Empfehlung heute - Twichser in Aktion

Christian Jakubetz sagt, was gesagt werden muss.

Donnerstag, 12. März 2009, 21:13, von donalphons | |comment

 
Nicht nur mit Twitter kann man jede Menge Schaden anrichten. Heute haben sich die Medien - und zwar alle - so unglaublich peinlich täuschen lassen, dass dafür meiner Meinung nach eine dicke Entschuldigung bei den Opfern erforderlich wäre. (Gefunden via quirinus). Ich gucke Fernsehen und höre Radio und überall macht dieser Hoax immer noch die Runde. Aber kann natürlich sein, dass die Aufklärung über die Fälschung auch eine Fälschung ist. Man kann es einfach nicht mehr unterscheiden.

Nachtrag: Kann aber auch sein dass der BW-Innenminister Rech dem Hoax zuerst aufgesessen ist. Trotzdem: Unglaublich diese Verbreitung.

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Information overflow
Ich finde es ebenfalls schlimm, dass man dieser ganzen Amok Sache nicht entfliehen kann. Klar ist es übel und es muss drüber geredet werden. Aber 24 Stunden rund um die Uhr auf allen Kanälen?
Der Hoax passt doch da ins Profil. Mann oh Mann. Es zeigt sich einfach, dass es eine Sache nicht mehr zu geben scheint. Sie nennt sich Feingefühl. Vielleicht erinnert sich noch jemand dran. Was ist mit Fingerspitzengefühl? Alles abhanden gekommen? Die ganze Sache hat für mich echt schon Züge von Gladbecker Geisel Drama. Nur diesmal gibt es noch eine volle Pulle "Virtualität" oben drauf. Mann Oh Mann. Arme Welt.

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Nuu isses raus
Siehe hier.

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Gladbeck!
Na, das waren noch Zeiten. Obwohl, ich meine mich zu erinnern, daß man auch ohne twitter etc. ständig zugemüllt wurde von dem Dreck; es war, wie die Ereignisse der letzten Tage, auch ständig im Fernsehen und in allen Zeitungen. Im Grunde war das beim Kennedy Attentat auch nicht viel anders, nur ist es heute noch viel direkter und schneller.
Und doch - ich mag twitter. Mittlerweile benutze ich es hauptsächlich als eine Art "erweitertes Chat-Interface" um mit Freunden alles mögliche auszutauschen, aber ich "follow" doch nicht diesem ganzen Pressedreck. Nein, twitter hat schon was gutes.

@zwischenspeicher: das ist ja gigantisch. Falls das kein Hoax sein sollte, so kommt große Freude auf.

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@quirinusderspielverderber: Na siehste, twitter ist doch zu was gut.

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@cartoonist: Ich konnt' es selbst kaum glauben.

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@quirinusderspielverderber: Schlichtweg unfassbar. Sogar die Briten berichten darüber. In der Times (Online) ist es jetzt groß drin. Da kann man wirklich nur noch den Schlußsatz des Artikels aus "Demokratie und Alltag" zitieren: "Unsere Obrigkeit hingegen ist wirklich bald am Ende."

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@cartoonist: Die britische aber nicht minder. Oder weshalb sonst die lückenlose Überwachung der gesamten Insel? (Vielen Dank für den Hinweis auf die Times: deren Berichterstattung naturgemäß um Klassen besser ist als die hiesige ...)

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Oh, sicherlich. "Besser" ist es hier auf der Insel keinesfalls. Ich könnte jetzt von DNA-Datenbanken undsoweiter anfangen, aber ich glaub, ich lass das lieber, sonst besteht die Gefahr, daß ich schwer depressiv werde.

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Warum sollen die Briten nicht berichten? Wir berichten doch auch jeden Furz in falscher Tonlage aus den USA oder der hinteren Wallachei? Große Katastrophen sind gut fürs Volk, die lenken von den täglichen kleinen Katastrophen ab, und die Damen und Herren Politiker können wieder den ein oder anderen Unfug durchwinken, ohne dass einer groß Notiz von nimmt.

Mit Nachrichten ist es wie mit schickimicki Produkten. erstmal abwarten bis der Hype sich legt und die ganzen UpDates durch sind, dann ist die Sache reif und halbwegs verwertbar.

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ich würde diese Ermittlungspanne nicht zu hoch hängen. Die Behörden stehen unter einem hohen Druck und sind reingelegt worden. Kann passieren. Ist aber kein Drama. Und wenn sich die Medien darauf verlassen, wenn es von der Polizei kommt - ich glaube, dieser Fehler hätte jedem passieren können.

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Stimmt, das kann passieren! Insofern ist der Fehler als solcher auch nicht zu verurteilen. Aber der Mechanismus, der sich in Gang gesetzt hat ist ziemlich erschreckend. Überall festigte sich per Expertenbefragung der Eindruck, dass Amokläufer im Vorfeld fast immer identifizierbar seien. Es wurden schon Auswirkungen auf die Fortbildung von Lehrern diskutiert, etc. Die Falschinformation wurde in Hunderten von Kommentaren von selbsternannten oder gerufenen Experten verwurstet und deren fragwürdige Expertisen mit hoher Redundanz gebroadcastet. Also nichts gegen den Innenminister, aber einige selbstkritische Analysen in den Medien wären wohl angebracht und nicht einfach Schuldabschiebungen auf die Politik.

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@ donalphons:
"Ermittlungsspanne" sehe ich auch so. Und letztlich wird hier nur was hochgeschaukelt was auch wieder eine Art Hype darstellt. Also gilt des Bürger erste Pflicht: erstmal locker bleiben.

@zwischenpreicher
Das ist eben der Haken an der Sache: Man kann Amokläufer nicht im Vorfeld identifizieren - selbst kurz vor ihrer Tat. Würde man nach Anzeichen (gemäß unserer Maßstäbe) für potentielle Amokkandidaten gehen - wahrscheinlich könnte man die bei mindestens der Hälfte aller Jungendlichen sehen. Letztlich sind es nur Möglichkeiten die eben mehr oder weniger wahrscheinlich sind, aber nicht zwingend dazu führen, dass einer ausflippt.
Und was den Medieninfodschungel angeht: Es leiden allerorten Menschen darunter, dass sie nicht zugeben können wenn sie mal was nicht wissen oder gehört haben oder sonstwie senfen können. Dann lieber geballtes Halbwissen unters Volk gejubelt, als gar nichts sagen zu können.

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hey, Twichser ist doch ein tolles Wort
Ich fühle mich geadelt.
;-))

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und - haste die Domain schon reserviert ? Das wird dann das Web 3.0 ! :-)

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Und dann Emailadressen verkaufen: Laschersowo@twichser.de und so weiter. Web 3.1.

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twichser
So, ist schon registriert -> twichser.de

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Klar, Pannen gibt es überall. Man sollte diese Ermittlungspanne tatsächlich nicht überbewerten. Anders betrachte ich die Kritiklosigkeit jener Medien, von denen die Statements ungeprüft verbreitet wurden: ohne darauf hinzuweisen, was längst im Netz zu finden war, und es so den Lesern zu gestatten, sich eine eigene Meinung zu bilden - auch über all die Blogger, denen doch immer wieder genüßlich genau das vorgeworfen wird, was gestern (und eben nicht nur gestern; man erinnere sich an das Theater um Mannichl) den Ermittlern und den Medien passiert ist.

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twichser.de
nee, nee, lass ma, so einen Schwachfug, überlasse ich dann doch anderen.

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