23 mm

Die neue Kodak V705 kann ich nicht wirklich empfehlen.



Die Bildqualität ist ziemlich mau, Bildrauschen gehört meistens dazu, die Scharfstellung ist mehr oder weniger Zufall und die Einstellmöglichkeiten sind begrenzt. Sie hat genau das iPod-Look&Feel, das ich so hasse: Schlechte Innereien, hoher Preis, wendet sich an Leute, die zu doof sind, mehr als drei Knöpfe zu verwenden. Typisch Kodak eben. Dazu kommt, dass meine erste Kodak ziemlich schnell ohne Fremdeinwirkung über den Jordan gegangen ist. Ich bin also wenig erbaut, wie übrigens auch von Pentax und HP, die sich ohne Runterfallen und Gewaltanwendung vertschüssten . Ja, ich bin der altmodischen Auffassung, dass eine Kamera länger halten muss als 2 Jahre.

Wie auch immer: Es gibt weitaus bessere Kameras in dieser Grössenklasse, selbst meine nun anderthalb Jahre alte Canon Ixus 500, die fast 4000 Photos auf dem Buckel hat, macht bessere Bilder bei 2 Megapixel kleinerer Auflösung. Das Doppelobjektiv erinnert zwar an die gute alte Zeit, und hübsch und handlich ist das Ding, nur sinnvoll photographieren in allen Lagen kann man damit nicht. Aber ich verticke demnächst meine Blogs an einen reichen Medienkonzern und mache dann Karriere als Opeltester, also scheiss das Geld an.

Aber: Während man das Zoomobjektiv nicht geschenkt haben wollte, hat diese Kamera noch was anderes: Ein zweites, fixes Weitwinkelobjektiv mit 23 mm Brennweite. Zum Vergleich: Meine Spiegelreflex kommt bei 28 mm an ihre Grenzen, und die Ixus, von der die meisten Bilder auf diesem Blog kommen, verlässt mich bei 36mm. Grob gesagt: Während die Ixus in der Breite ca. 50° abdeckt, kommt die Kodak 70°. Und in Italien und in Innenräumen hatte ich ständig das Problem, dass die Objekte zu gross für das Objektiv waren. Ständig musste ich irgendeinen Turm, einen Sessel, eine Wand aus dem Bild lassen. Das nervt. Bis gestern.



Denn mit 23 mm bekommt man auch das ganze Gewölbe und die Pfeiler einer gotischen Hallenkirche auf ein Bild. Einfach so. Glücklicherweise reduziert die Kamera die Tonnenoptik des Weitwinkels und lässt die Ecken hell. Auf diese Weise bekommt man Mittelschiff, Seitenschiff und Kapellengewölbe komplett auf ein einziges Bild.



Und wenn es dann noch ein wenig mehr sein soll, setzt die Kamera auch drei in Folge geschossene Bilder zusammen. Dann passt auch das Gewölbe der grössten süddeutschen Hallenkirche auf ein Bild, von der Orgel bis zum Altar.

Ansonsten ist es eine miese Kamera für zu viel Geld. Aber erstens bekam ich sie für die Hälfte, zweitens werde ich nie wieder fluchend in Italien vor einem zu grossen Palast auf einer zu engen Strasse stehen, und drittens spare ich mir so einen teuren Zweitakku für die Ixus, der normalerweise einen Tag in Italien grade so durchhält.

23 mm. Irrsinn.

Donnerstag, 11. Januar 2007, 23:44, von donalphons | |comment

 
A propos
23. Damit war ich auch grad befasst, als Du Du diese Überschrift gewählt hast. ;-) Ich sage nur: Ingolstadt.

Ist das der dortige Dom?

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Das Münster. Ehemals herzogliche Grablege und Unikirche in Zeiten der Illuminaten. Ja. Warum?

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Ich meine nur,
weil Robert Anton Wilson heute gestorben ist. Da hat Deine Überschrift einfach nur meine Assoziationskette beflügelt...

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Das war der Himmel heute über dem See, der der Totenkopfsee sein müsste:



Raum für Phantasie.

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Pfeif' nicht, wenn du pißt. Gute Reise, Robert Anton Wilson.

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Unter 20mm fängt der Spaß richtig erst an. Ich mag mein 17-35mm-Zoom nicht mehr missen.

Übrigens, die spinnen, die Physiker.

http://www.spiegel .de/wissenschaft/mensch/0,1518,459121,00.html

Ja, das was da mehrmals kurzzeitig im Video zu sehen ist ist ein nackter Fuß im Flip-Flop.

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Es muss halt schleppable sein, und damit fallen DSLRs raus. Zumal mit der Barchetta.

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Der Profi setzt auf Lumix. Leica-Objektiv, sehr gute interne Bildverarbeitung, RAW-Bildausgabe, etc. - strong buy.

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Wilson ruhe in Frieden. Ich weiß, ich oute mich schon wieder als Dinosaurier, aber: Minolta SRT (einzige SLR, mit der man einen Nagel in die Wand schlagen kann) oder Pentacon six TL (die DDR-Hasselblad) mit Fischaugenobjektiv rules. Klar habe ich auch eine Dicketalkamera und eine Autofocus mit Motordrive, aber für Architekturfotografie lohnt sich der unschlagbare, rein mechanische alte Kram.


Für Freaks, die auf Überraschung setzen: Lomo.

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Die Lomo ist im Heavyusermodus für ca. 500 Filme gut, dann ist der Filmtransport hin. Und hinfallen lassen sollte man sie auch nicht unbedingt.

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Unser nachbar hatte eine Lumix von der Donau bis zur Etsch - zu doof, dass er bis zum Tiber damit wollte. Die Lebensdauer von Digicams ist eine absolute Frechheit.

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Ich bin mit meiner 3 Jahre alten Canon A60 (2 Mega-Pixel) noch ganz zufrieden. Kann man alles manuell einstellen wie bei einer "Grossen" - manuell, Blendenautomatik, Zeitautomatik,... Direkt mit Einstellrad zu wählen, ohne Menüs zu durchkämmen. Damit werden Fotos besser, als bei einem 10 Megapixel "drück-drauf-die-Digicam-macht-den-Rest" Teil.

Hoffentlich hält die A60 noch 1-2 Jahre durch.

Aber grundsätzlich gebe ich Don recht: Die Qualität der Digicams und Handys ist eine Zumutung. Fast schon Wegwerfartikel.

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Die Digitalkameras sind ja auch für die Leute gedacht, die zuvor mit den vollautomatischen Kleinbildknipskisten durch die Welt gezogen sind. Jedes Feature ist eines zuviel. Wer ist schon in der Lage, mehr als zwei Funktionstasten bedienen zu können?

Ich nutze seit 3 Jahren eine Ixus 400. Die Fotoqualität ist sehr gut, die 4 Megapixel mehr als ausreichend. Die Entwicklung zu ständig grösseren Auflösungen macht sich im Photo doch gar nicht bemerkbar, nicht auf dem Ausdruck, schon gar nicht unter den 72 dpi im Web. Völlig überflüssig, nutzt nur den Speicherkartenherstellern. Wir nutzen hier noch eine Canon Digi-SLR mit 1,7 Megapx.. Das Teil macht hervorragende Bilder. Viele vergessen gerne, dass der entscheidende Faktor die Optik ist.

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Hasselblad sieht aber anders aus. Der Ost-Nachbau ist die Kiev 88, nicht die Pentacon. Wer Weitwinkelfotografie analog machen und nicht zu viel schleppen will, schaut sich mal die Bessa von Voigtländer (Konica Edit: Cosina) an - mit Kleinbild-Optiken bis 12mm (!) und M-Bajonett.

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Hasselblad stand bei mir mehr als Chiffre für das Mittelformat schlechthin. Die Pentacon war eine 6x6, die wie eine zu groß geratene Kleinbild-SLR konstruiert war, wenn auch mit Lichtschacht und ebenso eine ausgefallene Sonderkamera wie etwa die Paubel Makina.

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@che: Wenn mal wieder ein Nagel in die Wand muss,
ich habe hier noch eine SRT im Einsatz. Nicht nur als Hammer.

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In meinem Ausrüstungsschrank stehen zwei SRTs, eine X 300, eine Dynax und die digitale Kodak.

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besser geht's nicht!

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saubillig?
man sollte doch nicht den Toppseller beim MediaMarkt kaufen, ts ts ts ...

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Mediamarkt und Saturn boykottiere ich. Das lief über einen befreundeten Altstadthändler.

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Wie wär's mit der?
Panasonic DMC-LX2: Digital-Breitbild-Taschenkamera mit der Möglichkeit zum Handbetrieb

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Und als nächstes dann sowas?

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Damit wäre ich richtig glücklich!

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Deans Digicam-Tipps
Die Kodak 705 ist echter Dreck (in Sachen Fotoqualität), aber sie ist hübsch. Warum sollten wir Männer bei Kameras ausschließlich auf die inneren Werte achten, wo wir bei Frauen, nunja, sagen wir mal für eine schöne Frau auch jede Menge Kompromisse hinzunehmen bereit sind.

Hässlich, billig und gut: Canon A 430 (ca. 100,- € neu). Es ist geradezu erschreckend, wieviel man heutzutage für sein Geld bekommt. Und wer fotografisch anspruchsvoller ist (also z.B. ein richtig gutes Objektiv haben will), der nimmt für 90,- € gebraucht eine Casio QV-5700. Die beschönigt nichts, hat ´nen miesen AF, macht aber erstklassige und überragend farbechte Bilder, ohne dass irgend ein dummer Prozessor die Bilddaten schönrechnet, wie es bei modernen Digicams z.Zt. leider üblich ist.

P.S.
@Don:
Für die sensationelle Sache mit den 23 mm wüsste ich z.B. für die Canon A 430 eine Alternative. Also, da gibt es einen magnetischen Vorsatzadapter nebst Weitwinkelobjektiv. Für 30 Euronen. Und in dieser Kombi macht das immer noch weitaus (!) bessere Bilder als die 705. Du kommst sogar auf 20 mm. Vor allem haste Da in in dunkleren Innenräumen weitaus mehr Belichtung und Fotoqualität, einfach, weil das Objektiv (trotz Vorsatzlinse) sowie die Kameraelektronik so viel besser sind.

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Glaube ich nicht - wegen der Verzerrung von Vorsatzlinsen. Ganz grosses Manko.

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na toll. jetzt bin ich mitten in der nacht neidisch auf dem don seine knipse.
ich geh jetzt von ner nikon träumen. gute nacht allerseits.

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Ich bin gerade auf dieses Teil begeistert hingewiesen worden:

http://www.kk.org/cooltools/archives/001340.php

Special features: knipst wohl auch hervorragend scharfe Nachtbilder ohne sekundenlanges Warten. Hat aber einen stolzen Preis...

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öhm... ich hab gerade knipst wohl auch hervorragend scharfe nacktbilder gelesen. die beschreibung der lumix tz1 klingt in der tat ebenfalls recht verlockend...

aber gerade das schmale format der kodak reizt mich. na wenn der rubel mal richtig rollt, gibts die und ne gute nikon als ergänzung... *träum

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