Tage der Verdammnis

Das wird jetzt ein rein spekulatives Geschäft: Wenn Deutschland aus dem Euro aussteigt, macht es Sinn, das Geld zu horten. Es sei denn, es wird mit einem Währungsschnitt verbunden. Dann würde es Sinn machen, das Geld jetzt noch schnell zu verschleudern und in Sachwerte zu gehen.



Denn ein Währungsschnitt könnte durchausvo rher nötig sein, damit die neue Währung nicht durch die Decke knallt. Es ist eine gefährliche Liebschaft, dieses Geld. Umgekehert würde der Euro aber auch durch die Decke gehen, wenn die PIIGS ihn verlassen würden. Auch dann wäre man gut beraten, das Geld noch zu behalten und dann dort unten zu kaufen.



Ich hatte Recht mit dem Schweizer Franken, ich hatte Recht mit dem Tegernsee, und eine der Kannen, die ich 2009 für 100 Pfund kaufte, war gestern bei Ebay und ging für 450 weg - die Kannen schlagen alles um Längen. Aber ich bin auch nur ein Spekulant und kenne die Zukunft nicht. Ich besitze etwas, ich hätte einen Hebel, und nachdem die Realität im Gegensatz zum Geld nicht nachgedruckt werden kann, frage ich mich einfach: Wann ist der richtige Moment, so viel wie möglich von diesem Papier zu borgen, etwas Reales zu erwerben und dann das wertlose Geld zurückzuzahlen?



Aber will man dann noch in Italien leben? Aber das kann nicht gut gehen, das wird nicht gut gehen, viele werden verlieren. Ich möchte eigentlich nicht dabei sein. Ich will nur Platz für Leinwände, Sessel und grüne Gartentore. Geld, pah, Geld, das ist nichts.

Montag, 23. Juli 2012, 21:14, von donalphons | |comment

 
Moment, äh, heisst dass, die süddeutsche Immobilienblase könnte dann (also wenn der Deutsch-Euro "durch die Decke geht"), sich etwas kontrahieren?

... link  

 
Da sehe ich andere Immobilienblasen, die es zuerst erwischt: Überall dort, wo es richtig krachen wird.

Ich mein, wir haben Krise, das Autogeschäfft stockt, es gibt irre Rabatte auf Neuwägen - von Opel und Ford und Peugeot. Aber man versuche mal, einen Euro beim Kauf eines Audi A1 zu sparen.

... link  

 
Sprich: Bochum bäh, Frankfurt bah, Berlin bäh. Aber der Süden hat, was trotzdem alle wollen.

... link  

 
Kann ich mir die Bezeichnung "Deuro" noch schnell schützen lassen?

... link  

 
Denkbar wäre natürlich auch ein Putsch zugunsten einer diktatorisch regierenden Komission, die sich von den Banken rumscheuchen lässt - worst case szenario.

... link  

 
Ein Mix aus verschiedenen Sachwerten ist die wohl beste Absicherung gegen den Vermögensverlust. Immobilien sind natürlich dort günstig, wo es noch keine Blase gibt, aber in 20 Jahren alle hinwollen: ins Brandenburgische, wo der Himmel fast so schön wie in Bayern ist.

... link  

 
Die Idee, soviel wie möglich auf Kredit zu kaufen, hatte ich auch eine Zeit lang. Das ist aber die Mühe nicht wert. Lieber geh ich mit meiner und / oder anderen schönen Frauen spazieren, radeln, picknicken, in den Biergarten oder sonstwohin.

... link  

 
"Denkbar wäre natürlich auch ein Putsch zugunsten einer diktatorisch regierenden Komission, die sich von den Banken rumscheuchen lässt "

ja, haben wir denn nicht eine bundesregierung, die seit einiger zeit schon stets schon nach kurzer zeit (zeitversatz: etwa ein merkel) das gegenteil von dem macht, was sie vorher gesagt hat?

... link  

 
"Denkbar wäre natürlich auch ein Putsch zugunsten einer diktatorisch regierenden Komission, die sich von den Banken rumscheuchen lässt "

ja, haben wir denn nicht eine bundesregierung, die seit einiger zeit schon stets schon nach kurzer zeit (zeitversatz: etwa ein merkel) das gegenteil von dem macht, was sie vorher gesagt hat?

... link  

 
Hort der Sicherheit
Heute reingekommen: "Insbesondere am Wohnungsmarkt waren neben Privatanlegern auch zunehmend große institutionelle Investoren aktiv, die in der derzeitigen finanzwirtschaftlichen Situation in der Eurozone und volatiler internationaler Finanzmärkte München als einen Hort der Sicherheit betrachten"
Aktuelle Angebotspreise für gebrauchte Eigentumswohnungen in München: 4.600 € pro qm. Preissteigerung in mittleren und guten Wohnlagen 10%.
Das ist aus dem Gutachterausschuss Jahresbericht für 2011 vom 9. Mai 2012.

... link  

 
Die Vermögenden werden sich irgendwo zusammenrotten, wo keine Probleme zu erwarten sind. Und da bietet sich Südbayern fraglos an.

... link  


... comment
 
Es ist eine so schwierige Sache: der psychologische Reflex eines normalen Bürgers heißt in einer Krise: Sparen. Man möchte ja zumindest einen Puffer haben, um z.B. notwendige Reparaturen bezahlen zu können.

Aber in dieser Krise sieht alles irgendwie anders aus. Man hat Angst um sein Erspartes und fürchtet, dass es plötzlich nichts mehr wert sein könnte. Aber möchte man deswegen Kredite (zu zugegebenermaßen günstigen Zinsen) aufnehmen? Das Risiko ist ja auch nicht zu verachten.

Diese aktuelle Krise stellt wirklich viel auf den Kopf :(

... link  

 
Wie wär es mal mit nem Einhorn?

... link  


... comment
 
Ah, das wird...
schon halb so schlimm. Was sind wir grad, Vizevizeexportweltmeister? Trotz Jahr 5 der Krise in der EU, von der wir doch ach so doll profitieren? Da ist es schon interessant daß die USA vor uns liegt, trotz erstarktem US$. Vielleicht hilft es doch, daß die Importe dann günstiger sind.

A propos Importe: wir sind ja auch Vize-Importweltmeister. Was könnte da eine stärkere Währung alles in Gang setzen.

Und wenn es doch zu bunt wird kann die Bundesbank Geld drucken. Nicht nach Belieben, aber das muß ja nicht sein. 730 Mrd Target2, bis sagen wir mal dem 1.1.2013 kommen wir doch sicher auf 880 Mrd. Plus 320 Mrd an weiteren Krediten und Zusagen und Verpflichtungen, die problemlos bis zum Ende des Jahres auf 420 Mrd aufgepustet werden können. Macht 1,3 Billionen (nicht die US-Billionen, sondern 1.300.000.000.000,00) Euro. Wenn man positiv in die Welt blickt sehen wir davon die Hälfte wieder. Und die 650 Mrd Euro kann man doch in die Waagschale werfen, wenns sein muß. Damit bekommt man die D-Mark notfalls recht klein.

Werter Don, vielleicht kann ein kleiner Kredit, der notfalls durch die Mieteinnahmen bedient werden kann, Ihrem Spieltrieb genügen. Es muß ja keine Villa am Gardasee sein, ein paar Gemälde und ehemalige Zahlungsmittel tun es auch.

... link  


... comment
 
Die Hoffnung dass sich private Schulden im Falle eines Währungszusammenbruchs in Luft auflösen haben sich bei vergleichbaren Ereignissen in der Vergangenheit auch nicht erfüllt - darauf würde ich nicht Wetten. Es wird die Hauptaufgabe der Architekten des Euro-Zusammenbruchs sein private Schulden zu erhalten und öffentliche (Staat und Banken) zu vernichten. Und es wird ihnen gelingen !

... link  


... comment
 
Mal eine Frage. Und das soll nicht polemisch sein. Wie stellt man eigentlich bei den Bilderwerben auf dem Flohmarkt sicher, daß es sich nicht um Fälschungen handelt? Man legt ja immerhin eine schöne Stange Geld hin. Der Verkäufer ist ja dann im Zweifelsfall über alle Berge.

... link  

 
Ich hatte Kunstgeschichte an der Uni, das hilft. Es gibt immer so ein paar zeittypische Details, die man später so nicht mehr gemacht hat (im Rokoko etwa: Eher summarische Ausarbeitung von Kleidern und dafür sehr genauer Pinselstrich beim Gesicht. Nicht immer, aber sehr oft ist das so). Dazu kommen Patina, Fehlstellen, Leinwand und Rahmen Und dann kommt noch dazu, dass die Preise trotz allem immer noch gering wären, wenn man das so neu malen und dann altern würde.

Der Mann zum Beispiel hat eine Ergänzung ausgerechnet an der Nase. Das würde man als Fälscher kaum so machen, denn das entwertet das Bild ein wenig. Geschickte Fälscher würden das an einer unauffälligen Stelle machen. Ausserdem sind Portraits des 18. Jahrhunderts, wenn sie nicht signiert sind, generell nicht viel wert. Selten mehr als 3000, 4000 Euro.

Aber es stimmt natürlich; Man muss sich viele Bilder anschauen, um so etwas zu erkennen, und ich musste mich da auch erst mal wieder einarbeiten.

... link  

 
Die hier: Die ist beispielsweise so wenig schön, und vom Sujet her so schräg, dass sie sehr sicher echt ist:

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=320940711868&ssPageName=ADME:B:WNA:DE:1123

Krasse Augen, das Licht aber zeittypisch, das Sujet nicht ganz einfach, und dazu auch noch grässlich berieben. Dafür stimmt der Stil von Kleidung und Frisur. Es kann sehr gut sein, dass es dfür eine Vorlage gegeben hat, man hat damals ja auch schon ganze Serien produziert - das ist sicher echt.

Aber kaufen würde ich es trotzdem niemals.

... link  

 
Vielen, vielen Dank für die Erklärung. Ich dachte mir schon, daß es hierfür viel Übung bedarf.

Wenn ich mir das Ebay Angebot so ansehe, haben Sie da nicht schon "herbere" Damen erworben? :-)

... link  

 
Nein, diese hier ist wirklich eine harte Nummer - und auch nur erklärbar, wenn man sich einen grossen, hohen Raum vorstellt. Ich vermute, dass dieses Bild mal über einem Spiegel in grosser Höhe war, dann stimmen die Proportionen eher wieder. Und die malerischen Defizite - das alles ist doch sehr schnell hingeworfen - fallen dann auch nicht weiter auf.

... link  

 
In etwa wie: Entfernung macht schön...

... link  

 
Dunkelheit und Unschärfe macht schön. Nicht umsonst gibt es Spiegel, die Helligkeit wegnehmen und weichzeichnen, da verschwinden all die kleinen, als Makel wahrgenommenen Eigenheiten. Und das geht auch bei Gemälden so. Man glaubt gar nicht, wie so eine Kirchendecke aussieht, wenn man nah dran ist.

... link  


... comment
 
zumindest nicht borgen
Hans Fallada hat einen guten, schwarzen Roman geschrieben, in dem der Held sein Landgut verliert. Er bringt die Zinsen in harter Währung einfach nicht auf.

... link  

 
Ich halte es mit Walter K. Eichelburg: nichts auf Kredit.

... link  

 
Ich glaube, Stimmvieh gibt einen guten Ratschlag. Halten Sie sich daran und sehen Sie beruhigt zu, wie andere ins Verderben rennen.
.
Sonst könnte es irgendwann heißen: Er hatte einen guten Riecher und Hausverstand - bis er gierig wurde! Wer Vermögen, das er bereits besessen hat, verspekuliert - der hat Pech. Wer aber auf Kredit spekuliert und daneben liegt, der treibt sich selbst in die Knechtschaft.

... link  


... comment
 
Nur die Hyperinflation, die Sie im Januar 2010 als unmittelbar kommend voraussagten, ist nach 19 Monaten immer noch nicht eingetreten.
Besten Grüße aus Italien.

... link  

 
Das hängt von den Assets ab. Mancher Wegwerftand wurde billiger, aber die sog. Immobilienblase ist auch nur eine Art Geldentwertung.

... link  

 
eher eine umverteilung...
wer wie sie günstig gekauft oder geerbt hat, kann jetzt andererleute geld einsammeln und an weniger prominente orte ziehen.
(oder sich am eigenen buchwert erfreuen)

... link  


... comment
 
@alle Fränkli-Bullen
http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Veroeffentlichungen/Monatsberichtsaufsaetze/2012/2012_07_ankerwaehrung.pdf?__blob=publicationFile
(Fazit auf letzter Seite)

... link  

 
Ich kann nur vom Kredit getragenen kaufen abraten. Es wird eine deflationäre Phase geben.
Das industrielle Gut ist weit überproduziert, wenn die Schuldentürme krachen.
Nachdem fast alle Firmen dicht sind, kommt dann der inflationäre Schock, indem alle Geldwerte (unabhängig von der Währung oder der Anlageform) zusammenbrechen und wertlos werden.
Wer auf Kredit setzt, steht mit runter gelassenen Hosen da, alle Sachwerte vom Staat hoch besteuert auf der einen Seite, kaum nennenswerte Einnahmen auf der anderen Seite.
Die Kredite werden, sobald es richtig rauscht ausgesetzt und kommen später in nach dem Währungsschnitt in neuem Gewand daher. Los wird man die nicht, denn während der Inflation erklärt die Regierung einen gestörten Markt.
Ich kann nur empfehlen keine Rechnungen oder Schulden auflaufen zu lassen.
Belastungen zu senken und langlebige Konsumgüter jetzt zu kaufen.
Die deflationäre Phase hat nämlich schon begonnen und ich fürchte, die wird uns nicht lange begleiten. Die Schuldenländer fallen immer schneller und Deutschland wird sich auch nicht mehr lange halten können.
Am Ende steht politisch der Gläubigerverzicht. Wer Geld in Anlagen stecken hat, die von "institutionellen" Anlegern verwaltet werden, sollte kurzfristig aussteigen. Egal wie hoch der Schaden sein mag und sollte in Aktien gehen.
Breite Streuung bei soliden Herstellern von möglichst lebensnotwendigen Gütern sollte den Verlust verkraftbar machen.
Gold wird hochschiessen und viele ruinieren. Gold ist nur für Milliardäre, wenn die in Generationen denken.
Sehr viele Firmen werden verschwinden.
Sehr viele Güter werden verschwinden.
Der amerikanische Machtblock wird weggefegt.
1000 Billionen Finanzmarkt wird sich in Rauch auflösen.
Essen im Vorrat zu haben ist nicht dumm.
Die Geschäfte werden unterwegs immer wieder mal ein paar Wochen schliessen und viele werden nicht mehr aufmachen.
Bargeld zu Hause zu haben (für 3-4 Wochen) ist auch nicht falsch. Also zu Hause heisst nicht unter dem Bett, sondern schon sicher und solide (Postschliessfach oder Bankfach).
Wer kann sollte sich die Auto frage stellen. Was brauch ich wirklich. Was wird machbar sein.
Benzin ist ein Importgut und der Welthandel wird wahrscheinlich für Monate zum absoluten Stillstand kommen.
Was an Reserven da ist, wird das Militär konfiszieren. Das Machtvakuum nach der NATO in Europa wird alle die Luft anhalten lassen.
Ich denke den schöneren Teil habe ich beschrieben, wie ich ihn erwarte.
Den schlechteren Teil spare ich mir. Es ist hochgradig spekulativ und sehr persönlich geprägt.
.
Wer weiss vielleicht lösen die Politiker auch alle Probleme ...... war ein Scherz, sorry schwarzer Humor.

... link  

 
@holly01 Ich wiederhole die Leseempfehlung Hans Fallada. In Wolf unter Wölfen beschreibt er, wie ein kleiner Adliger in sein Rittergut verliert. Der Schwiegervater nimmt ihn aus, juristisch einwandfrei. Die anderen Handlungsstränge sind auch gut geschrieben.
@alle Leser Nutzen Sie einen freien Tag um sich die Zähne richten zu lassen. Die Zahnärzte um die Vierzig können Ihr Geld brauchen und Sie kauen das harte Brot besser. Ob in der Not oder beim fröhlichen Wandern in Tirol.
Grüße vom Sloth-baer, sloth englisch faul, faultier.

... link  

 
Volle Zustimmung.

Regelmäßig zum Zahnarzt ist immer eine gute Idee, aber wer weiß, dass er eine größere Sanierung vor sich hat, mit Kronen, Brücken, Implantaten, all that stuff, der ist meiner ansicht nach gut beraten, sein Geld darin zu investieren. Billig ist es nicht, billiger wird es aber auch nicht, und in einem kräftigen schmerzfreien Gebiss ist Geld auch dann gut angelegt, wenn alle anderen Werte vergehen oder sich weginflationieren.

Sagte ich schon, dass ich grad von einer Wurzelbehandlung komme?

... link  


... comment