Doch noch ein Dämpfer für Aust.

Bei all der Hektik um die Neuausrichtung des Spiegels Richtung Gosse fiel eine Sache unter den Tisch: Die Gesellschafter haben den Kauf der berlinmittigen Kulturzeitschrift Monopol abgelehnt, obwohl sie so gut zum politischen Kurs der Hauptstadtredaktion gepasst hätte. Gründer Florian Illies ist jetzt in keiner allzu schönen Position: Einerseits ist klar, dass er sein Blatt loswerden will, andererseits ist es herb, so einen Korb zu bekommen. Für ein Produkt wie Monopol gibt es nicht allzu viele mögliche Käufer, und mit dem Spiegel dürfte auch der Gesellschafter Gruner + Jahr abwinken. Milchstrasse ist bekanntlich Burda, Bauer und Springer kann man sich da schlecht vorstellen. Vielleicht also doch Burda. Aber auch das wäre nicht wirklich schön. Ach ja.
höhö, xx punkte

Donnerstag, 24. November 2005, 21:06, von donalphons | |comment

 
Ok, wieviel Punkte gibt's eigentlich für Schröder (ja, den Ex-Bundesschröder)? Genauer, für seinen neuen Beraterjob im Verlagswesen?

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Ich denke, der ist seit gestern schon finalisiert.

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Und? Was sagt der meinungsfreudige Fachmann?
Im politischen Berlin ist das ganze ja mit einem lautstarken "Kein Kommentar" kommentiert worden...

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War ja irgendwie klar, dass es etwas "sozialdemokratisches" werden würde. Auch wenn da der H. O. Henkel im Aufsichtsrat sitzt, und der Laden via Blick etwas stinkt. Ich finde es aber ganz gut, dass es im Ausland ist; das Inland hätte einen Hautgout. Ringier hilft es über seine Glaubwürdigkeitskrise etwas hinweg.

Mei, ein Beraterposten halt. Solange er ihn anders ausfüllt als Kohl bei Kirch (musste ich da auch was zu sagen?) ist es ok.

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herausgeber bei der zeit, das wäre eigentlich das gewesen, an das ich gedacht hätte - und wie die faust aufs auge zur historie des blattes passen würde, von der ostelbischen gräfin über den älteren staatsmann zum osthannöverschen anwalt, sozusagen.

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Naja, zu Kohl muß man wohl nichts mehr sagen.
Aber, auch-einer, "Zeit" hätte nicht gepaßt. Schröder ist nicht Schmidt, und er steht "stilistisch" auch nicht in seiner (und Frau Dönhoffs) Linie. Ringier kenne ich nicht so (nur von der Borer-Geschichte), aber Ausland finde ich auch gut, zumal Schweiz.
Mal gucken, das eine oder andere Mandat wird RA Schröder wohl auch noch wahrzunehmen haben. Da darf man auf die Fachrichtung gespannt sein; Scheidungen wird er ja kaum betreuen. Obwohl, da hat er Erfahrung...
Puh, wie fies, persönlich zu werden. War auch das letztemal. Für heute.

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Eben, ein Beraterposten. Die klassische Endstation für abgelutschte Politiker. Nur peinlich.

Rumsitzen, Kohle abstauben, Grußonkel machen, und gelegentlich kommt jemand mit der Frage "Wen kann man denn in der Sache XYZ ansprechen?". Dann packt man das speckige alte Adressbuch aus und ruft einen Kumpel an. Fädelt einen krummen Deal ein.

Resteverwertung. Kein Job für einen erwachsenen Mann. Ehrliche Arbeit ist was anderes. Ich hätte von Schröder etwas mehr Stil erwartet.

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uh-oh, mit solchen Einschätzungen wäre ich etwas vorsichtig, da gibt es immer solche und solche. Der Umstand, dass Schröder sein Mandat zurückgegeben hat, deutet darauf hin, dass er was anderes Full Time machen will, und der ist keiner, der den Rest seiner Tage in Hannover Currywürste grillt.

Wer Ringier und und den Fall Wolffers kennt, sowie die innerschweizer Verstrickungen von Frank A. Meyer, der ahnt, wo Schröder da massiv helfen könnte. Der Fall Wolffers wurde bei Blick nur möglich, weil es nicht möglich war, einen guten Partner für den gewünschten hochklassigen Beitrag zu bekommen. Ein Türöffner könnte Ringier international mehr als nur ein wenig helfen. Aber genau das ist kein lockerer Job, den man mal eben so macht, zumindest habe ich das in meiner Zeit in Berlin nicht so empfunden.

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Naja, der Umstand, dass Schröder sein Mandat zurückgegeben hat, deutet auch darauf hin, daß er sich bei den Details seines Schweizer Engagements nicht allzutief in die Karten gucken lassen will. Diese Transparenzregelungen für Abgeordnete können ja auch manchmal ziemlich anstrengend sein...
Wieauchimmer, ich denke, Ringier wird Schröder nicht fulltime beanspruchen, und er wird schon auch die eine oder andere Rechtsvertretung wahrnehmen. Sein noch zu schreibendes Buch mit allen Enthüllungen zum Thema "So überzeugt man den BuPrä von einer Neuwahl" mal nicht zu vergessen.

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Ohne persönlich zu werden. Aber für den Job als Herausgeber der Zeit ist Schröder zu wenig intellektuell. "Acker gib ma den Ball".

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