Der Weckdienst

Um acht Uhr meinten die Kühe, ich hätte genug geschlafen. Wenn sie vor dem Fenster versuchen, sich gegenseitig zu besteigen, ist das Gebimmel nicht zu überhören.



Gestern gab es ein paar Momente, zu denen ich dachte, dass mit einem besseren Sensor noch eine Steigerung möglich wäre, gerade bei schwierigen Bedingungen.



Also habe ich heute die Canon 1000d ausprobiert. Oh weh. Im Sucher sieht das alles brilliant aus, aber die Ergebnisse waren eher so - naja. Dazu ist sie schwerer, schlechter zu greifen, unhandlicher, hat in der getesteten Version kein allzu gutes Makro, und liefert zwar ordentliche Ergebnisse, aber nicht so, dass es merklich besser als meine alte Fuji wäre. Warten wir also noch zwei Jahre.

Montag, 5. Oktober 2009, 15:53, von donalphons | |comment

 
Da nutzen auch zwei Jahre Aussetzen nix: Die in der Realität vorkommenden (Gegenlicht-)Kontraste hat der beste chemische Film nicht und wird auch der beste Sensor-Chip niemals in voller Bandbreite aufzeichnen können!

Es gibt aber längst einen gangbaren Weg, exzessive Lichtkontraste im Bilde festzuhalten, ohne daß die Schatten im Schwarz absaufen und die Lichter ins konturlose Weiß ausfransen. Der besteht darin, aus einer Belichtungsreihe des Motives (von stark unterbelichtet bis stark überbelichtet) mit einem Programm wie Photomatix ein neues Foto zu generieren, welches die bestbelichtetsten Anteile aller Ausgangsfotos in sich vereint (vgl. HDR/Tone Mapping). Da kommt dann sowas raus oder -um mal den Tegernsee und den Königssee als Beispiele zu bemühen- sowas. Wichtig ist, daß die Kamera beim Anfertigen der Belichtungsreihe nicht bewegt wird (Stativ oder Auflegen): Je deckungsgleicher die Einzelbilder, desto perfekter hernach das Ergebnis.

Unter dem Strich ist das bei einiger Übung kaum aufwendiger als das normale Knipsen und es braucht dazu auch keine besondere Apparate: Jede Taschen-Kamera taugt, sofern sich mit ihr abgestufte Belichtungsreihen aufnehmen lassen. Den Rest macht man daheim am Rechner...

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Dazu bin ich aber zu faul, und ausserdem bin ich kein besonderer Fan der Computerarbeiterei. Entweder das Bild ist gut, oder ich mache etwas falsch. Wobei die Ergebnisse wirklich sehr fein sind - es ist halt einfach nicht Meines.

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Der Punkt ist der, daß jegliches Aufzeichnungsmedium (Film oder Chip) allenfalls einen Bruchteil des in der sonnenbeschienenen Realität bestehenden Kontrastumfanges abbilden kann! Jeder kennt das Beispiel eines Kirchenfensters: Wenn man so belichtet, daß das bunte Glas gut rauskommt, versumpft die Umgebung in düsterem Schwarz. Belichtet man hingegen auf die Mauern, so überstrahlt das Fenster bis ins weiße Nichts.

Mit HDR-Fotos stellt man mit dem Zusammenfügen unterschiedlich belichteter Bilder im Grunde wieder den subjektiven Eindruck her, den man mit dem unbewaffneten Auge hat, den die Kamera aber aus physikalischen Gründen nicht einfangen kann. Das hat mit richtig oder falsch machen nix zu tun, sondern mit dem Überwinden der apparativen Grenzen. Schlecht komponieren kann man nämlich trotz HDR-Bearbeitung immer noch! ;-)

Es hat auch nichts mit Manipulation zu tun, die beginnt seit jeher schon mit der Wahl des Ausschnittes und der brennweitenbedingten Perspektive...

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HDRI
Ist einerseits nett, andererseits aber auch "Malen nach Zahlen"-Fotografieren. Da muss man sich nur mal die ganzen tollen Industriedenkmalbilder aus diversen Communities bei Nacht anschauen. Belichtungen von 0,1 Sek bis 15 Sek - damit ja kein Lichtlein ausbrennt und der Himmel so schön lila wird... Nee, danke.

HDRI ist dann gut, wenn man es nicht direkt sieht. Also, wenn es richtig eingesetzt wurde um den mangelnden Konstrastumfang auszugleichen (wieviel hat man mit der durchschnittlichen Digiknipse? 6-8 Blendenstufen?). Das geht ja schon bei JPEG los, wenn das statt RAW genommen wird, da reduziert man den Konstrastumfang gleich noch mal etwas.
Zonebattlers Bilder sind nett, keine Frage - aber gerade bei der "zweiten Wahl" sehen die Bilder zu sehr nach HDRI aus (nur meine Meinung).

Zum Ausgangsfoto - Man hätte das noch mal mit einem Speedlite oben drauf versuchen sollen, und das Auto etwas anblitzen - dann hätte man vielleicht mehr auf dem Foto gesehen (also vom Vordergrund).

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Versuch mal die 450d. Die wäre gerade mein Favorit.

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Soweit ich weiss, hat die den gleichen Körper. Komischerweise konnte ich die alten Canon-SRs perfekt greifen. Die Neue dagegen schlackert rund um den Mittelfinger.

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Sie sind etwas kleiner geworden - für Frauenhände perfekt...

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Ich sag nix. Du hörst ja eh nicht auf mich.

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Natürlich nicht. Erfahrungen und fehler macht man am besten selbst. Und ab und zu sollte man eben etwas Neues ausprobieren.

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also ich hab mir ja jezt wegen don's lobhudeleien
die fuji 8000 irgendwas als bridge kamera bei ebay zu gelegt. schöne bilder. nur: wwas mach ich bei gegenlicht? (bin zu faul die bedienungsanleitung zu lesen....) :-)

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andrea: am positionspapier der bik interessiert?
das ist nämlich nun endlich ausdiskutiert, in stein gemeißelt und die pk dazu soll am 19.10. sein. :-)

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her damit! ist ja bald herbstferienloch.

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@jolly rogers: Gegen Gegenlicht hilft allenfalls die HDR-Bearbeitung (s.o.). An der Physik kommen weder Fuji noch Canon vorbei und all' die anderen auch nicht.

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hm, ich dachte das ginge einfacher: am meiner kleinen minolta dimage gibt's ne einstellung dafür. dachte, die gäb's da auch und ich hätte sie nur noch nicht gefunden (bin mehr der intuitive typ).

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Es gibt sie noch: die Alternativen
Don, vielleicht ist ja eine E-P1 was für Dich. Sie ist ziemlich klein, leicht, leistet im Grunde fast so viel wie klobigige Digitalspiegelreflex, aber vor allem, sie hat (Testbericht) eine "shadow adjustment technology", die bei starken Kontrastunterschieden in etwa das leistet, was Du Dir vorstellst. Man stellt dazu den Graduation-Parameter auf "auto".

Und das wars.

@ Jolly Rogers

Jupp. So was gibt es bei Olympus-Kameras.

Habe ich schon erzählt, dass ich mir gerade für deutlich unterhalb von 15,- Euro eine alte Olympus-Digicam gekauft habe, welche zu Dotcom-Zeiten lockere 1000 D-Mark gekostet hat, und ja, sie ist trotz lächerlicher weniger Pixel - 3,3 Mio - so richtig schön und macht vernünftige Bilder, vor allem aber auch Serienbilder in der Frequenz, wie ich es gern habe. Hach, da habe ich meine Konsumfimmel mal so richtig ausgelebt. Der Wertverlust von dieser Anschaffung in den nächsten 10 Jahren wird erheblich sein, jedenfalls prozentual berechnet, *hihi*...

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Die EP-1 habe ich mir schon in Stresa angeschaut; das ist so eine richtige Kamera mit Don-Appeal.

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Eine »richtige Kamera mit Don-Appeal« wäre m.E. diese hier: Kostet wenig, macht tolle Bilder, kommt aus heimischer Produktion und paßt zum Koffer... ;-)

Ansonsten rate ich nachdrücklich zu einem Apparat mit Schwenk-Display: Nur ein solches ermöglicht bodennahe Perspektiven und gestaltete Überkopf-Schnappschüsse ohne höchst umständliche Verrenkungen! Eine außerordentliche Erweiterung der kreativen Möglichkeiten, die man sehr bald nicht mehr missen möchte...

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Das Schwenkobjektiv meiner guten alten Coolpix 2500 leistet da ebemfalls gute Dienste - und trotz für heutige Verhältnisse eher mickriger 2MP macht das Teil nach wie vor erstaunlich gute Bilder.

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