer grundbebauung ausschaut.

aber es ist irgendwie witzig, wie schnell hier städte im gesamten charakterisiert werden und dies aufgrund von 1 bis 2 edel wiederhergestellten straßenzügen oder eines für touristen wiederaufgebauten stadtkernes (dresden, leipzig).

schon kurios wirds dann, wenn eine stadt wie leipzig (mit 3 km offengelegter pleiße) mit dem elbtal um dresden verglichen wird, mit verlaub ist dann einfach halle a.d. saale als einzig nicht großflächig zerstörte und vor dem totalzerfall bewahrte großstadt in deutschland das maß aller dinge.
der meistteilige (80% ?) bestand an städtischer schönheit ist brennend untergegangen, fertig.

die mittelgroßen städte sind da vielleicht noch etwas anders; ich war ausgesprochen überrascht von städten wie torgau etal., gut städte wie regensburg laufen außer konkurrenz...

die mentalität der bewohner der verschiedenen städte ist imho zum glück immer noch sehr verschieden - dies können auch die kulturhegemonnial durchgeschulten westdeutschen mit der andauernd versuchten vereinnahmung des vorhandenen nur im ansatz verändern.

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Der Stadtkern von Leipzig wurde gewiss nicht für Touristen wieder aufgebaut, das haben die Leipziger schon schön für sich selbst gemacht. Nicht zufällig veranstalteten sie dort 1990 die erste "Volksbaukonferenz", auf der Fachexperten, Kommunalpolitiker und Bürgerinitiativen über die Grundzüge einer künftigen Wohnungsbaupolitik diskutierten. Da ging es um die Erhaltung der Altbaugebiete. 1991 wurde Connewitz - damals Zentrum der Hausbesetzerbewegung - größtenteils zum Sanierungsgebiet erklärt (Hausbesetzungen gab es übrigens schon zu DDR-Zeiten, zum Beispiel in der Sternstraße, nahe des Augustusplatzes).

Vom Dresdner Umland war bislang überhaupt noch nicht die Rede, was soll hier also kurios gewesen sein? Landschaftlich ist die Gegend um Dresden gewiss interessanter und abwechslungsreicher, die Leipziger Tieflandbucht ist so platt, man erwartet eigentlich, gleich das Meer zu sehen ( immerhin gibt es dort bald eine Menge Badeseen). Aber beim direkten Städtevergleich kann Dresden mit Leipzig nicht mithalten, Elbensemble hin oder her.

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Ich habe jüngst in Leipzig nach einer Bäckerei gesucht - also einem Geschäft, hinter dem jemand aus Teig Brot macht. Wie man das eben so kennt. In der Altstadt war ich anderthalb Stunden unterwegs. Das gibt es dort nicht. Damit hat sich Läbsisschchcc erledigt. Sollen sie doch im Backwerk ver....

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Das ist in westdeutschen Großstädten aber nicht anders, in den Innenstädten dominieren dort dank hoher Ladenmieten auch die Bäckereiketten. Ingolstadt zähle ich nicht dazu, die haben gerade einmal knapp über 120.000 Einwohner, das ist klein nicht groß.

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Bei uns gehört dem Bäcker das Haus meistens selber.

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Da gab es auch keine Zwangskollektivierung und volkseigene Betriebe wie im Osten, und vermutlich auch weniger Kriegsschäden als in anderen westdeutschen Städten.

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Nachkrieg war, was Bausünden angeht, schlimmer. Das Bewusstsein für die Altstadt ist noch nicht so alt, vor 20 Jahren hat das angefangen. Als ich vor 12 Jahren in die Stadt gezogen bin, haben viele noch mit den Augenbrauen gezogen.

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Bäcker: Ebenfalls im Waldstraßenviertel. Auch in der Südvorstadt und in Schleußig/Plagwitz. In der Innenstadt hab ich noch keinen gesucht.

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Ja, ja ... das Waldstraßenviertel. Großbürgerlich-urban. Ich als ehem. Humboldtstraßen-Bewohner weiß das zu würdigen: und das Rosental, die Innenstadt in fußläufger Nähe - auch wenn das Mückenschlößchen nicht soooo der Hit ist. ;)

Die besten Brötchen gibt es in der Innenstadt. Bäckerei in der Nähe von Karstadt.

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Welcher?
Da sind doch überall nur Lukasse, Erntebrote, Backfactories und ähnliche.

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Ist das Große Fleischergasse oder Hainstraße ?

Da gibt es als "Sonderprogramm" Leipziger nein, nicht Lerchen: Brötchen.

Ich war ja "Stammkunde" am Leipziger HBF - nach dem Um-/Neubau erklärte mir eine Verkäuferin an einem (Schnell-)Bäckerei-Stand, daß "dies" gute, alte Konsumbrötchen seien ... die Betonung muß, wohl auf "alt" gelegen haben. ;)

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Diese Allgegenwart dieses speziellen "Alten" unter Ulbricht ff. lässt in mir jedes mal den Wunsch nach der Gemütlichkeitsdiktatur Bayern aufkommen.

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Don, Du warst unter Ulbricht in der Tätäräh? Soo alt habe ich mir Dich nicht vorgestellt.

Zum Thema Backwerk kann ich nur sagen: Sachsen hat es da richtig gut. Von der Leipziger Innenstadt vielleicht mal abgesehen. Da wohnt ja auch niemand. In den Wohnvierteln hingegen gibt es schon noch richtige Bäcker. Und einen Kuchen backen die da. Sagenhaft. Kommt man dann aufs Land (sehr empfehlen kann ich, zum Beispiel mal Landstraße von Leipzig nach Meißen zu fahren und sich Zeit zu nehmen), trifft man in wirklich kleinen Käffern großartige Konditoren.

Nicht so in Berlin. Da waren die Bäcker noch nie gut. Inzwischen hat es sich da aber komplett geschissen. Ich sag nur Bäckerei 2000, Thoben etc.

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ne, aber unter dem ff. - Honni. Und auf dem flachen Ossiland habe ich durchaus auch mieseste Microwellenerfahrungen gemacht, da dominiert doch die 5-Cent-Schribbe von der grünen Wiese, während die Innenstädte und Dörfer veröden.

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1) Das heißt Schrippe. Mit hartem b. Mundartlich auch Schrüppe.

2) In Sachsen aber nicht.

3) Das flache Ossiland, soso. Kur- und Provinzsachsen bspw. in einen Topf zu werfen ist ungefähr so wenig sinnvoll wie Oberbayern und Württemberg. Von Anhalt, Thüringen, Mecklenburg oder Brandenburg sprechen wir gar nicht erst. Ganz zu schweigen vom Erzgebirge oder dem Vogtland.

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Ausser an der Ostsee kenne ich eine Menge Ecken. Und beim Thema Brot und Kuchen bin ich höchst anspruchsvoll. Was der Grund ist, warum ich da nicht sein will.

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Mag sein, daß Du Ecken kennst. Dennoch ist Deine Aussage nicht sehr sinnvoll und ich behaupte weiterhin, daß Du sächsische Bäcker nicht kennst.

Ich habe auch schon in Stuttgart alberne Kuchenversuche gegessen, behaupte deswegen aber nicht, im Westen sei der Kuchen generell teuer und schlecht.

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Es ist meiner Meinung nach eher so: im ehemaligen Preußen gibt es keine gute Backtradition. Das betrifft Schleswig-Holstein ebenso wie Sachsen-Anhalt oder Berlin. Und dort, wo es den Leuten schon immer egal war, sterben die Bäcker auch als erstes und werden durch Ketten ersetzt.

In Sachsen und Thüringen hingegen ist das anders.

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Ich bin die B95 zwischen L und C rauf und runter gefahren: mal abfahren und in den "Haufendörfern" abseits der Bundesstraße die Jungfrauen Backerzeugnisse des Landes probieren ! :)

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genau, herold,

"die B95 zwischen L und C rauf und runter gefahren: mal abfahren"

da gibt es dann auch noch bäcker, naja, werbung ist hier verpönt, aber es gilt, die wahrheit zu verteidigen:

der bäcker thürschmann in penig, in der brückenstraße, hat die besten doppelbrötchen der gegend, aber die bloss bis halb zwölf.

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Also mal ehrlich
Die Realität sieht ja wohl doch eher so aus:

http://blog.beetlebum.de/2007/07/18/wie-ich-es-lernte-beeren-zu-hassen/

Einmal den Müll des Ladens der grünen Wiese zusammenkippen, Süssstoff und Banane rein, fertig. Dazu Schüssel aus Sweatshop in China. So kenne ich den Osten.

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Oh Mann, so viele Klischees auf einem Haufen. Genauso wie München vor allem von Menschen getragen wird, die bei Siemens oder Knorr-Bremse angestellt sind (beides übrigens ehemalige Berliner Traditionsunternehmen. München ist auch deswegen so stark, weil ein Haufen Berliner Unternehmen während der Teilung dorthin verlagert wurden), besteht Berlin eben nicht nur aus Mitte und Neukölln.

Das nervige Berlinbild entsteht doch vor allem durch Hauptstadtjournalisten, die sich in den Klischees Rütli und St. Oberholz wälzen. Und den urbanen Pennern, die mit Freude am Klischee mitätzen.

Die Grünwald-Kasper wiederum nimmt doch außer Spreeblick und der Süddeutschen niemand war. Medienphänomen. Uninteressant.

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Die Stehkrägenh sind gerade auf dem Weg zum Sommerhin in München, berichten tut jetzt auch die FAZ - und das Genöle vom Sonnenlischtbeschienenen Spreeblick ist nun mal der Auslöser für diese Überlegung. Ist doch ok, wenn malte dazu seinen alternativen Lebensentwurf der Zitty anvertraut. Da versteht man sofort, warum er so denkt.

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Nicht, daß ich die FAZ bei diesem Thema für relevant halten würde, aber:

Gebe zu: Desinteresse vor allem meinerseits. Interesse bei anderen offenbar vorhanden.

Gelobe: Mich nicht mehr zum Thema zu äußern. Machtôwattawollt.

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Zum Glück
sind Gelöbnisse der erste Schritt zum Bruch derselben.

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Soll ich Ihnen noch mein Ehrenwort geben?

(Ich lasse mir dann schon mal ein Bad ein).

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Lieber nicht. Zumal Sie ja ohnehin schöner AM Wasser sterben, statt im Wasser.

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Stümmt.

Sie dürfen mich übrinx duzen. Das Sie habe ich nur in Anlehnung an den verstorbenen Ministerpräsidenten gebraucht.

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Wenn irgendwelche Zeitgeistgurus beschlossen hätten, das Glockenbachviertel als "Typisch München" und Schwanenwerder und Wannsee als "Typisch Berlin" zu definieren, und alle würden es wie die Doofen nachquatschen, wäre die Wertung eine andere, ohne dass sich objektiv irgendwas getan hätte.

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wo eigentlich sind die geblieben,

die seinerzeit unterm monopteros kampierten?

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Stereotype galore:
Hier scheint der merzsche Grundsatz: Wer das Orchester bezahlt, bestimmt die Musik zu gelten.
München ist und war für mich das typische Bild mit dem röhrenden Hirsch an Oma Käthes Wand. Sperrstunde und andere Schikanen sorgen regelmässig dafür, dass neue Farbe auf dieses Bild kommt. Komm ich nach München wähne ich mich schon tot, so tot wie die langsam mitgealterte Bunte Leserschaft da unten, die nur zu faul zum umfallen ist.

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Faszinierend diese Ressentiments.

z.B. hiddensee ... Besuche doch mal die Museen hier oder schlendere durch das Univiertel. Geh in die Biergärten, wo man seine eigene Brotzeit mitbringen darf. Das reiche Kulturleben durchdringt die ganze Stadt. Wo kommt denn Dein Münchenbild her?! Lindenstrasse?

Meine Lieblingsserie über München war übrigens Münchner Geschichten mit der wunderbaren Therese Giehse.

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München als Großstadt zusehen, fällt mir schwer.
Eher so ein grosses Dorf mit vielen auf Glanz gebürsteten Insassen.
Für eine Großstadt ist München einfach viel zu selbstzufrieden.

Berlin hingegen zerfleischt sich selbst mit Hingabe und frönt diesem Kult so sehr, dass es ebenso wenig metropolitan erscheint.

Tssja. Wat nu?
Ham wir eben keine, oder?
Vielleicht wächst Bottrop ja noch ein bischen?

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Gegen das Ruhrgebiet kommt doch eh keiner an. Das ist eine Metropolregion. Da gabs doch auch mal diese UN-Untersuchung. New-York - Tokio - Ruhrgebiet auf dem Siegertreppchen. Von wegen Kultur oder so.

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loreley:
Ressentiments? ich bitte Dich. Ich war da und habs live gehabt. Wenn ich rausgeputzte Adabeis sehen will, jo dann ab Richtung Grunewald/Wannsee. Hier in Berlin hast du die Wahl zwischen verschiedenen Milieus, die nur ein zwei S Bahn Stationen auseinanderliegen und nochmal: null Sperrstunde.
Das Nahverkehrsnetz ist eines der wenigen, die diesen Namen verdienen. es ruckelt aber man kommt zu fast jeder Zeit von A nach B. Meine Erinnerungen an München waren da leicht andere.

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Fährt die U-Bahn inzwischen eigentlich durch?

Ich mein' ... wir waren damals im Parkcafe (Ich dachte ja erst, unseren Gastgebern wäre es irgendwie peinlich mit uns und sie hätten uns in irgendeine Randlagenlocation geschleppt. Aber nein, es war "das Parkcafe" ,) und wollten zurück zum Sendlinger Tor.

U-Bahn? Nicht doch. Nicht in München. Nicht nach 2:00 Uhr. Und natürlich sind wir irgendwo Höhe Stachus nochmal so richtig schön durchkontrolliert worden. Menschen auf der Straße? In der Nacht? Kann ja nicht sein. Selten so gelacht (Und hee, ich komme aus der ostwestfälischen Provinz).

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Die Lebensqualität einer Stadt drückt sich doch nicht darin aus, ob jedes Lokal bis 4 Uhr auf hat.

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Es geht um den lässigen Ganztagesflow. Keine Strandbar in Berlin kann je ein Flaucher werden. Kein See in Berlin hat die Alpenkulisse. Die Bedienungen sind freundlicher. Mit dem MVV ausgehen ist eine vollkommen absurde Vorstellung, dazu hat man doch den Roadster. Und "das Parkcafe" endete ungefähr 1993, danach war es wirklich schlimm.

Gut. Der Umgang mit Nichtbayern lässt manchmal zu wünschen übrig, aber am Stachus ist doch nichts, wo man hingehen könnte.

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Und Mittagessen beim Italiener oder Griechen, draussen natürlich bei dem Wetter.

Man mietet auch mal ein Segelboot, weil in der Firma ein paar Segler sind und verbringt den Tag auf dem See. Grillen am Flaucher sowieso.

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Oder man fährt ganz früh in die Berge.

Und wenn man ein Rad hat: München ist die einzige grosse Stadt, die man vom Nordrand bis nach Grünwald komplett im Grünen durchradeln kann.

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Das geht in Leipzig auch. (Nicht nach Grünwald natürlich, aber nach Markkleeberg).

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loreley:
Es ist aber ein sehr beruhigendes Gefühl zu wissen, dass man jederzeit könnte und genau das bietet München eben nicht.

Don:
Besoffen mit dem roadster kann üble Konsequenzen haben. gut dich duerfte das nicht weiter interessieren :-)

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Die tötesten Ecken der letzten Monate waren:

- das holländische Kaff, in dem ich nach dem Kirchentag war
- der verlassene Bahnsteig von Beth Shelem 30 Kilometer vor Jerusalem, als der Zug ausfiel
- das LSD-Viertel in P´berg an einem beliebigen Wochentag.

Da ist in München wirklich mehr los.

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Die Bedienungen sind freundlicher.

Sorry, Don, aber nirgendwo bin ich bislang so oft so unfreundlich bedient worden wie in München - OK, ich spreche allerdings auch kein bayerisch. Vielleicht habe ich genau deshalb noch nie die sprichwörtliche Unfreundlichkeit der Berliner selbst erfahren. In Berlin war man zu mir bisher immer freundlich. Aber diese bayerische Granteligkeit ist ein Grund, warum ich München nicht mag. Berge lassen mich kalt, das Argument zieht bei mir nicht. Und in anderen Städten ist es auch sonnig und schön warm, die Häuser fein anzuschauen und das kulturelle Angebot groß.

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aber....
wir unterhalten uns doch nicht ehrlich über einen nachtklub, was steckt dahinter?

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die kantige kogge
hab mich immer gescheut, autos mit kleinem hubraum zu erwerben. 2 liter turbo. sssirrr, oooing, ruckel, pfffff. dann vielleicht rauch und husten. sorry für die comic-sprache. aber allein dafür, dass dir dieser fels in der automobilen brandung auffiel, ja dafür gibt's einen orden - und ich gehe jetzt schlafen. ;)

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schlaf gut und träum schön von 5.7 Litern ;-)

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