Dubai sein

Es ist schon hart. Das mit der finanziellen Situation, in dieser Stadt. Hat auch der Bürgermeister gesagt. Sparen muss sein, denn so viel Geld ist auch nicht mehr da. Die Stadt jedenfalls setzt auf die Eigeninitiative der Bürger. Die sollen es richten. Das mag der Bürger natürlich auch nicht hören, obwohl sein Steuerberater letztes Jahr wirklich sein Geld wert war. Spitzensteuersatz, was soll das sein. Ein Gerücht, solang es noch Verlustzuschreibungen gibt, und - ähem - Sache, die das Finanzamt nichts angehen. Die sollen ruhig mal die Ledercouch im Wohnzimmer als Büroeinrichtung berücksichtigen, für ihr Geld.

Leicht grantig geht er über den penibel gereinigten Platz in Richtung seines Autos. Natürlich werden sie jetzt Rot-Grün zum Teufel hauen, aber so richtig gut ist das hier auch nicht mehr. Bei den Benzinpreisen überlegt man es sich, ob man für ein Mittagessen nach Salzburg fährt. Und dass er bald für seine Tochter wird Studiengebühren zahlen müssen, passt ihm auch nicht. Da kann er sie gleich nach Amerika schicken, das hat mehr Zukunft. Hier geht alles den Bach runter, in 20 Jahren, da hat der wütende junge Mann schon recht gehabt, sieht das hier aus wie Hintersachsen, überall diese Grattler aus der Shopping Mall, das ist nicht mehr seine Stadt.

Weg müsste man, in Ruhe das hart erarbeitete Vermögen geniessen. Aber Mallorca, wo die Giancretinos hingezogen sind, ist ihm zu jung, all die zugekoksten Nackerten, das will er nicht. Er will was, wo die Leute anständig sind, aber sogar in Sizilien ist inzwischen das linke Pack, der Doktor Vialerosso, der dreckade Sozi, ist da hin und sein Baracklerweib macht so Kunstakademien. Thailand kommt nicht in Frage, er mag ja nicht ersaufen. Er kommt an der Raiffeisen-Bank vorbei und schaut auf die Immobilienangebote - und da ist das, was er sucht:



Dubai. Die haben noch richtige Sitten. Und von dem Palm Island hat er auch schon mal im Focus gelesen - und was kostet das? Nur knapp 300.000? Ah so, Anfangspreis... aber für 600.000, da müsste man schon was Ordentliches bekommen, das hätte er grade flüssig, aber nicht hier. Oha, keine Steuern in Dubai, die werden auch nicht fragen, wenn das Geld aus der Schweiz kommt. Und wenn er dann in zwei Jahren in Rente geht, kann er sich ja dort niederlassen.

Das wäre dann doch was, denn das hier, das geht nicht mehr lang gut. In 10 Jahren gibt es garantiert nicht mehr bei jeder kleinen Raiffeisen-Filiale seiner kleinen Stadt solche Angebote, sondern nur noch Grattlerwohnungen. Gleich morgen mal mit Luisa besprechen, das wär´s, dabei sein in Dubai...

Donnerstag, 16. Juni 2005, 23:29, von donalphons | |comment

 
... gibt eigentlich zu denken.

bei uns (schreistaat faxen) hängen in den auslagen der volksbanken und spasskassen die exposés sonderbarer buden (verzeihung, prachtvolle, gut geschnittenen, bestens erhaltene eigenheime, meine ich), die keiner kaufen will.
läuft das mit der palmeninsel in dubai jetzt auch schon so? fehlt nur noch der offene grundstücksfonds für den bau von bürotürmen in der vr china.
ach so, steuersparen ist auch kein privileg der reichen mehr, nachdem jetzt im internet (t-online, glaub ich mal) reklame für schiffsbeteiligungen in kleinen stückelungen getrommelt wird. geld vernichten auch nicht.

vor vielen vielen jahren ist einmal auf der schwäbischen alb ein schultes beschissen (für nordlichter: ein bürgermeister geschäftlich unkorrekt behandelt) worden, der hat sich mit den ersparnissen seines lebens in paraguay ansiedeln wollen, war alles ganz billig dort, der hektar DEM 10,00, die kuh DEM 100,00 ein bauernhof DEM 1.000,00. da hat der viele viele hektare land und auch eine kuherde dazu gekauft. war alles in ordnung, hatte alles so seine richtigkeit, bloß gabs in der gegend kein wasser, so dass die kühe bald umgefallen sind. die paras haben bloß gemeint, selber schuld, wer dort land kauft.

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Soweit ich das mitbekommen habe, hat hier schon jemand am arabischen Golf was erworben, Malle war dem wohl zu piefig. Hat also alles seine Richtigkeit hier.

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Mit dem Erwerb von Eigentum auf dieser künstlich angeschütteten Insel erhält man auch ein Aufenthaltsrecht für sich und die Familie im schönen Dubei. Sicher mehr als nützlich wenn man in der Heimat aus irgendwelchen Gründen (Steuerverhandung, kreativer Konkurs?) nicht mehr so arg gelitten ist.

Zu bedenken ist allerdings der momentane Baulärm, da immer noch angeschüttet, planiert und betoniert wird.

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Und jemand, der unter einer Diktademokratur von Merkel, Köhler, Stoiber und Ratzinger leben will, hat sicher auch mit einer harten Scharia-Auslegung keine Probleme.

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Mit der harten Scharia-Auslegung hat er spätestens dann ein Problem, wenn ihm jemand ein Päckchen harte Drogen unterschiebt. Ich würde auch dann nicht freiwillig nach Dubai umsiedeln, wenn ich 600.000 Euro flüssig hätte. Hier weiß man wenigstens, dass es nicht gleich an den Hals geht. Wenn wir Honecker, Kohl und Schröder überstanden haben, dann wird das wohl auch unter MerkelStoiberKöhlerRatzinger irgendwie weitergehen.

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@stefanolix:

Da faellt mir auf die Schnelle ein > Ihr habt Sie ja gewaehlt!



:-)

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AlsoHonecker und Kohl habe ich schon mal nicht gewählt. Und bei Schröder war ich auch nur indirekt beteiligt :-)

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Honecker: Pflicht und Erstwahl (Alternative = ungebetener Besuch).
Kohl: (njet) kein Bock auf blühende Landschaften, erodierende waren spannender :-)
Schroeder: (da) Abwahl von Kohl
next: (unentschlossen) to be continued from the Wechselwaehler

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Köstlich: Die Giancretinos :-)

Das mit den Schiffsbeteiligungen ist schon ein alter Hut, hatte gerade ernstlich geprüft, ob ich so etwas mache. Außerdem geht es auch ohne Sharia: Cayman Islands, British Virgin Islands, wo in Road Harbour all die Kokskönigsyachten registriert sind, die im Herbst und Frühjahr die Marinas von St. Tropez, Malta und Port el Kantaoui besuchen.

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Ist nicht der Gianbattista Alcoholista wegen einer Auspeitschung schon wieder aus Dubai zurück?

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Der war ja auch so dämlich, einem Muezzin am Freitagabend "trink, Brüderchen, trink" zuzurufen.

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Der hat dann auch das Lied "Bier her, Bier her oder i foi um" als Aufforderung zum Abfall vom Glauben interpretiert.

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