Herzausreisser
Zeit für neue Kerzen am Morgen. Im Schatten sitzt einer, der im Dunkeln der Nacht einen Plan und eine Mission hat, und einen Obsidiandolch, um den zuckenden Muskel dann der Sonne entgegenzustrecken.
Nur - es fällt ihm hier im dichten Nebel ein paar Stunden zu spät ein. Andere sind manchmal ohne Plan schneller. Und gefühlvoller.
Nur - es fällt ihm hier im dichten Nebel ein paar Stunden zu spät ein. Andere sind manchmal ohne Plan schneller. Und gefühlvoller.
donalphons, 17:18h
Donnerstag, 10. November 2005, 17:18, von donalphons |
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donalphons,
Donnerstag, 10. November 2005, 18:38
Und bitte: Wer wie ich gerade frisch shampooniert unter der Dusche stand, als die Hauptsicherung 3 Stockwerke weiter über die enge, finstere Treppe runter ausfiel, der weiss, dass Kerzen und Streichhölzer auch noch im kleinsten Raum absolut kein Luxus, sondern unverzichtbare Vorkehrung in jedem Haus vor Baujahr 1900 ist.
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hockeystick,
Donnerstag, 10. November 2005, 19:28
Schön, wenn die Dusche dann wenigstens nicht mehr mit einem Durchlauferhitzer ausgestattet ist.
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doubl,
Freitag, 11. November 2005, 09:02
Hab auch ein kleines Holzmännchen. Afrikanisch, allerdings ohne Dolch, dafür mit Baströckchen und Grimasse und einer abgefahrenen Sturmfrisur die der Grund war warum ich das Teil vor Jahren in einem kleinem Übersee-Ramsch-Lädchen in der Hafenstraße erstand. Ist wohl zum ›böse Geister vertreiben‹. Das Holz sieht auch so dunkel aus.
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donalphons,
Freitag, 11. November 2005, 09:42
In diesem Fall: Mexikanisch und aus schwarzem Ton. Ein geschenk einer Freundin, die ein paar Monate da drüben gegraben hat. Und ist, wie gesagt, ein Priester mit bösen Hintergedanken.
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che2001,
Freitag, 11. November 2005, 09:52
Die einzige verlässliche Methode, das Wiederaufgehen der Sonne am nächsten Morgen zu gewährleisten, ist es nunmal, Angehörigen fremder Stämme bei lebendigem Leibe das Herz herauszuschneiden, so wie sich Regen nur erzeugen lässt, indem man Jungfrauen in den Vulkanschlot wirft.
Und so betrachtet, sollte man die Conquista in Mexiko mal ohne Indianerromantik sehen: Ein Schreckensregime wurde von einem anderen Schreckensregime abgelöst.
Und so betrachtet, sollte man die Conquista in Mexiko mal ohne Indianerromantik sehen: Ein Schreckensregime wurde von einem anderen Schreckensregime abgelöst.
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hockeystick,
Freitag, 11. November 2005, 10:28
Anders als im Fall von Abu Ghureib machte man sich damals sogar die Mühe, die existierenden Folter- und Opferstätten zunächst einmal abzutragen oder mit Kirchen zu überbauen.
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donalphons,
Freitag, 11. November 2005, 10:39
Und statt dummer Hinrichtungen verlegte man sich auf wirtschaftlich sinnvolles Totarbeiten in den Bergwerken von Potosi - ein Prachtbeispiel für neoliberale Globalisierung.
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donalphons,
Freitag, 11. November 2005, 10:50
und schon gar nicht, wenn man in potosi das silber abbaut, mit dem man in europa kriegsverbrechen und die ausrottung andersgläubiger durchzieht
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che2001,
Freitag, 11. November 2005, 10:56
Und als es humanitären Protest von Gottes Hunden (domini canes) gegen die Versklavung der Rothäute gab, hörte man darauf - man wollte ja nicht sein Seelenheil riskieren - und importierte stattdessen Schwarze, was dazu führte, dass es in ganz Afrika Krieg gab, um Menschen zu erbeuten. Halt Fortschritt, Modernisierung und Globalisierung, schon damals. Wie sprach noch Goethe: "Man fragt ums Was, und nicht ums Wie.
Ich müßte keine Schiffahrt kennen:
Krieg, Handel und
Piraterie, Dreieinig sind sie, nicht zu trennen.
Da fördert nur ein rascher Griff,
Man fängt den Fisch, man fängt ein Schiff, Man hat Gewalt, so hat man Recht."
Ich müßte keine Schiffahrt kennen:
Krieg, Handel und
Piraterie, Dreieinig sind sie, nicht zu trennen.
Da fördert nur ein rascher Griff,
Man fängt den Fisch, man fängt ein Schiff, Man hat Gewalt, so hat man Recht."
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