Das mit dem Erben,

das man sich immer so leicht vorstellt, irgendwann fällt alles auf einen und dann hat man es - das ist nict so einfach. Denn heute leben die Menschen so lang, dass man erst erbt, wenn man selbst an der Grenze zum Siechtum ist.



Aber keinesfalls, wenn man es gut für die eigene, blühende Jugend brauchen könnte. Erben bedeutet immer auch, selbst alt und hässlich zu sein, während die Jugend in relativer Armut zugebracht wird. Und zu allem Elend ist da auch nich die erbschleichende und langlebige alte Tante, die den Erbonkel nutzlos und überflüssig macht. Die Verteilungsgerechtogkeit innerhalb der besseren Kreise wäre also verbesserungswürdig. Sage ich in der FAZ

Dienstag, 9. Februar 2010, 11:32, von donalphons | |comment

 
Noch schlechter
als alt, hässlich und körperlich verfallen zu erben ist allerdings die Gewissheit, nichts zu erben.
Oder aber auch beruhigend. Je nach Standpunkt und Tagesform.

Wie war die Aussicht, während wir hier wieder einmal im tristen Dauergrau (seit wievielen Wochen eigentlich?) unser Dasein fristen?

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Beruhigend. Derzeit erben viele Leute Siedlungshäuser aus den 60er Jahren, nie renoviert, irgendwo in der Einöde der Vorstädte in Strassen wie "Schlesischen Str.", "Karlsbader Str.", "Ostpreussenring", "Danziger Weg".

Die Erbengeneration ist halt nicht gleichverteilt. Wenige erben recht viel, die meisten eher gar nichts und die überwiegende Zahl der Erben hat höchstens Nippens oder sanierungsbedürftige Einfamilienhäuser an den Hacken - und Erbstreitereien mit Geschwistern.

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Und wenn sie Pech haben, dann stehen diese sanierungsbedürftigen Häuser auch noch in strukturschwachen Gegenden mit schrumpfender Bevölkerungszahl, wo es mitunter jetzt schon schwierig ist, Häuser zu verkaufen oder zu vermieten.

Die beste Freundin - Einzelkind - kündigte schon an, eins der beiden Häuser, die sie voraussichtlich mal erben wird, umgehend den Mietern zu schenken, weil es mehr kostet als es einbringt.

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Oder eben ein Stück nutzlose Wiese in einem sogenannten Gewerbegebiet mit einer zerfallenen Baracke drauf. Ein Teil der Erbengemeinschaft hofft auf einen großartigen Beutezug und sieht schon die Kasse klingeln, während der andere froh wäre, diesen Ballast loszuwerden.
Wir haben es zum Glück nach mehreren Jahren geschafft, das loszuwerden und fühlten uns wie Hans im Glück.

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Oder eine Eigentumswohnung in einer Seniorenwohnanlage, die nur durch einen teuren Makler vermietet werden darf, der einen Exklusivvertrag besitzt, und die aus naheliegenden Gründen in recht kurzen Abständen immer wieder neu vermietet werden muss... Sowas haben Bekannte von mir geerbt und sind noch dabei, die Hypothek abzuzahlen.

Da frage ich mich echt: Wer kauft Wohneigentum in einem Seniorenheim? Das ganze Arrangement klang irgendwie nach Abzocke.

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Ich kannte mal eine Tante
die war sehr lebenslustig und verkündete täglich, dass man sie einmal mit ihrem letzten Tausender zudecken solle.

Hat sie auch geschafft.

Dummerweise war es die eigene Tante

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Dass wäre dann praktisch sowas wie eine Punktlandung...

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Wir haben ihr dann aber statt dem Tausender einen Scheck ins Grab gelegt.

(OK nein, haben wir nicht)

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strappato, dass mit der Verteilung ist ja wirklich so eine Sache. Wer heute nichts erbt, der wird auch nichts zu vererben haben. Denn was erst erarbeitet werden muss, fehlt natürlich an anderer Stelle.

Aber ich sehe es auch so. Lieber nichts erben, und sich dafür den oftmals vorprogrammierten Streit und Ärger (Beispiele oben) sparen.

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Kommt noch dazu, dass die Erblasser in spe ihr Kapital oft zu Lebzeiten sehr gut einzusetzen wissen. Sprich, der Nachwuchs hat gefälligst so zu leben, wie von der älteren Generation gewünscht, denn schließlich hat sie ja das Geld...

Man hat dann irgendwie das Gefühl, dass eine andere Art von zwischenmenschlicher Beziehung zu diesen Vorfahren überhaupt nicht möglich ist. Das heißt, auch wenn man das Geld nicht will, vergleichsweise anspruchslos ist und bestens ohne dieses auskommt, respektieren sie einen nicht als gleichwertigen Menschen. Da gilt die Hierarchie: Viel (seinerseits eerbtes, nicht erarbeitetes!) Vermögen gleich oben, wenig Vermögen gleich unten. Ich finde, wenn potenzielle Erblasser sich so verhalten, ist das genauso traurig, wie wenn potenzielle Erben aus Geldgier irgendwem in den A... kriechen.

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Erben wird einfach überbewertet.

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