FaulFrischFleisch
Und wenn sie nichts geworden sind, wenn sie Freie sind, weil sie für jedes Praktikum zu alt sind, dann kümmern sie sich um den Nachwuchs. Obwohl die meisten absolut keine Vorbilder sind und jeden halbwegs vernünftigen Menschen zum Abspringen bringen müssten, obwohl man ihnen jede Stunde sagen müsste: Lasst die Finger davon, macht alles andere als das hier, da gibt es keine Zukunft - tun sie es.
Wenn sie Glück haben, viel Glück, dürfen sie später hier vielleicht auch mal Leute ausbilden. Nicht dass es wirklich Geld bringen würde, aber immerhin. Es ist schon was, auch wenn man Vollpfosten ertragen muss, die nach der dritten Stunde und der Erkenntnis, dass es selbst hier schon Arbeit ist, blöde Sprüche ablassen von ihrer High Potential School, und dass sie das nicht nötig haben.
Früher, vor 100 Jahren, da wurden die Fräuleins, die es nicht zur Opernsängerin schafften und familiären Halt gegen das Abrutschen auf die Strasse hatten, dürre, hungrige Klavierlehrerinnen, verbittert und gelb, bis sie irgendwann an Tuberkolose in den Dachstuben eingingen. Heute machen sie Praxisseminare, müssen sich nicht in Zeitungen den Posten freificken, sind am Rande der Magersucht, weil das so sportlich wirkt und man sich nicht gehen lassen darf, und sterben nach all dem Vegetieren in den schlechten Vierteln des Media Clusters dank medizinischer Grundversorgung erst, wenn sie schon 50 Jahre tot sind.
Und es gibt welche, da macht es mir noch nicht mal was aus.
Wenn sie Glück haben, viel Glück, dürfen sie später hier vielleicht auch mal Leute ausbilden. Nicht dass es wirklich Geld bringen würde, aber immerhin. Es ist schon was, auch wenn man Vollpfosten ertragen muss, die nach der dritten Stunde und der Erkenntnis, dass es selbst hier schon Arbeit ist, blöde Sprüche ablassen von ihrer High Potential School, und dass sie das nicht nötig haben.
Früher, vor 100 Jahren, da wurden die Fräuleins, die es nicht zur Opernsängerin schafften und familiären Halt gegen das Abrutschen auf die Strasse hatten, dürre, hungrige Klavierlehrerinnen, verbittert und gelb, bis sie irgendwann an Tuberkolose in den Dachstuben eingingen. Heute machen sie Praxisseminare, müssen sich nicht in Zeitungen den Posten freificken, sind am Rande der Magersucht, weil das so sportlich wirkt und man sich nicht gehen lassen darf, und sterben nach all dem Vegetieren in den schlechten Vierteln des Media Clusters dank medizinischer Grundversorgung erst, wenn sie schon 50 Jahre tot sind.
Und es gibt welche, da macht es mir noch nicht mal was aus.
donalphons, 13:11h
Sonntag, 6. November 2005, 13:11, von donalphons |
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gibsmir,
Sonntag, 6. November 2005, 14:41
Ins Kloster gehen war vor 100 Jahren sicher noch eine Alternative zu Klavierlehrerin werden. Damit konnte man damals noch bei den Nachbarn angeben.
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donalphons,
Sonntag, 6. November 2005, 14:53
Da gab es aber auch solche und solche: Wer nicht wirklich gut Geld mitbrachte, wurde Laienschwester und fegte die Gehwegplatten.
Bei uns gegenüber ist noch ein aktives Frauenkloster, und jeden morgen kommt eine uralte Schwester heraus und fegt, obwohl sie eigentlich den Besen als Stütze bräuchte. Die ging da hinein, weil die Bauernfamilie zu viele Kinder und kein Geld hatte, und ist geistig, vorsichtig gesagt, schlicht. Die paar noch lebenden alten Adligen und besseren Töchter sitzen dagegen drinnen und klagen den Zeiten hinterher, als sie noch Lehrerinnen feuern konnten, die in der Stadt mit einem unverheirateten Mann Arm in Arm angetroffen wurden. Und ich bleibe hoch über ihnen im Stadtpalast und warte auf den Tag, an dem sie ausgestorben sind. So lange will ich leben.
In letzter Zeit importieren sie Schwestern aus Afrika und Asien, um ihren Betrieb mit Personal für niedrige Dienste aufrecht zu erhalten, nicht um da irgendwie aufzusteigen. Gott will es wohl so.
Bei uns gegenüber ist noch ein aktives Frauenkloster, und jeden morgen kommt eine uralte Schwester heraus und fegt, obwohl sie eigentlich den Besen als Stütze bräuchte. Die ging da hinein, weil die Bauernfamilie zu viele Kinder und kein Geld hatte, und ist geistig, vorsichtig gesagt, schlicht. Die paar noch lebenden alten Adligen und besseren Töchter sitzen dagegen drinnen und klagen den Zeiten hinterher, als sie noch Lehrerinnen feuern konnten, die in der Stadt mit einem unverheirateten Mann Arm in Arm angetroffen wurden. Und ich bleibe hoch über ihnen im Stadtpalast und warte auf den Tag, an dem sie ausgestorben sind. So lange will ich leben.
In letzter Zeit importieren sie Schwestern aus Afrika und Asien, um ihren Betrieb mit Personal für niedrige Dienste aufrecht zu erhalten, nicht um da irgendwie aufzusteigen. Gott will es wohl so.
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seineheiligkeit,
Sonntag, 6. November 2005, 15:27
So, so, bei manchen macht es dir also noch nicht mal was aus... Ja, du lebst wirklich hoch über ihnen im Palast. Vielleicht wirst du jedoch keine 50, weil du vorher an einer Nuss aus deiner Silberschale erstickt bist.
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first_dr.dean,
Sonntag, 6. November 2005, 16:28
Wass für eine Nuss soll das sein? Macadamia?
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donalphons,
Sonntag, 6. November 2005, 17:16
Justament, als ich das abschicken wollte, klingelte das Telefon und schickte mich in einen Raum, und da war dann so eine, bei der es mir absolut nichts ausmacht. Das habe ich dann noch dazugeschrieben.
Wir werden alle steinalt. Und seinedudeheit wird hier gekickt.
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