: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 26. Juli 2008

Abendspaziergang

In Berlin führte mein Weg des Abends von der Gartenstadt Altlantik, die zu bewohnen ich das Vergnügen hatte, über die ein oder andere Brücke entlang an ruinösen Bauten zur Schönhauser Allee, dann hinunter zur Kastanienallee, vorbei an den Dealern unter der S-Bahn, später dann zum Arkonaplatz und über die müllverseuchten Brachen der Mauergrundstücke zurück auf die Badstrasse, hinunter zum Gesundbrunnen. Und jedesmal bracht ich mehr Dirt Pictures mit, als ich bringen konnte. Der entsprechende Ordner umfasst noch rund 900 nicht gepostete Abbildungen von Sofas, Kühlschränken und Müllansammlungen, die auf offener Strasse zu besichtigen sind, komplette Immobilien und Stadtviertel, die man eigentlich auch so bewerten könnte, nicht mitgerechnet.



Mein Abendspaziergang am See führt mich über das blitzsauber, in Blumenschmuck ersaufende Dorf Gasse hinauf durch den Wald, am Wildbach entlang auf die Neureuthalm in 1264 Meter Höhe. Man ist nur im Wald, es rauscht das Wasser und kein Fahrzeug, nur ganz zum Schluss, nach dem letzten harten Anstieg, treten die Bäume zurück und der Blick weitet sich zu einem Panorama, bei dem ich hysterisch lachen musste, so grandios ist der Blick und der Himmel, der sich am Abend ins Ultramarinblaue verfärbt.



Anderthalb Stunden dauert der Rückweg über den weichen Waldboden, und meine in Bad Ischl erworbenen Bergsportschuhe kleben geradezu auf Felsen und Wurzeln. Hier und da lugen die ersten kleinen Steinpilze aus dem Boden, zu jung noch, aber vorgemerkt für spätere Touren, die noch folgen werden. Weiter unten gleisst der See in der Abendsonne, und im letzten Licht geht es dann über die Kuppen und Hügel zurück, wo das Omelett mit Mangold, Pfifferlingen und Scamorza bereitet wird.



Blah, mag der Berliner stöhnen, der mit seinen Bildern, nicht schlecht, aber dafür muss er auch bei den Halbaffen in Bayern sitzen, den Korruptis der Staatspartei, und irgendwann werden sie ihm auch seine Berge weggentechniken und einen Kurpalast vor seine Berge klatschen, wo jetzt noch der Blick auf den Ostinberg ist. Aber - auch Bayern ändert sich. Gestern hat der mit der CSU bestens verdrahtete Herr Schörghuber zusammen mit seinen Freunden im Gmundner Rathaus vom bayerischen Verfassungsgericht oane neibetoniat, wie man hier sagt, bekommen. Denn der schönste Biergarten unten am See in in Gut Kaltenbrunn wird nach dem Urteil so schnell kein bonzokratisches, siebenstöckiges Tagungsressort mit Denkmalkadaver als Attrappe einer nicht mehr existierenden Gemütlichkeit.

Und, das sei noch gesagt, es ist hier so lächerlich einfach, tolle Bilder zu schiessen. It´s like shooting fish in a barrel.

... link (12 Kommentare)   ... comment


Touristen bereisen

und dabei kostenlos Salzburg sehen!

... link (0 Kommentare)   ... comment