Abendspaziergang
In Berlin führte mein Weg des Abends von der Gartenstadt Altlantik, die zu bewohnen ich das Vergnügen hatte, über die ein oder andere Brücke entlang an ruinösen Bauten zur Schönhauser Allee, dann hinunter zur Kastanienallee, vorbei an den Dealern unter der S-Bahn, später dann zum Arkonaplatz und über die müllverseuchten Brachen der Mauergrundstücke zurück auf die Badstrasse, hinunter zum Gesundbrunnen. Und jedesmal bracht ich mehr Dirt Pictures mit, als ich bringen konnte. Der entsprechende Ordner umfasst noch rund 900 nicht gepostete Abbildungen von Sofas, Kühlschränken und Müllansammlungen, die auf offener Strasse zu besichtigen sind, komplette Immobilien und Stadtviertel, die man eigentlich auch so bewerten könnte, nicht mitgerechnet.
Mein Abendspaziergang am See führt mich über das blitzsauber, in Blumenschmuck ersaufende Dorf Gasse hinauf durch den Wald, am Wildbach entlang auf die Neureuthalm in 1264 Meter Höhe. Man ist nur im Wald, es rauscht das Wasser und kein Fahrzeug, nur ganz zum Schluss, nach dem letzten harten Anstieg, treten die Bäume zurück und der Blick weitet sich zu einem Panorama, bei dem ich hysterisch lachen musste, so grandios ist der Blick und der Himmel, der sich am Abend ins Ultramarinblaue verfärbt.
Anderthalb Stunden dauert der Rückweg über den weichen Waldboden, und meine in Bad Ischl erworbenen Bergsportschuhe kleben geradezu auf Felsen und Wurzeln. Hier und da lugen die ersten kleinen Steinpilze aus dem Boden, zu jung noch, aber vorgemerkt für spätere Touren, die noch folgen werden. Weiter unten gleisst der See in der Abendsonne, und im letzten Licht geht es dann über die Kuppen und Hügel zurück, wo das Omelett mit Mangold, Pfifferlingen und Scamorza bereitet wird.
Blah, mag der Berliner stöhnen, der mit seinen Bildern, nicht schlecht, aber dafür muss er auch bei den Halbaffen in Bayern sitzen, den Korruptis der Staatspartei, und irgendwann werden sie ihm auch seine Berge weggentechniken und einen Kurpalast vor seine Berge klatschen, wo jetzt noch der Blick auf den Ostinberg ist. Aber - auch Bayern ändert sich. Gestern hat der mit der CSU bestens verdrahtete Herr Schörghuber zusammen mit seinen Freunden im Gmundner Rathaus vom bayerischen Verfassungsgericht oane neibetoniat, wie man hier sagt, bekommen. Denn der schönste Biergarten unten am See in in Gut Kaltenbrunn wird nach dem Urteil so schnell kein bonzokratisches, siebenstöckiges Tagungsressort mit Denkmalkadaver als Attrappe einer nicht mehr existierenden Gemütlichkeit.
Und, das sei noch gesagt, es ist hier so lächerlich einfach, tolle Bilder zu schiessen. It´s like shooting fish in a barrel.
Mein Abendspaziergang am See führt mich über das blitzsauber, in Blumenschmuck ersaufende Dorf Gasse hinauf durch den Wald, am Wildbach entlang auf die Neureuthalm in 1264 Meter Höhe. Man ist nur im Wald, es rauscht das Wasser und kein Fahrzeug, nur ganz zum Schluss, nach dem letzten harten Anstieg, treten die Bäume zurück und der Blick weitet sich zu einem Panorama, bei dem ich hysterisch lachen musste, so grandios ist der Blick und der Himmel, der sich am Abend ins Ultramarinblaue verfärbt.
Anderthalb Stunden dauert der Rückweg über den weichen Waldboden, und meine in Bad Ischl erworbenen Bergsportschuhe kleben geradezu auf Felsen und Wurzeln. Hier und da lugen die ersten kleinen Steinpilze aus dem Boden, zu jung noch, aber vorgemerkt für spätere Touren, die noch folgen werden. Weiter unten gleisst der See in der Abendsonne, und im letzten Licht geht es dann über die Kuppen und Hügel zurück, wo das Omelett mit Mangold, Pfifferlingen und Scamorza bereitet wird.
Blah, mag der Berliner stöhnen, der mit seinen Bildern, nicht schlecht, aber dafür muss er auch bei den Halbaffen in Bayern sitzen, den Korruptis der Staatspartei, und irgendwann werden sie ihm auch seine Berge weggentechniken und einen Kurpalast vor seine Berge klatschen, wo jetzt noch der Blick auf den Ostinberg ist. Aber - auch Bayern ändert sich. Gestern hat der mit der CSU bestens verdrahtete Herr Schörghuber zusammen mit seinen Freunden im Gmundner Rathaus vom bayerischen Verfassungsgericht oane neibetoniat, wie man hier sagt, bekommen. Denn der schönste Biergarten unten am See in in Gut Kaltenbrunn wird nach dem Urteil so schnell kein bonzokratisches, siebenstöckiges Tagungsressort mit Denkmalkadaver als Attrappe einer nicht mehr existierenden Gemütlichkeit.
Und, das sei noch gesagt, es ist hier so lächerlich einfach, tolle Bilder zu schiessen. It´s like shooting fish in a barrel.
donalphons, 01:51h
Samstag, 26. Juli 2008, 01:51, von donalphons |
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realmadscientist,
Samstag, 26. Juli 2008, 15:09
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oliver_h,
Samstag, 26. Juli 2008, 17:39
Also ich muß gestehen, ich bin auch recht schnell dabei über die "Bajuwaren" herzuziehen, ob des offen zur Schau gestellten Habitus. Dann wiederum werd ich recht schnell zurechtgestutzt, ob des Hinweises auf einen Teil meiner Verwandtschaft. Last not least gefällt mir Bayern, als Kind war ich recht häufig dort (Mittenwald). Die Landschaft ist wirklich eine Augenweide und dem kernigen Charme kann man sich nur irgendwie schlecht entziehen. Gehört halt alles irgendwie beieinander. Übrigens Respekt, die Fotos sind ebenso eine Augenweide.
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donalphons,
Sonntag, 27. Juli 2008, 01:28
Gebt es zu - im Inneren seid ihr alle Bayern! Irgendwo. Das ist wie ein genetischer Defekt.
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mark793,
Sonntag, 27. Juli 2008, 01:36
Also,
da müsste ich die Genealogie schon arg strapazieren. Die väterliche Seite ist irgendwo hinter Lemberg (L'viv oder wie das heißt) beheimatet, die mütterliche in Badisch-Sibirien. Dort ist die bayerische Grenze hinter TBB zwar nicht weit weg, und die Kurpfalz und Bayern verbindet auch einiges an gemeinsamer Geschichte - aber trotzdem wäre man da landsmännisch gesehen noch eher Franke als Bajuware.
Und trotzdem. So ganz unrecht hast Du wohl nicht.
Und trotzdem. So ganz unrecht hast Du wohl nicht.
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realmadscientist,
Sonntag, 27. Juli 2008, 02:02
Ich bin Bayern.
Darauf werde ich mich beziehen, sollte das Rheinland meiner überdrüssig werden und ich gezwungen sein, den Exodus nach Südosten antreten zu müssen.
Wollen wir es mal nicht beschwören.
Wollen wir es mal nicht beschwören.
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Montag, 28. Juli 2008, 01:52
die bayern sind wie die ösis alles fritzls
bis auf wenige ausnahmen wie der berni
da fährt man durch nach italien aber da hält man nich an
da fährt man durch nach italien aber da hält man nich an
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itha,
Samstag, 26. Juli 2008, 23:05
you're doing this on purpose, don't you? wenn's hier noch mehr bilder von leckerem essen und wunderschöner landschaft gibt, stehen irgendwelche dahergelaufenen berliner irgendwann am tegernsee! and who would honestly want that, in a sane state of the mind!
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donalphons,
Sonntag, 27. Juli 2008, 01:22
Wo soll ich hier hässliche Bilder herbekommen? Und der gadanke an Berlin gab mir die Kraft, auch das letzte, wirklich ekelhaft steile Stück hochzukommen. Umgekehrt ist Berlin doch auch schön. Die Spree - ok man kann darin nicht baden - dann noch, äh, also, war da nicht irgendwo ein nicht vollgeschissener, übergrillter Park? - ausserdem lesen Leute Texte mit 140 Zeichen vor, ich mein, das ist doch auch was!
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itha,
Montag, 28. Juli 2008, 01:46
scho klar:) aber ich möchte mal festhalten, dass auch ich nie behauptet habe, dass berlin _schön_ sei. und was die leserei betrifft: es gibt durchaus leute, die diesen mist nicht mitmachen, nicht einmal als zuschauerin. bloglesungen sind überhaupt mumpitz, auch wenn die texte länger als 135 zeichen sind. und nur in deutschland kommt man auf solche abwegigen ideen. bei der peking duck zum beispiel wurde sich auch getroffen, aber das war dann eben ein get-together in einem guten restaurant mit dem zweck, sich auch einmal persönlich zu sehen statt nur zu posten - was meines erachtens der einzige wirklich gute grund für derlei veranstaltungen ist.
ich habe in berlin gerade im letzten jahr ein paar sehr gute lesungen gehört - allesamt von nicht etablierten autoren und allesamt von nicht-bloggern.
ich habe in berlin gerade im letzten jahr ein paar sehr gute lesungen gehört - allesamt von nicht etablierten autoren und allesamt von nicht-bloggern.
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weltenweiser,
Montag, 28. Juli 2008, 00:03
D u hast aber auch echt in der fiesesten möglichen Gegend gewohnt, wenn man Marzahn und das Merkwürdige Viertel beiseite lässt. Das ist als ob ich in München neben dem Bahnhofklo campe. Kein Wunder, dass Du ein Berlin-Trauma abbekommen hast.
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donalphons,
Montag, 28. Juli 2008, 00:50
Ich habe nicht bei, sondern in der Gartenstadt gewohnt. Und das ist etwas ganz anderes als diese Gegend.
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