: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 4. Juni 2013

Der Fluss und anderes, was nicht unwichtig ist

Ich habe, wie der Fluss, ja auch so meine Grenzen, und dann laufe ich über: Zum Beispiel, wenn jemand ernsthaft versucht, vor dem Hintergrund des teilweise sehr geringen Vermögens der Deutschen Aktienpropaganda zu machen. Das ist der gleiche Trick, mit dem man früher gegen Immigration und heute andere Länder gehetzt hat, und wenn das jetzt auch noch für diese Kriminellen und Bankster verwendet wird, ist es auch nicht besser. Man muss einfach darüber reden, dass das Vermögen in Deutschland so krass verteilt ist, dass die einen alle Möglichkeiten haben, und die Hälfte, manchmal schön übertüncht und manchmal nicht, überhaupt keine, grössere Vermögen zu bilden. Das heisst nicht, dass ich einen Berliner Hipster ohne Geld bedauern würde - aber die Ursachen für das Auseinanderbrechen der Gesellschaft auch noch zu nutzen, um Hass gegen Europa zu schüren und Werbung für riskante Anlagen zu machen, ist schon stark. Und weil ich verblendete K-Gruppen nicht mag, weder mit Mao noch mit Kapitalismus, habe ich etwas über Verteilung geschrieben- und darüber, warum ich froh bin, wenn sich so ein Schreibvolk gerade mal ein Zimmer zur Miete leisten kann: Dann kommen sie mir nicht in die Quere.





Das ist die Flut - ein Wort, das ja auch von widerlichen Personen für Menschen missbraucht wird, die kommen, und die man nach meiner Meinung zusammen mit ihren Propagandisten auch in München im NSU-Prozess besprechen sollte; wer immer damals für den sog. Asylkompromiss die Hand oder die Stimme erhoben hat, wer immer sich von Mördern und Brandstiftern die Agenda hat diktieren lassen, steht in meinen Augen dort auch vor Gericht, die ganze Kohlzeit mit ihren Widerlingen und Kanisterhaltern. Aber hier ist es eben eine Flut und sie ist gut.





Diese Flut hier - bei SPONschleim vom gleichen Pack hysterisch vertickert, das sonst Busen-OPs zum Thema macht - ist eine vollkommen gerechte und richtige Sache, Diese Flut an der Donau hat ihre guten Seiten, denn was hier gerade absäuft, ist der Auwald. Das war früher jedes Jahr so, und meist mehrfach, und das hat die Vegetation und Fauna so werden lassen, wie sie ist. Ohne regelmässige Überschwemmungen trocknet der Auwald aus, und verliert seine besonderen Eigenarten. Der Fluss nimmt sich, was ihm gehört, und was er braucht, und was ihn sehnsüchtig erwartet - das ist eigentlich alles.





Medien ziehen, wie hessische Innenministerien, die Armee und Schlagerwettbewerbe leider nun mal den Bodensatz der Gesellschaft an, und weil der in seiner Unbildung auch keinen Begriff von der Wahrheit hat, wird natürlich schnell als der Kälberschütt und dem Roten Gries ein Ortsteil der Stadt. Auch wenn da nur Schrebergärten mit Wochenendhäusern stehen, die vielleicht, aber wirklich nur vielleicht ein wenig feucht werden, aber "Evakuierung" klingt so schön für diesen Abschaum. Gries, Schütt, wer nicht aus schlechten Vierteln kommt, der weiss, dass damit jene Landschaft gemeint ist, die zwischen Bauernland und Fluss liegt, eine Zone, die nur teilweise bewirtschaftet werden kann, in der die Vorfahren dieser Leute Schweine und Kühe gehütet haben, statt sich mit Werbegeschenken schmieren zu lassen.





Natürlich sieht es drastisch aus wenn so ein Fluss sich den Auwand zurückerobert. Zwischen den beiden Bildern oben liegt nicht viel Zeit, eine Stunde vielleicht. Das Wasser steigt hoch genug, und dann kommt es eben, und nichts kann es aufhalten. Danach sollte man nicht mehr vor den Dämmen sein. So ist das eben. So muss das sein. Und es ist gut so, weil es den Fluss bremst. Was immer jetzt in den Wald läuft, hilft nicht mit, flussabwärts Regensburg oder Passau zu fluten. Allein der See, eigentlich ein Altarm des Flusses, fasst jetzt 1 Million Kubikmeter Wasser mehr. Das bleibt jetzt hier und kommt dann später nach unten, wenn es keine Gefahr mehr ist.





Der ganze Talkessel südlich des Flusses war früher Überschwemmungsgebiet, das man im 19. Jahrhundert trockengelegt hat. Das wären nochmal 400 Quadratkilometer Auslauffläche gewesen. Aber man hat das Moor zerstört, und statt dessen die Donau reguliert. Mit den Staustufen waren Hochwasser dann wissenschaftlich ausgeschlossen, und man konnte noch ein Stück weiter an den Fluss rücken. Dachte man in den 60er Jahren, als man nicht an die Folgen von Abgasen dachte. Jedenfalls, mit der Klimaerwärmung kommt es seit 1999 mit schöner Regelmässig- und Nässigkeit zu Jahrhunderthochwassern, denen man mit neuen Dämmen zu begegnen sucht. Zumindest den Auwald lässt man jetzt dem Fluss.





Ja, es ist nicht schön, und es liegt am Wetter und der Seehofer, haha, der hat ein Kaff weiter auch im Hochwassergebiet gebaut, der kennt das also aus dem eigenen Keller und trägt jetzt die Modelleisenbahn hoch. Und denkt sich vielleicht, dass man die Donau vielleicht doch besser nicht zu sehr in ein Bett zwängt, in dem man sie nicht halten kann. Die Alten, die hatten einen Mordsrespekt vor dem Fluss. Der lässt sich nicht rumscheuchen. Der nimmt, was er braucht. Ja, es ist eine Überflutung bei uns im Auwald und ja, die Feuerwehr ist im Einsatz. Man kann das spektakulär ablichten und reisserisch darüber schreiben.

Es ist gut so. Es ist keine Katastrophe, die Katastrophe ist das, was man mit der Donau machen wollte, und was sie sich nicht gefallen lässt. Vielleicht schwappt sie heute noch das Übel aus der Uckermark rüber nach Österreich, dann könnte man zufrieden sein.

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