Es spricht sehr für die politische Kultur
dieses Landes, dass keiner der 18 Millionen Einwohner des grössten deutschen Bundeslandes dazu übergeht, die in seinem Namen schätzungsweise verdaddelten 500 Euro - was ja eine Menge Geld ist, mit dem Bleirohr aus den Verursachern in Landesbank und Politik herauszuknüppeln. Und auch der umstand, dass es auf dem Treffen, dessen Nachbericht ich mir heute anschauen durfte und der mein Gebiet für faktisch tot erklärt, keinerlei gewalttätige Zwischenfälle durch um ihr Vermögen gebrachte Anleger gab, legt Zeugnis ab vom gesitteten Verhalten, dessen wir uns hier bemüssigen.
Wir sind sehr höflich. Aber ich frage mich, ob diese konsequente Höflichkeit nicht... wie soll ich sagen - als man versuchte, mich mit dem Bild über die Ohren zu hauen, blieb ich freundlich, und bat mir etwas Zeit aus. Heute morgen kam schon der erste drängelnde Anruf, den ich immer noch höflich, leicht bedauernd absagend, aufschob. Heute Abend dann der nächste Anruf, ob ich es jetzt wisse, es gäbe auch noch andere, die man wegen mir verprellen würde - und als ich dann bedauerte, dass es momentan doch meine finanziellen Mittel doch etwas überstrapaziere, meinte man behaupten zu müssen, wir wären uns doch eigentlich schon einig gewesen.
Wie so viele andere in diesem Land, hat mir meine Erziehung keine deutliche Lösung für solche Probleme mitgegeben; Haltung zu bewahren und höflich zu bleiben, ist das oberste Gebot. Vermutlich wird morgen wieder das telefon klingeln, und jemand diese Konfliktunfähigkeit auszunutzen versuchen, wie auch ein Landesbanker längst schon wieder von neuen, scharfen Instrumenten und einer staatlichen Absicherung träumt, wie in Berlin oder NRW.
Wir sind alle sehr, sehr höflich gegenüber solchen Personen. Und manchmal, selbst wenn mir die sinnstiftende Kraft dazu fehlt, würde ich mir doch wünschen, dass solche Figuren weniger Anlässe zu Träumen, als vielmehr realen Grund zu Alpträumen hätten.
Wir sind sehr höflich. Aber ich frage mich, ob diese konsequente Höflichkeit nicht... wie soll ich sagen - als man versuchte, mich mit dem Bild über die Ohren zu hauen, blieb ich freundlich, und bat mir etwas Zeit aus. Heute morgen kam schon der erste drängelnde Anruf, den ich immer noch höflich, leicht bedauernd absagend, aufschob. Heute Abend dann der nächste Anruf, ob ich es jetzt wisse, es gäbe auch noch andere, die man wegen mir verprellen würde - und als ich dann bedauerte, dass es momentan doch meine finanziellen Mittel doch etwas überstrapaziere, meinte man behaupten zu müssen, wir wären uns doch eigentlich schon einig gewesen.
Wie so viele andere in diesem Land, hat mir meine Erziehung keine deutliche Lösung für solche Probleme mitgegeben; Haltung zu bewahren und höflich zu bleiben, ist das oberste Gebot. Vermutlich wird morgen wieder das telefon klingeln, und jemand diese Konfliktunfähigkeit auszunutzen versuchen, wie auch ein Landesbanker längst schon wieder von neuen, scharfen Instrumenten und einer staatlichen Absicherung träumt, wie in Berlin oder NRW.
Wir sind alle sehr, sehr höflich gegenüber solchen Personen. Und manchmal, selbst wenn mir die sinnstiftende Kraft dazu fehlt, würde ich mir doch wünschen, dass solche Figuren weniger Anlässe zu Träumen, als vielmehr realen Grund zu Alpträumen hätten.
donalphons, 00:56h
Samstag, 9. Februar 2008, 00:56, von donalphons |
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usedomer,
Samstag, 9. Februar 2008, 11:46
Was das Bleirohr angeht: Es spricht nicht für die politische Kultur, die es in diesem Land ohnehin nicht mehr gibt (hat es die eigentlich jemals gegeben?), sondern für ein hohes Maß an Resignation aus einem immer stärker werdenden Gefühl der Ohnmacht rührend.
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auch-einer,
Samstag, 9. Februar 2008, 13:41
bei der wahl des chemnitzer oberbürgermeisters lag die wahlbeteiligung beim ersten wahlgang (11.06.2006) bei 38,52%, beim zweiten wahlgang (25.06.2006) bei 30,78%.
frau oberbürgermeister ludwig wurde am 25.06.06 mit 31.610 stimmen von 63.890 abgegebenen stimmen der insgesamt 207.567 wahlberechtigten gewählt.
207.567 - 63.890 - 31.610
100,00 % - 30,78% - 15,23%
der politischen kaste in chemnitz einschliesslich der beschäftigten in städtischen diensten einschliesslich beteiligungsunternehmen und nebenhaushalten geht es weiterhin wie immer danke.
frau oberbürgermeister ludwig wurde am 25.06.06 mit 31.610 stimmen von 63.890 abgegebenen stimmen der insgesamt 207.567 wahlberechtigten gewählt.
207.567 - 63.890 - 31.610
100,00 % - 30,78% - 15,23%
der politischen kaste in chemnitz einschliesslich der beschäftigten in städtischen diensten einschliesslich beteiligungsunternehmen und nebenhaushalten geht es weiterhin wie immer danke.
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zwischenspeicher,
Samstag, 9. Februar 2008, 14:12
Alles noch kein Vergleich zu den Wahlbeteiligungen bei den ganzen IHK's, HWK's, Krankenkassen, etc., bei denen die Wahlbeteiligung meist nur so um 6% herum liegt, deren feiste zum Teil mit Zwangsbeiträgen alimentierte Funktionäre dann Lobbyarbeit für spezielle Interessengruppen der Gesellschaft machen und mit der Politik derartig kungeln, dass gegen sie gar nichts mehr geht ohne dass sie auch nur ein wenig Leistungsdruck und Risiko ausgesetzt wären und sich stattdessen an lukrativen Nebenbschäftigungen und Geschäftsführerpositionen gesundstoßen.
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franz.brandtwein,
Samstag, 9. Februar 2008, 14:43
.... das Beispiel aus Karl-Marx-Stadt ist nicht besonders relevant (weil Zone,und von daher eh nix mehr zu machen) - alles andere ist allerdings in der Tat bedenklich, und gerade Wolldecken-Ruettgers sollte man sein Verhalten bei jeder erdenklichen Gelegenheit, mindestens aber 1.7263 E14 mal am Tag aufs Brot schmieren ...
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arboretum,
Samstag, 9. Februar 2008, 15:39
Was die drängelnden Telefonanrufe wegen des Bildes angeht, könnte ja einer von uns drangehen und sagen, Du seist nach St. Petersburg gereist, eine kleine Museumstour machen.
Was das andere Problem angeht, weiß ich leider auch keine Lösung.
Was das andere Problem angeht, weiß ich leider auch keine Lösung.
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first_dr.dean,
Samstag, 9. Februar 2008, 17:13
Ich schätze, die Blei- und Eisenrohre kommen dann zum Vorschein, nicht, wenn die Wahlbeteiligung unter 50 % rutscht, sondern, wenn das Portmonee noch gründlicher blutet als bislang. Dann, wenn man sich mit den Verhältnissen nicht mehr arrangieren kann, einfach, weil es kaum noch etwas zum Arrangieren gibt, dann platzt die bei uns noch dicke Schicht der Zivilisation ab und der politischen Klasse und ihren Honoratioren drohen Fensterstürze, durchlöcherte Körperteile und zerschlagene Gelenke.
Nicht immer können sich die herrschenden Schichten der Trägheit und Friedfertigkeit des Souverän sicher sein.
Nicht immer können sich die herrschenden Schichten der Trägheit und Friedfertigkeit des Souverän sicher sein.
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auch-einer,
Sonntag, 10. Februar 2008, 11:31
Dann, wenn man sich mit den Verhältnissen nicht mehr arrangieren kann, einfach, weil es kaum noch etwas zum Arrangieren gibt, dann platzt die bei uns noch dicke Schicht der Zivilisation ab und der politischen Klasse und ihren Honoratioren [droht Ungemach].
das walte schäuble.
einerseits, so dick ist der firnis der zivilisation nicht, es sind vielleicht noch archaischere verhaltensweisen, die für ruhe sorgen. es gibt anzeichen dafür, dass die nerven gespannt sind, der friede brüchig ist. siehe dresden, wenn da am männertag 300 besoffene kapieren, dass das ihnen gegenüber nur sechzig polizeikappen sind und das auch nur, weil sie die schon doppelt sehen, dann fliegt schon mal die eine oder andere grüne mütze in den dreck. und da ist auch nur bekannt, weil es bis in die abendnachrichten und bis auf seite zwei gekommen ist. anderswo würde das vielleicht mit einem dreizeiler im polizeibericht erledigt.
andrerseits, die mit der verwaltung der leistungen nach sgb zwo betrauten argen verbescheiden ziemlich viel mist (wenn, wie behauptet wird, die hälfte aller einkommensteuerbescheide fehlerhaft sind, dann sind wahrscheinlich so gut wie alle bescheide nach sgb zwo falsch, behaupte ich hier und jetzt). was bei der kundschaft noch zu keinen grösseren ausrastern und auch in der öffentlichen debatte nicht zu erhöhten leistungsanforderungen an diese sonderbaren zwitterbehörden geführt hat.
nein, das ist schon so, dass die loyalität der den staat tragenden schichten wegfallen muss. es gibt beispiele in der jüngsten geschichte dafür, wie so etwas gehen kann.
wenn also der herr oberstudienrat und die frau amtsrätin zweifel hätten, dass ihre pension auch in zukunft sicher sei, oder ihren kindern der soziale aufstieg, dann sähe das schon etwas anders aus. wenn der herr polizeimeister zur aufassung kommt, dass er dafür, dass er seine knochen für leute hinhält, die ihn verachten und ihm ihre verachtung auch noch durch schlechte bezahlung zeigen, könnte sich das ändern. wenn schliesslich der herr oberst gertz vom deutschen bundeswehrverband öffentlich sagt: ihr bundestagsabgeordneten seid über 700, geht doch selber nach afghanistan, deutschland wird euch dankbar dafür sein, dankbarer jedenfalls wie ihr es uns soldaten gegenüber seid, dann sähe es vieleicht etwas anders aus.
aber fürs prekariat gibts noch immer die glotze und die bild - letzteres blatt hält sich für das leitmedium, und ich denke, zu recht. die beamten im öffentlichen dienst haben ihre pensionen sicher, und werden auch noch befördert, sparmassnahmen hin oder her. dass diejenigen mit gutem einkommen auch die sind, die das alles bezahlen, auch für die mit den grossen vermögen, braucht man denen nicht direkt zu sagen, sie merken es dann noch länger nicht. bei polizei und militär sieht ea auch nicht nach widerstand aus. ganz allgemein: es wird bislang nur gemeckert, auch das ein gutes zeichen, bei der wehrmacht sagte man den offizieren, solange die kerls meckern droht euch keine gefahr, wenn die aber nicht mehr meckern, dann vorsicht!
nur, es ist kein grosser bruder in sicht, der, aus lauter not, wiedergewählt zu werden, eben mal meint, den ganzen klumpatsch zum wechselkurs 1:1 übernehmen zu müssen. solange das nicht der fall ist, haben viele auch ganz schön was zu verlieren, wenn aus einer emeute eine revolution würde.
und wieder andererseits
der von mir sehr geschätzte (und 2005 zu früh gestorbene) peter glotz schrieb dazu folgendes:
http://www.faz. net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~E2C92721517334E3EA35D82990BC64D7C~ATpl~Ecommon~Scontent.html
das walte schäuble.
einerseits, so dick ist der firnis der zivilisation nicht, es sind vielleicht noch archaischere verhaltensweisen, die für ruhe sorgen. es gibt anzeichen dafür, dass die nerven gespannt sind, der friede brüchig ist. siehe dresden, wenn da am männertag 300 besoffene kapieren, dass das ihnen gegenüber nur sechzig polizeikappen sind und das auch nur, weil sie die schon doppelt sehen, dann fliegt schon mal die eine oder andere grüne mütze in den dreck. und da ist auch nur bekannt, weil es bis in die abendnachrichten und bis auf seite zwei gekommen ist. anderswo würde das vielleicht mit einem dreizeiler im polizeibericht erledigt.
andrerseits, die mit der verwaltung der leistungen nach sgb zwo betrauten argen verbescheiden ziemlich viel mist (wenn, wie behauptet wird, die hälfte aller einkommensteuerbescheide fehlerhaft sind, dann sind wahrscheinlich so gut wie alle bescheide nach sgb zwo falsch, behaupte ich hier und jetzt). was bei der kundschaft noch zu keinen grösseren ausrastern und auch in der öffentlichen debatte nicht zu erhöhten leistungsanforderungen an diese sonderbaren zwitterbehörden geführt hat.
nein, das ist schon so, dass die loyalität der den staat tragenden schichten wegfallen muss. es gibt beispiele in der jüngsten geschichte dafür, wie so etwas gehen kann.
wenn also der herr oberstudienrat und die frau amtsrätin zweifel hätten, dass ihre pension auch in zukunft sicher sei, oder ihren kindern der soziale aufstieg, dann sähe das schon etwas anders aus. wenn der herr polizeimeister zur aufassung kommt, dass er dafür, dass er seine knochen für leute hinhält, die ihn verachten und ihm ihre verachtung auch noch durch schlechte bezahlung zeigen, könnte sich das ändern. wenn schliesslich der herr oberst gertz vom deutschen bundeswehrverband öffentlich sagt: ihr bundestagsabgeordneten seid über 700, geht doch selber nach afghanistan, deutschland wird euch dankbar dafür sein, dankbarer jedenfalls wie ihr es uns soldaten gegenüber seid, dann sähe es vieleicht etwas anders aus.
aber fürs prekariat gibts noch immer die glotze und die bild - letzteres blatt hält sich für das leitmedium, und ich denke, zu recht. die beamten im öffentlichen dienst haben ihre pensionen sicher, und werden auch noch befördert, sparmassnahmen hin oder her. dass diejenigen mit gutem einkommen auch die sind, die das alles bezahlen, auch für die mit den grossen vermögen, braucht man denen nicht direkt zu sagen, sie merken es dann noch länger nicht. bei polizei und militär sieht ea auch nicht nach widerstand aus. ganz allgemein: es wird bislang nur gemeckert, auch das ein gutes zeichen, bei der wehrmacht sagte man den offizieren, solange die kerls meckern droht euch keine gefahr, wenn die aber nicht mehr meckern, dann vorsicht!
nur, es ist kein grosser bruder in sicht, der, aus lauter not, wiedergewählt zu werden, eben mal meint, den ganzen klumpatsch zum wechselkurs 1:1 übernehmen zu müssen. solange das nicht der fall ist, haben viele auch ganz schön was zu verlieren, wenn aus einer emeute eine revolution würde.
und wieder andererseits
der von mir sehr geschätzte (und 2005 zu früh gestorbene) peter glotz schrieb dazu folgendes:
http://www.faz. net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~E2C92721517334E3EA35D82990BC64D7C~ATpl~Ecommon~Scontent.html
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auch-einer,
Sonntag, 10. Februar 2008, 15:01
noch ein kleiner nachschlag:
wer weiss, wer die mit den totschlägern dann sind, wenn es soweit kommt.
nach carl schmitt ist der feind deines feindes dein freund. da hat der herr professor, der sich nach dem fest gern als benito cereno*) stilisierte, doch falsch gedacht. der feind meines feindes kann ein noch viel gefährlicherer feind sein.
----
herman melville, benito cereno. im buchhandel erhältlich.
hier mehr darüber: http://www. jump-cut.de/2004/08/herman-melville-benito-cereno.html
wer weiss, wer die mit den totschlägern dann sind, wenn es soweit kommt.
nach carl schmitt ist der feind deines feindes dein freund. da hat der herr professor, der sich nach dem fest gern als benito cereno*) stilisierte, doch falsch gedacht. der feind meines feindes kann ein noch viel gefährlicherer feind sein.
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herman melville, benito cereno. im buchhandel erhältlich.
hier mehr darüber: http://www. jump-cut.de/2004/08/herman-melville-benito-cereno.html
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avantgarde,
Samstag, 9. Februar 2008, 20:47
So ganz habe ich das mit dem Amor nicht verstanden
Das Original hängt in St. Petersburg, soweit klar:
http://ancientrome.ru/art/artworken/img.htm?id=1110
Aber als was wurde dir nun besagtes Bild angeboten?
http://ancientrome.ru/art/artworken/img.htm?id=1110
Aber als was wurde dir nun besagtes Bild angeboten?
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donalphons,
Sonntag, 10. Februar 2008, 00:18
Als eine Version des Originals. Baschemi hat wie viele andere damals seine Bild mehrfach gemalt - aber eine zweite Version des Amors wäre, neben ein paar anderen dort zu findenden dritten und vierten unbekannten Versionen habberühmter Werke - schon ein arg grosser Zufall.
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avantgarde,
Sonntag, 10. Februar 2008, 00:28
Ist natürlich nur ein kleines Foto
Aber instinktiv würde ich sagen, nein, nicht wegen der Historie, sondern wegen der Gesichtszüge. Irgendwo ist da was von einer Puppe des 20. Jahrhunderts, und nicht 17.
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donalphons,
Sonntag, 10. Februar 2008, 00:49
Schedoni hat da was von Georges de la Tour; nur weniger statisch, aber doch mit dem, was man als Art Deco Einfluss bezeichnen könnte. wäre es andersrum. Es ist wirklich gut gemacht, es basiert auf profundem Verständnis der Kunst der Caravaggio-Anhänger, aber die Story dahinter war dann doch etwas zu abenteuerlich - angeblich sei das Wissen um die Urheberschaft abgeleitet von anderen Werken Schedonis.
Dann lieber noch eine silberne Teekanne.
Dann lieber noch eine silberne Teekanne.
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avantgarde,
Sonntag, 10. Februar 2008, 01:28
Es gibt in Russland
und gab in der alten UdSSR
sehr viele begabte Kunststudenten
sehr viele begabte Kunststudenten
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first_dr.dean,
Sonntag, 10. Februar 2008, 20:05
Die Nachfrage schafft sich ihr Angebot. Wer immer die Chance hat, für sehr gutes Geld, seine Schöpfungen in die obersten Managerflure der Deutschen Bank zu platzieren, der wäre ein schlechter Mensch, wenn er ohne Not darauf verzichten würde.
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avantgarde,
Sonntag, 10. Februar 2008, 20:22
Nicht nur dort.
Es gibt Gründe, warum sich hochrenommierte Museen weigern, ihre Bilder nach neuen wissenschaftlichen Kriterien zu überprüfen.
Es gibt Gründe, warum sich hochrenommierte Museen weigern, ihre Bilder nach neuen wissenschaftlichen Kriterien zu überprüfen.
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itha,
Sonntag, 10. Februar 2008, 20:49
natürlich. und es könnte ja mindestens zwei gründe geben, so etwas zu sammeln. man könnte es kaufen, weil es ein original ist. aber man könnte es auch kaufen, weil es gut gemacht ist. auch könnte es einen faszinieren, etwas zu besitzen, von dem nicht ganz klar ist, ob es ein original ist.
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first_dr.dean,
Sonntag, 10. Februar 2008, 21:33
auch könnte es einen faszinieren, etwas zu besitzen, von dem nicht ganz klar ist, ob es ein original ist.Das lässt sich über den Bereich der Kunst hinaus verallgemeinern, z.B. in die Bereiche der Politikerbetreuung, mittelbar durch Think Tanks, Lobbyisten und sogenannte Politikberatung, bwz. unmittelbar durch offenkundig unvermeidliche Freundschaften zwischen Wirtschaftsspitzen und Spitzenpolitikern. Und auch hier bin ich kein strikter Gegner gut gemachter Fälschungen.
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itha,
Sonntag, 10. Februar 2008, 22:44
ich hätte nichts dagegen einzuwenden, wären spitzenpolitiker tatsächlich vom originalen wundergeist von ghostwritern ("die poesie ist das ächt absolut reelle - dies ist der kern meiner philosophie" - novalis) infiziert. es fehlt aber an originalen inhalten (von ein paar deaktivierten alstgeistern abgesehen, die sich in schlecht besuchten talkshows äußern - schmidt, weizsäcker usw.), und so fehlt es eben auch an (von mir aus nicht gelebter, dann aber zumindest verordneter) ethik. die frage ist: brauchen wir die überhaupt, die vorbilder? wir wissen doch alles schon.
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first_dr.dean,
Montag, 11. Februar 2008, 00:45
Hmm. Vorbilder? Da kommen wir natürlich wieder in den Bereich, den Don sammelt: Schöne Bilder. Kunstgeschichte. Vielleicht sind Bilder das bessere Vorbild. Wertvoller als Schmidtchens neuestes Lamento allemal.
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donalphons,
Montag, 11. Februar 2008, 01:45
Originalität ist auch nur Fiktion, definiert durch Preisabsprachen und Behauptungen, denen Glauben geschenkt wird. Eine Erfindung des 19. Jahrhunderts, das sich durch Maschinenbilder in seiner Kunst bedroht sah, und etwas erfand, das nie war.
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tagedieb,
Mittwoch, 13. Februar 2008, 18:10
"mit dem Bleirohr aus den Verursachern in Landesbank und Politik herauszuknüppeln"
Schöner Gedanke,
doch bei solchen Gedanken habe ich immer die Befürchtung, dass, wenn mal zum Bleirohr gegriffen wird, fast immer die falschen als Zielobjekt ausgesucht werden. Aber schaut man sich die politische/rechtliche Aufarbeitung solcher Fälle, z.B. in Berlin, mal an, kann man am Staat in solchen Dingen wirklich verzweifeln und der Gedanke, so vorzugehen, wird einem doch symphatisch, leider.
doch bei solchen Gedanken habe ich immer die Befürchtung, dass, wenn mal zum Bleirohr gegriffen wird, fast immer die falschen als Zielobjekt ausgesucht werden. Aber schaut man sich die politische/rechtliche Aufarbeitung solcher Fälle, z.B. in Berlin, mal an, kann man am Staat in solchen Dingen wirklich verzweifeln und der Gedanke, so vorzugehen, wird einem doch symphatisch, leider.
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