: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 9. November 2011

Die Brillianten

Ab einem gewissen Zeitpunkt spielt es eigentlich keine Rolle mehr, was man schreibt und wie man es schreibt: Da haben sich längst Bilder und Auffassungen verfestigt, da wird es zur Gewissheit, und sie, die Brillianten, wüssten gerne, warum der andere, der weniger Brilliante, der offen Ahnungslose und Leichtfüssige - warum der alles bekommt. Und es niemand zu würdigen weiss, dass sie so brilliant sind. Gerade in diesem Beruf, dem ich halt nachgehe, weil er mir leicht fällt, vollkommen ausreicht und keinerlei Opfer fordert, wären sie ganz anders. Leistungsbetont, abschlussbehaftet und überzeugt, es zu können. Das, wovon ich eigentlich nicht die geringste Ahnung habe.



Ich denke aber, es gibt so eine Art Brillianz, mit der man sich keine Freunde macht. Die Brillianz, mit der zu strahlen sich jedes sich verkannt haltende Genie aufwartet, bis es sich dann aus seinem verpfuschten Dasein befördert. Sei es, dass es sich doch mit einer gewissen Normalität anfreundet, sei es, dass es andernorts grnzliniert, seien es Akte der Selbstzerstörung. Es gibt so eine Brillianz, die mit Pragmatismus nichts anfangen kann, die führen und bestimmen möchte, aber so nicht aufgefasst wird, weil der Pragmatismus den Lebensrealitäten entspricht. Die Brillianten achten stets darauf, nicht dumm dazustehen, oder etwas nicht genau zu durchdenken. Sie wären gerne unfehlbar, stark und weise. Zu dumm, dass es keiner mitbekommt. Brillianz kann, bedaure das sagen zu müssen, mitunter auch langweilig sein. Sehr langweilig.



"Unterhaltlich" ist das Wort, das meine Grossmutter dafür verwendete, "konzilliant" könnte man auch sagen, aber das ist schon wieder so ein Brillianz-Ding. Dazu gehört dann auch eine gewisse Unverbindlichkeit in dem Sinn, die offen ist, aber nicht klammert. Einer dieser Brillianten hält sich für so gut, dass er meint, damit andere im Internet anbaggern zu können. Keine gute Idee in meinen Augen. Aber Brillianz ist halt auch nicht zu verstehen, dass die Herausstellung der eigenen Vorteile bei anderen als sexuelle Belästigung durch einen abgefuckten, nicht mehr jungen Sack ankommt. Brillianz ist eigentlich das, was andere sehen sollten; wenn sie es nicht tun, wird es unerquicklich.



Ich denke, das hat auch etwas damit zu tun, dass "Exzellenz", dieses diffuse Selbstbediener-Etwas der FDP, die meisten Menschen und auch die, die exzellent sind, ankotzt. Sicher, man hat gern Leistungsträger, aber die Erfahrungen der letzten Jahre sind da eher durchwachsen. Das strahlt dann auch in andere Lebensbereiche ab. Wer mag schon die Bankstermentalität im Bett, am Tisch, in der Redaktion haben, die Extremgepolten, die gar nicht anders können als brillieren, weil da sonst nichts ist. Das hat man in den letzten Jahren etwas zu oft gehört und gelesen. Und bei denen, die es nicht sind,m hinterlässt diese zur Schau getragene Haltung einen gewissen Grant.



Und das ist meines Erachtens auch der Grund, warum man einerseits in Firmen nicht zu viele Stellen für solche Leute hat - noch nicht mal in den auf Leistung getrimmten Medien. Und andererseits sich auch nicht wirklich gern damit beschäftigt. Die Erwartung einer Demutshaltung, die zum Glück inzwischen aus diversen Feuilletons langsam, immer noch zu langsam verschwindet, drückt hintrücks wieder rein durch Leute, bei denen jedes Wort nur ein Spiegel des eigenen Glanzes sein soll. Und die begreifen nicht, die verstehen nicht, die finden es unfassbar, dass dann andere, die nicht so brilliant sind und keine tollen Abschlüsse haben und auch nicht immer die Welt erklären, an den Stellen sind, die sie gern hätten. Die Bloggerei sit voll mit solchen Leuten. Manche mit Realnamen, manche anonym, und bei allen frage ich mich: Wie lange halten die das eigentlich durch. Irgendwann sollten die doch begreifen: Das führt nirgendwo hin.



Das ist nicht das Schlechteste, wenn man ohnehin schon dort ist, wo man sein möchte. Dnn muss man auch nicht immer nett sein, dann kann man sich auch gehen lassen und ehrlich zugeben, dass man halt nur ein wenig daherplaudert, weil es ja reicht. Aber wenn man schon nicht weiter kommt, und weiter kommen möchte: Dann würde ich es nicht mit Dauerselbstüberzeugung probieren, sondern mit was auch immer sonst noch da ist. Wenn etwas da ist. Was ich allerdings oft bezweifle. Dass die Zeit hin und wieder einen Alibiblogbeitrag bringt und SPONschleim mal ein Thema klaut oder eine wirre Ex
-FDP-Tante bringt, kann es jedenfalls niicht

Dieser Beitrag ist unkonkret, verworren und hat nicht mal eine sauber herausgearbeitete Aussage, aber das macht mir nichts.

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Wohin

geht Silvio B. ins Exil?

[ ] Libyen
[ ] Syrien
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[ ] USA
[ ] Ukraine
[ ] Russland
[ ] Nordkorea
[ ] Albanien
[ ] Eine Berghütte nahe Corleone

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Lustig.

Dieser Beitrag hier erklärt, warum Deutschland aus Sicht des Autors die anderen Länder der Eurozone raushauen muss: Wegen der Ungleichheiten, die auf Wunsch der Deutschen und ihrer Exportwirtschaft in Europa entstanden sind.

Makroökonimisch mag das richtig sein, aber in einer Nation, in der in den letzten 10, 15 Jahren gnadenlos umverteilt wurde und unten wenig bis nichts angekommen ist, damit das Land "wettbewerbsfähig" ist und weiter wachsen und umverteilen kann, ist das nochmal ein Hohn für alle Betroffenen: Weil die Kosten für diesen Bailout eben nicht die Profiteure treffen werden, sondern nochmal jene, die mit Verzicht und Erduldung das alles erst möglich gemacht haben. Zuerst mussten sie die deutrsche Wirtschaft mit Zurückhaltung effektiv machen und jetzt, da die Kundschaft überschuldet zugrunde geht, mit ihrem Vermögen für diese Kundschaft einstehen.

Man darf sich sicher sein, dass es diese Art der Argumentation ist, die man auch in Brüssel und Cannes hört, wenn es um den Raub an der Zentralbank, der hebelung des Verarschungsfonds, die grenzenlosen deutschen Haftungsobergrenzen und den alternativlosen Euro geht.

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Montag, 7. November 2011

Man konnte es ahnen

Jetzt, da ich es niederschreibe (am 7. November), ist es Gewissheit: Die Bergtour gestern, die klare Luft, diese unwirkliche Wärme - das war ein Abschied.



Heute ist der Föhn zusammengebrochen. Gestern war die Luft schon so klar und die Sicht absurd gut - das ist selten ein gutes Zeichen.















Ein Steinmanderl habe ich gebaut, und zugeschaut, wie ein Vater sien Kind ins Tal getragen hat. Ich bin vor zwei sehr spörtlichen - man kennt das, diese hageren Sehmenwesen - Münchnern erfolgreich davongelaufen und habe die Bank bekommen, die ich bevorzuge. Die Zeit war gar nicht schlecht. Jetzt bin ich mal gespannt, wann ich das erste Mal mit dem Rodel hier oben stehe. Und wie oft ich noch davor hochklettern werde. Im Tal klebte heute schon der Nebel. Macht nichts, ich muss ja erst lesen und dann noch schnell weiter nach Österreich. Leider nicht nach Italien, wo das Ende naht.

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Mit Grippe und Knacksknie ins Verderben

Spät aufgestanden,weil: Zu viel Arbeit für die FAZ am Vortag. Über Feminismus, Frauenrechte und warum das egal wird, wenn die Privilegien vieles andere vergessen machen. Für die einen ist das natürlich "sleeping with the enemy" und Ignoranz, für mich sind es halt all die Frauen, die immer am See sind und Zeit haben.



Gerade noch rechtzeitig an den See gekommen, bevor München in Scharen angereist ist, weil: Leonhardi in Kreuth. Das muss man gesehen haben, wenn man nicht ohnehin die Koppel hinter dem Haus hat. Heisst auch: Heute wird es nicht ganz so schlimm, wenn man Kreuth meidet.



Der Föhnsturm hat inzwischen viele Blätter weggerissen, und wenn es noch eine Weile so weiter geht - in Italien ist doch immer noch schlechtes Wetter? - dann ist es schlecht für die Belaubung. Aber gut für die Einführung des Begriffs "Traumnovember".



Tatsächlich ziehen sich Eis und Schnee oben am Rofan Tag für Tag wieder zurück, und die Berge riechen, man kann es nicht anders sagen, warm und sonnig. Deshalb heute wieder: Hinauf. Das hier ist die Neureuth. Die Spitze ist noch etwas höher, hinter dem Wald.



Nicht hoch. Aber hoch genug für einen alten Mann, der gerade merkt, dass die Grippe jetzt wohl entgültig verflogen und bei anderen Wirten ist. Ärzten dürfte man das mit dem fiebrigen Bergsteigen nicht sagen: Ich nenne es deshalb "nicht horizonbtales Heilklimawandern". Klingt doch gleich viel besser und vernünftiger als "mit Grippe und Sehnenzerrung über Stock und Stein auf den Berg".

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Samstag, 5. November 2011

Am Höhenweg

Unten im Tal sind die Münchner. Man hört das am Abend, ein fernes Rauschen erst und dann, wenn es dunkel wird, ein Brummen vom Stau. An Tagen wie heute geht das in Kreuth los und endet, ungefähr, in Sendling. So liebt der Münchner seine Berge. Aber für die Übersiedlung reicht es dann doch nicht. Nur für das Zuparken und die grosse Invasion auf die Neureuth. Amastag bleibt man besser unten. Samstag rauscht man besser über die vergessenen Höhenwege zwischen Ostin, Öd, Niemandsbichl, Gasse und St. Quirin. Die Flecken heissen wirklich so, und zwischen ihnen sind schmale Anliegerstrassen, auf denen nur ab und zu der alte Motorradschrauber auf Gasse entlangtöfft. Ohne Helm. Man kann, wenn man sich auskennt, 8er-Schleifen fahren, harte Anstiege aus dem Tal hoch und schnelle Abfahrten hinunter, kurvige Wege, es wird nie langweilig, und es kommt nie ein Auto. 30 Kilometer auf ein paar Quadratkilometern, und immer wieder Aussichten, die die unten im Tal nicht haben, wenn sie im Stau stehen.





















Aber das können sie ja auch alles gar nicht wissen, und überhaupt ist jetzt nicht die Zeit, da man an den See zieht, denn der Winter kommt - und wenn man nach Hause rast und vergessen hat, wie schnell es finster wird, wird es dann auch plötzlich wieder kalt. 16 Grad! Nach 25 am Tag. Bergwinter halt.

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Alles ist erleuchtet

2007. Schlecht, Aber da war ich ja auch in Mittweida.

2008 dann schon November am Tegernsee. Sehr gut.

2009. Da war es weniger gut.

2010

2011:





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November, besser als sein Ruf. Zumindest bei uns.

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Nachtrag

Bergvagabunden brauchen natürlich danach auch noch etwas Gescheites, weil eine Suppe ja das Kraut nicht fett macht: Käseknödel (zweierlei Art, einmal mit Emmentaler unn einmal mit Tiroler Bergkäse) in Käsesosse mit Scamorza und Gorgonzola. uberrieben mit sardischem Pecorino. Klingt pervers. Ist es auch: Käsegruppensex.



Danach dann zu Bette plumpsen und sich am nächsten Morgen nach dem Föhnsturm von der Sonne aus dem Bett pusten lassen, zu einem leichteren Programm.



Beitrag schreiben, davor radeln, am See sitzen, vulgo also recherchieren, und dann noch was unternehmen. Solange es noch geht. 24 Grad warm soll es heute werden!

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Freitag, 4. November 2011

Der Altherrenclub geht auf den Berg

Weil es unten trüb wird, über dem See und auch in manchen Hirnen. Ich mag das Netz gerne, aber andererseits bin ich auch ganz froh, dass ich mir mein tatsächliches Leben davon nicht sozial erobern lasse.



Ich gehe allein. Ich habe einen Stock dabei, denn ganz traue ich einem Kniegelenk noch nicht, das mit etwas Pech, mit mir dran, jetzt auch in einer Klinik sein könnte. Zum Glück haben drei Wochen Mocassintragen in Italien auch gereicht.



Einen Hut habe ich auch auf. Nicht wegen der Sonne, nur falls doch etwas sein sollte. Der Stock schützt das Bein, der Hut das Gesicht. Muss ja nicht jeder sehen, wie ich dann mit schmerzverzerrten Gesicht den Berg runterhumple. Oder bei einer Hütte verkrieche.



Oder was man sonst so bei einem Sehnenschaden am Berg macht. Am Berg, der mich lange höhnisch gerufen hat. Jetzt ist er dran, der Berg. Und weil es ja keiner sieht, wenn es weh tut, machen wir es auch gleich sportlich. Nicht am Mittag, wo es keine Rolle spielt, wie lang man braucht. Sondern wieder einen Wettlauf mit der Sonne.



Sie geht unter. Ich komme hoch. Idealerweise sollte es sich die Waage halten. Bei 1000 Höhenmetern ist ein Gatter. Bei 1000 Höhenmetern ist die Sonne noch da, und es hat noch nicht im Knie geknackt. An dieser Stelle fange ich an zu glauben, dass es der Altherrenclub schaffen wird. Nicht in Rekordzeit. Aber nicht langsamer als die Sonne.



Am Hohlweg über dem Abgrund sind ein paar Bäume aus dem Fels gebrochen, und haben Teile des Pfades mit hinunter gerissen. Überall Geröll und Brocken, und eine von Wurzeln durchdrungene Felswunde in der Vegetation. Einen Stein, nach Jahrmillionen zum ersten mal am Tageslicht, nehme ich mit.



Andere Steine bleiben da. Oben, am letzten Anstieg, der mir auf nicht gerade freundliche Weise in etwa die Grenzen des Wohlbehagens aufzeigt, haben Leute Steinmanderl errichtet. Es ist der richtige Weg, und vielleicht auch das richtige Verhalten: Langsam kommt man sicher auf den Berg. Man soll sich Zeit lassen, nichts überstürzen.



Und es ist hell, oben, zwischen den Bäümen, wölbt sich der blaue Himmel. Das letzte Stück ist hässlich, aber auch das letzte Stück, und hier gibt der Altherrenclub nicht mehr auf: Es geht voran. Schritt für Schritt. Keine Rekordzeit. Nicht mal eine gute Zeit. Aber angesichts der Realiäten eine akzeptable Zeit. Andere liegen in der Klinik. Nochmal andere sind tot. Und weitere sind einfach nur bescheuert. Ich komme oben an.



Mit Vorsprung, aber die Sonne will sich gerade hinter einer Wolkenwand vorzeitig wegschummeln. Langsam kommt man sicher auf den Berg, aber es muss jetzt sehr schnell gehen, denn es wird hier oben schnell windig und kalt. Und finster. Dunkel. Schwarz.



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Drüben Richtung Benediktenwand, drei, vier Bergketten weiter, ist dann auch der Winter schon da. Und wird wohl nicht mehr gehen. Die Natur hat ihre Ruhe von den Menschen, monatelang wird sich kaum einer dort hinauf verirren, und ich selbst werde nur diesen Hügel hier hochklettern und runterrutschen - dass es geht, weiss ich jetzt.



Es wäre also gar nicht nötug gewesen, hier wie ein alter Mann bekleidet hochzusteigen. Na, frage ich den Berg. Aber der Berg mag gerade nicht mehr rufen, er tut so, als würde er mich nicht hören. Er macht es wieder, wenn ich unten bin, und irgendwann wird er rufen und ich werde nicht mehr antworten können, aber das dauert noch lange, da werden noch viele Wodkastöme durch Säufer fliessen.



Ich bleibe noch, solange es geht, runter geht es ja immer etwas schneller und den Weg kenne ich auswendig. Es reicht, wenn ich im letzten Licht ankomme, und im ersten Nebel, der sich aus dem Flachland langsam ins Tal über den See schiebt. Oben sieht man hunderte von Kilometern weit. Und dass man unten nicht besonders weit sieht.



Dann einigen sich Wolken und blauer Himmel auf ein Unentschieden, weiter kommt das schlechtere Wetter nicht aus dem Westen, der See ist die Grenze, und mit der Ahnung, dass auch morgen wieder alles gut sein wird, heisst es Abschied nehmen. Man soll es nicht übertreiben, morgen dann Arbeit und anderes, wir sehen uns wieder mit dem Rodel an der Leine.



Den Steilweg hinunter, nicht zu schnell, der ist gefährlich, und dann über die Waldautobahn zurück in die Finternis. Am Rand gefällte Bäume, im Winter wird man sie ins Tal schleifen und dabei auch gleich die Rodelbahn planieren.



Daheim dann: Tomatensuppe, Dusche, Tee, und zeitig zu Bett, so gegen 11 Uhr.



Und eine lange Nacht, in der kein Ruf des Berges an mein Ohr dringt.

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Was?

4. November?



Wo soll hier vierter November sein?



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Donnerstag, 3. November 2011

Der Untergang ist da!

Draghi senkt zum Amtsantritt gleich mal den Leitzins!

Die Märkte werden mit Geld zugeschissen!

Die griechische Regierung wackelt!

Italien am Abgrund!

EZB kauft Staatsanleihen, wie schon so oft!

Und dazu habe ich bei der FAZ gestern schon einen recht prophetischen Beitrag geschrieben: Dass sie uns das Geld nämlich nicht in einer Währungsreform abrüben, sondern zu Tode inflationieren.

Wann fällt den Verantwortlichen eigentlich ein, dass sich so eine Militär-Junta ganz gut auch für ganz in Europa machen würde?

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Ein (nachgetragener) Mittag am See

Eigentlich ist es viel zu hübsch hier, um sich Gedanken um Cannes oder Berlin oder wo auch immer zu machen. Das ist schon der Ort, wo man sein sollte.

















Nachmittags dann Bergsteigen. Das kommt aber in einem eigenen Beitrag.

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Neuester Krass-PoC-Lampen-Skandal feat. Kindsmissbrauch!

Unfassbar! Skandal! Ein bodenloses, grenzenloses Fass des Rassismus hat sich aufgetan! Ein PoC-Engel in Gold wird in Innsbruck als Lampenhalter dargestellt! Und das ausgerechnet bei den Habsburgern, die sonst so tun, als wären sie die Bewahrer des Glaubens. Und er ist auch erkennbar noch minderjährig und fast nackt! Wo bleibt Frau zu Guttenberg und ihre Sendung bei RTL2, jenem unerschrockenen Privatsender, der bei seiner Popstar-Qualitäts-Show auch eine berühmte Antira-Aktivistin in der Jury hatte? Wo bleiben die empörten offenen Briefe? Wie können sie es wagen, die Minderheit der Engel - noch dazu in einem Land wie Tirol, das voller Österreicher ist - derartig diskriminierend darstellen? Hat nicht der Herrgott den Engel über den Menschen gestellt - und jetzt ist das einfach so eine Lampe, unter der die Habsburger gefressen haben? Wie pervers ist das? Da wird der göttlichen Ordnung Hohn gesprochen!



Führende Mitgliedsie der deutschen Internetfeminisma werden hiermit aufgerufen, an einem AStA-Fulda2.0 mitzuwirken: Protestaufkleber an die Hofburg schicken (Gebühr bezahlt Empfänger), und dann Forderung nach einem sofortigen Familientreffen der Habsburger unter Einschluss aller schuldigen Erzherzöge in den Grüften, Benennung der Verantwortlichen und demütige Kotau-Stellungnahme im Netz sowie die sofortige Einsperrung des Kurators, der diesen Abgrund an Rassismus und Kinder- und Engelfeindlichkeit sowie Ausbeutung durch niedere Arbeiten in das Fenster gestellt hat.

Und wehe, die weigern sich: Dann gibt einen Strafbeitrag mit Foucaultzitat und ausserdem werden die Kämpferinnen für Gleichheit und gegen Rassismus, Sexismus und überhaupt jede Art von gerade dafür genehmen Ismus - kein Femininum wie Isma, so etwas ist immer männlich -

dort keine Genderbar machen und auch nicht mit ihren Bands auftreten!!1!elf


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Donnerstag, 3. November 2011

10 Stück Ausreden , übers Autorennenfahren im Winter

1. Das Verdeck geht nicht zu, ich muss mal schnell zur Werkstatt.



2. Dieses Gleissen der niedrigen Sonne, das brennt einem ja die Augen raus. Ich muss in die Berge!



3. Verflucht, da hinten kommt eine Lawine runter! Vollgas!



4. Ach ne doch nur ein Traktor. Ja, diese Berge, da täuscht man sich schnell mal. Wo sind wir jetzt eigentlich? Berg links, See rechts, da kommen wir nicht aus. Ich finde, wir sollten schnell weiter fahren. Geht ja nicht anders.



5. Hörst Du das auch? Da klappert was. Wenn man wirklich den 3. auf 120 im Tunnel bringt, dann klappert bei 6500 Umdrehungen was. Doch. Hör mal.



6. Ich bin ganz sicher: Diese Strasse da oben mit den Serpentinen: Die geht zurück nach Köln. Absolut.



7. Wörgl soll da auf dem Schild gestanden haben? Unmöglich. So schnell wie ich fahre, kannst Du das gar nicht lesen.



8. Was heisst hier "Ras nicht so". Die Kuh da drüben hat mich provoziert, ich lasse mich doch nicht von einem Fleckvieh überholen!



9. Du, ich glaub, das ist doch nicht Köln. Lass uns schnell mal schaun, was da kommt.



10. Innsbruck? Na, da gehen wir zu Munding und fahren dann morgen zurück.



11. Ich habe auch auf die Karte geschaut, jetzt kenne ich den Weg und eine Abkürzung über die französischen Seealpen, wo wir keine Rennnkühe fürchten müssen.

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Es brennt

Ich bin die Höhensonne nicht mehr gewohnt. Ich glaube, etwas Training wird mir gut tun.



Österreich? Bayern? Man wird sehen. Eigentlich muss ich auch Vorräte für den Winter besorgen, bevor die Pässe vereisen.

(Ausreden erfinden. Meine Spezialität)

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Dienstag, 1. November 2011

Nehmen wir einmal an, liebe Feminist_Innen

ich würde folgende Aussage über die Gefahren der Forschung an einem Teilchenbeschleuniger zu Protokoll geben:
"Walter Wagner sagt also die ganze Welt wird in einem schwarzen Loch ähverschwinden und die Rede ist dabei nicht von Grace Jones."
Nun, Grace Jones war in meiner Jugend ein auch von mir vergötterter Star, und ich würde so etwas nie sagen.

Aber nur mal angenommen.

Und dann würde eine bekannte Feminismus-Aktivistin das hören.

Was wäre ihre Reaktion?

Nun, ich weiss es nicht. Es handelt sich ja um mich. Und sie mag mich nicht.

Fakt ist aber, dass jemand anderes, ein gewisser MC Winkel nämlich, als Videokolumnist bei Zoomer genau das gesagt hat. Ich beschwerte mich damals bei der Blogbar ziemlich laut darüber, dass ich das rassistisch finde. Naja.

Und diese Expertin, damals Redakteurin bei Zoomer, nahm das zum Anlass, mich einmal kräftig zurechtzuweisen, um es höflich zu sagen. Ich zitiere:
Winkel hat sich dazu eigene Gedanken gemacht und diese in einen Meinungsmacherbeitrag für zoomer.de gepackt, der reichlich polarisiert hat. Verständlich bei dieser Aussage, die ich im übrigen mindestens für geschmacklos, sexistisch, aber nicht rassistisch halte.
Nicht rassistisch! Na dann. Ich würde jetzt gern ein paar Stellungnahmen der üblichen Verdächtigen lesen, wie das eigentlich zum Fall einer Mohrenlampe passt. Und vielleicht sollten sich dann auch manche überlegen, nach wessen Pfeife sie da eigentlich tanzen.

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Sorgenlos am See

Am anderen See. An den See, an dem ich 1987 oft lag und mir Gedanken über meine Zukunft machte, über das, was ich wollte, und das, was unerreichbar schien.



Rückblickend würde ich absteigen und dem jungen Manne sagen, dass er sich keine Sorgen machen braucht. Naja, was heisst Sorgen, würde er sagen, man denkt halt so nach. Sorgen, nein, warum, die Schule ist vorbei, es kommt kein Daccordi, aber ein anderes Leben. Manches, würde ich sagen, wird schon noch kommen, die Hohlheiten ohnehin, der volle Kleiderschrank, die Schuhe aus Italien, viel besser als Bally und was es damals sonst so gab, und die Sommer werden bleiben.



Es wird auch das Daccordi kommen; etwas spät vielleicht, aber nicht so spät, dass er gleich mal einen anderen Lenker braucht, und eine andere Übersetzung, um weiter zu kommen. Das wird sich alles finden.



Die Frauen, die mit ihren Freunden da sind und die gefallen könnten? Es kommen andere. Es kommen welche, die ihnen ähneln, und andere, die man sich in der Kleinstadt nicht hätte ausdenken können.



Es kommen lange Nächte in München und anderswo, es kommen genug Feiern, um ein, zwei Leben davon zu zehren, und den Gehörschaden wird er sich tapfer ertanzen, der Knabe. Er wird in den kommenden Jahren mehr erleben, als andere es heute vielleicht noch können. Weil das leben damals leichter war, wenn es um den Spass ging. Es gab kein Primat der Ökonomie und des Lebenslaufs.



Es wird nicht hart arbeiten und hart feiern sein, es wird weich sein, sanft, und die Untätigkeit wird in die Nächte hineinfliessen. Gedanken, da haf er recht, kann man sich machen. Aber Sorgen sind überflüssig.



Es wird kein Atomkrieg kommen und auch kein Frieden. Es wird keine Zukunft kommen, wie die Vergangenheit war, aber das ist nicht wirklich von Bedeutung. Dann halt anders. Aber das ist auch nicht schlecht. Nur das mit der FAZ, das ist undenkbar, aber die FAZ ist eine andere in diesen Tagen, wie vieles andere auch noch. Die Sträusse werden sterben und die Lenorpolitiker werden kommen, Wackersdorf wird nie Wirklichkeit und der Wehrdienst wird abgeschafft.



Die meisten anderen werden heiraten. Die meisten der meisten werden sich scheiden lassen. Die meisten der meisten der meisten sitzen dann irgendwann wieder bei dir und reden, was denn... und warum... aber das gehört dazu, das was wenn, und das, was wichtig ist, verschiebt sich eben, gestern war es die Liebe und dann war es die Sauberkeit im Bad.



Nicht alle kommen durch. Manche sterben, andere bringen sich um, es gibt grosse Tragödien in dieser kleinen, saturierten Irrelevanz. Manches ist nicht schön. Aber es gibt keinen Grund zur Sorge, und das Daccordi wird über das Laub rascheln.



Keine Sorge. Ich glaube, das ist das Privileg, das zählt, am See, 1987 und 2011 und viel später an anderen Seen.

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Dienstag, 1. November 2011

Nachrichten des Tages mal 2

Dieser ganze Gipfel da, letzte Woche, Rettung des Euro: Der ist jetzt schon wieder Makulatur. Es hat sich schon am Wochenende abgezeichnet, als Silvio Nemesis Berlusconi über die Geneinschaftswährung hergezogen ist. Der Mann ist nicht zurechnungsfähig, aber es stört ja nur die anderen. Das allein ist, zusammen mit dem nächsten drohenden Schuldenschnitt, Grund genug, dem Euro in Südeuropa davonzulaufen.



Aber richtig heiss wurde es erst heute: MF Global ist insolvent, wegen schief gelaufener Investments in europäische Staatsanleihen bzw. dem daraus folgenden Misstrauen anderer Finanzhäuser gegen diese Finanzinstitution. Die Folgen sind weitreichend, weil MF Global zentral im Derivategeschäft ist und man nur hoffen kann, dass da alles mit rechten Dingen zu ging, und keine lehmannesken Verwicklungen vorliegen. Die grosse Frage ist, ob jetzt auch anderen Institutionen zu wackeln beginnen. Vor einer Woche noch war man sichn bei MF Global nämlich noch sicher, dass alles gut gehen wird. Da kann man sich fragen, bei welchem Haus die Angst nächste Woche hochkocht. Damit ist die Eurokrise schon mal über dem Atlantik.



Und dann die Volksabstimmung bei den Griechen über das Rettungspaket. Demokratisch tatsächlich wichtig, damit der Anschein schwindet, Griechenmland sei ein deutsches Protektorat. Aber da kommt auf leisen Sohlen das Ende des Euro daher, wenn es gegen den Rettungsplan ausgeht. Dann kolabiert Grichenland am nächsten Tag. Dann werden die Kreditausfallversicherungen wirklich fällig. Und auf die Schnelle wird da kaum jemand neue Drachmen im Schubladen haben. Wenn die Griechen sich gegen die "Rettung" entscheiden, bräuchte man eigentlich jetzt sofort einen Plan für einen Weicheuro, den man dort und idealerweise gleich in allen PIIGS-Staaten einführt. Ich will nicht wissen, was so ein Szenario für die Banken bedeuten würde, und für die Zinssätze der restlichen Euroanleihen, und den Abschreibungsbedarf, der dann ansteht. Aber so ist das mit der alternativlosen Europolitik: Wenn es nicht klappt, gibt es keine Alternativen.

Dieses Europa mit seinen undurchsichtigen Behörden, alternativlosen Entscheidern und immer sich davonwindenden Hasardeuren in den Randbereichen, zusammen mit Banken, die sich nicht trauen: Das sieht nicht gut aus. Man kann wirklich nur hoffen, dass der Plan B, den angeblich keiner hat, eine Aufspaltung des Euro ist. Und keine Währungsreform.

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Manchen geht ein Licht auf

und anderen allenfalls eine Mohrenlampe. Eine ganz kleine. Wie auch immer, wir können ja mal ein Gewaltantubingo spielen, in meiner Wohnungt gleich mir gegenüber:



Sie dürfen sich diskriminiert fühlen als (Mehrfachankreuzung möglich)

[ ] iranischer Religionswächter - wieso trägt die eine kein Kopftuch?

[ ] Sarrassizinist - Kopftuchfrau schafft Deutschland ab und ist schon über der Nichtkopftuchfrau!

[ ] Feministin - männliche Dominanz!

[ ] Lesbe - warum schauen die Frauen da hin?

[ ] Schwuler - wo bleibt die gleichgeschlechtliche Gleichstellung? So ein attischer Kouros, der ist doch sicher...

[ ] PoC - Whites only oder was? (Wobei, links daneben stehen schwarzfigurige Vasen)

[ ] PoCfigurige Vasenfiguren - er hat schwarz gesagt!

[ ] Heterosexueller Mann - reduziert auf Sexualobjekt

[ ] Frau - da wurden Köpfe abgeschlagen!

[ ] Grieche - diese gaffenden Römerinnen!

[ ] Römer - diese immer nackerten Griechen, runter von unseren katholischen Stränden

[ ] Supersizer - Körperoptimierungs- und Schönheitszwang!

[ ] Postprivaschist - meine Informationsmenschenrechte, die rückwärtigen Informationen werden mir verweigert, wo bleibt Google Analview!

[ ] Ostdeutsch_innen - der privilegierte Wohlstandsmann macht sich lustig über mich

Sie finden das schon bescheuert? Dann lesen Sie besser hier nicht diesen Text von Nadine Lantzsch (die sich da oben sicher auch mehrfach diskriminiert fühlen kann, aber es ist mir egal), bei dem ich mich wirklich frage, wie man drauf sein muss, wenn man so etwas ernsthaft und nicht als Satire niederschreibt.

Obwohl, so wie manche das da oben als Diskriminierung auffassen, fasse ich das da drüben als - köstlich! Selten so gelacht seit heute Nacht, als ich den Streit zwischen MsPro und Max Winde las! - auf.

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