Briten. Wie ich sie liebe.

Meine Grosstante, die das britische Empire noch in seiner Vorkriegspracht kennenlernen durfte, mit all den Konventionen, funkelnden Oberflächen und komplexen Regeln des gesellschaftlichen Lebens - Apfelsinen mit dem Messer schälen, ohne sie mit der Hand anzufassen! - war in späteren Jahren nicht mehr wirklich begeistert von dem, was die Insel dazustellen beliebte, und auch mit dem Internet konnte sie nicht wirklich viel anfangen. Aber es hätte ihr vermutlich gefallen zu lesen, wie man auf banalen englischen Internetauktionsseiten die Besucher anzusprechen beliebt:

I am very pleased to be able to offer this superb piece of Silverware for your kind and valued consideration: [...]
Without a doubt, this was a highly treasured piece of silverware clearly shown by the wonderful preserved condition in which it remains.[...]
I respectfully and very highly recommend your earliest and best bid for this very rare piece.


So geht das. Unwiderstehlich. So liebe ich die Briten, die uns laut Anke so lieben.

Donnerstag, 28. Februar 2008, 20:44, von donalphons | |comment

 
past-masters of the soft soap
such a heirloom is not sold, it just passes gently into other hands...

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Mit Ausnahme weniger Stücke - ihr englischer Mahagoni-Eckschrank etwa - ging nur wenig in meine Hände über, was verständlich ist, aber so bin ich eben gezwungen, bei den Abschneideprofiteuren britischer Erblinien Dinge zu beschaffen, derer ich sonst nicht habhaft werden konnte.

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(ausserdem hat das Zusammenraffen dessen, was andere nicht verstehen, wie die Briten zur Zeit, bei uns eine lange Tradition)

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Ich kenne das Gefühl. Das Volk ist dumm, und das ist gut so. Sollen die sich doch bei Ikea Knötebullar zur Feier der neuen wackeligen Kommode und des Starter-Sets reinrüsseln, oder wie die Dinger so heissen.

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Nun, es ist fraglos die Sonnenseite des britischen Abstiegs zu Bierdosen und pakistansichem Junk Food (wobei ich betonen möchte, dass es immer noch besser als die Verbrechen sind, die Briten früher auf dem Silber servierten)

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Andererseits
so schreibt auch die nigerianische Mafia, allerdings in Großbuchstaben :-)

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Anmerkung aus Schottland: Wie ich den spot neulich im Kino sah wäre ich fast vom Stuhl gefallen vor lachen, franzosen wollen briten ihre autos mit plumpen anspielungen auf deutschen 30er jahre chic schmackhaft machen. Nur in UK möglich. Ironie dabei: das Haus am Anfang (Nachbar: Schloss Elmau) ist eine bewußte, direkte Kope des Scottish Baronial Style.

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