: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 30. Mai 2007

Feige

Man kann in diesem Fall über den Verursacher sagen, was man will, aber relativ gesehen ist er mir sympathisch. Relativ im Vergleich zu den Herrschaften, die ihm zugejubelt haben, als er in meinem Fall schon mal daneben gelangt hat. Da und andernorts war auch schon einiges nicht im mindesten der Wahrheit entsprechend, nur ging das damals auch ohne juristische Folgen ab, weil er und andere die Notbremse zogen und die Beiträge änderten. Und ich wüsste gern, wo all die Unterstützer dieser Einlassungen jetzt sind. Namen, die man einfach nachlesen kann. Leute, die aus ihrer Meinung keinen Hehl machten, als es noch nicht ans Eingemachte ging und noch kein Anwalt meine Rechte auf die harte Tour durchsetzte. Die das in Kommentaren und Beiträgen dokumentiert haben, die mit ihrem Applaus und der Scharfmacherei meines Erachtens indirekt dazu beigetragen haben, dass es jetzt so weit gekommen ist.

Ich meine die Einlassungen von Leuten wie Martin Recke und Marc Mark Pohlmann von SinnerSchrader, Martin Oetting von trnd, den CIO-Blogger Wolfgang Müller, den PR-Blogger Klaus Eck, Marketing-Bizler Frank Herold, den Qyper Stephan Uhrenbacher, Slidetone Sven Augustin, Joachim Graf von iBusiness, Wilhelm Entenmann und viele andere - sie alle fanden das oder anderes in meine Richtung prima. Und was machen sie jetzt?

Sie gucken unter anderem Agof-Daten, reden über Klitschenvideos und das Zeit-Magazin, über ihre Seminare und Relaunches, setzen einmal sogar eine kleine, feige Marke - aber ansonsten schweigen sie. Sie halten einfach den Mund. Ruhe. Kein Link, keiner sagt was, keiner will sich einlassen. Da sind 30, 40 Blogger und ein Dutzend Firmen, ich weiss, was die sich denken, aber keiner sagt was. Vielleicht haben sie ja einfach - Angst.

Und auch keine Solidarität mehr. Businessblogger halt. Und weil mir das so überhaupt nicht gefällt, dieses brüllend laute Schweigen, weil mir ein lauter Lügner immer noch lieber ist als ein feiger Maulhalter, sage ich hiermit ganz allgemein: Ich bin kein Freund von Abmahnungen. Aber ich rieche manchmal die Angst, ich spüre mitunter die Feigheit, das Wegdrehen, man will sich nicht engagieren, könnte ja schiefgehen, ausserdem rührt sich auch sonst viel Unmut, man will da nicht anecken. Ich kenne das aus meiner eigenen Biographie. Ich bin überrascht von dieser Feigheit, die zutage tritt, und ich kenne jetzt die schwache Stelle.

Da draussen war ein halbes Dutzend Deppen, die in dem Fall nicht mal die Fakten zusammengebracht haben und über mich nölten - was soll's. Das ist offen und ehrlich. Aber ein paar anderen jetzt stillen Persönlichkeiten möchte ich dringend raten, ab sofort in Bezug auf mich keinen Millimenter von den Fakten abzuweichen, so, wie man es normalerweise eben tun sollte, wenn sie nicht auch irgendwann come un bel di di maggio erfahren wollen, wie das so ist, wenn einen die Ex-Jubler plötzlich so laut anschweigen. Ich hoffe, die verstehen das, und verhalten sich entsprechend. Und das ist keine Bitte.

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Italien über die Alpen tragen

Man hat sich so an die Siesta gewöhnt, das Ausruhen über Mittag in einem Cafe, bei einem Panino gefüllt mit Antipasti, und es fällt schwer, dem zu entsagen. Meine Copilotin ist sicher schon wieder zur Fischsemmel im hauptbahnhof verdammt, und ich bin schuld, denn in mantua habe ich es versäumt, mit ihr in einen ganz bestimmten Laden zu gehen. Wir standen davor und zogen doch weiter, und das nun hat zur Folge, dass ich von etwas schreibe, was sie nicht ahnte.

Es gibt nämlich neben der in unserer geschmacklosen kulinarischen Landschaft unvorstellbaren Sitte, eine dicke Scheibe Grana Padano anzugrillen und in das Brot zu legen, auch noch eine andere Kösespezalität, die so gar nicht ins Deutsche passen will: Cacioricotta. Wie den Grana nimmt man den Cacioricotta, einen harten, runden, elfenbeinweissen Ziegenkäse, um ihn wie Parmesan über Nudeln zu reiben. Aber mit ihm geht auch noch etwas anderes, was Parmesan & Cie. nicht vertragen: man kann ihn braten. Und ungefähr 4 Monate im Kühlschrank bewahren. Während jeder andere italienische Käse also längst das zeitliche gesegnet hat, kann man mit Cacioricotta, wenn man genug gekauft hat, Italien und namentlich Oberitalien mit nach Hause nehmen und aufheben, bis man dann folgendes macht:



Man brate den in feinste Scheiben geschnitteten Cacioricotta in Olivenöl vom Gardasee leicht an, tue feine Tomatenscheiben dazu, und bestreiche nebenbei ein Stück Weissbrot dünn mit Ajvar. Dann tue man noch etwas Rosmarin, Salz und Pfeffer auf den Käse, drehe ihn um, bis er auf beiden Seiten goldbraun ist, und lege erst die Tomaten und dann den gebratenen Käse auf das Brot, das wieder auf ein passendes Präsentiersilber, photographiere es für das Blog - und danach esse man sich zurück über den Brenner. Es ist seinem zypriotischen Vetter Halloumi nicht unähnlich und doch anders, feiner, der Nachhall im Mund ist runder und neutraler, man kann ihn feiner schneiden und braten, es ist also Halloumi de luxe. Dass der Cacioricotta in Oberitalien beheimatet ist, muss kein Zufall sein, denn Zypern gehörte in der frühen Neuzeit zu Venedig - und die Zyprioten wiederum kennen ihn aus dem Orient.

Womit man sich mit einem einzigen Baguette einmal quer durch die Levante essen kann, mit einem Tomatenabstecher in die neue Welt und durch das Weissbrot an die Cote. Ich sage jetzt besser nichts über Fischsemmeln.

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Ach ja, lesen in Berlin

Der Ort ist altbekannt, meine Tontechnik wird wohl zum Einsatz kommen, nur ich, ich werde nicht da sein: Am 10. Juni 2007 um 21.00 Uhr (c.t.) im LassunsFreundebleiben in der Choriner Str. 12, Berlin, gibt es die nächste blognahe Lesung, unter anderem mit der von mir hoch geschätzten Modeste und einigen Vertretern der Zeitschrift Exot, die man hier bewundern kann. Sexy Nichtberliner, die aber wie Berliner wirken, sollten jedem das Kommen erleichtern, dazu gibt es diesmal sicher keinen Stromausfall, aber dafür die szenetypische Mischung, die uns allen das Leben in berlin erleichterte - wären wir in meinem Fall eben nicht leider im tiefsten Franken. Alle weiteren Informationen über Einlassbedingungen und gebotenen Darbietungen vom Käseigel bis zum Kartenlegen findet man hier.

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Dienstag, 29. Mai 2007

Asien, mal wieder

Mit einer gewissen Regelmässigkeit, die manchen inzwischen auch auffällt, schreibe ich hier nicht allzu nette Dinge über das heutige Asien, seine Mentalitäten und seine Produkte. Tatsächlich erscheint mir dieser ferne Kontinent noch weniger bereisenswert als der tiefste Balkan vor, in und um Wien, und das, obwohl es dort weitaus weniger Antisemiten, kaum mehr als 1,5 Millionen, gibt. Auch erscheint mir Berlin an die Russen verkaufbar, doch beim Gedanken, es als Give Away zum Transrapid an Peking zu verschenken, kommen mir doch gewisse Zweifel.

Kurz, obwohl meine Wohnung voller alter Asiatika ist und ich gerade süchtig bin nach Imariporzellan, Khmerbronzen und japanischen Seidenmalereien, wird der Kontinent der Fälscher, der fehlenden Qualität und der Geschichtslosigkeit, der ich letztlich meinen hierzulande verschleuderten Besitz an Altem verdanke, in seiner aktuellen Form nicht wirklich laut bejubelt. Doch auch ich habe meine schwachen Momente, und einen hatte ich in Verona, als die Copilotin, wissend um mein Ziel, mir zurief: Asiatin auf 11 Uhr voraus! - und es war ein echtes Prachtexemplar, eine todesverachtende Schönheit, deren Realitätsverleugnung und Willen zur Rettung unserer Kultur ich hier im GT-Blog ein Denkmal setzen möchte.

Und unter all den 1400 Bildern, die ich in Italien in den letzten zwei Wochen gemacht habe, unter all den Kunstschätzen, Ferraris und Landschaften, unter all den Schönheiten der Küche und der Mille Miglia enthält es das Bild, von dem ich sagen würde: Das ist es. Das ist das Bild, für das sich die ganze Reise allein schon gelohnt hat.

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In der Sache ich gegen Condenet

Condenet knickt ein. Auf der ganzen Linie. Sie wollen keinen Streit.

Tjaja. So ist das mit den Abmahnungen.

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Ich habe ein technisches Problem

Frauen können sowas wunderbar einleiten, ich bin ein Mann.

Also, hier streikt das WLAN. Ich kann direkt vom Rechner aus meinen DSL-Anbieter über das Modem ansprechen, aber wenn ich versuche, zwischen mein Notebook und das Modem einen WLan-Router zu hängen, vertschüsst sich die Verbindung. Was mache ich falsch?

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Dienstag, 29. Mai 2007

Die Schnörkel sind los

und die Sonntagsmatineen haben wieder begonnen.



Wir haben drei neue Blagen, die mitgeschleppt werden und auf den Kirchenbänken tanzen, einen Cambalisten mit kurzärmligen Hemd, und viel zu berichten. Und, nachdem die Gartenpartysaison extra früh anging, auch ein neues Geschiedenenpärchen. Dann ist ja alles in Butter. Solange es nicht Iris betrifft. Und nach nur 10 Minuten Gespräch frage ich mich, wie gerade wohl das Wetter in Italien, Frankreich und Patagonien sein mag.

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Liebe Medien!

Ich fände es ja angemessen, wenn man in Bezug auf Fahrradfahrer nicht mehr von "fahrenden Apotheken" sprechen könnte, denn Apotheker haben meist sehr nette Töchter und sind im Allgemeinen dank der staatlichen Zuneigung nicht kriminell, das würde sich für sie nicht lohnen.

Statt dessen würde ich vorschlagen, Sie sprechen in Zukunft von "rollenden PR-Agenturen", "radelnden Marketingspezialisten" oder, wenn es ganz böse sein soll, "pedaltretende Werber". Oder auch Dinge wie "Der U**** ist der D****** des Radsports". Dann versteht jeder, was Sie meinen, und Sie beleidigen nicht einen Beruf, dem man kaum professionelle Abartigkeiten - jetzt mal im direkten Vergleich zu anderen Branchen, was ist schon das bisschen Pharmalobbying - vorwerfen kann.

Ein Beitrag aus der Serie "Der 9. Sinn - Brutalst angreifen, ohne abmahnbar zu sein"

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Montag, 28. Mai 2007

Copilotenkoffer

Die halbe Nacht nicht geschlafen, den Morgen verschlafen, aufgewacht, an den Flohmarkt in Pfaffenhofen erinnert, schnell noch hingefahren, und dann war da diese alte Reisetasche. Ich habe in Italien zwar bereits eine Reisetasche gekauft, sehr schön und günstig obendrein, aber sie ist eben neu, und an Neuem hängt keine Sehnsucht und keine Erinnerung, nur ein wenig Kaufgeschichte bislang. Die Tasche auf dem Flohmarkt dagegen war genauso, wie man sich eine alte Reisetasche vorstellt: Mopplig, rund, aus dickem Leder und in erstaunlich guter Form. Praktisch neu, das Futter war blendend weiss, sogar die Schlüssel hingen an einem Lederband dran. Passend zum Rest der neueren Erwerbungen war sie ohnehin. Wer immer sie besessen hatte, war kaum damit gereist.



Sie hatte nur ein kleines Problem: Das Preisschild, das 50 Euro besagte. Normalerweise ist das mit etwas Handeln kein grosses Problem, aber diesmal war ich so überstürzt aufgebrochen, dass ich den Gang zum Bankautomaten vergessen hatte. Und der nächste Automat ist weit, weit entfernt, während hier schon überall eingepackt wurde.

23 Euro hatte ich noch dabei, auf 17 Euro einigten wir uns dann. Auch, wenn altes Gepäck beim hiesigen Publikum nicht sonderlich begehrt ist, war es doch ein harter Kampf, aber was bleibt, wenn man mit dem Rücken zur finanziellen Wand steht? Denn haben musste ich die Tasche. Wenn der nächste Copilot kommt, wird er nämlich seinen Rollkoffer daheim lassen und diese Tasche nehmen. Sie passt perfekt hinten ins Auto hinein und hat keine Rollen, die Raum wegnehmen. Nur ein paar leicht rostige Nieten und viel Platz im Inneren.

Und nachdem ich in letzter Zeit gesehen habe, was gutes Leder so kostet, war es sicher keine schlechte Entscheidung, das Stück zu kaufen. Denn die nächste Reise kommt bald.

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Verstehe ich das richtig?

Ich war ja eine Weile nicht da. Hat sich tatsächlich ein riesiger Haufen Bloggerinnen für einen Gaga-Award vor den Karren eines Startups spannen lassen? Wird für den Grimme Online Award tatsächlich ein Jurymitglied namens Mario Sixtus nominiert, der heute mit den früheren Siegern bei Adical ist und der jetzt zwecks Preis aus der Jury zu den Nominierten wechselt?

Kurz: Kann mir mal einer erklären, was zum Teufel in solchen Leuten abgeht, falls das tatsächlich stimmen sollte? War hier die Hitzschlagsaison? Und wo habe ich meinen Autoschlüssel, denn wenn das kein Witz ist, wird es Zeit, wieder nach Italien zu fahren, wo kein Mensch weiss, was so ein Blog ist, und im Alter das Vergessen zu suchen.

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Sonntag, 27. Mai 2007

Ein Fall für abmahnung.blogger.de

Und? Auch mal wieder im Land?
Ja.
Woas sche?
Ja.
Owa dohoam is a sche.

Theoretisch ja. Praktisch ist es eine andere Geschichte.

Ausserdem war ich jetzt über einen Monat nicht da - und die Zeit, in der ich da war, war nur Vorbereitung der nächten Reise plus Unvermeidliches, über das Hinaus ich zu nichts gekommen bin. Passiert ist - nichts. Also nichts, was irgendwie von Bedeutung wäre, in Politik, Kultur, Gesellschaft, Umfeld. Irgendwann haben auch die Leute aufgehört, sinnlose Mails zu schreiben, die ich ohnehin nicht lese, und der Aufschrei ist auch ausgeblieben. Sie haben einfach das Bild runter genommen und den Artikel bearbeitet, das ist alles. Und demnächst werden wir sehen, ob sie auch überwiesen haben. Ansonsten lasse ich der anderen Seite erst mal den Vortritt bei der Erklärung.

Wenn sie wollen. Ich erkläre dann gerne, wen ich warum auf welcher Grundlage habe abmahnen lassen. Falls nichts kommt, bitte merken:

Entweder man klaut ein Bild und stellt sich mit dem Blogger gut. Oder man legt sich mit dem Blogger an und lässt die Finger von seinen Rechten. Alles andere geht böse aus.

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Freitag, 25. Mai 2007

Räder und rädern

Das Schöne an so einem Reiseblog und seinem bloggenden Umfeld ist, dass manche Reaktionen direkt kommen, die man sonst allenfalls hintenrum erfährt. So kotzt es einige Leute aus dem Umfeld von Adical/Spreeblick/Lobo und sonstige Berliner Blogverwerterkreise gerade tierisch an, von welchem Ort aus ich meine Anmerkungen zu ihren Möchtegernprobloggerein abgebe. Als ob eine Kritik richtiger wäre, oder als ob ein käuflicher Schleichwerber weniger korrupt wäre, wenn es jeweils aus einem Berliner Kellerloch käme, denn von einem Balkon mit Blick zum See, kurz vor der Abreise zur nächsten Etappe des Rennens im offenen Wagen.

Tatsächlich schlagen gewisse Herzen ja für Underdogs. Das ist nicht wirklich neu, und erklärt auch, wie ein Spreeblick-Autor einerseits das Anzünden eines Automobils und den daraus entstehenden Versicherungsfall zwecks Anheizen einer Debatte beklatscht, damit die Leute reden, Klicks zusammenkommen und die Kasse bei denen klingelt, die schon lange das Bloggen vor allem als Cashcow begreifen. Nach dem Motto: Dieses Bild eines brennenden Wagens einer unbeliebten Person ist aufgenommen von der Kamera unseres Sponsors. Underdogdasein als Pose, als Linknutterei, als Fassade für dirjrnigen, die nicht begriffen haben oder denen es egal ist, dass die journalistischen Spreeblickparties vorbei sind und Adical dort angekommen ist, wo er angefangen hat: Bei Jamba, nur auf der anderen Seite.

Johnny steht zu seinen kommerziellen Absichten, das taten die Samwers auch, und manche Einlassungen von denen ähnelt dem, was Sascha Lobo so von sich gibt. Und während es früher für einen Aufschrei sorgte, wenn sich Jamba-Mitarbeiter verdeckt an Debatten betätigten, wird heute einfach eine Freundin für den Angriff auf Kritiker vorgeschickt, die sich nach 4 Wochen ebenfalls als bezahlte Mitarbeiterin von Adical entpuppt. Und zudem heulen auch noch alte Werbekunden, die sie selbst nicht ganz schlecht vom Verticken ihrer Teile leben, solange es noch Leute gibt, die sich mit dem Zeug die Gesundheit ruinieren, der "ehrliche" Werber lieber wäre als jemand, der im offenen Wagen das "Gumball der Rentner" betrachten würde. Was ich schreibe, wie es mir geht, geht ihnen also auf den Sack.



Nun könnte ich Hanswurste zurückbeleidigen und darauf hinweisen, dass ein Grossteil der Zeit hier echte Arbeit war und nicht das Schielen auf Klickraten für die Werbung. Ich könnte mich darüber auslassen, dass manche Leute heute offensichtlich nicht mehr den Mut haben, sich zu Vorgängen wie dem obigen zu äussern. Und dass der zivilisatorische Lack in Bezug auf "Tests" und andere Formen des bezahlten Inhalts um so dünner wird, desto besser man in Berlin die eigene Credibility einschätzt. Man ist ja die Guten. Man hat ja mal was gemacht und kam damit in den SPON. Mal. Vor langer Zeit und einigen Werbeschaltungen. Das mit dem Preiszuschubsen in den Juries klappt sogar bis heute.

Wie auch immer: Es geht mir gut. Und statt mich intensiv mit diesem zusammenhängenden Umfeld und ihrer kleinen privaten Geheimnisse und deren Folgen auseinanderzusetzen, mache ich das ganz anders. Es kotzt sie an, dass ich von der Mille Miglia berichte? Sie hassen es, wenn ich Bilder alter Sportwägen im Sonnenschein bringe, wenn der Chrom glänzt und am Steuer Leute sitzen, deren Geschäftsmodelle, wie immer sie auch sein mögen, besser aufgegangen sind als die der Problogger? Sie sehen all den Prunk und glauben, das würde es ausmachen? PS, Motorenbrüllen und geschwungene Linien in Blech und Farbe, über dem die Feigen duften?

Nun, einerseits würde ich an ihrer Stelle besser mal die Fresse halten - wer weiss, welcher Oldtimerfan die nächste Werbung schaltet; da fahren durchaus die Entscheider mit, an deren Meinung für das berlinmittige Prekariat viel hängt. Andererseits: Ihr Fullproblogger Ihr, ich brauche keine Ferraris. Ich kann draussen auch einen Haufen rostiger Fahrräder und ihre Piloten mal eben in der Mittagspause in einem Cafe in Mantua so intensiv photographieren, dass Ihr Euch so blöd vor dem Bildschirm in Eurem Tausenderkontaktendasein fühlt, wie das bei Leuten so ist, die nicht mehr an Individuen denken, sondern nur noch an die Verwertung derselben. In jedem dieser Bilder steckt Freude, Liebe und der Wille, es zu verschenken, all dasm was Ihr nicht mehr kennt. Ich will, dass sich die Leute das anschauen und einen Moment etwas von der Schönheit und der Geschichte dahinter erahnen. Wenn diese Bilder und diese Haltung Euch Pros dagegen weiterhin ankotzt - kann ich damit auch leben. Wisst Ihr, wie schön das hier ist? Und wie weltenfern all die Niederungen der komischen Berliner und ihrer lächerlichen Versuche hier eigentlich sind? Ihr entschuldigt - ich muss jetzt nach Riva.

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Freitag, 25. Mai 2007

Nervende, laute Deppen

Hier an der Gardesana wimmelt es von Werbebotschaften. Akustischen Werbebotschaften. Da unterhalte ich mich also mit jemandem in einem Strassencafe. Die Sonne scheint, es ist warm, der Eistee schmeckt so, wie Italien eben schmecken muss, und wir unterhalten uns, wie viele andere auch. Vielleicht nichts wirklich bedeutendes, vielleicht habe ich das alles schon mal erzählt, aber es ist angenehm.

Und dann kommt der Moment, in dem sich von Ferne ein Geräusch ankündigt. Irgendein Arschloch hat, um auf sich und seine kleine Drecksmühle aufmerksam zu machen, den Auspuff angebohrt, die Zündung verändert und den Schalldämpfer geändert. Und dann brettert er vorbei und schreit mir sein "EY VOLL GEILES GERÄT!" mit dem Plärren seines wichteligen Motörchens in die Ohren. Das sind dann die Freaks, die sich wundern, wenn ich auf der Gardesana schon mal die Kurven so nehme, wie ich das für richtig halte, solange das Strassenrecht auf meiner Seite ist. Die wundern sich dann, wenn ich ihnen nicht die Vorfahrt lasse. Sollen sie gefälligst bremsen mit ihrer egoistischen Dreckskiste. Ich brülle denen ja auch nichts ins Ohr, oder kippe Stangen auf die Strasse, oder spanne den Stahldraht, den ich inzwischen schon etwas begehrlich bei Eisenwarenhändlern betrachte. Ich mache nie um einen Mofadeppen den Bogen, den ich bei Radlern und Fussgängern mache. Es gibt Unterschiede zwischen Naturliebhabern und denen, die Abgase und sonstigen Dreck hinterlassen. Es gibt Unterschiede zwischen Leuten, die mit mir reden, und Leuten, die mich belästigen. Es gibt welche, die reden, um dann aber doch in einer Belästigung mit ihren Motoren zu enden. Hilft nicht.

Wo es geht, vermeide ich solche kleinen Kastratenmotoren und ihre Besitzer. Ich rede mit sowas so wenig wie möglich, weil sie nicht nur lärmen, sie glauben auch, dass diese Scheisse irgendwie die Städte verschönert, oder zu ihren Chancen bei Frauen beiträgt. Wenn es sie pleitenmässig auf die Fresse haut, wollen sie natürlich Solidarität, und wenn sie einen Strafzettel bekommen, soll ich als Mitverkehrsteilnehmer auf den Polizisten einreden, damit er ihnen das erlässt. Damit sie nachher wieder lustvoll orgeln können. Bin ich blöd? Ich versuche mein möglichstes, Cafes zu finden, wo die nicht sind, aber ich habe auch ein Recht darauf, dass sie es zumindest leise tun. Und nicht mehr als nötig. Keiner muss schieben. Ich fahre auch. Aber wenn meine Fussgängerzone weiterhin als Teststrecke von überdrehten Kleinstmotoren benutzt wird, werde ich irgendwann ungemütlich. Vor allem, wenn versucht wird, mir den Lärm möglichst plötzlich zu Ohren zu bringen, dass ich mich dem nicht entziehen kann. Da nehme ich auch keine Rücksicht mehr auf die Clans, die zun ihren Rasern helfen - kein Wunder, am nächsten Morgen geben sie ja auch Gas.

Gegen sowas gibt es auch in Italien Gesetze. Und die Gardesana nicht so breit, dass da immer alle konfliktfrei durchkommen. Also reisst Euch zusammen, Freunde der nervenden Motorenmusik, und kommt mir nicht in die Quere. Ihr interessiert Euch ohnehin nur noch für Euer Ding, für alles andere seit Ihr zu taub, und wer die Hupe nicht vernimmt, der sollte schon mal


Ups. Falsches Blog erwischt ;-)

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Mittwoch, 23. Mai 2007

Boo!

Ein Setzkasten für erwachsene Mädchen in Verona.



Und es gibt Taschen mit Betty Boo! Schöne Grüsse an die Herrin aller Boos, die Beherrscherin der üblen Träume der Startupper und Chefin von Boocompany.

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Blogosphaerenspiel 2007

Blogger 1 mag keine Werbung
Blogger 2 behauptet, Werber zu sein und schwallt, dass Werbung Kultur sei.
Blogger 2 steckt seit Jahren mit Blogger 3 unter einer Decke.
Blogger 2 zahlt Blogger 3 fuer Werbung
Blogger 3 ist der Freund von Bloggerin 4.
Blogger 1 schreibt, dass er nichts von den Ansichten des Bloggers 2 haelt.
Bloggerin 4 empoert sich ueber Blogger 2 1.
Blogger 3 geht einer ab und macht sich die Sache von Bloggerin 4 zu eigen.
Und wie sich inzwischen zeigt, bezahlt Blogger 2 auch Bloggerin 4 fuers Digitalknipsen fuer Werbung.

So laeuft das heute. So einfach. Ich gebe wenigstens zu, dass ich mit Holgi schon mehr als 1 Stueck Kuchen gegessen habe. Und nicht bezahlt werde, um ihn zu verlinken.

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