"Überlagert" - ein hübscher Neologismus

Früher nannte man es "verdorbenes Fleisch". Und die Menschen hatten nicht ohne Grund gehörige Angst davor. Im Mittelalter etwa ging man wenig zimperlich mit den Metzgern um, die ihre Kunden der Gefahr einer Lebensmittelvergiftung ausgesetzt haben. Landesweite Fleischskandale, wie der aktuell die Runde machende - man mag sich gar nicht vorstellen, was da schon alles gegessen wurde - hätten damals zu massivem Fleischüberschuss auf den Richtblöcken gesorgt.

Heute sind wie dagegen zivilisiert, das Fleisch bleibt dank Bestrahlung rosig, selbst wenn es eigentlich violett schimmern müsste. Und die Medien nennen es "überlagert". Klingt doch gleich viel besser, und es muss doch noch lang nicht verdorben sein, nur wegen diesem Datum da. Man wüsste gern, was da die Verbände der Lebensmittelindustrie - nicht der Metzger! - ausgegeben haben, um den Medien diese Begriffsschweinerei nahezubringen. Nur müssen Mediensäue nicht befürchten, dass sie irgendwann einmal vor dem Bolzenschussgerät stehen. Was man bedauern könnte, irgendwo. Wenn ich einen 80-jährigen langsam mit Rattengift umbringe, bin ich ein Mörder, wann ich ihn dagegen in Sicherheit wiege und dazu bringe, vergammelten Dreck zu fressen, durch den er 10 Jahre früher krepiert, bin ich durch die Pressefreiheit des Grundgesetzes gedeckt.

Was bin ich froh, dass ich Vegetarier bin.

Samstag, 26. November 2005, 12:26, von donalphons | |comment

 
Früher war die "Verwertungskette" auch klarer: Was übrig blieb oder schon fragwürdig war, bekam der Hund. Heute ist ein Rind oder ein Schwein ein Erlösoptimierungsproblem.

... link  

 
Ist auch heute noch so, wenn man sich mal mit den Produktionsbedingungen von konventioneller Tiernahrung (Alles was im Supermarkt steht) geschäftigt. Echt widerlich.

... link  


... comment
 
Andererseits wäre das raffinierte Würzen wohl nicht erfunden wollen, hätte man bei Hofe nicht verzweifelt bestimmte Fleischgerüche überdecken müssen.

... link  

 
Gut, das raffinierte Würzen des Mittelalters und der frühen Neuzeit ist heute, vorsichtig gesagt, gewöhnungsbedürftig. heute würde man sagen: Völlig übersalzen, extrem scharf, unglaublich fett und kein Eigengeschmack mehr. Man könnte das heute nicht mehr essen.

... link  

 
Man könnte das schon essen, es wäre nur extrem gewöhnungsbedürftig. Festessen war etwa eine Blanchemanger, eine Terrine aus verschiedenen Weißfischsorten, Hühnerfleisch, Mehl und Reis in Milch, gewürzt mit Kapern und Rosenwasser. Dazu trank man einen Hippokrat, d.h. heißen Rotwein, der mit Zucker, Salz und Zimt gewürzt war. Überhaupt muss man sich mittelalterliche Weingelage, auch im Hochsommer, als Glühweingelage vorstellen. Was das "essen können" angeht: Ich habe mal indisch gegessen (nicht im India-Restaurant, sondern beim Inder selbst), da konnte ich vom Geschmack her zwischen Reis und Fleisch nicht mehr unterscheiden, so scharf war das. Man hätte mir auch einen Teller warmes Sambal Oelek hinstellen können. Meine Gatgeber haben nachgewürzt, weil es ihnen zu lasch war, und pro person anderthalb Liter wasser und einViertel Whisky dazu getrunken.

Wohl sein, ich esse jetzt meinen Fisch mit selbstgemachter Remoulade (Quark, Senf, Olivenöl, Ei, Gurken, Kapern, Erbsen, Möhren und Mais) und Spaghetti.

... link  


... comment
 
Geile Geizkrägen
Solange Geiz an der Fleischtheke geil ist, solange ist es noch viel geiler diese Geizkrägen mit vergammelndem Müll zu füttern.

Ich finde, so etwas muss einfach straffrei sein. Sonst lernen es die fettwänstigen Geiz-For-Food Shopper nie.

... link  

 
Wäre man Zyniker, könnte man sagen, dass es eine Art der natürlichen Selektion ist. Allerdings wäre das sozial alles andere als ausgewogen. Ich würde sagen: Straffrei für Schäden bei denen, die sich locker was anderes leisten können.

Was ich aber nie begreifen werde, sind die Leute, die abgepacktes Hackfleisch kaufen.

... link  


... comment
 
Dies ist doch mal ein Vorschlag für das Unwort des Jahres.

... link  


... comment
 
Im Mittelalter gab es spezielle Bäcker- und Metzgerstrafen. Häuften sich Lebensmittelvergiftungen, wurde der Bäcker oder Metzger dazu gezwungen, seine gesamte Produktion öffentlich aufzuessen, der Henker saß mit der Axt daneben.

... link  

 
An den Pranger
Wo Marktversagen (Ekelfleisch) und Staatsversagen (lasche Kontrollen) kombiniert auftreten, sind die Medien (der Pranger) besonders in der Pflicht.

Informieren statt beschönigen ("überlagert").

Warum werden bei uns eigentlich die Abnehmerfirmen geschützt, welche ja am Ekelfleischskandal beteiligt waren (ca. zur Hälfte)?

An den Pranger mit ihnen!

P.S. In der neoconnardischen Puppenstube scheitern sie gerade am nicht vorhandenen ökonomischen Denkvermögen. Sehr amüsant.

... link  

 
Im Prinzip ist die Sache doch logisch: Geredet wird über die schwarzen Schafe, die das Zeug fälschen. Kein Wort wird über die geredet, die es wieder in den Handel bringen. Dabei ist das die Schnittstelle zum Kunden. Und wenn man dann noch überlegt, wer auf teufel komm raus die Erzeugerpreise drückt, könnte man schnell auf Namen kommen, die den Medien als Anzeigenkunden lieb und teuer sind. Stichwort Discounter, Fastfood, Fertigessen... eine Milliardenbranche. Und da hätte man gern die Namen.

und was die puppen angeht - deutschlands arbeitslosequote in die lohnstückquoten einzuberechnen und bei allen anderen zu negieren, ist so ein brachialer denkfehler, dass man sich fragt, wieso eigentlich nicht Assis Studentengebührer für die Schäden an der Uni abführen müssen

... link  

 
Ethik und Markt
Ich halte es für unverantwortlich, dass Konsumenten (Verbaucher) davon ausgehen, dass das was sie teuer bezahlen, auch wertvoll sein soll. Das ist nicht mehr bei teuren deutschen Autos so, das war noch nie bei Unterhaltungselektronik so, das ist nicht so bei Menschen im feinsten Tuch und es ist erst recht nicht der Fall bei Unternehmen, die vorgeben, das Geld per Anlagengedödel zu vermehren...

Es wäre schön, wenn der eine oder andere Mensch zeigen würde, dass er oder sie den Gebrauch seines Verstandes auch außerhalb der vielen Facetten des Fassadenbaus betreiben kann...

Warum soll man den Markt genauso behandeln wie die mittelalterlichen Priester? Ist die Kasse das jüngste Gericht?

... link  

 
Einer einzigen Gruppe den Schwarzen Peter zuzuschieben wäre zu einfach, ich sehe da mehr den Staat in der Verantwortung, mehr Geld in vernünftige Kontrollen zu stecken. Dem Konsument ist es durch raffinierteste Methoden gar nicht möglich, schlechtes Fleisch zu erkennen (Würzung, Verwässerung, Duftstoffe, Vermischen mit anderem Fleisch etc.). Es geht doch schon los mit schöner Färbung, normal wäre jede Wurst grau.

Aber auch der Handel steckt mit drin, gerade neu verpacktes Hackfleisch gab es schon öfters. Bei mir in der Ecke gibt es einen Supermarkt eines großen Handelskonzerns, vor ein paar Jahren erzählte mir eine Nachbarin, die dort arbeitete, dass altes Hackfleisch in der dortigen Metzgerei in Bratwürste umgefüllt wurde, oder das manche Wurst die nicht mehr so schön aussah mit Wasser "aufgespritzt" wurde, damit das ganze wieder prall aussah. Heute noch dreht sich bei mir der Magen um, gehe ich in diesem Markt an der Fleischtheke vorbei, es riecht einfach unsagbar schlecht. Aber anscheinend ist das manchem immer noch egal, es wird noch genug dort gekauft.

Hier liegt doch das nächste Problem: Das Fleisch soll schön aussehen und billig sein, das reicht erst mal. Als die BSE-Diskussion aufkam, war ich bei einer Diskussion über angebrachte Tierhaltung und qualitativ hochwertiges Fleisch. Ein Landwirt erzählte, dass es ihm gar nicht möglich wäre, ein Schwein langsam zu mästen um wirklich gutes Fleisch zu bekommen, es muss schnell gehen und die Masse zählt, er kann nur einen Teil seiner Tiere so schlachtreif züchten, wie er es für angemessen hält, aufgrund des Preisdrucks und der Wünsche des Konsumenten. Ein Verantwortlicher aus dem Handel bestätigte, dass durch den Druck des Kunden ihm gar keine große Handhabe bleibt.

@Don
Discounter und Fastfood an den Pranger stellen ist so einfach nicht. Billig heißt nicht schlecht, Aldi und andere Discounter haben zum Beispiel sehr hohe Qualitätsstandards in der Handelsbranche und sind da sehr rigide.

... link  

 
Ich könnte jetzt was über die Wartung von Aldi-Computeren und Digicams erzählen, aber ich weiss nicht, ob das hier jetzt reinpasst. Nur so viel: Ich sehe höchstens alle zwei, drei Wochen einen Supermarkt von innen.

... link  

 
Das Schlendern über Marktplätze mit individueller Auswahl und Verkostung von 14 verschiedenen französischen handgemolkenen Bergziegenkäsesorten aus Südosthanghaltung ist allerdings ein Luxus, den man sich schnell abgewöhnt, wenn es noch ein paar kleine Mitesser am Tisch gibt.

... link  

 
Ich denke, dass Markttransparenz und Informierung von Konsumenten die besten Antworten sind.

Nur ein informierter Konsument ist auch wirklich frei.

Tja, und hier sind - gemeinsam - der Staat, der kontrolliert und die Regeln setzt, sowie die Medien als Kontrollinstanzen gefragt.

Was aber, wenn sich die Kontrollinstanzen bestechen lassen, wenn staatliche Kontrollen absichtsvoll lasch ausfallen und sich die Medien färben lassen ("überlagert")?

Wer (wie Seehofer) an ein ewiges Heiapopeia von Produzenten- und Konsumenteninteressen glaubt, und in der Öffentlichkeit Nebelkerzen zündet, ist mit der Aufgabe überfordert, Missstände nachhaltig zu bekämpfen.

Bekämpfung von Missständen, Schaffung von Markttransparenz: Das wären die Aufgaben eines Verbraucherministers.

... link  

 
Fleisch ist mein Gemüse
Vegetarier und Veganer (letztere halte ich für verblödete, esoterische Fundamentalisten, aber das nur am Rande) werden sich angesichts der Berge stinkenden Gammelfleischs bestätigt zurücklehnen. Bitte schön, point taken.

Ich esse gerne Fleisch, auch regelmäßig. So richtig überraschend kommt der Skandal für mich nicht. Es ist schon erstaunlich, was für einen Dreck einem das Supermarktfleischfachverkaufspersonal kalt lächelnd auf die Waage legt. Vielleicht wissen sie es nicht besser, weil sie schon im Supermarkt gelernt und noch nie richtiges Fleisch gesehen haben.

Der zweite Teil des Problems wurde hier schon richtig auf der anderen Seite der Fleischtheke verortet. Allerdings haben auch Konsumenten billiger Lebensmittel ein Recht darauf, dass diese unbedenklich sind. Das Schwein kommt dann zwar aus der Schnellmast und nicht vom südfranzösischen Biobauern, ist aber auch nicht länger tot.

Hoffnung, dass mehr Transparenz etwas grundlegend verändert, habe ich nur wenig. Die Weigerung des NRW-Verbraucherministers Uhlenberg, Namen der belieferten und verarbeitenden Unternehmen zu nennen, weil das den Betroffenen wirtschaftlichen Schaden zufügen würde, kann man nur zynisch nennen.

Und warum jemand, der mehrfach wegen gleicher Vergehen aufgefallen ist und dessen Laden deswegen zwischenzeitlich dichtgemacht wurde, einfach weiter mit Fleisch handeln darf, ist mir ein Rätsel. Berufsverbot, anybody?

... link  

 
@ hockeystick: There is no free lunch. Aber: Ich habe es ja in Berlin gesehen, wo ich nicht einfach mal so zum Wochenmarkt laufen konnte. Da bekommt man tatsächlich 200 Gramm Feldslat für 99 Cent, statt der 100 für 1,20. Aber auf dem Wochenmarkt kenne ich meine Händler und weiss, dass der Salat absolut frisch ist und nicht schon 4 Tage auf irgendwelchen Paletten vor sich hingammelte. Ich bekomme die Menge, die ich brauche. Und es bleibt bis zum nächsten Markt frisch. Was bringt es mir, wenn der Feldsalat aus dem Supermarkt schon am ersten Tag schleimig schmeckt und ich 150 Gramm wegwerfe?

Oder Gorgonzola zur geschmacklichen Verfeinerung von Risotto. Da geht es um den Geschmack, und ich kann den würzigen Käse nehmen. Bei meinem Käsehändler kosten 100 + 15 Gramm Zugabe 1,80 Euro. Das ist erst mal nicht billig, aber: Der schmeckt nach was. Das heisst, es reicht, wenn ich davon 30 Gramm ins Risotto tue, damit der erwünschte Geschmack da ist. Der Baaz aus dem Supermarkt kostet fast nur die Hälfte, schmeckt aber nach nichts. Also muss ich weitaus mehr reinkippen, was aber das Risotto zu fett und schleimig macht.

Bei meinem Käsehändler weiss ich auf Anfrage, aus welchem Haus der Käse kommt, ich kann mir das im Internet anschauen, wenn ich will, es ist AOC und wenn die Käserei auch noch Führungen anbietet, dann vertraue ich denen. Wo bezieht eigentlich Aldi seinen Käse her?

Letztendlich läuft es auf einen sehr moderaten Aufschlag hinaus, bei ausserordentlichem Gewinn an Lebensqualität. rechnet man die eingesparte Autofahrerei und die vergeudete Wartezeit an der Kasse mit ein, ist es vielleicht sogar insgesamt billiger.

... link  

 
PS: Und abgesehen davon, der Händler kennt meinen Geschmack, und wenn er was von seinen Reisen mitbringt, wie aktuell diesen mit 24% etwas schwachbrüstigen Lariano Speziato



aber schön mittelhart, gut gereift und mit Rosmarinkruste, wunderbar für leichte Pastagerichte geeignet, dann weist er mich darauf hin und das Leben ist schön. Auf so etwas würde ich nur sehr ungern verzichten.

Bitte, ich will mich mit sowas nicht lustig machen über Menschen, die auf jeden Cent schauen müssen, aber wenn ich Leute sehe, die ihr Geld mit Glimmstengeln und Fastfood zum Fenster rausschmeissen, auf der Autobahn partout 200 fahren und ihre Kids offensichtlich immer den neuesten Klingelton brauchen, oder einer der Typen vorgestern, der zwar erheblich abgerissen aussah, aber für knapp 300 Euro Ballerspiele gekauft hat, dann bin ich mit meinen frischen Casarecci und der selbstgekochten Sosse und meinem Tee und meinen selbst zusammengebastelten Antiquitäten und dem zusammengesuchten Silber immer noch ein extrem sparsamer Mensch. Auch, wenn es nachher nicht so aussieht.

... link  

 
Der Käse sieht echt gut aus. Würdest du mal die Schnittseite zeigen (wenn möglich)?

... link  

 
Jeder setzt seine Prioritäten der monatlichen Geldausgabe anders. Wer sich exzellentes Futter leistet, hat halt ein paar andere Dinge nicht.
Solange Nahrungsmittel bei den Deutschen ganz unten auf der Liste stehen (Anteil an monatlichen Ausgaben europaweit am geringsten), bleiben der Gefrierhahn für 2,50 und das abgepackte Hackfleisch für 0,59 Euro / Kilo ein Renner.

... link  

 
@don: Ich stimme Dir absolut zu. Als Student habe ich diese Dinge auch zu schätzen gewußt, und vieles ist auf dem Markt unschlagbar günstig, wenn man sich auskennt. Aber es ist nicht aus finanziellen, sondern aus rein logistischen Erwägungen heraus in einer Doppelverdienerehe mit Kleinkindern meist ein Ding der Unmöglichkeit, die Vorräte auf dem Marktplatz zusammenzusuchen. Dieser Plan scheitert an einfachen Dingen wie dem Nichtvorhandensein von Einkaufswagen mit einer minimalen Tragfähigkeit von 200 kg und Kindersitz, den fehlenden Parkplätzen, sowie der Tatsache, dass Supermärkte immer auf dem Weg liegen, Marktplätze jedoch nie. Wenn Mama oder Papa zwischen dem Verlassen des Arbeitsplatzes und dem spätesten Abholzeitpunkt beim Kindergarten aber nur 30 Minuten bleiben, ist klar, welcher Anbieter das Rennen macht.

Ich will keineswegs klagen, ich will nur andeuten, warum es nicht immer nur pure Verkommenheit und Kulturlosigkeit ist, wenn einer im Supermarkt einkauft.

... link  

 
Da stimme ich hockeystick zu - besonders in meiner Eigenschaft als Teil eines berufstätigen Ehepaares mit Kind. Wobei es hier auf dem Land noch ein wenig besser ist. Wenn ich aus meinem blog zitieren darf:

http://business.blogger.de/stories/275791/#comments

Ich gebe zu, diese Art des Einkaufs ist etwas teuerer als nur bei Aldi & Co. Dies wird immer wieder als Grund für den Erfolg der Discounter angeführt. Aber das grösste Hindernis ist, dass man in grossen Städten gar nicht diese Qualität und Vielfalt mit einem so geringem Aufwand kaufen kann, selbst wenn man es wollte. Vom eigenen Anbau gar nicht zu reden. Und wenn zusätzlich die verbliebenen Lebensmitteleinzelhändler sich keine Gedanken um ihr Sortiment machen, dann bleibt die Vielfalt und der Geschmack auf der Strecke. Wer von den erstaunlich guten Weinen bei Aldi schwärmt, war noch nie in einem Weingeschäft oder hatte nie die Chance dazu, weil es diese Fachgeschäfte in den Grossstädten leicht erreichbar nicht mehr gibt.

... link  

 
Das Geld sitzt halt auch nicht mehr so locker und die Konsumgewohnheiten ändern sich.

Höherer Preis für höhere Qualität und besseren Geschmack, das sieht man ein. Doch die Leute merken immer mehr, wann sie nur ein Image kaufen, gerade bei Lebensmitteln, wo das Image oft egal ist. Und solange gewöhnliche Supermärkte überteuert die Dinge verschachern (Edeka erinnert mich immer an eine Apotheke), geschieht es ihnen gerade recht, wenn Discounter ihnen in die Quere kommen. Hat das jemand verfolgt, als Ferrero-Produkte vor ein paar Wochen bei Aldi Einzug hielten? Wie dann die Branche reagierte? Schaut mal in normalen Supermärkten mittlerweile die Preise an für Giotto und Co. ...
Ich will damit sagen, dass geringe Preise bei Lebensmitteln nicht nur schlecht sind, Wettbewerb muss nicht immer zu Ungunsten der Qualität gehen. Und ich hoffe, der Konsument wacht endlich auf und lässt sich nicht von manchen Konsorten für dumm verkaufen. Dank dem Internet wird die Preistransparenz eh noch größer, als sie schon ist.

Aber unabhängig vom Preis und zurück zum Thema: Qualität und Geschmack für höheren Preis ja, aber man muss auch bei günstigem Preis sicher sein, dass einem nichts gesundheitsschädliches vorgesetzt wird. Das ist das mindeste.

... link  

 
Komischerweise ist das alles nur 5 Minuten zu Fuss von hier, aber ich will diese Stadt ja nicht verallgemeinern. Ich bin jedenfalls froh, dass mich meine Eltern immer als Kind auf den Markt geschleift haben (der immer noch gleiche Geruch der kochenden Wiener trifft mich auch nach über 12 Jahren ohne Fleisch wie ein Schlag), und nicht in eine seelenlose Shoppingmall irgendwo draussen vor der Stadt. Abgesehen davon kann man sich auf unserem Wochenmarkt nicht über Kindermangel beschweren; im Gegenteil, ich bekomme die negativen Folgen der Pillenvergesslichkeit alter freundinnen so gut wie jeden Samstag vorgeführt. Liegt aber vielleicht auch daran, dass unter dem Wochenmarkt eine riesige Tiefgarage ist.

... link  

 
Na, Don, schliesse mal die Augen und stelle dir das im Wedding vor. Einkauf mit Kind und für Familie. Dazu noch die manchmal sehr eigentümlichen Öffnungszeiten der verbliebenen wenigen Qualitäts-Lebensmittel-Händler.

Wenn wie für die 4-köpfige Familie den Wocheneinkauf machen, dann wird das Gemüse und Obst kistenweise abgschleppt. Ohne Auto ein fast unmögliches Unterfangen.

@merkules
Das Stichwort ist Vielfalt. Wenn die inhabergeführten Spar- oder Edeka-Märkte das gleiche Angebot haben, wie die Discounter - nur teurer, dann kann der Wettbewerb nur über den Preis gehen. Aber es gibt sehr engagierte Lebensmittelhändler, wie den shopblogger, die sich bemühen auch regionale Produkte, Produkte kleinerer Unternehmen oder Spezialitäten zu verkaufen und auf Ideen und Wünsche der Kunden einzugehen. Das können nur inhabergeführte Betriebe. Da zahle ich dann auch gerne 10 cent mehr für den Liter Milch.

... link  

 
@ merkules
Der 'hybride Käufer' war auf dem Marketingtag 1990 noch einigermaßen frisch. Seither habe ich die Geschichte 'Porsche vor Aldi' (auch Ferrari und S-Klasse werden gern genommen) öfter gelesen, als die Strecke von hier zum Saturn Meter hat.

... link  


... comment
 
Meine Gammel-Food-Alternative:
Schottische Single Malts. Die Vorteile:
- Bei einem Alc-Gehalt zwischen 40 und 63 % ist nachhaltige Keimfreiheit gewährleistet.
- Reines Pflanzenprodukt, nur gemälzte Gerste. Die paar Mikroorganismen in der Vergärungshefe sind schließlich kein 'Fleisch'.
Dassas ech gesunn .. *hicks*!

... link  

 
Für Auswahl zahl ich auch gern mehr, nur gehen Auswahl/Service mit dem Preis nicht immer Gleichschritt.

@noergler

Mag schon sein, aber es trifft es gut auf den Punkt.

... link  


... comment