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Sonntag, 4. Dezember 2005
Wegen Blogcounter und dessen Verkauf
Ich habe das fragliche pdf sogar aus zwei Richtungen mit unterschiedlichen Mailtexten... und eine überzogene Preisvorstellung.
donalphons, 00:51h
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2 Jahre Rebellen ohne Markt ohne Web 2.0
Manche wissen vielleicht, dass es den im Internet täglich schreibenden Don Alphonso schon ein wenig länger gibt als den Begriff "Bloggen" in Deutschland, aber dieses Blog hier, das ist mit dem heutigen Tag gerade mal 2 Jahre alt geworden. Für mich war und ist es eine private, nichtkommerzielle Skizzensammlung, oder vielleicht auch nur ein Schmierblock, um etwas auszuprobieren. Ich habe mich dran gewöhnt, es gehört zu meinem Leben mehr als das Klopapier, aber weniger als die Tasse Tee, und nichts garantiert mir, dass es auch noch ein drittes Jahr geben wird. Der "Erfolg", sei es nun in Aufmerksamkeit oder Leserzahlen, ist reiner Zufall und hat für die Frage, ob und wie lange es weiter geht, keine Bedeutung.
Wie auch letztlich dieses Blog hier. Würde ich es dicht machen [EDIT: REIN HYPOTHETISCH!!!], würden es manche vielleicht bedauern, dann aber zu anderen Blogs gehen. Vielleicht würde sich auch einer einen Grossteil meiner Leser unter den Nagel reissen, was ich ihm von Herzen gönnen würde, wenn er denn Wert darauf legt. Das Ganze ist mitunter stressiger, als man glauben möchte. Was nicht heisst, dass es auch sehr viel Spass macht. Trotzdem kann irgendwann Schluss sein.
Wie - und da kommen wir zu diesem Idiotenbegriff Web2.0 und seinem zentralen Element, dem persönlichen Blog - bei so vielen anderen, die vor ungefähr 2, 3 Jahren bei den Opas der Szene Antville.org, Blogger.com und Blogger.de begonnen haben. Von denen haben nur die wenigsten 2 Jahre erreicht. 2 Jahre ist relativ gesehen ein enorm langes Bloggerdasein, selbst wenn man die Totgeburten ausser Acht lässt. Nur jeder 5., grob anhand meiner alten Links aus der Konzeptionszeit des Blogbuchs, schreibt heute noch, der Rest ist Geschichte. Mitunter ist das sehr schade, wie ein Buch, das mittendrin zugeklappt wurde, aber für die Gesamtheit der Blogs ist es ohne Bedeutung, zu dynamisch wächst das System an sich, für jeden Alten kommen ein paar Neue nach.
Für einen zentralen Baustein der Theorie um Web2.0 hat das verheerende Folgen. Schliesslich soll das Blog die private Homepge dieser "neuen Kultur" sein, in den Augen einer wilden Horde aus wenig erfolgreichen Dotcommies, Restjournaille und Möchtegern-Consultats, die mutmasslich Kulturphänomene so beurteilen wie der Zuhälter die 17-jährige Ausreisserin. So wie der stinkende Lude im Camaro den weiteren Lebensweg auf dem Strich als gegeben ansieht, wird bei dieser Gruppe davon ausgegangen, dass sich alle und jeder, der etas fortschrittlich denkt, so ein dolles Egopromotionteil zulegt, mit dem er partizipiert und damit "empowert" wird, weil die Firmen das abgrasen und in Dialog mit ihm treten, er seine Kompetenzen unter Beweis stellt und stets aktuell im Netz präsent ist, und dergleichen mehr. Diese gefälschte Brillirolex der Zukunftsversprechen wird aber mit der Aufgabe eines Blogs zurückgewiesen; man kommt nicht umhin zuzugeben, dass es für viele aus den unterschiedlichsten Gründen einfach nicht taugt. Und mir ist kein Fall bekannt, den die obigen Argumente überzeugen würden, das Blog wieder aufzumachen.
Für die meisten dürfte Bloggen eine vorübergehende Erscheinung sein, wie so viele andere Hobbies auch. Ein paar werden es mit der gleichen Begeisterung betreiben, mit der andere Schiffsmodelle aus Streichhölzern bauen oder Überraschungseier sammeln. Die anderen werden sich nicht dauerhaft von dem immer gleichen Gerede einer Vernetzung mit dem sozialen Netzwerk Internet überzeugen lassen, allein schon, weil es, wenn es ernsthaft gemacht werden soll, zu viel Zeit am Computer erfordert. Bloggen allein geht noch, aber dann noch Flickrn und Links sammeln und Kontakte pflegen und Blogroll abklappern und die Amazonliste updaten und zur Informationsbewältigung den RSS-Reader checken und bei jedem Kauf die Meinung anderer vertrauenswürdiger Blogs raussuchen und und und - das setzt ein Leben am Rechner voraus, das mittelfrostig wirklich ein Problem für das Leben in der Realität wird, und die kranken Ideen von Web2.0 sind da nicht weniger als das Symptom der webbasierten geistigen Verkümmerung - und mit Verlaub: genauso lesen sich dann auch die Blogs der Apologeten.
Keiner von denen hat eine Geschichte zu erzählen. Aber nur drum geht es - zumindest mir.
Also, macht die Kiste aus, lest ein Buch, trefft Euch mit jemandem im Cafe, schaut, dass ihr einen Geschlechtspartner ins Bett bekommt, das alles ist besser und wichtiger als all die Versprechungen und der Müll des Netzes. Mehr als 3, 4 gehaltvolle Beiträge am Tag schafft der Mensch nebenbei ohnehin nicht. Dass ich ab und zu für manche einen dieser Texte schreibe, ist schön und wird auch noch eine Weile so weitergehen. Das grosse Ding am Bloggen ist nicht, dass es jeder tut, sondern nur, dass es jeder tun könnte und die, die es tun, das alte Monopol der Gatekeeper zerstören.
Anything goes.
Wie auch letztlich dieses Blog hier. Würde ich es dicht machen [EDIT: REIN HYPOTHETISCH!!!], würden es manche vielleicht bedauern, dann aber zu anderen Blogs gehen. Vielleicht würde sich auch einer einen Grossteil meiner Leser unter den Nagel reissen, was ich ihm von Herzen gönnen würde, wenn er denn Wert darauf legt. Das Ganze ist mitunter stressiger, als man glauben möchte. Was nicht heisst, dass es auch sehr viel Spass macht. Trotzdem kann irgendwann Schluss sein.
Wie - und da kommen wir zu diesem Idiotenbegriff Web2.0 und seinem zentralen Element, dem persönlichen Blog - bei so vielen anderen, die vor ungefähr 2, 3 Jahren bei den Opas der Szene Antville.org, Blogger.com und Blogger.de begonnen haben. Von denen haben nur die wenigsten 2 Jahre erreicht. 2 Jahre ist relativ gesehen ein enorm langes Bloggerdasein, selbst wenn man die Totgeburten ausser Acht lässt. Nur jeder 5., grob anhand meiner alten Links aus der Konzeptionszeit des Blogbuchs, schreibt heute noch, der Rest ist Geschichte. Mitunter ist das sehr schade, wie ein Buch, das mittendrin zugeklappt wurde, aber für die Gesamtheit der Blogs ist es ohne Bedeutung, zu dynamisch wächst das System an sich, für jeden Alten kommen ein paar Neue nach.
Für einen zentralen Baustein der Theorie um Web2.0 hat das verheerende Folgen. Schliesslich soll das Blog die private Homepge dieser "neuen Kultur" sein, in den Augen einer wilden Horde aus wenig erfolgreichen Dotcommies, Restjournaille und Möchtegern-Consultats, die mutmasslich Kulturphänomene so beurteilen wie der Zuhälter die 17-jährige Ausreisserin. So wie der stinkende Lude im Camaro den weiteren Lebensweg auf dem Strich als gegeben ansieht, wird bei dieser Gruppe davon ausgegangen, dass sich alle und jeder, der etas fortschrittlich denkt, so ein dolles Egopromotionteil zulegt, mit dem er partizipiert und damit "empowert" wird, weil die Firmen das abgrasen und in Dialog mit ihm treten, er seine Kompetenzen unter Beweis stellt und stets aktuell im Netz präsent ist, und dergleichen mehr. Diese gefälschte Brillirolex der Zukunftsversprechen wird aber mit der Aufgabe eines Blogs zurückgewiesen; man kommt nicht umhin zuzugeben, dass es für viele aus den unterschiedlichsten Gründen einfach nicht taugt. Und mir ist kein Fall bekannt, den die obigen Argumente überzeugen würden, das Blog wieder aufzumachen.
Für die meisten dürfte Bloggen eine vorübergehende Erscheinung sein, wie so viele andere Hobbies auch. Ein paar werden es mit der gleichen Begeisterung betreiben, mit der andere Schiffsmodelle aus Streichhölzern bauen oder Überraschungseier sammeln. Die anderen werden sich nicht dauerhaft von dem immer gleichen Gerede einer Vernetzung mit dem sozialen Netzwerk Internet überzeugen lassen, allein schon, weil es, wenn es ernsthaft gemacht werden soll, zu viel Zeit am Computer erfordert. Bloggen allein geht noch, aber dann noch Flickrn und Links sammeln und Kontakte pflegen und Blogroll abklappern und die Amazonliste updaten und zur Informationsbewältigung den RSS-Reader checken und bei jedem Kauf die Meinung anderer vertrauenswürdiger Blogs raussuchen und und und - das setzt ein Leben am Rechner voraus, das mittelfrostig wirklich ein Problem für das Leben in der Realität wird, und die kranken Ideen von Web2.0 sind da nicht weniger als das Symptom der webbasierten geistigen Verkümmerung - und mit Verlaub: genauso lesen sich dann auch die Blogs der Apologeten.
Keiner von denen hat eine Geschichte zu erzählen. Aber nur drum geht es - zumindest mir.
Also, macht die Kiste aus, lest ein Buch, trefft Euch mit jemandem im Cafe, schaut, dass ihr einen Geschlechtspartner ins Bett bekommt, das alles ist besser und wichtiger als all die Versprechungen und der Müll des Netzes. Mehr als 3, 4 gehaltvolle Beiträge am Tag schafft der Mensch nebenbei ohnehin nicht. Dass ich ab und zu für manche einen dieser Texte schreibe, ist schön und wird auch noch eine Weile so weitergehen. Das grosse Ding am Bloggen ist nicht, dass es jeder tut, sondern nur, dass es jeder tun könnte und die, die es tun, das alte Monopol der Gatekeeper zerstören.
Anything goes.
donalphons, 06:16h
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