Ein Wort über Mieter

In 1A-Lagen halten sich die schlechter Erfahrungen mit Mietern in engen Grenzen. Das Angbot ist klein, die Nachfrage ist riesig. Man kann sich die Mieter raussuchen, und in der Folge gab es eigentlich nie Probleme. Der Stadtpalast trägt sich selbst, und es ist nicht zu viel Arbeit.

Bis auf die Wohnung unter mir. Die wurde von einer WG gemietet. Und wie es nun mal so ist bei einer WG mit jungen Leuten, verliessen irgendwann die ersten Mieter das Haus, neue Mieter zogen nach, übernahmen die Verträge, und eine langsame Abwärtsspirale setzte ein. Vor einem Jahr kam ich nach Hause, und das Wasser ging nicht. Irgendwtwas war ein Stockwerk tiefer passiert, aber es war keiner da. So eine Wohnung ohne Wasser ist kein Spass. Zwei Tage später stellte sich heraus, dass die Hauptmieterin mit einem Waschbecken nicht zufrieden war und es einfach mit allem Drum und Dran rausgerissen hatte. Natürlich wurde bei der Gelegenheit auch mir der Hahn abgedreht. Die Dame zeigte sich, vorsichtig gesagt, beratungsresistent und meinte, wenn ich ein Problem hätte, sollte ich klagen. Wochenlang wurde Müll vor der Tür deponiert, manchmal standen 20 Paar Schuhe vor meinem Aufgang in das oberste Stockwerk. Vor ein paar Wochen lief die Waschmaschine über und verursachte einen erheblichen Schaden ein Stockwerk weiter unten. Ich sage nur: Historischer Stuck, historisches Parkett. Und pampige Sprüche, als ich mit der Kamera zum Dokumentieren kam.



Vorbei, vorbei, das ist vorbei. Die WG der grosskotzigen Usurpatorinnen hat soeben gekündigt. Weil es ihnen hier nicht mehr gefällt. Herrlich. Wochenlang werden sie jetzt da unten die Wohnung restaurieren, im Schweisse ihres Angesichts.

Und dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder ab April wieder vermieten - also einen Haufen neue Hauselitessen anschaffen - oder ganz egoman selbst einziehen. 115 Quadratmeter, 4 Zimmer, Küche, Bad, Toilette, Flur, plus meine jetzige Wohnung als Gästewohnung, macht 170 Quadratmeter. Das Problem ist allerdings: Wenn ich das nehme, fehlt mir das Geld für den standesgemässen Butler.

Dienstag, 7. Februar 2006, 14:15, von donalphons | |comment

 
Endlich das Studentenpack raus. Auf 115 qm lässt es sich gut leben und genug Bekannte für die Gästewohnung hast du sicher auch.

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Andererseits ist der Wohnraum hier in der Stadt sehr knapp, es ist also nicht wirklich nett und sozial - Eigentum verpflichtet, heisst es. Und für mich ist es an der Oberkante dessen, was ich als garantiert ewiger Single brauchen kann. Wohnzimmer, Esszimmer Schlafzimmer, Frühstückszimmer, Bibliothek, Gästewohnung, das ist bei genauerer Überlegung schon eher zu viel denn zu wenig.

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sei froh, dass du sie so billig losgeworden bist. da gibt es welche, die bleiben frech die miete mitsamt nebenkosten schuldig, und vertrauen darauf, dass es einige zeit dauuern kann, bis ein rechtskräftiges räumungsurteil dann auch vollstreckt werden kann. alles auf kosten des klägers bzw. vermieters, versteht sich.

das mit dem privaten studentenheim für ein auserwähltes publikum, apothekerstöchter, arztsöhne u.ä. hat manches für sich, vor allem, wenn die nur fürs studium dort wohnen - da spart man sich das ganze gewese um die staffelmiete, weil da nach ein paar jahren der nächste auf der matte steht und einen neuen vertrag kriegt.

die bisherige beschreibungen des stadtpalasts habe ich so gelesen, dass da eigentlich viele gern wohnen würden.

gänge denn auch, zwei wohnungen aus der einen zu machen, und die an dozenten vermieten, z.b. an gastdozenten? da wäre doch sowohl die miete wie auch die pflegliche behandlung der wohnung sicher, bloss mal so gedacht. vielleicht kontakt mit der uni oder dem studentenwerk aufnehmen, ob die nicht sowas suchen.

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Denkmalschutz der härtesten Sorte - da geht nichts mit umbauen, und ich mag das auch nicht. An sich wäre die Wohnung für ein Paar ideal, so wie sie jetzt ist. Nicht zufällig war es die Wohnung meiner Eltern, bis ich dann kam, und der Wunsch nach einem Haus im Grünen - das Übliche.

Nun ist es in der kleinen Stadt so, dass hier das historische Gewicht eines Clans durchaus eine gewisse Rolle spielt. Das heisst, wenn Du irgendwo einem Broterwerb nachgehst, ist über Dir irgendwer, der jemandem noch einen Gefallen schuldet, mit ihm auf der Schule war, die Opas sich kannten und zusammen jagten. Und wenn Du den Fehler machst, Dich mit so einem Clan anzulegen, dann macht das hier ganz schnell die Runde. Dann bist Du nicht lange glücklich in dieser Stadt. Da bringt Dir die schönste Wohnung nichts. So schaut´s aus. Oder wie man hier so schön sagt:

Wer ko, der ko.

Und der soziale Druck ist in einem Haus, in dem der Boss wohnt, höher als bei irgendwelchen Immoverwaltern. Das hat seine Nachteile, aber auch seine Vorteile. Und ansonsten kommen wir mit den Mietern prima aus, jeder kann sich bei mir Salz leihen, nachts um 2 anklopfen, wenn was nicht geht, der Laptop spinnt, eine Glühbirne fehlt, alles kein Problem.

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Solange er nicht morgens um 8 klopft :-)

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Hatte ich auch schon mal. Wer meinen Anblick im Bademantel erträgt, sollte sich nicht genieren.

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bleibt immer noch die gastdozentenwohnung. denkmalschutz kann bei der kundschaft ein positives argument sein, ehemals universitätsbibliothek sowieso, und dann noch der geist von tilly, reitergeneral, wenn da der ami keine feuchte augen kriegt - bei der gelegenheit, chinesen sind ganz wild auf gespenster, gespenstergeschichten sollen da eine honorige literarische gattung sein. und die japaner sollen auch auf gechichte und denkmalschutz stehen, höre ich.

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Die Dame zeigte sich, vorsichtig gesagt, beratungsresistent und meinte, wenn ich ein Problem hätte, sollte ich klagen.

Nach so einem Spruch hätte ich eigentlich erwartet, dass donalphonsos gefährliche Schwester juristisch über sie herfällt und zur Schnecke macht.

Leute, die Schuhe im Treppenhaus herumstehen lassen, sind schlimm. Sagt schon alles.

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Ich bin ihr dann nicht zu nahe getreten. Nahe schon, aber eben nicht zu nahe. Komischerweise, obwohl ich das nie mochte, habe ich etwas von der dominanten Ader meines Herrn Papa, in der Firma als "Mr. Quattro" bekannt, geerbt.

Danach war alles wieder gut.

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Hoffentlich war das so eindrucksvoll, dass es für ein paar Jahre vorhält. Diese Elitessen sind doch genau die Zicken, die später einmal ihre Putzfrau herablassend behandeln und das Aupair-Mädchen schickanieren, wenn sie nicht rechtzeitig einmal jemand zurechtstutzt.

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Das war eben keine Elitesse, sondern eine Azubine in einem medizinischen Beruf.

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ich will ja nicht klugscheißen, aber ich muss irgendwie: Abwärtsspiralen gibt es nicht, da Spiralen zweidimensional sind. tstststs.

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Da riskiere ich Widerspruch.

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äähhh, ja, die entsteht durch die Überlagerung mit der dreidimensionalen Schraube. Ein bisschen höher gescrollt und schon wird der Unterschied erklärt. Hihi.

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Beispielsweise. Nicht so die konische Spirale oder die Archimedische Kugelspirale. Vielleicht aber die Abwärtsspirale :-)

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Ich würd ja gerne einziehen, aber für *mich* ist die Lage *etwas* ungünstig ;-)

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