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Donnerstag, 21. Oktober 2004
Lass uns Freunde bleiben
Es ist Oktober in Berlin, vom Himmel fallen kalte Tropfen und in den Hinterhofwohnungen von Mitte unternehmen Zweitemestlerinnen den ersten, tapsigen Selbstmordversuch. Du triffst dich mit alten Freunden, ihr habt ein gutes Thema und viele gute, alte Geschichten, und keiner von euch hat Lust auf irgendwas Szeniges oder gewollt Kultiges. Deshalb schlägst du ihnen das Lasst uns Freunde bleiben vor, das zwar in direkter Nähe zur Kastanienallee liegt, aber von deren berufsjugendlichen Welt Lichtjahre entfernt ist.
Du kommst etwas zu früh, gehst durch den Raum mit der Theke hoch ins zweite Zimmer, und nimmst einen richtigen Tisch. Es gibt zwar auch Sessel mit Couchtischen, aber heute steht eine Verschwörungen auf der Tagesordnung, du willst Köpfe zusammenstecken und Pläne schmieden. Das Ambiente mit einer unverputzten Wand und den gelblichen Farben passt zu den Plänen. Es ist nicht viel los, manche Leute lesen Zeitungen oder reden leise über die Krise in ihrem Leben. Du gehst an die Bar, und bist von den Preisen doch etwas überrascht, die heisse Zitrone kostet 1,30 Euro, mit Zucker oder Honig, und es ist wirklich Zitrone und nicht Zitronensaftkonzentrat. In einer kleinen Theke steht ungeschickt geformter, aber wie bei Muttern schmeckender Kuchen, die Baguettes sind bodenständig wie ein Pausenbrot. Es ist zwar Selbstbedienung angesagt, aber das dünne Mächen meint, dass sie dir alles an den Tisch bringt.
Während deine Freunde anrufen und sagen, dass sie etwas zu spät kommen, schaust du in die Gesichter der Anwesenden. Sie sehen alle nicht so aus, als ob es ihnen zu gut gehen würde, aber hier haben sie einen Moment der Ruhe in ihrem Daseinskampf, manchmal bekommen Lippen wieder Farbe, da hinten lacht jemand, und das Mädchen am Nachbartisch beginnt nach einer halben Stunde, doch erkennbar mit ihrem Gegenüber zu flirten; sie beugt sich über den Tisch, lässt Haarstähnen nach vorne fallen, und streicht sich über die Lippen. Vielleicht wird ihr Leben in diesem Augenblick wieder schön.
mehr bei Restaur.antville
Du kommst etwas zu früh, gehst durch den Raum mit der Theke hoch ins zweite Zimmer, und nimmst einen richtigen Tisch. Es gibt zwar auch Sessel mit Couchtischen, aber heute steht eine Verschwörungen auf der Tagesordnung, du willst Köpfe zusammenstecken und Pläne schmieden. Das Ambiente mit einer unverputzten Wand und den gelblichen Farben passt zu den Plänen. Es ist nicht viel los, manche Leute lesen Zeitungen oder reden leise über die Krise in ihrem Leben. Du gehst an die Bar, und bist von den Preisen doch etwas überrascht, die heisse Zitrone kostet 1,30 Euro, mit Zucker oder Honig, und es ist wirklich Zitrone und nicht Zitronensaftkonzentrat. In einer kleinen Theke steht ungeschickt geformter, aber wie bei Muttern schmeckender Kuchen, die Baguettes sind bodenständig wie ein Pausenbrot. Es ist zwar Selbstbedienung angesagt, aber das dünne Mächen meint, dass sie dir alles an den Tisch bringt.
Während deine Freunde anrufen und sagen, dass sie etwas zu spät kommen, schaust du in die Gesichter der Anwesenden. Sie sehen alle nicht so aus, als ob es ihnen zu gut gehen würde, aber hier haben sie einen Moment der Ruhe in ihrem Daseinskampf, manchmal bekommen Lippen wieder Farbe, da hinten lacht jemand, und das Mädchen am Nachbartisch beginnt nach einer halben Stunde, doch erkennbar mit ihrem Gegenüber zu flirten; sie beugt sich über den Tisch, lässt Haarstähnen nach vorne fallen, und streicht sich über die Lippen. Vielleicht wird ihr Leben in diesem Augenblick wieder schön.
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donalphons, 17:43h
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