Überhaupt München

Die letzten 20 Monate war ich zwar alle 3, 4 Wochen in meiner alten Heimat, aber meist nur kurz und ohne viel Zeit zum Rumlaufen. Eine Stadt erkundet man am besten zu Fuss, und erst letztes Wochenende bin ich wirklich lang und weit durch das Herzstück der früheren Munich Area gelaufen. Und da hat sich was getan. Wenig Gutes, allerdings.

München war immer der Meinung, mit dem Rest des Landes nichts zu tun zu haben. Nirgends wird milder untergegangen, nirgends stirbt es sich schöner, nirgends gibt es bessere Chancen und mehr Leute, die irgendwas machen können, wenn man den Firmenporsche gegen das Fahrrad eintauschen musste. Das war einmal. Heute ist das anders. Inzwischen hat sich doch weitgehend die Erkenntnis breit gemacht, dass sich München nicht vom Rest abkoppeln kann.



Mag sein, dass die Stadt immer noch stabil und solide dasteht. Es ist nichts schlechter geworden. Aber das war nicht das Versprechen. München kannte seit den 60er Jahren nur einen Weg, nach oben. Immer mehr, immer besser als alle anderen. Und so richtig knallen sollte es 1998, 99, 2000, und hätte es nicht mehrfach richtig geknallt, New Economy und 9eleven, dann wäre München heute in dem Erfolgstaumel eines Gargantua, einer Illusion, die heute unfassbar falsch und abgeschmackt erscheint. 2005, Mitte des Jahrzehnts, also jetzt und heute werden wir sehen, dass sich das Internet vollkommen durchgesetzt hat, es wird kein normales Fernsehen mehr geben und nur noch Omas werden in Geschäften einkaufen, das war die Planung.

2005 ist das dritte Jahr in Folge Stagnation. Stagnation bedeutet im internationalen Wettbewerb Rückschritt, hat man früher gesagt, heute hält man lieber die Klappe und richtet sich ein in der Mittelmässigkeit. Und ist froh, dass es die anderen, Köln, Berlin, Hamburg noch übler erwischt. Aber angesichts der ausgebliebenen goldenen Zeitalter ist das ein schwacher Trost. München ist immer noch sauber, aber innerlich, an wenigen Sympthomen erkennbar, gebrochen.

Mittwoch, 2. November 2005, 20:15, von donalphons | |comment

 
Nirgends stirbt es sich schöner? Ach was.

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Also, die Leichen im Roman haben sich bislang nicht bechwert.

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Nun, vieleicht kann man auf dem Loden-Frey Gelaende etwas Wasser in das von den letzten argonauten (oh Entschuldigung) argonauten360o nur noch selten benutzte Schwimmbecken lassen und die morsche Stelle im Reifen aufspueren und mit Bordmitteln verarzten?

(... ansonsten scheint das Kraftfahrzeug ja noch ganz gut in Schuss zu sein ...)

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weiss man´s? Aussen hui, innen naja, vielleicht auch nur geleast und vom Besitzer dann so verlassen.

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