Die kompletten Einnahmen

meines Beitrags über die Berliner Slummeria spende ich übrigens einem guten kulturellen Zweck, dem Ausbau meiner Rokokogemäldesammlung - in der Küche ist nämlich noch Platz.

Mittwoch, 18. Juli 2012, 18:01, von donalphons | |comment

 
Jeder sollte ein BGE an der Wand hängen haben!

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Bedingungsloses Grundbarock.

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Und darunter Nudeln. Unter all dem Trüffel.

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In diesem Sinne spende ich die Einnahmen der letzten Woche der Bewahrung und dem Ausbau der kulinarischen Kultur - gusseiserne Casserole ist bestellt, um nicht in die Dönersümpfe abzudriften. So, genug Postprivatismus (schimpft sich das so?) für heute. Anyone for tea?

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Ich glaube, wenn ich die Accounts von der Schramm und vom Seemann so lese, hat der Postprivaschismus heute zwei Anhänger etwas verloren - sehr filterunsouverän, das. Und Seemann ist als Internetzeugdenker nicht mal in der Lage, seine alten Zitate zu ergoogeln.

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Dass er DAS twittert, ist entweder ein Armutszeugnis oder er will ablenken.

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Lieber Don,
Sie lesen das Getwittere von der Schramm und dem Seemann.
Warum? Was hat das noch mit carpe diem zu tun?
Und wozu gönn ich Großmütiger Ihnen dann eigentlich noch all Ihre Privilegien, wenn Sie dann doch nichts besseres zu tun finden?

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was ist schon ein grantler, der nichts mehr zu granteln hat

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Wenn ich schon mit dem Stein auf das Wespennest werfe, will ich auch das Gewimmel sehen. Es gibt im Netz zu viel Respekt vor dem Pack, und den ruiniere erst ich und dann sie selbst.

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Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Insofern bin ich für jedes Bashing solcher Typen dankbar. Sie, lieber Don, sollten aber deutlich machen, dass sie aus einer sozialdemokratischen Position irgendwo zwischen Clement und Schröder heraus argumentieren. Und dass die SPD, die Sie ja bei jeder sich bietenden Gelegenheit in Schutz nehmen, am meisten Angst hat vor den Piraten.

Geschichte wiederholt sich als Farce. Als wir 1980 mit den Grünen zur Landtagswahl in NRW antraten (ich war Kandidat), wurden wir von den Spezialdemokraten permanent schärfstens und mit übelster Polemik verfolgt, ja, teils tätlich angegriffen. Die Leute von CDU und FDP waren seinerzeit die besseren Diskussions- und Streitpartner. Auch wenn ich nicht glaube, dass Sie im Parteiauftrag schreiben, machen Sie mit Artikeln wie dem in der FAZ letztlich Wahlkampf.
Nicht dass ich das falsch fände. Ich bin scharfer Gegner der Piraten aus einer linksradikalen Position - die versauen mit ihren vielen Nebenwidersprüchen, an denen sie rumackern, den Klassenkampf. Da aber die Piraten in ihrer überwiegenden Mehrheit Kleinbürgerkinder sind, kann man Ihre Auseinandersetzung mit denen auch als Klassenkampf deuten: Den der wohlhabenden, saturierten Großbürger gegen die zunehmend prekär lebenden, abstürzenden Kleinbürger. Riecht nach dem Versuch, Umverteilung von oben nach unten zu verhindern (dafür sprechen auch Ihre Einlassungen zur "Reichensteuer"), um so das persönliche Eigentum zu schützen. Wäre mir ähnlich zuwider wie das Treiben dieser digitalen Egoshooter...

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Ich habe es woanders vorhin geschrieben: ich bin klar für eine negative Einkommenssteuer, wie die Piraten es in Bayern im Programm haben. Ich bin auch klar für ein Gehaltslimit wie in Frankreich mit dem schlechtes Gehalt als Basis - das ist eine grandiose Idee. Das alles ist keine Frage. Ich bin nur kein Freund von pauschalen Belastungen durch irreale Verkehrswerte, die ganz normale Leute aus ihren Wohnungen vertreiben. Ich finde die Kapitalertragssteuer viel zu niedrig und würde Erbschafts-GmbHs verbieten. Vor allem aber wäre ich für eine Finanztransaktionssteuer, dass es kracht.

Ich würde auch jederzeit über ein Grundeinkommen sprechen. Aber nicht über das Wort "bedingungslos". Nicht weil ich die Berliner nicht mag, sondern weil aus jeder Art von Besitz auch Verantwortung erwachsen sollte.

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lieber rainersacht, ein jeder kämpfe nach seinen möglichkeiten an seiner front, womit man m.e. unter den bedingungen einer demokratie am ehesten noch den ausgleich der interessen erreichen könnte. damit ist auch gemeint, dass man ausgleichend durchaus die interessen der anderen im auge hat, da man zum einen ausserhalb von wortgefechten mit extrempositionen nicht viel gemeinschaftsstiftendes erreichen kann und zum anderen in einer gesellschaft, nach möglichkeit ohne weitere dissoziationsbestrebungen, zusammenleben möchte.

ihr hinweis darauf, dass die piraten den klassenkampf versauen, hat mir den tag gerettet :-)

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immerhin mal was konstruktives nach all der grantelei

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Ich habe zu viel Gewinsel über glatte Strassen gelesen, wenn ich vom Schneeschippen kam, als dass ich mir da besondere Illusionen machen würde.

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Okay, auf dem Niveau lässt sich debattieren. Mich stört an der Debatte ums -wie schreiben Kenner?- BGE nicht das Wort "bedingungslos", weil es so schön zum Begriff "Kapitulation" passt. Mich stört daran, dass es brav alle Macht- und Besitzfragen ausklammert.
Wobei die Diskussion im Berliner Stil ja auch bloß ein Aufwärmen der ebenfalls berlinzentrierten Diskussionen um "Staatsknete" unter den ganz Linken in den Achtzigern ist. Nur waren die Positionen nicht so egozentrisch wie heute. Wir eher libertär orientierten haben diejenigen verachtet, die für ihre (ja, gab's damals schon, aber eher nicht marktorientiert...) "Projekte" mit Staatsknete haben finanzieren lassen, die wirkten aus unserer Sicht systemstabilisierend. Hat sich ja in historischer Rückschau auch bewahrheitet.

Insofern ähneln die Piraten am meisten den frühen Realos bei den Grünen, die ja ernsthaft an das Motto glaubten "Gründet einen, tausend, viele Bioläden", um so die Gesellschaft zur Umkehr zu bewegen. Und dann sind sie flugs in die Instanzen geschlüpft und haben sich nach Strich und Faden sozialdemokratisiert. Da ich bei meinem kurzen Ausflug in die Lokalpolitik aus Erfahrung klug eine engere Zusammenarbeit mit den Christdemokraten (bei uns in der Geschmacksrichtung "katholische Soziallehre") plädierte, mobbte man mich aus Amt und Partei. Das rettete meine Überzeugungen. Das mal nur als historischer Exkurs.

Übrigens, lieber Don, bei aller Lust am Berlin-Bashing: Wenn Sie über das ewige Subventionieren der erst geteilten, dann gehaupteten Stadt herziehen, sollten Sie bitte nicht vergessen, dass es die Kumpels aus dem Ruhrgebiet waren, die dem seinerzeit dumpf-agraischen Bayern in den Fünfzigern und Sechzigern mit massivsten Subventionen in die technologischen Schuhe geholfen haben. Ohne die Kohle aus dem Pott würden viele Bayern immer noch mit der Hacke übern Rübenacker kriechen...

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Ich weiss nicht, ob das so ist. Die Menschen hier sind nicht so, dass sie sich mit Armut einfach abfinden. Vielleicht hätte es länger gedauert. Danke. Aber wir haben das mit Zins und Zinseszins zurückbezahlt, und was ist aus Berlin geworden?

In meinen Augen ist BGE die Weiterentwicklung von Staatsknete im neoliberalen Zeitalter, und daher auch die Dreiszigkeit der "Gesellschaftskünstler", ihre Vision als Bereicherung zu sehen, die andere zahlen sollen. BGE als Bailout gewisser Schichten, die sorglos Sachen ausprobieren wollen, und bei den Piraten kam es genau so zustande: Da war gerade Occupy, da wollte man euch einen Schluck von der Pulle, und Ponader war Occupy Berlin. Hauptsache Geld. Gebt es lieber uns als den Banken. Ein Wunschkonzert, begründet mit Einsparungen in der Verwaltung. Und vermutlich finden das viele Unternehmer toll, weil es in ihren Augen die Abwälzung aller Sozialbeiträge auf die Gemeinschaft bedeutet.

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Wie jetzt: Bayern hat NRW die Subventionen zurückgezahlt? Datt wüsst ich aber...

Natürlich muss man solchen politischen Forderungen immer fragen: Cui bono? Und bei einem Haufen in Gründung und Auflösung zugleich, und das sind die Piraten, finden sich immer genug Fliegen, die sich einen persönlichen Scheißhaufen versprechen und entsprechend fordern. Das war bei den Grünen so. Und später bei der "Fusion" von PDS und WASG. Bei den Faschos mit Parlamentszugang übrigens auch.

Andererseits, und das ist ein Ecke die sich auf Joseph Beuys, den wichtigsten Lehrer in meinem Leben zurückführt, ist eine Effizienzgesellschaft immer eine ungerechte Gesellschaft, und zwar zutiefst. Nein, nicht jeder Mensch hat die Möglichkeit, sich den Lebensunterhalt durch seiner Hände oder Hirne Arbeit zu verdienen. Das zu propagieren ist eine dieser gewaltigen Lügen der sozialdemokratischen Spießer seit Godesberg. Fortschritt kommt nur aus Wissenschaft und Kunst, nicht aus Marktwirtschaft - jedenfalls wenn man Fortschritt nicht mit Wachstum gleichsetzt sondern mit einer Entwicklung, von der alle Menschen IN IHREM LEBEN profitieren. Bedeutet: So lange es den Primat von Geld und Zins gibt, so lange gibt es keinen humanen Fortschritt, denn weder Kunst, noch Wissenschaft erzeugen unmittelbar Güter, die zum Zwecke des Profits vertrieben werden können.
Das hat die Besitzenden und ihre willigen Helfershelfer immer schon gewurmt, deshalb haben sie das Patentunwesen und die Unterhaltungsindustrie geschaffen.

Wer - und ich weiß, wovon ich rede - als Künstler im Sinne der Aufklärung arbeiten will, muss sich den entsprechenden Verwertungsindustrien eingliedern, was unmittelbar zur Verfälschung der Botschaft und meistens zum korrumpierten Künstler führt. Damit sind wir beim Ponader, der mir auf verschiedensten Ebenen eklig ist. Der sich Gesellschaftsveränderer nennt - Beuys würde im Grabe rotieren, hörte er dieses Sackgesicht derart schwafeln.
Joseph Beuys war - lange bevor man den Begriff kannte - am ehesten ein Missionar des Crowdfunding, also der Finanzierung von "Projekten" (huch, da sind sie wieder...) durch Mittel, die "das Volk" den Künstlern zur Verfügung stellt, weil es (also die zahlenden Bürger) davon überzeugt sind, das Projekt brächte gesellschaftlichen Fortschritt mit sich. Ziel: Den Staat überflüssig machen, das Geld und den Zins abschaffen. So ungefähr... Aber das wissen diese Piratenpappköppe alles überhaupt nicht.

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Geht's dir nach dem Text denn jetzt besser?

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Das hängt von der Auktion am Samstag ab.

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@don
apropos:
"Abwälzung der Sozialbeiträge von den Unternehmern auf die Gemeinschaft"
.
Das ist natürlich so. Das BGE ist im Kern ein neoliberales Projekt. Und gerade deswegen die logische Fortsetzung der Agenda 2010.
.
Denn die Abwälzung hat längst stattgefunden. Das ist jetzt schon so. Die einzige "Kompensation", der "Gegenwert", den die Gemeinschaft dafür erhalten hat, war das Recht, die H4-Empfänger gnadenlos gängeln und demütigen zu dürfen.
Immer mit der Illusion, dass der so traktierte Pauper viel fleißiger und produktiver sein wird als ohne dem.

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Hat eigentlich mal jemand das BGE sportlich durchdekliniert?
Das Wernersche Modell geht ja von einem MwSt. Satz von 48% aus.
Unterliege ich einem Denkfehler, wenn ich 1000 EUR netto bei einer Preissteigerung von 41% für zu wenig zum Leben halte?

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@ fenkt ... ja die meisten bge verfechter falten die ohren zu sobald sie "1000€/monat" gehört haben.

im endeffekt wird aber wohl niemand die folgen dieses sozialen experiments abschätzen können. klimamodelle erstellen dürfte eine entspannte fingerübung sein, so im vergleich ...

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"Das Wernersche Modell geht ja von einem MwSt. Satz von 48% aus. Unterliege ich einem Denkfehler, wenn ich 1000 EUR netto bei einer Preissteigerung von 41% für zu wenig zum Leben halte?"

Wieso eigentlich 41% Preissteigerung? Bei mir sind (1 / 1.19) * 1.48 - 100% = 24,4%.

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Wie in Deutschland ein Mwst-Satz von 48% funktionieren soll, wenn er im restlichen Europa 20% beträgt (Lebensmittel?) möchte ich auch gern mal wissen.

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Ich kann mit dem Radl über die Grenze. Und ich kenne die Schleichwege!

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Schon. Aber das wird da ein ganz schönes Gedrängel geben.

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Schon heute wird da Benzin geschmuggelt, die Österreicher sind das gewohnt und nehmen es gelassen.

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