: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 12. September 2012

Wenigstens das

Es sind 83 Kilometer von mir daheim bis nach Hall in Tirol, wo die erste Etappe der Fahrt nach Meran enden sollte. Und es sind (mit kleinen Umwegen) 83 Kilometer über Rottach und das Kreuther Tal nach Fall am Sylvensteinspeicher, bekannt durch einen Heimatroman, der bei weitem nicht so hübsch wie die Landschaft ist, und wieder zurück.







Ausserdem sind dabei rund 500 Höhenmeter zu überwinden, was deutlich mehr als bei der ersten Etappe ist - fast schon entspräche das dem verwegenen Plan, am ersten Tag bis zum wilden Mann nach Lans zu radeln. Also gewissermassen nach Hall noch den Berg hinauf. Oder auch das, was man klettern muss, wenn man vom Brenner zurück an den Tegernsee fährt - die ersten 30 Kilometer geht es ja nur bergab, und dann erst aus dem Inntal hoch zum Achensee. So schwer kann das alles nicht sein.







Und wenn man richtig spät startet, kommt man nicht nur zum Sonnenuntergang oben an (hoffentlich), man hat auch genug Druck durch die Dunkelheit, das mit allen Bildern, Pausen und Freuden an Kähen und Bächen richtig schnell zu machen: 4 Stunden, länger sollte es nicht dauern, sonst wird es ekelhaft kalt und duster. Es kommt also darauf an, die richtige Geschwindigkeit zu finden: Nicht zu langsam, sonst holt einen die Nacht. Nicht zu schnell, sonst... es ist viel Verkehr unterwegs, denn die Ferien gehen zu Ende. Man will ja kein Risiko eingehen.







Dann der Pass. 941 Meter, eine dicke Katze mit Wintermantel und der typische Geruch von verbrennendem Buchenholz. Ja, das wird langsam so winterlich werden, man ist hier nur einen Moment auf Urlaub, wie eigentlich immer im Leben. Und dann lasse ich die Bremsen los und sage dem Viner: Zeig, was Du kannst. Der Achenpass ist flach vom Norden aus, aber er geht gaach hinunter zu den Balkanbewohnern. Nur eine Minute alle Vorsicht vergessen, eine Minute mal einen Autofahrer bedrängen, von hinten, oder das dann vielleicht doch nicht, aber: es macht Freude.







Noch mehr Freude macht, dass der Damm am Speicher immer noch nicht fertig ist, und lang, lang sich der Verkehr vorn zur Abzweigung nach Lenggries hin staut. Für Autos. Aber nicht für mich. Recht weit vorn überhole ich viele, die mich überholt haben: Es kommt nicht nur auf die Geschwindigkeit an, sondern auch auf die richtige Spurbreite. Wer immer hier zurückbleibt, er wird den Sonnenuntergang hier oben nicht erblicken. Ich komme gerade noch rechtzeitig über die Brücke, an das Südufer. Das Bild in der Mitte kann man auch grossklicken)







Und dann sitze ich da und warte ein wenig, bis die Sonne hinter den Bergen verschwindet. Alles fühlt sich gut an, es sollte kein Problem sein, wieder nach Hause zu kommen. Wäre es der Weg nach Meran, so würde ich jetzt über den Achensee nach Pertisau blicken, oder von der Kanzelkehre über das Inntal. Aber hier ist es auch sehr schön. Und eigentlich wollte ich nur wissen, ob ich es schaffe. Kein Problem bislang. Nur die Sehnsucht, die würde beissen, wären da nicht andere Dinge, die so vieles nichtig erscheinen lassen. Die Berge sind so gross.







Und der Mensch kämpft sich wieder hinauf, Meter für Meter, Kurve für Kurve, am Grenzstein vorbei hinauf zum Pass, und dann geht es nur noch hinunter. Ein klein wenig Nahrung hätte ich mitnehmen können, das hole ich in Rottach nach, und hier bin ich auch das einzige Mal in nicht so guter Gesellschaft: Aber das ist eben Südeeutschland, da dominieren die zugezogenen Münchner, die ohnehin kein Verschtestme für das haben, was ich so mache. Ich lese momentan viel über jüngere Leute, die Pedelecs in den Bergen fahren: Kann man machen, warum auch nicht, aber wer wie im Flachland treten will, soll halt daheim bleiben.

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Zur Hölle mit Euch

Es gab eine Zeit, da hat mancher Holtzbrinck dafür gelobt, dass sie StudiVZ übernommen haben, trotz aller Skandale und Bedenken.

Und jetzt, da StudiVZ verramscht worden ist, an eine bislang unbekannte Investmentfirma, sollten diese Leute vielleicht beschliessen, dass eine Arbeit für sie in der Gebäudereinigung eine gute Sache wäre. Oder beim Abbruch von AKWs. Oder in einer Bleimine in Afrika. Wo auch immer- Aber diese Schmiergangster - bitte auf den gleichen Müllhaufen der Geschichte, auf dem auch StidiVZ landet.

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