: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 31. Januar 2012

Lichtmobliert vermieten

Es ist ja immer so eine Sache mit der Verwöhnung der Kinder: Man hört heutzutage Dinge, da knn man sich nur wundern. Die Mitdemautoabholerei ist so eine typische Krankheit, die es früher nicht gab. Auch scheint es mir, als sei die Abiturrolex zur Firmungsrolex geworden, und die Firmungsuhr zum iPhone in der 3. Klasse, und was das Studienabschlussauto war, ist heute im Abitur mit inbegriffen. Ich musste um mein erstes Rennrad noch kämpfen, denn so etwas ist gefährlich; heute schenken Väter ihren Kinder teuerste Jugendrennräder, um sie von der Spielekonsole weg zu bekommen. Ich verstehe das alles nicht, und es ist ja auch egal und hält die Wirtschaft am laufen. Die Strasse runter gibt es einen Fall, da hat ein Münchner Ehepaar dem Sohn eine 80 m² Wohnung gekauft und noch eine andere dazu., damit sie auch mal hier sein können. Seine Mutter ist sogar dauerhaft anwesend. Insofern vermiete ich sicher nicht die grösste Studentenwohnung der Stadt.



Aber, nach einer Woche Geschäftigkeit, Streicherei, einem neuen Teppichboden und jeder Menge Schieberei von Möbeln und Terminen immerhin eine Wohnung mit Kronleuchter. Und bei der Gelegenheit machte der zu kleine Kronleuchter, der dort bisher hing, einem anderen Exemplar platz. Wie gesagt. Es ist nicht die grösste Wohnung, aber vermutlich der grösste Leuchtkörper aller Studentenwohnungen der Stadt.



Unten sind die Räume vierzig Zentimeter höher, da passt dann auch das Monstrum, und der Raum ist vergleichsweise gross. Natürlich wären hier auch noch ein paar kleinere Leuchter mit 5, 6 oder 8 Flammen, und auich ein kompakter Maria-Theresia-leuchter mit 12 Flammen, aber der Raum verträgt den Glasklumpen bestens.



Morgen dann nochdie Wohnung durchputzen, dann ist die Arbeit erledigt, erst mal. Das Schöne an diesem Leuchter sind übrigens die matten Steine: Man muss nicht so oft putzen. Er ist pflegeleicht. Was man zu schätzen weiss, wenn man auch schon mal andere Lampen mit über 1000 Steinen geputzt hat. Über ein Jahr habe ich einen Platz dafür gesucht, jetzt ist diese Geschichte rund und die andere Geschichte, die damit zu tun hat, rundet sich auch langsam wieder ein.

Ich vermiete gerne. Das liegt bei uns im Blut.

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Leinwand aus Frankreich statt Plastik aus China

Di, 24.01.12 12:20 Uhr
FR
Die Sendung ist im Start-Paketzentrum eingetroffen.



Do, 26.01.12 16:11 Uhr
FR
Die Sendung wird ins Zielland transportiert.



Fr, 27.01.12 13:06 Uhr
Speyer, DE
Die Sendung ist im Zielland eingetroffen.



Fr, 27.01.12 18:02 Uhr
Speyer, DE
Die Sendung wurde im Start-Paketzentrum bearbeitet.



Sa, 28.01.12 03:54 Uhr
Regensburg, DE
Die Sendung wurde im Ziel-Paketzentrum bearbeitet.



Sa, 28.01.12 07:23 Uhr
Die Sendung wurde zurückgestellt. Die Zustellung erfolgt voraussichtlich am nächsten Werktag.



Mo, 30.01.12 07:03 Uhr
Lenting, DE
Die Sendung wurde in das Zustellfahrzeug geladen.



Mo, 30.01.12 09:34 Uhr
Die Sendung wurde erfolgreich zugestellt.



Da war also dieser Erbe in jener kleinen, südfranzösischen Stadt, und entschied, dass er einfach alles nicht mehr haben wollte. Er wollte weg und sein Leben führen und alles andere abschliessen, also rief er eine Entrümplerin an, und die verkaufte das meiste auf den Flohmärkten in der Region. Das Haus wurde an jemanden verkauft, der ein Ferienhaus am Mittelmeer haben wollte, sich aber die Cote nicht leisten konnte. Das Bild war für Flohmärkte zu teuer, also versuchte die Entrümplerin es international in der Bucht, und nicht in Frankreich, denn die Deutschen, heisst es dort, würden so etwas eher suchen als die Franzosen. Was nicht ganz falsch ist.



Ich mag vor allem das mehr als zulässig aufgeknöpfte Korsett - normalerweise sitzt dort oben eine Brosche als Verschluss, aber die fehlt hier, wie auch der oberste Perlenknopf. Sie zieht sich mehr als üblich aus, man wird das auch nicht oft sehen, denn das geht über die schickliche Offenherzigkeit der Zeit um 1720 weit hinaus. Sie bietet sich gewissermassen an. Sie ist verschwenderisch mit sich selbst, und wozu das Knausern? Alt und häslich ist man früh genug. Sie weiss, dass es so kommen wird. Also ist sie ein wenig dreist.

Und da kann ich nicht nein sagen.

Andere kaufen für den Preis der zwei prallen Äpfel einen halben, der schon angebissen ist. Andere rauchen, trinen und gehen in Bordelle. Das alles ist legitim, jeder wie er mag. Ich kaufe unzüchtige Fanzösinnen des späten Barocks, wenn ich es mir leisten kann.

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