Wenigstens das

Es sind 83 Kilometer von mir daheim bis nach Hall in Tirol, wo die erste Etappe der Fahrt nach Meran enden sollte. Und es sind (mit kleinen Umwegen) 83 Kilometer über Rottach und das Kreuther Tal nach Fall am Sylvensteinspeicher, bekannt durch einen Heimatroman, der bei weitem nicht so hübsch wie die Landschaft ist, und wieder zurück.







Ausserdem sind dabei rund 500 Höhenmeter zu überwinden, was deutlich mehr als bei der ersten Etappe ist - fast schon entspräche das dem verwegenen Plan, am ersten Tag bis zum wilden Mann nach Lans zu radeln. Also gewissermassen nach Hall noch den Berg hinauf. Oder auch das, was man klettern muss, wenn man vom Brenner zurück an den Tegernsee fährt - die ersten 30 Kilometer geht es ja nur bergab, und dann erst aus dem Inntal hoch zum Achensee. So schwer kann das alles nicht sein.







Und wenn man richtig spät startet, kommt man nicht nur zum Sonnenuntergang oben an (hoffentlich), man hat auch genug Druck durch die Dunkelheit, das mit allen Bildern, Pausen und Freuden an Kähen und Bächen richtig schnell zu machen: 4 Stunden, länger sollte es nicht dauern, sonst wird es ekelhaft kalt und duster. Es kommt also darauf an, die richtige Geschwindigkeit zu finden: Nicht zu langsam, sonst holt einen die Nacht. Nicht zu schnell, sonst... es ist viel Verkehr unterwegs, denn die Ferien gehen zu Ende. Man will ja kein Risiko eingehen.







Dann der Pass. 941 Meter, eine dicke Katze mit Wintermantel und der typische Geruch von verbrennendem Buchenholz. Ja, das wird langsam so winterlich werden, man ist hier nur einen Moment auf Urlaub, wie eigentlich immer im Leben. Und dann lasse ich die Bremsen los und sage dem Viner: Zeig, was Du kannst. Der Achenpass ist flach vom Norden aus, aber er geht gaach hinunter zu den Balkanbewohnern. Nur eine Minute alle Vorsicht vergessen, eine Minute mal einen Autofahrer bedrängen, von hinten, oder das dann vielleicht doch nicht, aber: es macht Freude.







Noch mehr Freude macht, dass der Damm am Speicher immer noch nicht fertig ist, und lang, lang sich der Verkehr vorn zur Abzweigung nach Lenggries hin staut. Für Autos. Aber nicht für mich. Recht weit vorn überhole ich viele, die mich überholt haben: Es kommt nicht nur auf die Geschwindigkeit an, sondern auch auf die richtige Spurbreite. Wer immer hier zurückbleibt, er wird den Sonnenuntergang hier oben nicht erblicken. Ich komme gerade noch rechtzeitig über die Brücke, an das Südufer. Das Bild in der Mitte kann man auch grossklicken)







Und dann sitze ich da und warte ein wenig, bis die Sonne hinter den Bergen verschwindet. Alles fühlt sich gut an, es sollte kein Problem sein, wieder nach Hause zu kommen. Wäre es der Weg nach Meran, so würde ich jetzt über den Achensee nach Pertisau blicken, oder von der Kanzelkehre über das Inntal. Aber hier ist es auch sehr schön. Und eigentlich wollte ich nur wissen, ob ich es schaffe. Kein Problem bislang. Nur die Sehnsucht, die würde beissen, wären da nicht andere Dinge, die so vieles nichtig erscheinen lassen. Die Berge sind so gross.







Und der Mensch kämpft sich wieder hinauf, Meter für Meter, Kurve für Kurve, am Grenzstein vorbei hinauf zum Pass, und dann geht es nur noch hinunter. Ein klein wenig Nahrung hätte ich mitnehmen können, das hole ich in Rottach nach, und hier bin ich auch das einzige Mal in nicht so guter Gesellschaft: Aber das ist eben Südeeutschland, da dominieren die zugezogenen Münchner, die ohnehin kein Verschtestme für das haben, was ich so mache. Ich lese momentan viel über jüngere Leute, die Pedelecs in den Bergen fahren: Kann man machen, warum auch nicht, aber wer wie im Flachland treten will, soll halt daheim bleiben.

Mittwoch, 12. September 2012, 00:33, von donalphons | |comment

 
Satt. Und wie viele Höhenmeter war'n das jetzt ungefähr?

Den Beitrag habe ich nur in der Kommentarleiste gesehen. Ansonsten erscheint er bei mir gar nicht!?

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Wunderschöne Strecke, auch mit dem Auto. Die Sehnsucht nach Meran haben Sie mit Ihrem Beitrag wieder geweckt. Leider fehlt dieses Jahr die Zeit.

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@ sterngucker: Das passiert leicht, wenn man Beiträge vor der Veröffentlichung nochmals bearbeitet, zum Beispiel, weil man sicherheitshalber zwischendurch mal offline gespeichert hat. Bei jeder Bearbeitung im Offline-Modus verschwindet erst einmal das Häkchen bei "Diesen Beitrag auf der Startseite anzeigen" und man muss es wieder setzen.

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Es ist ja nicht so, dass wir die Beiträge nicht trotzdem finden würden.

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Der Beitrag war offline angelegt, und dann habe ich in der Eile das Häkchen vergessen.

Alles zusammen ca. 500, oder auch etwas weniger.

Oder doppelt so viel, weil rauf und runter, wenn man es so sehen will.

Ja, Meran, das schmerzt. Richtig.

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wunderschön, besonders die vierzehnte aufnahme.

(man fragt nur ungerne, ob es das bild auch in grösser gäbe - natürlich nur, wenn es keine umstände bereitet.)

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Ist eingebaut. Oder auch hier:

http://rebellmarkt.blogger.de/static/antville/rebellmarkt/images/11sep14g.jpg

Man kann viel Böses über die Eingriffe des Menschen in die Natur sagen, aber der Sylvensteinspeicher ist wirklich gelungen,

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DAS Bild...
... als 3000-Teile Puzzle! :)

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Ich habe immer Angst, dass ich zu viele Bilder bringe, aber das wiurd sich im Winter wieder geben (es sei denn, ich verlebe einen Teil davon in Italien).

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Ich habe immer Angst, dass ich zu viele Bilder bringe

Wenn es uns zuviel wird, sagen wir es schon. :-)

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danke sehr!

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Gern geschehen!

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Welche Rahmenhöhe hat dieses Rad?

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wild guess .. 57 oder 58 ( bei gedachtem horizontalem oberrohr)

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55 bis 56, wenn man das Oberrohr horizontal denkt, und dann ist Alu auch noch etwas dicker, also in Stahl 56.

http://rebellmarkt.blogger.de/static/antville/rebellmarkt/images/11sepv.jpg

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Wo liegt denn der Vorteil von dieser Rahmengeometrie - ist das leichter/wendiger als mit geradem Oberrrohr?

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Ah, danke.
Da wir annähernd gleich groß sind, würde das 56er Colnago mir also passen?

Edit 14.09.:
das Colnago war schon verkauft, das Viner ist mit 58 wohl zu groß.
Ich habe noch 2 andere Viner im Auge und warte gerade auf Antwort, ob sie noch zu haben sind.

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Das ist ein paar Gramm leichter und macht den Rahmen durch die kürzeren Rohre stabiler, aber es hat eigentlich keine rechte Bedeutung, einfach Mode. Ich bhabe den nicht gekauft, weil er abfällt, sondern weil er gut und billig war (und obendrein ein Unikat).

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Also, ich fahre mit 1,81 55 bis 57, und bei Colnagos sind 56/57 eigentlich perfekt für mich.

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Höhenmeter
Bei meinen MTB Touren lasse ich die App Runtastic mitlaufen, auf einem einfachen Smartphone. Selbst in der Umsonstversion und mit W-Lan kann man hinterher phantastisch die Strecke und den Höhenverlauf sehen, vor allem bei den Höhenmetern ist es schwer zu schätzen wieviele es wirklich sind. Was mir auffiel ist, das es nicht nur die absolute Höhe ist die einen schlaucht, sondern die Steigung ist ein wichtiger Faktor. Ich habe auch ein Garmin Gerät, finde ich aber sehr viel schlechter, außerdem deutlich teurer und nicht so gut zu bedienen.

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Ich schaue gern bei Google Profil rein; ich Sachen "eingeschaltetes Telefon mitnehmen" bin ich jenseits des Bergwanderns inzwischen nicht mehr ganz so angetan.

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@ graefrather:
Ganz Ihrer Meinung. Meinen Garmin Forerunner 305 nutze ich nur noch, um beim Skifahren die Vmax zu loggen, da Runtastic da zu grob ist.
Ansonsten bin ich von meinem Billig-Smartphone (Samsung 5300) mit dieser App begeistert. Anders als Garmin nutzt das Telefon nicht nur GPS, sondern auch Glonass. Wahrscheinlich erhalte ich deshalb sogar in Gebäuden spätestens nach einer halben Minute die Positionsbestimmung, während Garmin mitunter schon bei ein paar Wölkchen jammert.
Schöne neue Welt.

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Ich habe keine Elektronik am Rad.

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Ich auch nicht, das Ding ist einfach in einer Tasche am Lenker und ich kann es während der Fahrt nicht sehen. Aber danach ist es eben schon interessant die Eigenschaften der gefahrenen Strecke und die eigene Leistung zu sehen. Runtastic zeigt auch die gefahrene Strecke sehr übersichtlich dar, bei Passfahrten sicher nicht so wichtig, bei MTB aber schön wenn man hinterher die nächste Route plant.

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Von Fall...
...sind wir im letzten Jahr auf die Tölzer Hütte gewandert, haben dort urig übernachtet und sind am nächsten Tag über den Schafreuther wieder an den See runter nach Fall. Super Aussicht und super Wetter gehabt und damit eine ganz tolle Wanderung. Am Ende hat es noch ganz knapp in ein Cafe in Fall gereicht und dann kam ein mächtiger Hagelsturm in Minutenschnelle daher!!!

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@ Don:
Sie achten ja auch auf jedes Gramm an Ihren Rädern, was sich bei meinem Gewicht - nun ja...

Wir hatten uns vor einiger Zeit schon einmal darüber ausgetauscht. Mich motiviert dieses Spielzeug nach wie vor zu täglicher Bewegung - sei es zu Fuß, wie derzeit gerade im Stubaital, sei es auf meiner Standard-Radelrunde 20km vor und hinter dem sogar im August menschenleeren Deich von Tinnum nach Morsum und zurück.

Wenn Sie hier die Ellbögenstrecke bezwingen: könnten Sie nicht einmal eine Ausnahme in Form einer kl. Cam am Lenker machen? (so wie auf dem Rodel bereits praktiziert)

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Das kann ich gerne machen, aber nur bergab, bergauf braucht die Schinderei niemand zu sehen. Aber für dieses Jahr wird es jetzt auch zu kalt. Ich komme gerade heim und habe Lust auf Tomatensuppe.

Unterwegs ist mir ein neuer, schöner Beitrag eingefallen. Ich kann beim radeln gut denken.

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Au ja, vom Brenner nach Sterzing! (frage mich allerdings, wo man da halbwegs sicher mit dem Rad fahren kann, aber Sie machen das schon. Bitte nicht den youtube-Link vergessen!)

Hier gab es heute Kartoffelsuppe mit Pfifferlingen aus dem Wald bei Fulpmes.

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Ach, unter der Woche im späten September ist da nichts los, und es gibt nur zwei Serpentinen (über eine bin ich mal abgeflogen). Ich denke, wirklich schön wäre die Strecke von Unterbrücke nach Innsbruck:

http://goo.gl/maps/wimj7

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Ihr Vertrauen in die Aufmerksamkeit deutscher Rentner und anderer Fahrzeuglenker, die in die Brennerstraße einbiegen, Kurven schneiden oder sonst irrsinnig sind, scheint grenzenlos zu sein. Oder anders gesagt:
DA FÄHRT MAN NICHT FAHRRAD!

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