Könnten Neoconnards lesen -

ich meine diesen Haufen, die ihren Traffic vor allem durch gegenseitige Verlinkung generieren - würde ich ihnen folgendes Buch empfehlen:

Carlo M. Cipolla, Die Odysse des spanischen Silbers

erschienen bei Wagenbach.Danach könnten sie sich ihre libertären Vorstellungen vom Aufschwung Europas ohne Kolonien gleich wieder sonstwohin stecken. Ungefähr dorthin, wo sie die Behauptung hernehmen, der ihren Verdrehungen zugrunde liegende kurze Aufsatz wäre "gerade veröffentlicht", denn es handelt sich bei

Acemoglu, Johnson, Robinson, 2002, The Rise of Europe: Atlantic Trade, Institutional Change and Economic Growth, NBER Working Paper No. w9378

wie man an der Jahreszahl bereits erkennt, um ein drei jahre altes Werk, das man übrigens seit drei Jahren auch hier als pdf herunterladen kann. Unglaublich, dass jemand, das das nicht weiss, an einer deutschen Uni was anderes bekommt als eine Kündigung.

Aber gehen wir nun ins Detail einer Arbeit, die der Frage nachgeht, wie der Raubbau an der Neuen Welt Europa beeinflusste. Ein Kernsatz der Arbeit, der dann auch bei den rechten Puppen ähnlich auftaucht, lässt einem Historiker den Mund offen stehen.

"In Britain and the Netherlands, new groups of merchants benefited from Atlantic trade and played a major role in inducing institutional change, unleashing a much larger economic potential from the rest of the society. In contrast, in Spain and Portugal, the monarchy and loyal groups with royal trading monopolies were the major beneficiaries of early profits from Atlantic trade and plunder because the monarchy was both strong and in tight control of the monopoly of trade."

Das kann man nur behaupten, wenn man vom globalen Handel der Zeit keine Ahnung hat - deshalb auch der Rat zu Cipollas vorzüglichem Buch. Vereinfacht dargestellt sieht der Export aus Übersee in der Zeit zwischen 1500 und 1800 so aus: Das wichtigste, absolut entscheidende "Exportgut" - nicht Handelsgut! - war das Silber, das die Spanier und in geringerem Masse die Portugiesen aus Amerika holten. Eine zentrale Rolle spielte dabei der Silberbergbau in Potosi im heutigen Bolivien und Zatatecas in Mexiko. Nur begannen damit auch schon die Pobleme, weshalb man über die Passage "the monarchy was both strong and in tight control of the monopoly of trade" nur lachen kann.

Spätestens 1600 ist es mit der Kontrolle vorbei, ab da gilt der Monopolhandel mit den Kolonien als vergleichsweise unlukrativ. Aber schon früher hatten andere als die Krone die Hand im Spiel: Zum einem benötigte man zur Silberproduktion Quecksilber. Und darauf hatten nicht die spanischen Könige, sondern die Fugger aus Augsburg ein Monopol - und das wiederum zeigt schön, mit welchen Methoden sich "Patrizier" und "bürgerliche Unternehmer" damals einen Vorteil verschafften - mit dem Kontrollapparat, den die Fürsten entgegen der Behauptungen im Text nicht hatten. Umgekehrt hatten die libertären Fugger auch das Monopol auf das amerikanische Guajakharz - das damailge Wundermittel gegen die Syphilisseuche und ein weiterer Quell des Reichtums von Augsburg.

Aber das Silber war entscheidend, der Wert des simplen Raubes war im 16. und 17. Jahrhundert vier bis zehn Mal so hoch wie der Wert des Handels. Neben dem theoretischen Monopol des spanischen Königs im Handel mit den atlantischen Kolonien gab es auch noch zwei andere Phänomene: Schmuggel und Piraterie. England verdankt seinen Aufstieg zu Seemacht zum grossen Teil lizensierten Unternehmerpersönlichkeiten wie dem Piraten Francis Drake. Spanier betrieben dagegen selbst den Silberschmuggel, der, wenn er denn aufflog, ca. 50% der Importe ausmachte. Cipolla spricht hier vonn einem spanischen "Volkssport", an dem sich so ziemlich alles und jeder beteiligte. Der dazu führte, dass lediglich 20-25% des "spanischen" Silbers bei der Krone und der gesamte Rest bei privaten Entrepreneuren landeten, die sich um irgendwelche Monopole und Kontrollen nicht scherten, Spanien scheint damals schon recht lockere Zöllner gehabt zu haben. Das Problem der Spanier wurde ein Zuviel an "Schwarzgeld"-Silber, das eine Inflation auslöste - sprich, die Verarmung weiter Teile Spaniens ist dem Umstand geschuldet, dass plötzlich 10 mal so viel Silbergeld da war.

Und nun zu den Holländern: Zu behaupten, dass sie aufgrund ihrer offenen Gesellschaft reicher als die Spanier wurden, blendet schlichtweg den eigentlichen Quell des Reichtums aus, der im Kern im Handelsdefizits Europas mit dem Orient begründet liegt. Und da entstand dann eine Monopolfirma namens Ostindische Kompanie, die auf Java und Sumatra praktisch eigene Kolonien unterhielt, zur Durchsetzung ihres Monopols Krieg etwa gegen die Portugiesen führten und sich schlimmer benahm als eine von Heuschrecken übernommene Ölgesellschaft bei der Ausbeutung eines korrupten afrikanischen Kleinstaates. Wenngleich als Aktiengesellschaft organisiert, war die Kompanie faktisch ein totalitäres Staatsgebilde. Was sie nicht aus den Bewohnern rausquetschen konnten, wurde mit dem spanischen Silber gekauft - Silber war das einzige "Wirtschaftsprodukt Europas", das im fernen Osten auf Interesse stiess.

Will sagen: Kann schon sein, dass die Niederlande und später England vergleichsweise wirtschaftsliberal waren - aber den Aufschwung als Handelsnationen verdanken sie brachialsten Wirtschaftsmethoden diesseits und jenseits der Atlantikroute, die auszublenden weniger der Grundfehler des fraglichen Beitrags als vielmehr der Puppen ist - wie gesagt, der eine von denen soll angeblich an einer Uni Assistent sein, es ist unfassbar, solche Leute dort zu sehen.

Inwieweit man, abgesehen davon, calvinistische Händler in den Niederlanden oder das von Religionskriegen erschütterte England, wo schon der Verdacht einer Beziehung zu den Jesuiten zur Verbrennung ausreichte, überhaupt als offene, liberale oder bürgerliche Gesellschaft bezeichnen darf, ist nochmal eine ganz andere Frage. In diesem Punkt geht mir der fragliche Beitrag viel zu schnell zur Glorious Revolution von 1688, und der erwähnte Geusenaufstand in Holland ist nicht in einer halben Zeile zu besprechen. Liest man Berichte aus der Zeit, scheint man es eher mit Gottesstaaten a la Iran zu tun zu haben. Wie auch immer, so ganz scheinen die Puppen den Text nicht gelesen zu haben, denn im Gegensatz zu ihrer Behauptung, die Gewinne - und damit das eigentlich entscheidende Kriterium - wären gering gewesen, steht im fraglichen Artikel:

"With the surge in Atlantic trade, the economic power of commercial and industrial interests grew considerably. Even though O’Brien’s (1982) estimates imply that the contribution of profits from international trade to capital accumulation was modest, the size of these profits were very large–about 5.5 to 7.5 percent of GDP. Perhaps more significantly, these profits were concentrated in the hands of a relatively small section of the bourgeoisie."

Solche Leute nennt man auch Geldadel, und wer sich mit England beschäftigt, erfährt, dass, wer immer zu Reichtum kam, danach trachtete, in den Closed Club der Adligen aufzusteigen - ich verweise da etwa auf die Bemühungen eines gewissen Londoner Immobilienspekulanten namens William Shakespeare, der so gar keine Lust auf eine offene Gesellschaft hatte, auch wenn seine Theaterstücke etwas anderes implizieren. Die gesamte Problematik dessen, was zur Profitmaximierung - gerade im Aussenhandel - geschieht, ist einfach nicht Gegenstand der Betrachtung. Zum Schluss stellen die Autoren ihren Artikel dann ohnehin so dar:

"At this point, we also must stress that the process of early modern European growth is undoubtedly multi-faceted. Any account of the history of a large and heterogeneous continent in terms of a few factors will be at best simplistic and at worst misleading. We are aware that many important aspects of the social and economic development of Western Europe are left out. It is nonetheless our hope that these hypotheses are plausible and will encourage high quality research on these topics."

Da kann man nur zustimmen. Der Artikel bringt skizzenhaft ein paar interessante Überlegungen "at large". Man müsste nun wirklich hinabsteigen auf die Geschichte einzelner Firmen und Händlergruppen, und dann nachrechnen, was entscheidend war für den Aufstieg. Man muss die Schattenwirtschaft von Krieg, Piraterie, Raub und Schmuggel mit einbeziehen. Man darf aber auch nicht ausblenden, wie die Arbeit in Potosi mit Quecksilber war, und die durch die Inflation verursachten Entwicklungen, die ihre Ursache nicht in einer kontrollierten Gesellschaft, sondern eher in der allgemeinen Unfähigkeit der Zeit im Umgang mit einer Geldschwemme haben. Man stelle sich nur vor, die EZB würde die Geldmenge von einem Tag auf den anderen vervierfachen: Dann hat man in etwa das Problem, an dem die Spanier scheiterten. Besonders das mit dem "at worst misleading" hätte man sich also zu Herzen nehmen sollen, bevor man so einen Text falsch interpretiert.

Und die Quelle im Internet nicht mal kennt, Ihr Pfeiffen.

Freitag, 30. Dezember 2005, 14:07, von donalphons | |comment

 
Liberalalallah!
Wieso, die Denkfehler der Puppen sind doch konsequent. Der herbeisuggerierte libertärkapitalistische "Naturzustand" wurde in Serbien herbeigebombt (es ist ja eine völlig falsche Annahme, zu glauben, die nach Fukuyama "geschichtslose" postsozialistische Welt wäre friedlich - Feldherr Bush sr. verkündete die "New World Order" im Zusammenhang mit einem Krieg), und wird auch momentan künstlich und gegen die Interessen der Völker und Klassen konstruiert http://che2001.blogger.de/stories/364082.

Zur Fortsetzung der oben beschriebenen Geschichte:

"Am Ende des 16. Jahrhunderts verloren die Spanier und Portugiesen die Seeherrschaft. An ihre Stelle.....traten Holländer, Engländer und Franzosen. Mit dem Auftreten der Europäer nahm der Handel mit Sklaven, der vorher noch begrenzt war, die erste Stelle ein. Es wurde Krieg geführt, um Sklaven zu rauben. Die Europäer verkauften den Königen und Kriegern Waffen und Pferde, mit denen sie Kriegeführen und Gefangene machen konnten. Um sich Menschen zu verschaffen, die als Sklaven an die Europäer verkauft werden konnten, wurden die Könige und ihre Krieger zu Räubern. Jetzt gab es in ganz Afrika Krieg, da der Sklave die begehrteste Handelsware war. Die Negerjäger plündeten, töteten und brandschatzten; die Menschen flohen und versteckten sich in den Wäldern und in den Bergen....Der Sklavenhandel hat Afrika um Millionen und Abermillionen Menschen beraubt. Hunderte von Dörfern verschwanden. Jahr für Jahr verkauften die Europäer Hunderttausende von Sklaven. Auf der Insel Gore (vor der Stadt Dakar) bauten die Europäer große Lager, um doert die Sklaven zu <<stapeln>> , bis sie auf die Schiffe verladen werden konnten. Mit den Männern, die in die Sklaverei geführt wurden, verlor Afrika ebensoviele Bauern, Weber und Schmiede. Im Busch wurden die Felder verlassen, und als Folge dieser Verelendung lebten viele Menschen wie die Wilden in den Wäldfern und ernährten sich von Wurzeln....Die Reeder von Nantes und Bordeaux, Amsterdam und Liverpool und anderen Hafenplätzen häuften unermessliche Vermögen an. Dieser nach Europa fließende Güterstrom, der aus dem Negerhandel und der Ausbeutung der Sklaven in Amerika stammte, ermöglichte später die Entwicklung des europäischen Kapitalismus." - Temming, Illustrierte Geschichte derSeefahrt, Braunschweig 1974, zit. nach Niane, Djibril Tamsir und J.Suret-Canale: Afrikanisches Geschichtsbuch. Geschichte Westafrikas. Darmstadt 1963, , Original Accra 1960

Sehr lesenwert übrigens: Caglar, Gazi, Bakar, Hakan Ates, Die USA im Nahen Osten. Geschichte und Gegenwart einer imperialistischen Beziehung, wo anschaulich geschildert wird, wie aus der multiethnischen, multireligiösen, gewachsenen Feudalgesellschaft des Osmanischen Reiches (mit einer durchaus funktionierenden Zivilgesellschaft) das imperialistische Konstrukt des Nahen und Mittleren Ostens mit seinen Soll-Konflktlinien als Absatzmarkt und Rohstofflieferant des Westens und potentielle Einfallsschneise gegen UDSSR geschaffen wurde und bis heute neokolonialistische Ölinteressen das Geschehen in der gesamten Region bestimmen.

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Nur weil einer in StGalle das Erbsenzählen gelernt hat, muss er sich noch lange nicht mit geschichte oder gesamtzusammenhängen auskennen. Was mich aber angekotzt hat, ist diese Frechheit, den zitierten Text so hinzubiegen, wie in der Typ gerade braucht. Man kann 200 Jahre globale Wirtschaftsgeschichte einfach nicht auf 30 Seiten so zusammenfassen, dass iegendjemand solche Schlussfolgerungen ziehen könnte. Aber genau das ist typisch für die selektive Wahrnehmung dieser Typen. Und deshalb, nehme ich an, haben sie den Beitrag auch nicht verlinkt. Stört nur beim Bejubeln ihrer Freundeskreise.

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Na, wenn das die Achse des Guten ist, dann kann ich nur sagen: Sympathy for the devil!

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Die haben sich doch nur verschrieben, eigentlich heisst das "Die Achse der Kruden".

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Und St.Gallen heißt so, weil einem beim Lesen von so Zeugs die Heilige Galle hochkommt?

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Böse Zungen behaupten, dass man sich ein wenig Ruhm vom im 8./9. Jahrhundert recht bedeutenden Kloster abschneiden wollte - aber wenn man sich die Ergebnisse anschaut, kann man sich schon mal fragen, ob die überhaupt geistig schon beim julianischen Kalender sind.

Mann, ich hasse diesen schlampigen Umgang mit Geschichte...

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Achse der Luden

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In den absolutistischen Staaten flossen die Gewinne aus dem kolonialen Handel vor allem in adelige Taschen, in den nicht-absolutistischen Staaten hingegen in die Taschen privater Kaufleute.

Ist das für einen Wirtschaftshistoriker wirklich von Bedeutung? Ich als Soziologe sehe eher die Lage der breiten Bevölkerung, damals wohl eher auf dem Land. Von Kriegen, Epidemien, Hungersnöten und staatlicher Willkür geschunden, in Leibeigenschaft gezwungen und ausgebeutet. Da unterschieden sich die Staaten Europas wohl kaum. Und der Wandel der politischer Institutionen ist wohl kaum erfolgreichen Kaufleuten zu verdanken sondern dem Widerstand der Bevölkerung gegen die Staatsmacht, von dem nur einige Revolutionen die Geschichtsbücher erreicht haben.

Die früher verhassten Pfeffersäcke als Speerspitze des demokratischen und sozialen Wandels in Europa. Da bewirbt sich jemand für einen A..kriecherjob in Industrieverbänden.

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Abgesehen, dass das auch inhaltlich falsch ist: Die genannten Reeder in Nantes etc. waren mehrheitlich keine Adligen. In absolutistischen Staaten gründete der Staat Manufakturen, in nicht-absolutistischen Staaten hatte lange Zeit das Verlagswesen größere Bedeutung, dafür vollzog sich der Schritt zur Industrialisierung in England schneller. Dabei spielten KLassenkämpfe wie auch die permanente Neuzusammensetzung der Klassen eine zentrale Rolle, die Gleichzeitigkeit von Pauperisierung, sozialem Aufstieg, Rebellion und Unterwerfung schuf erst die für die industrielle Revolution nötige soziale Dynamik.
vgl. EP Thompson, The Making of the English Working Class sowie Eric Hobsbawm: The Age of Capital: 1848-1875. und
The Age of Revolution: 1789-1848.

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Gegenentwurf zur neoconnardischen Geschichtsfälschung
Man könnte, als aus dem Ärmel geschüttelter Versuch, zur neoconnardischen Verklärung der Geschichte einen kleinen Gegenentwurf beisteuern. Wie wäre es, wenn man Folgendes behauptete:

In der Zeit zwischen 1848 bis 1914 überholte Deutschland das "liberale" England und zog weit vorbei. Die Ursache des ökonomischen Erfolgs lag nicht etwa in Kolonien oder anderem kriegerischen Unfug, sondern darin, dass Deutschland damals den Kapitalismus zu zivilisieren begann, mit Bildung, Rechts- und Sozialstaatlichkeit.

Das viktorianische Modell Großbritanniens hingegen war viel stärker kolonial ausgerichtet (die Deutschen beherrschten eher den Wortkolonialismus) und musste u.a. deshalb größere Militärlasten tragen, welche die Wirtschaftsentwicklung hemmten. Gleichzeitig war man im Gegensatz zu den Deutschen nicht so bereit, Aktiengesellschaften und wirtschaftliche Tätigkeit unter scharfer Rechtsaufsicht des Staates zu stellen.

Infolgedessen erlangte Deutschland einen wirtschaftlich günstigen Rechtsstaatsvorteil gegenüber dem liberalen England. Weiterhin war der Wilheminismus zwar sehr konservativ, aber längst noch nicht so kulturstarr wie das viktorianische Zeitalter. Im Gegenteil, im Bereich der Bildung, Volkserziehung und Wissenschaft war Deutschland damals das progressivste Land - trotz Wilheminismus.

Auch dies, also Bildung in Zusammenwirken mit der im Vergleich zu England recht erfolgreichen Mäßigung sozialer Not und die breite vorangetriebene Volksbildung führten zu ausgesprochen deutlichen ökonomischen Entwicklungsvorteilen Deutschlands, so sehr sogar, dass das vormals ökonomisch rückständige Deutschland am liberalen Elite-Empire vollends vorbei zog und das BSP/Kopf im Jahr 1914 stolze 30% über dem BSP/Kopf der britischen liberalen Wirtschaft lag.

Ich hoffe, man merkt hier nicht ganz so schnell, dass das hier ziemlich gebullshittet ist...vielleicht kann man es ja trotzdem ausbauen, deshalb, weil es nicht völlig absurd ist - im Gegensatz zum kolonialen Pseudo-Trade-Gefasel der Puppen.

P.S.
Eine üble Folge dieser eigentlich erfolgreichen Entwicklung war ein deutsches Überlegenheitsdenken, das sich später dann gewaltsam entlud und in Gestalt einer postkartenmalenden Missgeburt sogar ein zweites Mal ins Unglück führte.

P.P.S.
Wohin Überlegenheitsfiktionen heutzutage führen, lässt sich im Irak betrachten.

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Da lacht der Bizarrologe!
Wirklich nicht schlecht. Übrigens sind Kolumbus´ Schiffe St. Anna und Trinidad heute wenig bekannt, das waren die, die über den Rand gefallen sind.

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gar so abwegig ist das mit dem deutschen, von staats wegen gezähmten kapitalismus nicht.

trifft übrigens noch in stärkerem maß auf frankreich zu.

hintergrund ist letztlich die in beiden ländern anztutreffende überzeugung, dass es aufgabe des staates sei, über dem einzelinteresse zu stehen, was dem einen sein colbert, war dem anderen sein hegel. oder montgelas, weil das ein bairisches/bayerisches blog ist.

entsprechend ist (richtiger: war es bis in die jüngste zeit) es die übung in staatlichen betrieben, aber auch in technisch orientierten unternehmungen, die firmenleitung den ingenieuren, nicht den kaufleuten anzuvertrauen.

übrigens gab es zu zeiten ein bürgertum, das, anders als die nockherberger buben neuerdings, durchaus wusste, dass sich erfolgreiche kaufmännische betätigung und sorge für das gemeine wohl nicht ausschließen. ein beispiel: der mannheimer kaufmann bernhard herschel stiftete aus seinem vermögen den bürgern mannheims ein hallenbad, das herschelbad:
http://www.mannheim.de/io2/browse/Webseiten/Stadtgeschichte/Mannheimer%20Momente/Stifter%20Bernhard%20Herschel_de.xdoc

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