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Montag, 28. Juli 2008
Der Berg und du.
Mein Onkel war Direktor eines Gymnasiums, das alpine Leistungssportler hervorbrachte, wie mein Gymnasium Ingenieure. Also sehr viele, sehr gute Leistungssportler. Es liegt inmitten einer Skiregion, und die Kinder können dort fast schon Hänge runterrasen, bevor sie laufen können. Man ist nicht an so einer Schule, wenn einem Berge nichts geben. Und man hat keine Neffen, um mit ihnen, sagen wir mal, Feldhockey zu spielen. Folglich hatte ich schon im zarten Alter von 6 Jahren Kinderrennski von Erbacher, einen blauen Helm mit weissen Sternen und intensive Erfahrungen im Durchbrechen von Liftschlangen mit Hilfe der Schwerkraft. Rennfahra Biberl, nennt man das in alpinen Regionen. Und weil ich um die Zeit auch Heuschnupfen der übelsten Sorte bekam, war ich auch im Sommer in den Bergen, und kletterte die Berge hinauf, die ich im Winter auf eine Art hinabfuhr, die ich meinen Kindern allerstricktestens verbieten würde, wie auch der Versuch, mit der Zeitfahrmaschine Nachts um 4 die Leopoldstrasse runterzufahren - ohne zu bremsen, egal was da kommt. Aber das ist eine andere Geschichte.
Wie auch immer, es ist nach dem Worten meines Onkels so: Entweder schafft man den Berg, oder der Berg schafft einen. Prinzipiell, selbst wenn man auf die Schnauze fliegt, in den Stacheldraht der Weiden greift oder sich an der Wurzeln die Sehnen zerrt, ist es dem Berg eigentlich egal. Der Berg ist, wie er ist, er ist schon sehr lange da, und er wird auch noch da sein, wenn man zu seinen Füssen verfault. Der Berg ist nie dein Freund, aber man darf ihn auch nicht als Feind ausmachen. Aber für mich, der ich etwas komplexer und verkopfter bin als die Bergfexe aus der Schule meines Onkels, ist der Berg dennoch sowas wie ein Freund, auf seine wurschtige und gleichzeitig gefährliche, nie verzeihende Art: Denn er ist extrem einfach und gleichzeitig komplex. Kein Meter ist identisch, man muss immer überlegen, wo man den Fuss hinsetzt, wenn man über die Grate und Bäume aufsteigt, statt den mit Steckerlgeher verseuchten Fussweg zu nehmen. Wenn man erst spät losgeht, um den Berg für sich zu haben, muss man schnell sein, um es wieder nach unten zu schaffen, man muss sich bei der Hatz über weichen Waldboden und rutschige Steine voll konzentrieren und genau in den Körper hineinfühlen, und alles nur wegen dieser simplen, die ganze Existenz während dieser Stunden vereinfachenden Formel: Entweder du schaffst den Berg, oder der Berg schafft dich.
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Man sagt hier im Netz oft, andere sollten dann und wann mal rausgehen an die frische Luft. Ich versuche es mal andersrum: Der Berg ist eine Erfahrung, die einen voll beansprucht und auf die Körperlichkeit, das eigentliche Sein zurückwirft, das so intensiv zu erfahren bei vielen anderen Beschäftigungen nicht möglich ist. Schon gar nicht vor dem Kasten, den jeder gerade Lesende hier vor sich hat. Das mehr oder weniger gelangweilte Klicken mit der Maus ist eine ganz andere Tätigkeit, als sich in einen steilen Grat zu verbeissen, oder sich gerade noch soweit unter Kontrolle zu bringen, dass aus dem Sprung über die Felsen kein Unglück entsteht. Das ist nicht weiter tragisch, man muss das nicht immer haben, aber hin und wieder rückt so ein bezwungener Berg die persönlichen Dimensionen zurecht. Das erklärt vielleicht auch, warum viele oben erst mal nur sitzen und nichts sagen. Man muss das erst mal verdauen, die eigene Nichtigkeit angesichts der Masse, die ein Berg darstellt.
Danach ist es gar nicht so schlecht, sich dem Netz vorsichtig zu nähern. Ich fremdel da wieder gerade etwas. Nach den Stunden am Berg muss man sich erst mal wieder einfühlen in das, was manche Menschen darin tun und treiben. Das mag durchaus funktionieren, für sich genommen, mehr oder weniger, je nach der Einstellung von denen, die das toll finden, aber
Wie auch immer, es ist nach dem Worten meines Onkels so: Entweder schafft man den Berg, oder der Berg schafft einen. Prinzipiell, selbst wenn man auf die Schnauze fliegt, in den Stacheldraht der Weiden greift oder sich an der Wurzeln die Sehnen zerrt, ist es dem Berg eigentlich egal. Der Berg ist, wie er ist, er ist schon sehr lange da, und er wird auch noch da sein, wenn man zu seinen Füssen verfault. Der Berg ist nie dein Freund, aber man darf ihn auch nicht als Feind ausmachen. Aber für mich, der ich etwas komplexer und verkopfter bin als die Bergfexe aus der Schule meines Onkels, ist der Berg dennoch sowas wie ein Freund, auf seine wurschtige und gleichzeitig gefährliche, nie verzeihende Art: Denn er ist extrem einfach und gleichzeitig komplex. Kein Meter ist identisch, man muss immer überlegen, wo man den Fuss hinsetzt, wenn man über die Grate und Bäume aufsteigt, statt den mit Steckerlgeher verseuchten Fussweg zu nehmen. Wenn man erst spät losgeht, um den Berg für sich zu haben, muss man schnell sein, um es wieder nach unten zu schaffen, man muss sich bei der Hatz über weichen Waldboden und rutschige Steine voll konzentrieren und genau in den Körper hineinfühlen, und alles nur wegen dieser simplen, die ganze Existenz während dieser Stunden vereinfachenden Formel: Entweder du schaffst den Berg, oder der Berg schafft dich.
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Man sagt hier im Netz oft, andere sollten dann und wann mal rausgehen an die frische Luft. Ich versuche es mal andersrum: Der Berg ist eine Erfahrung, die einen voll beansprucht und auf die Körperlichkeit, das eigentliche Sein zurückwirft, das so intensiv zu erfahren bei vielen anderen Beschäftigungen nicht möglich ist. Schon gar nicht vor dem Kasten, den jeder gerade Lesende hier vor sich hat. Das mehr oder weniger gelangweilte Klicken mit der Maus ist eine ganz andere Tätigkeit, als sich in einen steilen Grat zu verbeissen, oder sich gerade noch soweit unter Kontrolle zu bringen, dass aus dem Sprung über die Felsen kein Unglück entsteht. Das ist nicht weiter tragisch, man muss das nicht immer haben, aber hin und wieder rückt so ein bezwungener Berg die persönlichen Dimensionen zurecht. Das erklärt vielleicht auch, warum viele oben erst mal nur sitzen und nichts sagen. Man muss das erst mal verdauen, die eigene Nichtigkeit angesichts der Masse, die ein Berg darstellt.
Danach ist es gar nicht so schlecht, sich dem Netz vorsichtig zu nähern. Ich fremdel da wieder gerade etwas. Nach den Stunden am Berg muss man sich erst mal wieder einfühlen in das, was manche Menschen darin tun und treiben. Das mag durchaus funktionieren, für sich genommen, mehr oder weniger, je nach der Einstellung von denen, die das toll finden, aber
donalphons, 01:51h
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Empfehlung heute - Cat Content kann jeder
Dieser kleine Geselle hat mich zwischen 1050 und 1150 Meter Höhe begleitet.
Man kann sich danach leichter wieder an das Internet gewöhnen, wenn man spannende Blogs wie Hightatras entdeckt.
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donalphons, 00:51h
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