: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 25. Mai 2006

In eigener Fahrzeugsache

Es gab jetzt aufgrund der aktuellen Themen schon mehrfach Verwechslungen bei den Dons der Blogosphäre. Um das mal klarzustellen: Ich bin Don Alphonso Porcamadonna, ich bin Dotcomtod-Urgestein und beitreibe das hiesige Blog Rebellen ohne Markt. Ich wohne in Bayern und fahre eine silberne Fiat Barchetta mit Benzinmotor, die mir gehört.



Der andere Don ist Don Dahlmann, ist Antville-Urgestein und betreibt das Blog "Irgendwas ist ja immer". Er lebt in Berlin und hat momentan aufgrund einer Werbeaktion ein Dieselfahrzeug vom Typ Obbel kAstrat. Oder so.

Wir kennen einander, haben miteinander gelesen und mailen ab und zu - aber wir sind leicht auseinanderzuhalten. Danke für die Aufmerksamkeit.

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Rom wir haben ein Problem

oder: Ein kleiner Betriebsunfall beim JC Takeoff Day

3... 2... 1.... and Lifto.... hoooly shit!



Hey, stop! STOP!!! We forgot to take off the goddam cross!
Brescia, Alter Dom, Blick eines Nichtchristen aus der Krypta in die Kuppel des 11. Jahrhunderts

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Reden wir mal über "Branding"

Als ich nach Italien gefahren bin (Symbolbild)



habe ich mir schon vorher überlegt, ob ich nicht ein eigenes Blog einrichten soll. Der Hintergrund ist persönliches Natur: Das Jahr der Ruhe geht langsam zu Ende, und ich werde in den nächsten Monaten viel unterwegs sein. Gleichzeitig haben mich schon immer die grottenschlechten kommerziellen Reiseblogs geärgert, die man bei weg.de und HLX betreibt. Reiseliteratur war ein beherrschendes Thema der europäischen Literaturgeschichte vor dem Aufkommen der Flieger und Autobahnen, die Fortbewegung auf eine kurze Zeitspanne reduzierten. Reisen ist nicht mehr unterwegs sein, Reisen ist an einem anderen Ort sein. Ich habe das nie verstanden, diese Pauschalmentalität. Ich will zu jeder Sekunde anhalten können, wenn ich etwas Schönes sehe, ich will heute nicht wissen, wo ich morgen bin, und ich glaube, dass diese Freiheit eine andere Literatur, ein anderes Blog, einen anderen Anspruch verdient als der Dreck der Agenturen.



Ich will Dinge sehen, die sonst keiner sieht. Das Kaputte, das Widerliche, das Gemeine im Schatten des Edlen, ich will es bunt und schwarzweiss, ich will es anders. Ich brauche keinen Baedeker, ich bin Kulturhistoriker, ich sehe selbst und finde allein und wenn ich mich verfahre, ist es auch egal. Ich komme aus einer engen, kleinen Stadt, hineingeboren in die dortige Oligarchie, ich will deshalb nicht verharren und dumm eingehen in den Mauern, ich will etwas sehen von der Welt, und ich will es erzählen. In Italien hätte ich jeden Tag 30.000 Zeichen schreiben können ohne anzuhalten, so voll ist es es mit Geschichten, wie aus einem Schwamm trieft es aus mir, 900 Bilder in 8 Tagen, und es waren immer noch zu wenige. All das, habe ich begriffen, braucht einen anderen Namen, unterwegs bin ich ein Anderer, auch die Mauern des Rebellmarktes sind mit zu eng, ich brauche Luft und Freiheit für die Grand Tour meiner Seele, jenseits der Kerker, der Zwänge und der Pflichten.



Die meisten gängigen URLs für das Reisen hat sich Nico Lumma gesichert, für das Malle und die Pauschalen, die All Inclusives und die Viecher auf den ausgetrampelten Wegen. Reise, Urlaub, blablabla. Es sind die Namen für Kleingeister, die sich selbst nie verlassen, was interessiert mich das Braten am Strand, ich will mehr, ich will die Grand Tour mit Kultur und Sportwagen, mir reichen 150 Liter Gepäckraum, ich ficke die Kombis mit ihrem gestapelten Müll im Heckfenster und den keifenden Blagen auf dem Rücksitz, wann sind wir denn endlich da, niemals, Du blöder Scheisser, es gibt kein da, es gibt nur das hier und jetzt und die nächste Kurve auf der Landstrasse, ich will den Wind und die Kurven, den Duft von Gummi und Zypressen, ich will das Blog, das genau das ausdrückt, was es werden soll.

Es kann nur einen Namen geben. Demnächst mehr davon.


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10 Regeln, wie man als Blogger einen Autotest übersteht

1. Sorge dafür, dass Du allein testest.
2. Sollte 1 nicht möglich sein, sorge dafür, dass die anderen Tester auf Deiner Wellenlinie sind.
3. Sollte 2. nicht möglich sein, sorge dafür, dass die Leute wenigstens ein bisschen Anstand haben und über ihr Tun nachdenken.
4. Sollte 3. auch nicht möglich sein, wird es riskant. Meide die Gesellschaft der anderen Tester.
5. Sollte 4. nicht gehen, sorge dafür, dass wenigstens keine Kamera in der Nähe ist.
6. Sollte 5. nicht gehen, entreisse der Knipserin die Kamera und trampel darauf rum, klaue die Datenkarte, oder sage ihr, dass Du keinesfalls photographiert werden willst.
7. Sollte 6. nicht gehen, vermeide es wenigstens, vor der Kamera zu posieren.
8. Wenn Du 7. ignorierst, mit Verlaub, bist Du ein Idi möglicherweise in echter Bedrängnis. Echt jetzt. Jetzt gibt es noch eine Sache, die Du tun kannst: Sag der Frau mit der Knipse, dass sie den Scheiss keinesfalls bei Flickr hochladen soll.
9. Haste auch vergessen? Ruf sie an und sage: Keine bescheuerten Kommentare bitte, durch die Du das Bib-Maskottchen Deines beschissenen, grottenhässlichen Testautos wirrest.
10. Du hast auch das nicht gemacht. Dann bist Du wohl der Blogger Ix von Wirres.net. Und Deine Mittesterin Pia lichtet Dich beim "meeting" der Tester in Köln ab, klatscht ein Bild von Dir bei Flickr rein, auf dem Du aussiehst wie ein verkohlter Bib (und Du wirst ja auch verkohlt, gerade eben), und sie textet dazu:

Opel und sein Ix ... Ix und sein Opel

11. Dann kann man nichts mehr machen. Kommt in den besten Werberkloaken vor. Geht auch ohne Koks, sowas. Witzig, hihi knipsi knipsi flickr flickr, wir wissen ja, wie schnell sowas gehen kann. Unser tolles Auto und wir. Wir Autoblogger. Ehrlich und authentisch, und viral wie die schwarze Pest Anno 1348, dem Opel sein Ix, da muss man erst mal drauf kommen. Oder halt, ein Rat zum Schluss: Ich hatte mal einen Jeep. Der gehört ja auch zu GM, zu denen auch Opel gehört. Damit war ich in der syrischen Wüste unterwegs, auf Prospektion. Wir hatten auch Syrer dabei. Der Jeep war ok, aber der Fahrer war besser. Der hatte einen guten Spruch parat: If lying in the snakes do not wonder when bite.

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