Real Life 17.7.08 - Kunst für Haifische
Also, hebst du an, wenn du mich fragst, ist die Geburt der Venus nicht nur besser erhalten und gemalt, sie spricht auch zu mir. Sie hat dieses Expressionistische eines Freskos, vielleicht eine Vorstudie für eine Salondecke, sehr mutig in Farbe und Auflösung, eine gelungene Figurenauffassung, vielleicht sogar ein Asamschüler.
Hm, sagt der Haifisch.
Und du musst einfach nur aufsehen, und dann siehst du bei der Arbeit Vergnügen, schöne Frauen, Party, es geht wild zu auf dem Meer, alle haben ihren Spass, und du ahnst etwas von der Schönheit des Lebens. Der Schiffbrich dagegen ist schlecht restauriert und übermalt - an einer Stelle war mal eine Burgruine auf dem Felsen - die Firnis ist zu dunkel, das Vorbild war vermutlich nur ein Stich und dann auch noch das etwas, hm, unerfreuliche Thema, also...
Aber, sagt der Haifisch, wenn ich nackte Frauen sehen will, müsste ich nur mit dem P. und seinem Partner mit auf ihre Bordelltouren, und in dem absaufenden Schiff sehe ich meine Gegner, in den Ertrinkenden den K. und seine Konsorten, und ich selbst bin die kleine Figur, die dort unten mit dem Enterhaken das Treibgut ins Trockene bringt, während dort hinten für die Verbrecher die Sonne untergeht. Und das ist es, was ich sehen wil, wenn ich von der Arbeit aufschaue: Das Ziel, auf das ich hinarbeite.
Der Haifisch läst also die venus im schaum vorübergleiten und hebt die Flosse, bis das Wrack und die Ertrinkendem in seinem Besitz sind. Du überlegst einen Augenblick, ob du den Haifisch für bescheuert, eigen oder nur für überarbeitet erklären sollst, entscheidest dich dann aber dafür, ihn ein wenig allein zu lassen und bis Nummer 396 - eine liebreizende Versuchung des Hl. Antonius - ein wenig Entspannung und auch Erholung vom seltsamen Parfumgeschmack badischer Auktionsbesucherinnen in einem Internetcafe zu suchen.
Hm, sagt der Haifisch.
Und du musst einfach nur aufsehen, und dann siehst du bei der Arbeit Vergnügen, schöne Frauen, Party, es geht wild zu auf dem Meer, alle haben ihren Spass, und du ahnst etwas von der Schönheit des Lebens. Der Schiffbrich dagegen ist schlecht restauriert und übermalt - an einer Stelle war mal eine Burgruine auf dem Felsen - die Firnis ist zu dunkel, das Vorbild war vermutlich nur ein Stich und dann auch noch das etwas, hm, unerfreuliche Thema, also...
Aber, sagt der Haifisch, wenn ich nackte Frauen sehen will, müsste ich nur mit dem P. und seinem Partner mit auf ihre Bordelltouren, und in dem absaufenden Schiff sehe ich meine Gegner, in den Ertrinkenden den K. und seine Konsorten, und ich selbst bin die kleine Figur, die dort unten mit dem Enterhaken das Treibgut ins Trockene bringt, während dort hinten für die Verbrecher die Sonne untergeht. Und das ist es, was ich sehen wil, wenn ich von der Arbeit aufschaue: Das Ziel, auf das ich hinarbeite.
Der Haifisch läst also die venus im schaum vorübergleiten und hebt die Flosse, bis das Wrack und die Ertrinkendem in seinem Besitz sind. Du überlegst einen Augenblick, ob du den Haifisch für bescheuert, eigen oder nur für überarbeitet erklären sollst, entscheidest dich dann aber dafür, ihn ein wenig allein zu lassen und bis Nummer 396 - eine liebreizende Versuchung des Hl. Antonius - ein wenig Entspannung und auch Erholung vom seltsamen Parfumgeschmack badischer Auktionsbesucherinnen in einem Internetcafe zu suchen.
donalphons, 19:20h
Freitag, 18. Juli 2008, 19:20, von donalphons |
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avantgarde,
Freitag, 18. Juli 2008, 22:50
Irgendwas an diesem Bild ist sehr seltsam:
Asamschüler meets Präraffaeliten und Symbolisten?
Asamschüler meets Präraffaeliten und Symbolisten?
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donalphons,
Sonntag, 20. Juli 2008, 14:58
Man muss es auf grösserer Entfernung anschauen, dann lösen sich die Ungenauigkeiten und das Unvollendete auf. Wie gesagt: das war sicher kein normales Gemälde, sondern eher ein Vorentwurf für etwas Grösseres, mit dem man den Eindruck ausprobiert hat.
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itha,
Samstag, 19. Juli 2008, 01:45
es ist expressionistisch und symbolistisch. das betrifft aber nur den stil. man müsste es in der gesamtheit sehen. mir gefällt die dynamik zwischen den figuren. das wiederum hat was tizianisches. merkwürdig.
der käufer aber ist ein idiot. wenn er für kunstwerke nur ein allegorisches verständnis übrig hat, kann man das natürlich nutzen, aber... argh! ich wette, er ist rechtsanwalt.
der käufer aber ist ein idiot. wenn er für kunstwerke nur ein allegorisches verständnis übrig hat, kann man das natürlich nutzen, aber... argh! ich wette, er ist rechtsanwalt.
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avantgarde,
Samstag, 19. Juli 2008, 02:35
Jedenfalls ein Bild, über das man gerne mehr wüsste.
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donalphons,
Samstag, 19. Juli 2008, 04:23
Hängt vom Ambiente ab. Aber schön kräftige Farben!
Und man täusche sich nicht: Am tegernsee hängen auch zwei Werke von Rupprecht Geiger.
Und man täusche sich nicht: Am tegernsee hängen auch zwei Werke von Rupprecht Geiger.
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jean stubenzweig,
Samstag, 19. Juli 2008, 06:27
Eine Verbindung
zwischen dem Bild von Ernst Fermen in der Feldost und Rupprecht Geigers Arbeiten tut sich mir nicht auf, weder in den Farben noch im Bildaufbau.
Aber möglicherweise war das auch so nicht gemeint.
Aber möglicherweise war das auch so nicht gemeint.
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donalphons,
Sonntag, 20. Juli 2008, 15:26
Ich fand und finde das sehr mutig, diesen Umgang mit Farben. Und natürlich spaltet Geiger. Aber mit ganz grosser Geste.
Mich hat es gerissen, als ich die beiden Bilder das erste Mal sah. Das war Liebe auf den ersten Blick.
Mich hat es gerissen, als ich die beiden Bilder das erste Mal sah. Das war Liebe auf den ersten Blick.
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itha,
Montag, 21. Juli 2008, 02:42
so ging's mir mit dem fermen auch. leider verliert es sehr auf der feldpost, die kamera halt! es sind nicht nur die farben (sie sind lebhaft, ja, aber...) - auch die komposition gefällt mir sehr. das bild strahlt eine sehr schöne ruhe für mich aus, und man kann sich die szene durchaus realistisch vorstellen (oder ich jedenfalls, vielleicht weil ich in dem hafen da auch schon mal gesessen habe - aber nicht nur deshalb), und dann "klingt" es irgendwie - nach wasser und nach stille.
was das wohnambiente betrifft: damit nehm' ich's nicht so genau. es wird einfach alles gesammelt, was mir gefällt. ich hab' festgestellt, dass beim wohnen, egal was man macht, zum schluss doch irgendwie immer der eigene "stil" rauskommt, den man nicht verändern kann.
was das wohnambiente betrifft: damit nehm' ich's nicht so genau. es wird einfach alles gesammelt, was mir gefällt. ich hab' festgestellt, dass beim wohnen, egal was man macht, zum schluss doch irgendwie immer der eigene "stil" rauskommt, den man nicht verändern kann.
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