Auf ein Date ins Rathaus

Abteilung Altlasten. Man ist dort nicht zufrieden mit mir. Man findet es nicht gut, dass ich erzähle, wieviele Millionen die Stadt für die Planung eines völlig bescheuertes Internetportals ausgegeben hat, dessen Businessplan eigentlich Grund genug sein müsste, jeden, der dafür war, den Rest seines Lebens für nicht geschäftsfähig zu erklären. Sagt man mir, informell. Und man will zu den Nutzerzahlen nichts sagen. Ich kann´s mir aber denken, wenn ich selbst mal gezwungen bin, in dem HTML-Irrsinn was zu finden.



Dann gehe ich mit meinen institutionsmarschierenden Bekannten Essen. Sie grüssen die CSU-Restbestände, finden die Karte hier nicht so gut, aber es geht wenigstens schnell. Naja, sie machen hier ja auch ihre Pressekonferenzen, insofern passt es schon. Was nicht passt, ist die Lage, und mit der Kulturreferentinnendarstellerin kommen sie auch nicht klar. Und dauernd diese Rücksichten, aber was tut man nicht alles dafür, dass Kindergärten schon bei den Kleinsten die ökologische Erziehung durchführen. Sie müssen halt Deals machen, wo doch so wenig Geld da ist.

Bei den Hochhhäusern wissen sie nicht, um ehrlich zu sein. Manche finden es ja gut, wenn was modernes kommt, wenn es nur die Emissionsrichtlinien vorbildlich einhält. Andere sehen darin immer noch das Symbol des Grosskapitals, aber so richtig können sie da auch nicht reinhauen, weil sie ja zuerst mal nicht nein gesagt haben, ausserdem arbeiten sie ja auch mit Rolli Berger zusammen, der da rein zieht. Aber jetzt sehen sie es, weil es fertig anders aussieht als in den Modellen, und die Volksseele deswegen brodelt.

Sie beneiden mich, weil in Berlin halt doch mehr Szene geht, und man nicht Jugendclubs mit schlechtem Gewissen platt machen muss, weil mal wieder eine Dunstabzugshaube nicht den vorgeschriebenen Durchmesser hat. Und dann gehen sie zurück an ihren Arbeitsplatz uns schreiben eine Pressemitteilung, dass es wieder mehr altengerechte Radwege geben soll, in dieser ihrer Stadt, zu der sie als Lehrer- und Rechtsanwaltstrachtenverein Wackersdorf 85 gehören wie die reaktionäre CSU, die Bierdimpfl und die Literaturmafia, die nur das fördert, was nachweislich von der Berliner Kulturkamarilla auch schon gefördert wurde.

O-Ton: Wenn Du im roten Salon liest, dann laden sie Dich sicher auch ins Literaturhaus ein.

Montag, 4. Oktober 2004, 15:29, von donalphons | |comment

 
Was mich interessieren würde ...
.. ist da der Businessplan zum "Offiziellen Stadtportal für München" gemeint. Und wie kann man über den Inhalt Kenntnis erlangen?
.. Sollte man da nicht mal einen Stadtrat drauf hetzen, der in einer Stadtratsanfrage die Nutzerzahlen abfragt? Obwohl - ich kenn da schon die Formulierung in der Antwort: "... nur beteiligt am Betrieb, kein Eigenbetrieb bla,bla."

... link  


... comment