Ein Boot fährt vorbei

und hat eine Piratenflagge gehisst. Das macht hier sogar die bayerische Seenschifffahrt, was einiges über den Niedergang von Symbolen aussagt. Früher Rübe abhacken, heute nur noch Touristen übersetzen, von A nach B und dafür so viel kassieren, dass ich, seitdem ich hier wohne, diesen Dienst kein einziges Mal in Anspruch genommen habe, und stattdessen lieber Torte kaufen ging.



Aber damit drängt sich unerfreulich auch die Frage in meinen ansonsten Ruhe und Erholung suchenden Kopf, was ich denn nun mit meinen Stimmen machen soll. Persönlich bin ich ja der Meinung, dass CSDUCSUSPD, was Bürgerrechte angeht, gnadenlos unwählbar sind, die FDP gar mit ihrer Vorliebe für Datenschutz für Steuerkriminelle sogar noch mehr, weil sie zudem dreckige Heuchler sind, womit es also schon vergleichsweise eng wird. Vor allem, weil ich keine Partei wählen möchte, die diese lobbyfreundliche Politiksimulation dieses abscheulichen Aldikasserierinnenelends in Berlin weiter fördert - damit sind dann auch die Grünen eher unsichere Kantonisten.



Bliebe also die Linke, die ich nun nicht gerade als Bürgerrechtspartei erachten würde, und die Piraten, wenn ich denn eine Chance haben wollte, dass eine der Parteien in den Bundestag kommen soll. Aber auch, wenn inzwischen Ponader, Schramm und Lauer inzwischen weg sind, kommen mir beim Gedanken an diese Partei sofort wieder diese Gesichter in den Sinn, so wie ich bei der SPD immer an die beleidigte, mürrische Visage von Steinbrück denken muss und dass er lieber Sparkassendirektor wäre und gar nicht versteht, wieso die blöden Wähler ihn nicht Kanzler werden lassen.



Und dann ist da noch der Umstand, dass dieser wenig ansprechende Lauer noch durch den nun wirklich nicht politikfähigen Höffimnghof als Chef der leider, leider tonangebenenden Berliner Piratenfraktion ersetzt wurde. Da sind leider noch immer diese vollkommen kindischen Streitereien und diese unsägliche Kommunikationsunkultur, weil jeder immer meint, er könnte seinen Ärger sofort ins Netz blasen. Da ist mein Eindruck, dass sie überhaupt nichts gelernt haben und jetzt, da es unverdientermassen wieder aufwärts geht, niemand den möglichen Wählern danken will, sondern alle den Eindruck haben, das würde sich so gehören.Sie haben ein ganz wichtiges Thema in Händen, für das sie eigentlich täglich den Beweis antreten, dass sie dafür nicht geeignet sind. Und wie die SPD mit Sarrazin werden sie auch offensichtlich mit Ponader nicht fertig, der mit seiner Erkenntnisresistenz die Verkörperung des gesamten Piratenelends ist.



Ich hätte immer noch gerne eine CCC-Partei. Eine Partei mit Ziel und Vision und Kompetenz für das ganz grosse Thema, die sich nicht von Sozialirren, Egotröten, Genderbescheuerten und Postprivaschisten kapern lässt, sondern solche Auswüchse möglichst klein hält. Man kann viel über die Pest der Uckermark schimpfen, aber dass sie gerade so agieren kann, liegt leider auch daran, dass sie vor den Piraten keine Angst mehr haben muss. Die Angst bleibt beim Wähler, der nicht weiss, ob er nicht etwas wählt, das sich dann wieder nur um innere Rangeleien und äusserliche Dummheiten dreht. Weil die nach all den Niederlagen und dem Niedergang noch immer nicht begriffen haben, dass es gar nichts bringt, bei Twitter zu schreiben, man fände die eigenen kandidaten gut. Jedesmal, wenn ich mir diese Partei vorstelle, kommt mir diese überhebliche Ponadervisage in den Sinn. Das ist, wenn man so will, der beste Mann der NSA in diesem Land gewesen. Und das macht es sogar in Zeiten wie diesen so rasend schwer, auch nur daran zu denken, diesen Haufen da mit einer Stimme zu bekohnen, die er nicht verdient hat, solange da nicht rigoros aufgeräumt wird.

Mittwoch, 17. Juli 2013, 01:25, von donalphons | |comment

 
Nach Ihrer Argumentation gewinnen die Nichtwähler in den nächsten Wochen die Wahl (es gibt deren wohl zwei in Bayern). Zur absoluten Mehrheit wird es nicht reichen, aber 40 Prozent der möglichen Wahlbeteiligung könnten die Nichtwähler locker abräumen. Da kommt keine etablierte Partei mit und die nicht etablierten schon gar nicht. Frage nur wie wir die Nichtwähler im Parlament sinnvoll repräsentieren können?

PS. Riesen-Dominosteine mit weisser Schokolade???

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Petit Fours heissen diese Schweinereien.

In Bayern wähle ich egal was, aber auch hier gibt es wohl eine deutliche Politikerversrossenheit, deshalb ist die SPD hier auch so mies. Die Partei schafft sich selbst ab, und die Unzufriedenen wählen gar nicht mehr.

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Stoibers 2/3-Mehrheit der Mandate kam 2003 mit 60% Stimmen aus 57% Wahlbeteiligung zustande. Das sind dann ungefähr 34 % der Wahlberechtigten, also zehn Prozent weniger als Nichtwähler.

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Was heißt denn überhaupt Nichtwähler?
Meiner Meinung nach ist eine sehr große Schwäche unseres Wahlsystems, in einer Wahl nicht einfach "Keiner von denen" zu wählen. Nicht wählen kann so viele unterschiedliche Gründe haben (Schwimmbad, Urlaub, feuchtfröhliche Familienfeier am Vorabend,. ...). Vom Nichtwählen auf Unzufriedenheit zu schließen ist doch zu kurz gesprungen.

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...wobei ich schon meine, wählen zu gehen, oder Briefwahl zu machen, ist eine Bürgerpflicht. Wer nicht wählt, der ist auch an der Demokratie nicht interessiert und an der - ja ohnehin verschwindend geringen - Kontrollmöglichkeit die die Wahl bietet. Es muss nicht jeder in einer Partei sein oder eine gründen, wenn ihm die bestehenden Parteien nicht zusagen. Aber so kompromissfähig sollte man schon sein, die Stimme dann wenigstens dort abzugeben, wo sie vielleicht ein Gegengewicht schafft oder der als falsch empfundenen Seite keinen Vorteil.
Leicht ist das heute nicht, zugegeben. Siehe dazu mein Posting unten. Trotzdem, ich verstehe die Leute nicht, die sich dieses bisschen Mühe nicht machen. Nicht jeder wird sich da auch so unentschieden oder zögerlich sein wie ich.

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Zettel durchstreichen.
Nichtwählen ist nicht zu entschuldigen, hingehen und den Zettel zu verunstalten jedoch schon.
50%+1 ungültige Stimmen, das sagt etwas aus.

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für "die Grauen" sind Sie ein paar Jahrzehnte zu jung, für "die Frauen" ist die Kunstfigur zu viril, die PBC paßt auch nicht und mit der AfD von Lucky gegen die Kanzlette brauche ich Ihnen wohl auch nicht zu kommen?
Dem Mann kann nicht gerholfen werden.
Wann kam eigentlich die Kaltfront an den Tegernsee? Auf Ihren Bildern mit den Glühwürmchen ist nichts davon zu erkennen.

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Sie beschreiben da ziemlich genau mein eigenes Dilemma. Man mag nicht mehr für etwas abstimmen, sondern überlegt sich händeringend, wem man denn seine Stimme geben könnte, um das schlimmste Übel zu verhindern oder wenigstens zu schwächen. Denn die meisten Parteien haben sich zumindest in meinen Augen disqualifiziert, und ich kann nicht wirklich "für sie" sein. Andererseits, eine Sicher-Unter-5%-Partei sollte es denn dann auch nicht sein.

In Bayern sind die freien Wähler vielleicht eine Alternative, auch die Piraten sind hier nicht ganz so schlimm wie in Berlin, bleiben aber meiner Einschätzung nach unter der besagten Schwelle.

Also doch SPD oder Grüne oder die Linke, auch wenn man dabei mit den Zähnen knirschen muss.

Auf Bundesebene ist es allerdings wirklich schwer. Da weiss ich grad keinen Rat. SPD, Grüne bieten sich an, aber ich will eigentlich nicht. Die Linke will ich eigentlich noch viel weniger. Schwierig, das alles.

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Wieso nicht die Linke? Alles Kommunisten? Und der eingeimpfte Hass auf die sitzt seit 80 Jahren noch tief? Ich frag' ja nur...

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Ich jedenfalls werde bzw. muss SPD wählen.
Grund : Peer Steinbrück verzapft manchmal eine Sprachsülze die meiner sehr ähnlich ist.
Dieser Spruch neulich, nach der italienischen Grillo - Wahl "jetzt hat es 2 Clowns da" ist von mir, - das kann hier beeidet werden - , und genau 7 Stunden später sülzt Peer dasselbe.

Mich hat noch nie ein Politiker zitiert , weder Kohl ("eigentlich bin ich ein ziemliches Arschloch") noch Merkel ("Verschuldung ist doch auch nur ein Wort").
Insofern kann Peer Steinbrück kein ganz so schlechter Mensch sein.
Im Gegenteil.
Wahlen werden ja eh meistens nur von 3 - 4% entschieden,und diese Peakwähler entscheiden nach Krawatte oder Frisur der jeweiligen Kandidaten , oder so ;-)

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Lieber Jeeves, Sie dürfen mir schon eine reflektiertere Meinung zu Die Linke zutrauen, ich wohne ja schließlich nicht im geschlossenen Wohnheim für FAZ Kommentarseiten-Bestücker, gleich neben dem Formalinbiotop für die die69ersinanallämSchult-Schreiberlinge.
Ich kann mit dieser Partei nichts anfangen, sie ist mir auf eine seltsame, verborgene Art zu bieder und gleichzeitig weltfremd - bieder sind Grüne und SPD sicher auch, aber wer wie ich als Kind die roten Stände in der Bochumer Fußgängerzone erlebte, die Männer mit den Prinz Heinrich Mützen, und dann mit den eigenen Lehrern mit der Umwelt AG die ersten Feuchtbiotope samt ausführlicher Auseinandersetzung mit der Startbahnwest ("war am Wochenende wieder da gewesen"), der erwartet vermutlich nichts anderes.
(Warum man dort nicht die Themen der Piraten aufgreift, verstehe wahrscheinlich auch nur ich nicht).

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Aber bezüglich der Piratenflagge auf dem Ausflugsdampfer kann ich einigermaßen Entwarnung geben. Diese ziert lediglich eine Schiffsattrappe für Kinder auf dem Achterschiff des Dampfers. Die wollen also wirklich nur spielen.

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"...die Männer mit den Prinz Heinrich Mützen, und dann mit den eigenen Lehrern mit der Umwelt AG die ersten Feuchtbiotope samt ausführlicher Auseinandersetzung mit der Startbahnwest ("war am Wochenende wieder da gewesen")..."
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Wenn diese 30? 40? Jahre alte Erinnerung alles ist, was gegen die Linken spricht, bin ich beruhigt.
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Die Themen der Piraten greifen die (und die anderen) nicht auf, weil sie wohl immer noch keine Ahnung von der Materie haben.

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@greenbowlerhat
In Bayern ist es noch komplizierter als Sie zu glauben scheinen. Die SPD Bayern-Bund unterscheidet sich etwas positiv von der SPD-Bayern-Land. Der rote Pullover war stramm links aber beweglich und intelligent. Der Pronold ist stramm links und ein Pfosten. Maget war ja fast schon süß und weit besser als der Kronawitter-Imitator.
Ich behaupte, der Unterschied zwischen der SPD Bayern und der SPD NRW kommt davon, daß die Kandidaten in NRW regelmäßig Wähler überzeugen (müssen) und die in Bayern von Funkionären auf die Liste gesetzt werden.
Ein zweiter Faktor könnte der anhaltende Frust sein. Alle anderen SPDs gewinnen öfters mal, die Bayern sind unaufsteigbar. Damit sind die Exponenten der bayerischen SPD in Berlin automatische geduldet und werden patronisiert.

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@melursus: In Bayern glaub ich nix, und anders als es scheint, ist es eh. Da braucht es keinen Mollath-Fall, um diese Erkenntnis recht schnell zu gewinnen.
Bayern SPD ist für mich immer noch die RrrrohdeRrrrenade, da sind die Erwartungen nicht hoch. Ude ist allerdings erstaunlich farblos, kraftlos, langweilig. Gegen ihn wirkt Grauhaar Seehofer wie ein Rocker, schließlich hat der in Berlin (Berlin!) ein nicht-eheliches Kind gezeugt, und die Kindsmutter bei der BNetzA gut versorgt untergebracht, und die Merk kuscht auch. A Hund, so nennt man das wohl.

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ja Hund samma oder wollen es sein. Hund ist Ausweis für eine dichte, mehrschichtige Persönlichkeit in 64 Graustufen.
Was halten Sie von Aigner und Söder, Greenbowlerhat? Sehen Sie noch jemand, den der Horsti vielleicht aufbaut? In berlin? Wobei ich nicht glaubde, die MdLs schlucken noch einen Bundespol als Chef.

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