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Donnerstag, 6. April 2006
Buahahaha
Euroweb vor Gericht: "Trotz der Ausführungen des Richters blieb die Klägerseite bei ihrem Antrag auf eine Einstweilige Verfügung und muss nun die Gerichtskosten tragen."
Es gibt Firmen, auf deren Grab würde man gerne tanzen. Ich übe schon mal die Höllenpolka.
Es gibt Firmen, auf deren Grab würde man gerne tanzen. Ich übe schon mal die Höllenpolka.
donalphons, 01:48h
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Dirt Picture Contest - Alles für die Kinder
Familien sind ja nicht so verkommene Egoisten wie diese Singles, die nur an sich selbst denken. Wer Kinder hat, weiss um die Verantwortung, der tut was für die Allgemeinheit, der sieht die Welt mit anderen Augen und will sie zu einem lebenswerten Ort machen, besonders rund um den Helmholtzplatz, wo die deutsche Dummpresse gern die neue Biedermeierlichkeit finden will - und offenbar zu selten auf den Boden schaut.
Offensichtlich gab es auch ein neues 1-Euro-Vertrags-Handy für zeitgemässes Verabreden zur Kindergruppe, denn sonst hätte Mama das Ledertäschchen noch eine Weile behalten, und nicht mitsamt Stuhl expediert.
Offensichtlich gab es auch ein neues 1-Euro-Vertrags-Handy für zeitgemässes Verabreden zur Kindergruppe, denn sonst hätte Mama das Ledertäschchen noch eine Weile behalten, und nicht mitsamt Stuhl expediert.
donalphons, 01:30h
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Von wegen Blogger recherchieren nicht
und Hühner legen keine Eier und Journalisten bekannter Magazine sind nie korrupte Schweine: Der andere Don hat sich mal Transparency International und das deutsch Chapter vorgenommen.
donalphons, 23:36h
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Real Life 04.04.06 - Gemüsebratling
In diesem Teil der Prenzlauer Allee, fast schon an der Grenze zum weitaus weniger beliebten Pankow, gibt es zwar alte spanische Spiegel in grossen Mengen, aber nur wenige Restaurants. Nachdem die Einkäufe im Auto verstaut sind, gehst du die Strasse hinunter, wo dir schon vorher, beim Weg zur Bank, ein paar typische orientalische Schnellrestaurants aufgefallen sind. Im Süden der Republik ist fast alles beser als hier, nur Falafel und andere vegetarische Köstlichkeiten gibt es dort weder in der Berliner Qualität noch in dieser Auswahl.
Der Weg ist doch recht weit, und weil du keine Lust mehr hast zu laufen, gehst du gleich in den ersten Imbiss, ohne weiter auf den Polizeiwagen mit Blaulicht und den Krankenwagen zu achten, die kurz davor abgestellt sind. Der Eingang führt direkt zur Theke, wo die von einem drahtigen Koch ordentlich aufgetürmten Zutaten auf die Gäste warten. Du bestellst, ohne gross nachzudenken, einen Falafel, schaust dich dann aber noch etwas um und siehst, dass es auch Gemüsebratlinge im Brot gibt. Du änderst die Bestellung, und der Mann hinter der Theke kommt dem Wunsch sehr fahrig nach, er schaut über deine Schulter in den Gastraum des Lokals, der im Dunkeln liegt und aus dem ein Gemurmel kommt, und dann, laut, genervt und deutlich, ein "jetzt kommen se mit".
Du schaust dich um, und dort sitzen vier Penner, alle vom Schmutz so dunkel wie der Gemüsebratling, alt, bärtig, mit einigen Flaschen vor und erkennbar viel Inhalt in sich. Neben ihnen steht ein Polizist, starrt einen Penner an, der starrt mit rotunterlaufenen Augen zurück. Der Mann hinter der Theke lächelt gezwungen und wendet sich zum Fettbad, in das er den Bratling legt. Sogleich steigen zischend Blasen aus dem Metallbecken nach oben. Der Mann geht weiter zur Spülmaschine und schaltet sie ein, legt ein Fladenbrot in den heissen Toaster, und von hinten wird das Grummeln plötzlich laut, deutlicher, noch lauter, eine Stimme schält sich dunkel und vielfach gebrochen heraus, mit einigen slawisch anmutenden Kieksers dieses Dialekts, um in ein Det mach ich nich zu münden und dann ein lauten Du Arschloch zu enden.
Der Beamte sagt gar nichts, aber ein Penner bemerkt, das sei Beleidungs von Amtspersonen, und einanderer erwidert, ne, das sei Widerstand gegen die Polizeigewalt, wa. Der Beamte sagt nocheinmal, der Penner soll mitkommen, aber der ist mittlerweile in Rage und sagt
2,10 Euro sagt der Mann hinter der Theke zu dir, und du reichst ihm das Geld und das Trinkgeld, er bedankt sich, Du Arschloch det biste insistiert der Penner und Du Paule, jetzt halt aba mal die Schnauze versucht ein anderer ihn zu beruhigen, aber zu mehr reicht es nicht, er und die anderen sitzen starr vor ihren Flaschen, eigentlich schon weit weg von diesem Imbiss und der Not ihrer Tage in einem mollebraunen Traum vom nicht endenden, warmen Delirium, keiner untenimmt etwas, und so bleibt der Polizist mit dem Penner am vordersten Tisch allein. Der Man hinter der Theke ergreift mit einer Zange den Gemüsebratlting und lässt das heisse Fett abtropfen, Du Arschloch, jetzt reicht es, sagt der Polizist, aufstehen, mitkommen, Du kannst mich mal, Du Arschloch, der Mann hinter der Theke stopft den Bratling nervös in das heisse Fladenbrot, welche Sosse? Kräuter bitte. Salat komplett? Mensch Paule jetzt mach nich son Aufstand. Alles ausser Zwiebeln. Du Arschloch.
Der Mann hinter der Theke hantiert geschickt mit der Zange und dem Salat, geschickter auf jeden Fall als der Polizist, aber der hat es ja auch nicht mit Kraut und Tomaten, sondern einem betrunkenen Penner zu tun, zu besoffen um sich zu wehren, aber immer noch bei all dem billigen Fusel in seiner ruinierten Leber und seinem verseuchten Blut so bei Bewusstsein, um Widerstand zu leisten. Während sich das Fladenbrot mit dem saftigen Grün füllt, quietscht hinten ein Stuhl auf den Fliessen, gleich essen oder Mitnehmen, Du Arschloch hör auf verpiss Dich, Zum Mitnehmen bitte, und da macht es auch schon Plomp, denn der Penner ist vom Stuhl gefallen und nutzt die Gelegenheit, sich an einem Tischbein festzuhalten, während der Polizist am anderen Arm zieht. Auf dem Tisch wackeln die Flaschen "Berliner Kindl", eine fällt um, rollt langsam in Richtung Nebentisch, und der Penner dort glotzt sie an, ohne zu reagieren, sie rollt weiter in Richtung Tischkante, wird langsamer, weil am Tisch nicht mehr geruckelt wird, aber der Schwung reicht noch, sie kippt, sie fällt, ihr Sturz wird von allen Augen im Lokal begleitet, keiner tut etwas, sie zerschellt in viele Splitter, aber es bleibt trocken, denn das Bier ist längst getrunken und der Trinker brüllt jetzt noch einmal aus Leibeskräften Du Arschloch, von hinten sagt ein anderer, das sei jetzt aba wirklich Beamtenbeleidigung.
Der Koch schlägt das Brot in ein silberglänzendes Alupapier ein, reicht es über die Theke, du wünscht ihm einen schönen Tag und verlässt das Lokal, nicht ohne einem weiteren Polizisten beim Betreten des Lokals die Tür aufzuhalten, auf dein "Bitte" kein Wort des Dankes zu erhalten, und noch einmal hörst Du diese dunkle, vielschichtige, vom Alkohol und Zerstörung durchnässte Stimme, rau und ungebildet, die Ihr Arschlöcher schreit. Draussen ist es noch sonnig, aber im Westen deuten sich bereits die Hagelwolken an. Der Gemüsebratling schmeckt gut, er ist leicht scharf gewürzt, der Salat ist frisch, und der Mann hinter der Theke hat mit der Kräutersosse nicht gespart.
Der Weg ist doch recht weit, und weil du keine Lust mehr hast zu laufen, gehst du gleich in den ersten Imbiss, ohne weiter auf den Polizeiwagen mit Blaulicht und den Krankenwagen zu achten, die kurz davor abgestellt sind. Der Eingang führt direkt zur Theke, wo die von einem drahtigen Koch ordentlich aufgetürmten Zutaten auf die Gäste warten. Du bestellst, ohne gross nachzudenken, einen Falafel, schaust dich dann aber noch etwas um und siehst, dass es auch Gemüsebratlinge im Brot gibt. Du änderst die Bestellung, und der Mann hinter der Theke kommt dem Wunsch sehr fahrig nach, er schaut über deine Schulter in den Gastraum des Lokals, der im Dunkeln liegt und aus dem ein Gemurmel kommt, und dann, laut, genervt und deutlich, ein "jetzt kommen se mit".
Du schaust dich um, und dort sitzen vier Penner, alle vom Schmutz so dunkel wie der Gemüsebratling, alt, bärtig, mit einigen Flaschen vor und erkennbar viel Inhalt in sich. Neben ihnen steht ein Polizist, starrt einen Penner an, der starrt mit rotunterlaufenen Augen zurück. Der Mann hinter der Theke lächelt gezwungen und wendet sich zum Fettbad, in das er den Bratling legt. Sogleich steigen zischend Blasen aus dem Metallbecken nach oben. Der Mann geht weiter zur Spülmaschine und schaltet sie ein, legt ein Fladenbrot in den heissen Toaster, und von hinten wird das Grummeln plötzlich laut, deutlicher, noch lauter, eine Stimme schält sich dunkel und vielfach gebrochen heraus, mit einigen slawisch anmutenden Kieksers dieses Dialekts, um in ein Det mach ich nich zu münden und dann ein lauten Du Arschloch zu enden.
Der Beamte sagt gar nichts, aber ein Penner bemerkt, das sei Beleidungs von Amtspersonen, und einanderer erwidert, ne, das sei Widerstand gegen die Polizeigewalt, wa. Der Beamte sagt nocheinmal, der Penner soll mitkommen, aber der ist mittlerweile in Rage und sagt
2,10 Euro sagt der Mann hinter der Theke zu dir, und du reichst ihm das Geld und das Trinkgeld, er bedankt sich, Du Arschloch det biste insistiert der Penner und Du Paule, jetzt halt aba mal die Schnauze versucht ein anderer ihn zu beruhigen, aber zu mehr reicht es nicht, er und die anderen sitzen starr vor ihren Flaschen, eigentlich schon weit weg von diesem Imbiss und der Not ihrer Tage in einem mollebraunen Traum vom nicht endenden, warmen Delirium, keiner untenimmt etwas, und so bleibt der Polizist mit dem Penner am vordersten Tisch allein. Der Man hinter der Theke ergreift mit einer Zange den Gemüsebratlting und lässt das heisse Fett abtropfen, Du Arschloch, jetzt reicht es, sagt der Polizist, aufstehen, mitkommen, Du kannst mich mal, Du Arschloch, der Mann hinter der Theke stopft den Bratling nervös in das heisse Fladenbrot, welche Sosse? Kräuter bitte. Salat komplett? Mensch Paule jetzt mach nich son Aufstand. Alles ausser Zwiebeln. Du Arschloch.
Der Mann hinter der Theke hantiert geschickt mit der Zange und dem Salat, geschickter auf jeden Fall als der Polizist, aber der hat es ja auch nicht mit Kraut und Tomaten, sondern einem betrunkenen Penner zu tun, zu besoffen um sich zu wehren, aber immer noch bei all dem billigen Fusel in seiner ruinierten Leber und seinem verseuchten Blut so bei Bewusstsein, um Widerstand zu leisten. Während sich das Fladenbrot mit dem saftigen Grün füllt, quietscht hinten ein Stuhl auf den Fliessen, gleich essen oder Mitnehmen, Du Arschloch hör auf verpiss Dich, Zum Mitnehmen bitte, und da macht es auch schon Plomp, denn der Penner ist vom Stuhl gefallen und nutzt die Gelegenheit, sich an einem Tischbein festzuhalten, während der Polizist am anderen Arm zieht. Auf dem Tisch wackeln die Flaschen "Berliner Kindl", eine fällt um, rollt langsam in Richtung Nebentisch, und der Penner dort glotzt sie an, ohne zu reagieren, sie rollt weiter in Richtung Tischkante, wird langsamer, weil am Tisch nicht mehr geruckelt wird, aber der Schwung reicht noch, sie kippt, sie fällt, ihr Sturz wird von allen Augen im Lokal begleitet, keiner tut etwas, sie zerschellt in viele Splitter, aber es bleibt trocken, denn das Bier ist längst getrunken und der Trinker brüllt jetzt noch einmal aus Leibeskräften Du Arschloch, von hinten sagt ein anderer, das sei jetzt aba wirklich Beamtenbeleidigung.
Der Koch schlägt das Brot in ein silberglänzendes Alupapier ein, reicht es über die Theke, du wünscht ihm einen schönen Tag und verlässt das Lokal, nicht ohne einem weiteren Polizisten beim Betreten des Lokals die Tür aufzuhalten, auf dein "Bitte" kein Wort des Dankes zu erhalten, und noch einmal hörst Du diese dunkle, vielschichtige, vom Alkohol und Zerstörung durchnässte Stimme, rau und ungebildet, die Ihr Arschlöcher schreit. Draussen ist es noch sonnig, aber im Westen deuten sich bereits die Hagelwolken an. Der Gemüsebratling schmeckt gut, er ist leicht scharf gewürzt, der Salat ist frisch, und der Mann hinter der Theke hat mit der Kräutersosse nicht gespart.
donalphons, 11:46h
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