Sehr zu empfehlen - Gas

Das Leben ist plötzlich sehr viel weniger angenehm, wenn man nach Jahren der Gasherdfreuden mit einem ebenso teuren wie unpraktischen Ceranfeldherd konfrontiert wird. So ähnlich muss es sein, wenn man das italienische Cabrio zugunsten einer S-Klasse mit Motorschaden aufgibt. Palatschinken gelingt - im Viertelstundentakt. Und bis das Wasser für die Spinatknödel die 100 Grad erreicht, ist die Sahnecreme nur noch Topfbelag.

Ich hasse Ceranherde. Modern, praktisch und sympathisch wie Blogvermarkter auf Ritalin. Ich hasse dicke Pfannen. Ich will meine Flammen, und die dünnste, billige Alupfanne.

Montag, 7. April 2008, 01:35, von donalphons | |comment

 
Na, dann hast Du ja doch was mit dem Zitterwolf gemein.

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Als täglich vollständige Mahlzeiten kochender Mensch kann ich nur sagen: Alles Gewohnheit. Der Umstieg von Gas auf Ceran ist die Hölle, das stimmt. Aber wenn man sich geistig und körperlich auf die verzögerte Wärmezu- und -abfuhr eingestellt hat, dann geht es wieder.
Trotzdem überlege ich, eine Gasflamme (per Flasche, da Gasanschluss in der Küche unmöglich...) nachzurüsten - genau für die Methoden (Reduzieren!) und Rezepte (Pfannkuchen etc.), die auf Ceran oft misslingen.

Richtig scheiße sind allerdings Backöfen ohne Gas! Da verteilt sich die Hitze nie gleichmäßig, und das elende Vorheizen kostet überflüssige Energie.

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@ rainersacht: Das klingt nach jemandem, der sich mit Gasbacköfen richtig gut auskennt - ich wüsste hingegen gern, wie an meinem Gasbackofen die Skala 1-9 in Temperaturen zu interpretieren ist. Der Vormieter, der einst an diesem Backofen zugange war (manche seiner Krusten habe ich bis heute nicht vollständig abgekriegt), war nicht nur ein vorbestrafter und rückfällig gewordener Heiratsschwindler, sondern hat auch die Gebrauchsanweisung verschlampt. Ein Backofenthermometer besitze ich leider nicht und weiche daher für die seltene Keks- oder Kuchenproduktion stets auf die Elektrobacköfen anderer Leute aus.

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Naja,
alte Koch- und Backrezepte nahmen es mit Celsius, Fahrenheit und Réaumur auch nicht so genau, da hieß es oft "und anschließend lasse man das Ganze bei mäßiger Hitze nicht allzulange im Ofenrohr". Und so ein Ofenthermometer kostet doch nicht die Welt, bei Manufactum gibt es sicher ganz günstige aus mundgebürstetem Edelstahl und Abdeckglas aus Rosenquarz... ;-)

Mir ist Gas irgendwie nicht so recht geheuer - und das nicht nur wegen der jüngeren deutschen Geschichte, sondern auch, weil ich immer noch die Bilder weggesprengter Häuserfronten vor Augen habe. Mit dem verranzten, dünnen Aluzeug, das es für Gasherde braucht, mag ich auch nicht wirklich gerne hantieren, das reicht mir schon immer in Ferienwohnungen, das muss ich zuhause nicht auch noch haben. Müsste ich damit versuchen, Pfannkuchen zu backen, gäbe es mit Sicherheit eine reichhaltige Graphit-Ausbeute, aber nichts genießbares. Ist halt Gewohnheitssache, wie Automatikautos fahren oder an Apple-Rechnern rumhacken auch. Nichts, was man zu einer Weltanschauung hochstilisieren müsste.

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Arboretum, bei allen Gasbacköfen, die ich bisher hatte, war die Mximaltemperatur 280 Grad und Minimal 160, so dass Du auf Schritte von ungefähr 15 Grad kommen solltest. Tendenziell sind sie am Anfag etwas kleiner als hinten raus.

Mark, für Dich ein Zitat meines Gasmannes während er meine Therme repariert hat: "Ick wüsste nisch, dass irjendwann mal'n Haus inne Luft jeflogen wäre wegen ner Therme oder nem Herd. Dit is imma allet Manipuliation anne Leitungen jewesen". :D

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Gewiss, Herr Mark, wenn man eine gutverdienende Ehefrau hat, dann ist auch der Kauf eines Ofenthermometers kein Problem, selbst bei Manufactum nicht. Mit alten Backrezepten habe ich es auch nicht so, seitdem ich mal in einem las: Man nehme 30 Eier und lasse das das Dienstmädchen das Eiweiß eine halbe Stunde steif schlagen. Ein Dienstmädchen habe ich nämlich genauso wenig wie eine Ehefrau. ;-)

Vielen Dank, Holgi, das ist eine hilfreiche Info.

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Holgi, an der Ansage des Gasmanns mag was dran sein, trotzdem bringt das diesen Energieträger meinem Herzen nicht näher.

Und Frau Arboretum, den rauschenden Luxus eines brauchbaren Backofenthermometers hat sich auch meine ewigstudentische Ex trotz chronischer Geldknappheit geleistet. Mich hingegen würde nicht mal eine richtig lukrative Heirat mit sagenwirmal Paris Hyatt (oder ein Lotteriegewinn) dazu motivieren, so ein Ding anzuschaffen. Dazu bin ich backtechnisch dann doch zu unambitioniert.

Und dafür, dass der Hausherr des Rebellmarktes Ceranfelder angeblich hasst, ist er doch sehr routiniert und kundig damit umgegangen...

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Ach, wissen Sie,Herr Mark, als ich meine Frage nach der Temperaturskala stellte, war mir schon klar, dass bestimmt irgendjemand Neunmalkluges mich auf die Existenz von Backofenthermometer hinweisen würde. Darum schrieb ich gleich, dass ich keines besitze, denn mir ging es um eine konkrete Antwort auf meine Frage. Holgi hat sie mir dankenswerter Weise gegeben, und so werde mir auch in Zukunft keines dieser Exemplare anschaffen.

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Ist ja auch in Ordnung.
Nur war Ihrem präventiv gedachten Hinweis auf das Backthermometer ja vorderhand nicht zu entnehmen, ob Sie die Anschaffung eines solchen aus praktischen, budgettechnischen oder weltanschaulich-religiösen Gründen ablehnen. Irgendwelche subtilen Spitzen bezüglich meines Familienstands empfand ich daher auch nicht eben als naheliegendste Antwort. Eine weniger geschätzte Bloggerkollegin als Sie hätte ich daraufhin wohl nach ihrem hormonzyklischen Stauts Quo (PMS?) gefragt. ;o)

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Machen Sie sich mal keine Sorgen, ich gehöre nicht zu den Frauen, die PMS haben.* Ich empfand halt Ihre Hinweise auf alte Rezepte, günstige Thermometerpreise und Manufactum auch nicht gerade als naheliegende Antwort auf meine sehr konkrete Frage.

* Mir geht dieses Getue anderer Frauen auch extrem auf die Nerven und habe deshalb schon einmal den freundschaftlichen Kontakt zu einer Frau abgebrochen.

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soll Induktion nicht so ähnlich sein, wie ein Gasherd? Brauchst' natürlich nochmal alle Töpfe neu, was die Investition doch deutlich nach oben treibt.

Ceran ist dann super, wenn man keinen Gasanschluß hat in der Wohnung, und die Alternative ein normales Kochfeld ist. Die Schrubberei habe ich noch von meinen Eltern in Erinnerung; und die Erleichterung, dass das nun nicht mehr nötig ist, beim Kauf eines Keramikfeldes.

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Ceran ist für die saubere Hausfrau. Leicht sauberzuhalten. Gas ist bei Kindern kritisch und bei manchen erwachsenen Idioten auch. Induktion rules, es gibt nur ganz wenige Töpfe die nicht funktionieren. Jenaer Glas z.B. Dafür wird die Gußeiserne topp.

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Induktion: Das isses!
Induktion macht Ceran erträglich. Genauer gesagt: Für ca. 30 Euro bekommt man bereits ein gut funktionierendes Induktionskochfeld. Zur Ergänzung, damit man seinen Cerankochfeldern nicht völlig ausgeliefert ist.

Das funktioniert dann genauso fix wie Gas, ist sehr energiesparend (!) und zudem bequem, da man hier u.a. eine Zeitschaltuhr hat, aber auch eine ausreichend fein regelbare Temperatur, was z.B. beim Frittieren und Braten ganz wunderbar ist.

Rechnet man die Ausgaben für eine Pfanne und zwei Töpfe, liegt das Gesamtinvestitionsvolumen bei ca. 70 Euro - geht man für Pfannen/Töpfe zum Trödler (bewaffnet mit einem Magneten), dann bei ca. 40 Euro. Was eine gute Investition ist, weil man sich damit allen ernsten Ceranärger erspart.

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