: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 13. Juli 2008

Bayerisch St. Tropez

Es gibt in Tegernsee sogar einen Polizisten, der aussieht wie Cruchot alias Louis de Funes. Das ist insofern bemerkenswert, als ich Mitte der 80er nach Südfrankreich geradelt bin und irgendwie schon etwas enttäuscht war, dass die Polizisten in St. Tropez ganz anders aussahen. Ganz im Gegenteil zu Norditalien, wo es in den 70ern (und in Mantua auch noch heute) grobschlächtige, radelnde Soutanenträger a la Fernandel zu betrachten gibt.







Manchmal ist das alles wegen seiner harmlosen Oberflächlichkeit kaum zu ertragen. Manchmal wache ich aber auch nur auf und lache schallend, weil es so schön ist.

Übrigens: Das könnte ein spannendes Blog werden.

Und die FAZ gibt Ratschläge zum krisengestützten Booterwerb in den USA

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Empfehlung heute -Die spannende Frage.

Meines Erachtens werden wir - soweit wir, um hier nochmal meine Fassungslosigkeit ob der Leckmichhaltung weiter Teile der bloggenden und nichtbloggenden Bevölkerung zum Ausdruck zu bringen, die Auslieferung des iPhone nicht für ein grösseres Problem und die Entwicklung einer Blogkarte für ein grosses Ding halten - werden wir also, die wir nicht nur etwas zu verlieren haben, und sei es auch nur die Transferleistung aus dem Westen für unser iPhone-Geschlonze in Mitte, sondern auch überlegen, wie das zu vermeiden ist, uns vor allem mit der Frage beschäftigen müssen, inwieweit sich der Euroraum und besonders Deutschland von den aus Amerika kommenden, vergifteten Früchte der Finanzkrise abkoppeln kann. Dazu möchte ich hier auf zwei Beiträge hinweisen, die man heute zwingend gelesen haben sollte:



Ein schicksalhaftes Wochenende von Weissgarnix, der sich fundiert mit den Optionen auseinandersetzt, die dem amerikanischen Finanzsystem bleiben, und welche Folgen die möglichen Optionen haben.

Und der Bericht des Wall Street Journal, der, wenn er zutrifft, die Entscheidung der US-Adminsitration für eine mittelgrosse und kurzfristige Intervention beschreibt, die das System der Kreditgeschäfte der Hypothekenversicherer Fannie Mae und Freddie Mac mit 15 Milliarden Dollar stützt, die beiden halbstaatlichen Firmen aber nicht übernimmt und die Aktionäre im Regen stehen lässt.

Meines Erachtens ist das alles nur ein Tropfen auf dem heissen Stein, eine "Rettung" für den morgigen Tag für relativ "kleines Geld", das nicht lange reichen wird, wenn die Hauspreise weiter fallen. Die Kapitalspritze reicht noch zwei, drei Monate vielleicht - vom Beginn der Krise bis Ende März haben die beiden Firmen Verluste von 11 Milliarden Dollar gemacht, April bis jetzt war eher nochmal blutiger. Nebenbei ist es natürlich auch das Eingeständnis, dass beide Firmen entgegen aller Beteuerungen tatsächlich de facto pleite sind, weil sie sich die dringend benötigten Mittel nicht mehr auf dem Kapitalmarkt beschaffen können. 15 Milliarden Dollar ist nicht allzu viel, wenn man ansonsten die Alternativen hat, die beiden Firmen pleite gehen und damit das globale Bankensystem explodieren zu lassen, oder 5 Billionen Hypotheken, die bei den beicden Firmen lagern, als zusätzliche Verschuldung in die Bilanz der USA zu übernehmen. Dass inzwischen kaum mehr jamnd Vertrauen in das amerikanische Banksystem und seinen Beteuerungen, alles sei prima, haben dürfte, ist da nur noch ein kleiner Nebeneffekt.

Ich denke, die US-Administration und ihre verschwendungssüchtigen Bürger - erinnert sich noch jemand an den wirkungslos verpufften, konsumanfeuernden Scheck an die Steuerzahler, mit dem sich die Regierung aus der Rezession feuern wollte? - finden die daraus entstehende Inflation kurzfristig weitaus weniger problematisch, als allzu viele Einschnitte in ihr Konsumverhalten. Inflation ist super, wenn man vor allem Schulden hat. Und was es für die restliche Welt bedeutet, geht den USA am Arsch vorbei - dem Körperteil, in das sich China dann seine 200 Milliarden Dollar für seinen Staatsfonds hinstecken kann.



Wäre ich die Bundesregierung, ich würde versuchen, meine Euro-Schulden jetzt in Dollar umzutauschen und sie dann in fünf Jahren für den Gegenwert einer Tasse Kaffee in der Bundestagscafete abzubezahlen. Wäre ich jedoch ein Bundesbürger und hätte viel Geld rumliegen, wird mir das nicht viel helfen - vermutlich wird der Euro nicht so viel mehr zum Dollar gewinnen, wie die Inflation auch hierzulande abknapsen wird. Vermutlich kann man als Deutscher in ein paar Jahren grössere Latifundien in England und den USA zum Sozialhilfesatz erwerben, aber wenn das grosse Ding kommt, würde man sicher nicht dort sein wollen - ganz offen, die dritte Welt ist in Madagaskar schöner.

Ich würde sukzessive umschichten in sowas wie da oben, restaurierungsbedürftig, grosses Grundstück, AAA-Lage in der fünftreichsten Gemeinde des viertreichsten Landkreises des am Ende vermutlich reichsten Flächenlandes der Erde, und genau so viel behalten, wie für Restaurierung und Unterhalt nötig ist. Grund ist begrenzt - und das Gegenteil von amerikanischen Geldnoten und der menschlichen Dummheit.

Nachtrag: Ebenfalls toll - die Financial Times (natürlich nicht die FTD) zum gleichen Thema.

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