Rechnung
xxxxx, den 13. 4. 2006
Betreff: Rechnung für die Verwendung meines Bildmaterials für die Johanssen + Kretschmer Website
Sehr geehrte Damen und Herren,
wie Ihnen mittlerweile durch Ihr Blogmonitoring bekannt sein dürfte, haben Sie das Cover des von mir herausgegebenen Buches "Blogs!", erschienenen bei Schwarzkopf und Schwarkopf, sowohl auf Ihrer Startseite als auch im Beitrag "Monatsthema April 06" verwendet. Und zwar so beschnitten, dass jeder Hinweis auf das Buch, den Verlag oder die Autoren fehlt. Inzwischen herrscht wohl Einigkeit darüber, dass Sie damit das Urheberrecht des Gestalters und des Photographen verletzt haben, und keine Erlaubnis meines Verlages vorliegt. Der Photograph bin ich, die Grundidee zur Konzeption stammt ebenfalls von mir.
Wissen Sie, ich bin ja eigentlich nicht so. Ich habe bislang immer alles ohne Anwälte reguliert, ich kann damit leben, wenn andere meine Texte kompilieren und verwerten, ich beschwere mich auch nicht bei überzogenen Zitaten und Beleidigungen nehme ich mit einem Lächeln. Im Prinzip war ich gewillt, Ihrem Haus eine kleine Lektion über Blogs zu erteilen - wie sie anhand des fraglichen Eintrags sehen können, ist das auch geschehen. Eigentlich könnte ich es damit gut sein lassen.
Ich habe also viel recherchiert, noch eine Nacht darüber geschlafen, und bin jetzt zu folgendem Ergebnis gekommen:
1. Ihre Mitarbeiter haben auf meinem Blog die Unwahrheit gesagt, indem sie behauptet haben, "Wir haben selbstverständlich vor Veröffentlichung des Bildes dessen Verwendung bei Ihrem Verlag abgeklärt." Kurz, sie haben versucht, meinen Verlag gegen mich auszuspielen.
2. Sie haben den Ausschnitt des wohlbekannten Covers zur Illustration eines Artikels verwendet, den ich inzwischen sehr genau gelesen habe. Und ich muss sagen, angesichts der dort vertretenen Ideen zur Überwachung der freien Kommunikation freier Menschen empfinde ich die Verwendung als unverschämt. Hätten Ihre Mitarbeiter das Buch oder meine Texte zum Thema gelesen, wüssten sie, dass ich Strategien, die ich privat als "Schnüffelei" und "Meinungskontrolle" bezeichne, zutiefst verabscheue. Ganz abgesehen davon, dass das in diesem Zusammenhang übliche "Blogclipping" aufgrund des Urheberrechts ohnehin eine Sache ist, für die dieses Monitoring-Business hoffentlich irgendwann ein paar saftige Abmahnungen kassiert.
3. habe ich mich auf Ihrer Website umgeschaut. Wissen Sie, ich war anderthalb Jahre selbst Teil des Berliner Politikzirkus als Journalist. Ich weiss, wie diese Events dort so ablaufen, wie hoch die Cateringkosten sind und wie man dort mit der Kundschaft umgeht, an die solche "Monitoring"-Lösungen verkauft werden. Ich weiss auch, wie Ihresgleichen dann angerannt kommt, um Leute wie mich in ihr Netzwerk einzuspannen und mir höchstinteressante Gesprächspartner zu vermitteln. Dafür zahlen Sie. Viel Geld. Solche Events kosten, aber es lohnt sich für Sie. So bekommen Sie Kunden. Sie würden sicher nicht dem Caterer ein angebissenes Lachsbrötchen, das nicht für Sie bestimmt war, zurückgeben und sagen: "Irgendjemand hat gesagt, dass ich das nehmen darf. Echt jetzt. Doch nicht. Öh. Na da, haste es wieder. Kannste mir aber auch wiedergeben, dann sag ich den anderen, dass es von Dir ist." Würden Sie das tun? ich glaube nicht. Sie würden zahlen.
Wie Sie vielleicht auch wissen, hat mein Mitherausgeber Ihnen den Vorschlag unterbreitet, selbst eine Kompensation vorzuschlagen. Nachdem ich für dieses eine Photo über 20 Mal vom Gasteig zum Deutschen Museum runtergefahren bin, bis ich dieses Bild im Kasten hatte, nachdem ich feststellen musste, dass ausgerechnet Blogüberwacher das Bild verwenden und dann auch noch öffentlich meinen Verlag beschuldigen, es erlaubt zu haben, nach dem "Angebot", das Bild im Ganzen wieder mit einem Link zu unserer Seite online zu stellen, nach dem Fehlen jeder Bereitschaft in fast 24 Stunden, sich für das Vorgehen gründlich zu entschuldigen, nach der Unfähigkeit Ihrer Mitarbeiter, die langsam entstehende Blogkommunikation zu entschärfen und nach einer durchschlafenen Nacht komme ich zu dem Ergebnis:
Ich bin ja gar nicht so, dass ich Ihnen die Sache via Anwalt und Abmahnung und Unterlassungsverpflichtungserklärung zukommen lasse. Ich nehme auch nicht die Summen, die andere in solchen Fällen kassieren, also die marktüblichen 500 bis 800 Euro, die Agenturen Bloggern abnehmen. Aber ich berechne Ihnen
250 Euro
für die bisherige kommerzielle, mein Urheberrecht verletzende Verwendung meines Photos, die ich hiermit gleichzeitig untersage. Ich bitte um umgehende Begleichung. Nicht, weil ich darauf angewiesen bin, für ein paar Pixel Firmen zu nerven.
Sondern aus einem anderen Grund. Die Rechnung trägt den Konflikt dorthin zurück, wo er hergekommen ist. Sie sind ein Unternehmen. Jede Zahlung setzt einen Mechanismus in Gang, die Rechnung muss ihren Weg gehen, begründet und abgebucht werden. Viele Menschen werden sie sehen, manch einer wird sie auch lesen. Man wird nicht umhinkommen, darüber intern zu reden. Und hoffentlich begreifen, dass es eher unklug ist, sich auf diese Weise mit Bloggern einzulassen. Vielleicht haben sie auch was draus gelernt, kann gut sein, dann sind die 250 Euro gut investiertes Geld. Wenn ich Ihnen als Incentive noch einen kostenlosen Rat geben darf: Kümmern Sie sich lieber um andere Dinge. Es lohnt sich nicht. Blogs sind harmlos. Blogger tun keinem was. Sie wollen nur spielen.
Fast immer.
Mit freundlichen Grüssen,
Don Alphonso Porcamadonna
Betreff: Rechnung für die Verwendung meines Bildmaterials für die Johanssen + Kretschmer Website
Sehr geehrte Damen und Herren,
wie Ihnen mittlerweile durch Ihr Blogmonitoring bekannt sein dürfte, haben Sie das Cover des von mir herausgegebenen Buches "Blogs!", erschienenen bei Schwarzkopf und Schwarkopf, sowohl auf Ihrer Startseite als auch im Beitrag "Monatsthema April 06" verwendet. Und zwar so beschnitten, dass jeder Hinweis auf das Buch, den Verlag oder die Autoren fehlt. Inzwischen herrscht wohl Einigkeit darüber, dass Sie damit das Urheberrecht des Gestalters und des Photographen verletzt haben, und keine Erlaubnis meines Verlages vorliegt. Der Photograph bin ich, die Grundidee zur Konzeption stammt ebenfalls von mir.
Wissen Sie, ich bin ja eigentlich nicht so. Ich habe bislang immer alles ohne Anwälte reguliert, ich kann damit leben, wenn andere meine Texte kompilieren und verwerten, ich beschwere mich auch nicht bei überzogenen Zitaten und Beleidigungen nehme ich mit einem Lächeln. Im Prinzip war ich gewillt, Ihrem Haus eine kleine Lektion über Blogs zu erteilen - wie sie anhand des fraglichen Eintrags sehen können, ist das auch geschehen. Eigentlich könnte ich es damit gut sein lassen.
Ich habe also viel recherchiert, noch eine Nacht darüber geschlafen, und bin jetzt zu folgendem Ergebnis gekommen:
1. Ihre Mitarbeiter haben auf meinem Blog die Unwahrheit gesagt, indem sie behauptet haben, "Wir haben selbstverständlich vor Veröffentlichung des Bildes dessen Verwendung bei Ihrem Verlag abgeklärt." Kurz, sie haben versucht, meinen Verlag gegen mich auszuspielen.
2. Sie haben den Ausschnitt des wohlbekannten Covers zur Illustration eines Artikels verwendet, den ich inzwischen sehr genau gelesen habe. Und ich muss sagen, angesichts der dort vertretenen Ideen zur Überwachung der freien Kommunikation freier Menschen empfinde ich die Verwendung als unverschämt. Hätten Ihre Mitarbeiter das Buch oder meine Texte zum Thema gelesen, wüssten sie, dass ich Strategien, die ich privat als "Schnüffelei" und "Meinungskontrolle" bezeichne, zutiefst verabscheue. Ganz abgesehen davon, dass das in diesem Zusammenhang übliche "Blogclipping" aufgrund des Urheberrechts ohnehin eine Sache ist, für die dieses Monitoring-Business hoffentlich irgendwann ein paar saftige Abmahnungen kassiert.
3. habe ich mich auf Ihrer Website umgeschaut. Wissen Sie, ich war anderthalb Jahre selbst Teil des Berliner Politikzirkus als Journalist. Ich weiss, wie diese Events dort so ablaufen, wie hoch die Cateringkosten sind und wie man dort mit der Kundschaft umgeht, an die solche "Monitoring"-Lösungen verkauft werden. Ich weiss auch, wie Ihresgleichen dann angerannt kommt, um Leute wie mich in ihr Netzwerk einzuspannen und mir höchstinteressante Gesprächspartner zu vermitteln. Dafür zahlen Sie. Viel Geld. Solche Events kosten, aber es lohnt sich für Sie. So bekommen Sie Kunden. Sie würden sicher nicht dem Caterer ein angebissenes Lachsbrötchen, das nicht für Sie bestimmt war, zurückgeben und sagen: "Irgendjemand hat gesagt, dass ich das nehmen darf. Echt jetzt. Doch nicht. Öh. Na da, haste es wieder. Kannste mir aber auch wiedergeben, dann sag ich den anderen, dass es von Dir ist." Würden Sie das tun? ich glaube nicht. Sie würden zahlen.
Wie Sie vielleicht auch wissen, hat mein Mitherausgeber Ihnen den Vorschlag unterbreitet, selbst eine Kompensation vorzuschlagen. Nachdem ich für dieses eine Photo über 20 Mal vom Gasteig zum Deutschen Museum runtergefahren bin, bis ich dieses Bild im Kasten hatte, nachdem ich feststellen musste, dass ausgerechnet Blogüberwacher das Bild verwenden und dann auch noch öffentlich meinen Verlag beschuldigen, es erlaubt zu haben, nach dem "Angebot", das Bild im Ganzen wieder mit einem Link zu unserer Seite online zu stellen, nach dem Fehlen jeder Bereitschaft in fast 24 Stunden, sich für das Vorgehen gründlich zu entschuldigen, nach der Unfähigkeit Ihrer Mitarbeiter, die langsam entstehende Blogkommunikation zu entschärfen und nach einer durchschlafenen Nacht komme ich zu dem Ergebnis:
Ich bin ja gar nicht so, dass ich Ihnen die Sache via Anwalt und Abmahnung und Unterlassungsverpflichtungserklärung zukommen lasse. Ich nehme auch nicht die Summen, die andere in solchen Fällen kassieren, also die marktüblichen 500 bis 800 Euro, die Agenturen Bloggern abnehmen. Aber ich berechne Ihnen
250 Euro
für die bisherige kommerzielle, mein Urheberrecht verletzende Verwendung meines Photos, die ich hiermit gleichzeitig untersage. Ich bitte um umgehende Begleichung. Nicht, weil ich darauf angewiesen bin, für ein paar Pixel Firmen zu nerven.
Sondern aus einem anderen Grund. Die Rechnung trägt den Konflikt dorthin zurück, wo er hergekommen ist. Sie sind ein Unternehmen. Jede Zahlung setzt einen Mechanismus in Gang, die Rechnung muss ihren Weg gehen, begründet und abgebucht werden. Viele Menschen werden sie sehen, manch einer wird sie auch lesen. Man wird nicht umhinkommen, darüber intern zu reden. Und hoffentlich begreifen, dass es eher unklug ist, sich auf diese Weise mit Bloggern einzulassen. Vielleicht haben sie auch was draus gelernt, kann gut sein, dann sind die 250 Euro gut investiertes Geld. Wenn ich Ihnen als Incentive noch einen kostenlosen Rat geben darf: Kümmern Sie sich lieber um andere Dinge. Es lohnt sich nicht. Blogs sind harmlos. Blogger tun keinem was. Sie wollen nur spielen.
Fast immer.
Mit freundlichen Grüssen,
Don Alphonso Porcamadonna
donalphons, 12:33h
Donnerstag, 13. April 2006, 12:33, von donalphons |
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camelopard,
Donnerstag, 13. April 2006, 12:36
1. fast
2. Beratung zum Umgang mit Abmahnungen aufgrund Blogclippings ist das Geschäft von J+K. Bringt Umsatz!
2. Beratung zum Umgang mit Abmahnungen aufgrund Blogclippings ist das Geschäft von J+K. Bringt Umsatz!
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donalphons,
Donnerstag, 13. April 2006, 12:41
Blogclipping ist nicht so leicht nachweisbar, aber natürlich ist es ein rechtliches Problem, wenn Überwacher Texte für kommerzielle Zwecke abspeichern und verwenden. Da kommt es gar nicht auf die Publikation an, sondern nur auf die Tätigkeit an sich. Das wissen die in der Regel, aber die Meinung ist: "Wo kein Kläger, da kein Richter"
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strappato,
Donnerstag, 13. April 2006, 12:49
Netto oder inkl. Umsatzsteuer?
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nixxon,
Donnerstag, 13. April 2006, 12:55
ich hatte gestern den eindruck, dass das unrechtsbewusstsein bei frau schossig nicht sehr ausgeprägt ist. daher meine ich, dass die rechnung viel zu moderat ausgefallen ist.
im übrigen habe ich erst kürzlich vom ceo eines wirklich bedeutenden, weltweiten pr-netzwerks gehört, dass blogger tatsächlich ein großes "problem" darstellen, weil: man könne nicht mehr "top-down" kommunizieren, also oben was reingeben und sehen was unten rauskomme, weil es heute teilweise nur noch minuten dauere, bis die unternehmenskommunikation von bloggern konterkariert werde und sich solches ebenfalls in minutenschnelle weltweit verbreiten könne.
im übrigen habe ich erst kürzlich vom ceo eines wirklich bedeutenden, weltweiten pr-netzwerks gehört, dass blogger tatsächlich ein großes "problem" darstellen, weil: man könne nicht mehr "top-down" kommunizieren, also oben was reingeben und sehen was unten rauskomme, weil es heute teilweise nur noch minuten dauere, bis die unternehmenskommunikation von bloggern konterkariert werde und sich solches ebenfalls in minutenschnelle weltweit verbreiten könne.
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donalphons,
Donnerstag, 13. April 2006, 12:57
Inklusive Umsatzsteuer, ich bin ja gar nicht so.
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strappato,
Donnerstag, 13. April 2006, 12:59
Aber nicht erst seit blogs. Es fängt schon damit an, dass sich Journalisten im Internet in minutenschnelle informieren können. Da muss man keine Pressestelle mehr anrufen oder in handverlesenen news-Verteilern sein. Das ist eine Art Kontrollverlust.
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donalphons,
Donnerstag, 13. April 2006, 13:06
ich glaube, Mario, Mandy und ihre Auftraggeber haben gestern und heute den ersten leichten Eindruck davon bekommen, was da noch auf sie zukommen wird. Übrigens, auch der Journalist in mir ist da teilweise etwas erstaunt - möglicherweise drehe ich mit an dem Rad, das für meinen Beruf die Tore zur Hölle öffnet. Aber für PRler wird das sicher nochmal ein paar Nummern schlimmer.
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donalphons,
Donnerstag, 13. April 2006, 13:37
Der Kontrollverlust entsteht doch erst, wenn man partout ins Wespennest greifen will. Kann ja sein, dass das Gesumme der Blogs ein wenig stört. Na und. Kein Blog hatte bislang den Impact eines bösen Handelsblatt-Artikels. Aber die Johanssen + Kretschmer der Welt sorgen für die Hysterie über die "gefährlichen Blogger", die Monitoring brauchen, also braucht sich keiner wundern, wenn dann doch mal jemand zusticht.
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first_dr.dean,
Donnerstag, 13. April 2006, 13:44
Clipping
Mein Kleinstblog wird seit längerer Zeit von mindestens vier Leuten bzw. Unternehmen geclippt. Bei soviel Emsigkeit frag mich ja schon, was sie später mal mit dem ganzen Datenmüll anfangen wollen.
Anyway: Diese Blogwarte erzwingen meine Anonymität geradezu.
Anyway: Diese Blogwarte erzwingen meine Anonymität geradezu.
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donalphons,
Donnerstag, 13. April 2006, 13:58
Irgendwann werden die wirklich Guten entweder so mächtig sein, dass sie Schutz und Schild für andere sind und offen kämpfen können, oder sie wandern ab ins Ausland und arbeiten in Anonymität. Das sind die Wege. Nachdem die andere Seite aber auch besser wird, wird wohl der zweite Weg im Zweifel der klügere sein.
Hier ist übrigens eine Zusammenfassung, da, da, da, da..
Hier ist übrigens eine Zusammenfassung, da, da, da, da..
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hockeystick,
Donnerstag, 13. April 2006, 14:46
Die Agentur Johanssen und Kretschmer bäckt weitaus kleinere Brötchen (pdf), als ich das nach all dem PR-Trara mit Bundesbehörden und DAX-Unternehmen erwartet hätte. So bot man vor gut einem Jahr der Stadt Versmold (wo bitte ist Versmold?) eine umfangreiche Beratung einschließlich Bestandsaufnahme mit "Selbst- und Fremdbildanalyse", zweier Workshops, Erstellung eines Corporate-Identity-Konzepts und "Erarbeitung eines Konzepts zur Implementierung des Leitbildes" für 20TEUR (zzgl. MwSt) an.
Die Bedeutung dieses Projektes für die Firma wird dadurch unterstrichen, dass Herr Kretschmer das Konzept sogar persönlich der Stadtvertretung Versmold erläutert hat.
Eine Stadtvertreterin war allerdings durch die Präsentation nicht überzeugt, auch sei die ihr inzwischen bekannte Parteizugehörigkeit von Herrn Kretschmer kein Kriterium bei der Auftragsvergabe. (pdf)
Rauhe Sitten herrschen in der Provinz.
Die Bedeutung dieses Projektes für die Firma wird dadurch unterstrichen, dass Herr Kretschmer das Konzept sogar persönlich der Stadtvertretung Versmold erläutert hat.
Eine Stadtvertreterin war allerdings durch die Präsentation nicht überzeugt, auch sei die ihr inzwischen bekannte Parteizugehörigkeit von Herrn Kretschmer kein Kriterium bei der Auftragsvergabe. (pdf)
Rauhe Sitten herrschen in der Provinz.
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nixxon,
Donnerstag, 13. April 2006, 15:19
stadtmarketingsjobs zu kriegen ist aber auch ne harte sache, auf dem platten land. da sitzen keine marketingspacken, die in ihrer eitelkeit gebauchpinselt werden wollen, sondern im normalfall menschen mit einem gesunden misstrauen gegenüber schwarzbeanzugten großstadtfuzzis. und wenn du dem elektrikermeister mit insights, usp, branding und awareness kommst, legt der dir ne leitung, dass du jodelst... :-)
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che2001,
Donnerstag, 13. April 2006, 15:32
Das, nixxon, kann ich bestätigen. Was den bösen Handelsblatt-Artikel angeht: Ein Insider bei Boocompany mit über 1000 Leseren kann ähnliche Wirkung haben, zumal er unter Umständen noch einen bösen Handelsblatt-Artikel nach sich zieht. Wir haben nur gespielt, wir haben noch nicht einmal die Instrumente gezeigt.
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first_dr.dean,
Donnerstag, 13. April 2006, 16:02
Wäre es vielleicht eine Idee, die Clipper zu clippen? Neben hübschen Mario-Fotos (immerhin: ein Musikant) könnte man Zusammenhänge von FDP und der Agentur Johanssen und Kretschmer beschnüffeln. Ach was, Streitigkeiten mit "strategischen Kommunikatoren" kann man ja auch nett klären.
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strappato,
Donnerstag, 13. April 2006, 16:11
Eher wohl die Zusammenhänge von J+K und der SPD. Der geschäftsführende Gesellschafter war wohl mal im Juso-Vorstand:
http://www.beucker.de/1998/juwo98-04-01b.htm
http://www.beucker.de/1998/juwo98-04-01b.htm
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hockeystick,
Donnerstag, 13. April 2006, 16:36
@Dr. Dean: Die kritische Stadtvertreterin ist von der FDP, sie bemängelte auch, dass kein weiteres Angebot eingeholt wurde. Bürgermeister Klute (SPD) befürwortete dagegen das Projekt. In dem Zusammenhang sei auch noch einmal auf mein gestriges Posting zur den SPD-Verbindungen der Agentur hingewiesen.
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first_dr.dean,
Donnerstag, 13. April 2006, 16:52
Tja, und fast hätt ich gedacht, dass mit dem Ausbleiben von Schwarzgelb schlechte Zeiten für diese Agentur heraufziehen. Wenn die Katzen zum Fleischtopf tigern, sind sie eben doch alle gleich. Ich will das im Moment nicht genauer betrachten. Ich hasse Aasgeruch.
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hockeystick,
Donnerstag, 13. April 2006, 16:59
Tatsächlich ist die Auswahl der Organisationen, bei denen wir hier nur leicht mit dem Fischmesser an den Schuppen kratzen, doch recht erratisch (Auswahlkriterium: ungebührliches Verhalten gegenüber Bloggern). Dennoch stinkt es überall so, dass ich mich übergeben könnte, sobald man nur die ersten Schuppen entfernt hat.
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first_dr.dean,
Donnerstag, 13. April 2006, 17:23
Im Moment kann man es ggf. dabei belassen, die Schuppen leicht zu massieren. Mein Geruchssinn ist einfach zu empfindlich.
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hockeystick,
Donnerstag, 13. April 2006, 17:25
Reichlich Zitrone drüberträufeln hilft vielleicht auch.
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donalphons,
Donnerstag, 13. April 2006, 17:28
Mal schaun. Bislang gibt es von denen keine Reaktion. Nichts. Null. Nada. ich werde weiter berichten. Wenn das nach den Feiertagen so bleiben sollte, muss ich mir vielleicht doch einen Grätenbrecher holen. Kleine Schwester oder Udo Vetter, was hat grösseren Unterhaltungswert?
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hockeystick,
Donnerstag, 13. April 2006, 17:33
Ich wär ja sehr dafür, dass die kleine Schwester auch mal die Feder schwingt.
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donalphons,
Donnerstag, 13. April 2006, 17:44
Vielleicht bekommen sie auch nur das pdf nicht auf - in dubio pro reo. Oder sie haben mich beim Profiling mit Don Dahlmann verwechselt und glauben, das geht schon irgendwie, der ist ja ein Netter.
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donalphons,
Donnerstag, 13. April 2006, 18:11
Sie haben zumindest Google: da suchen sie gerade nach mir.
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first_dr.dean,
Donnerstag, 13. April 2006, 18:11
Wenn da aber ein Holzhirn den Spamfilter scharf gemacht hat? Einschreiben raus, Vergleichsvorschlag befristen, Antwort abwarten.
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donalphons,
Donnerstag, 13. April 2006, 18:17
Die lesen das auch hier. Und ich tendiere dazu, ihnen wirklich Raum und Zeit zu lassen, sich eine Lösung zu überlegen.
Eskalieren lassen kann man das immer noch. Nur, wenn es nicht anders geht. Schritt für Schritt. Das ist alles noch im Guten, die Forderung ist sehr massvoll, nachgerade lächerlich gering, eigentlich ein Klacks. Sollte ich denen keine mail mehr schicken, sondern auch die Post bezahlen müssen, wäre ich gezwungen, das auch noch in die Preisgestaltung miteinfliessen zu lassen. Und nochmal tippen. In so einem Fall würde ich dann doch eher gleich den üblichen Volltarif nehmen.
Eskalieren lassen kann man das immer noch. Nur, wenn es nicht anders geht. Schritt für Schritt. Das ist alles noch im Guten, die Forderung ist sehr massvoll, nachgerade lächerlich gering, eigentlich ein Klacks. Sollte ich denen keine mail mehr schicken, sondern auch die Post bezahlen müssen, wäre ich gezwungen, das auch noch in die Preisgestaltung miteinfliessen zu lassen. Und nochmal tippen. In so einem Fall würde ich dann doch eher gleich den üblichen Volltarif nehmen.
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first_dr.dean,
Donnerstag, 13. April 2006, 19:43
Die Krawatte
hier ist nicht wirklich gut gebunden. Wie lange muss er warten, bis du sie ihm enger ziehst?
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hockeystick,
Donnerstag, 13. April 2006, 20:01
Bande der Genossen
hieß ein Artikel im PR-Magazin (pdf) im Dezember 2003, in dem auch der Ex-Juso-Linke thematisiert wird, also aus der Zeit vor Versmold und Mario. Schöner Titel, übrigens.
Aber natürlich ist an den Vorwürfen nichts dran. Überhaupt nichts.
Schön auch seine Aussage: Wir sehen es nicht als unsere Aufgabe an, unsere Beratungstätigkeit zum Gegenstand öffentlicher Berichterstattung zu machen. Vielleicht sollten andere das machen.
Aber natürlich ist an den Vorwürfen nichts dran. Überhaupt nichts.
Schön auch seine Aussage: Wir sehen es nicht als unsere Aufgabe an, unsere Beratungstätigkeit zum Gegenstand öffentlicher Berichterstattung zu machen. Vielleicht sollten andere das machen.
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donalphons,
Donnerstag, 13. April 2006, 20:26
Ich wollte den "JK Award" für die Recherche der gesamten unschönen Details der Agentur (Preis: Ein silbernes Fischbesteck) eigentlich erst ausschreiben, wenn die bis Anfang nächster Woche monetär und exculpativ nicht aktiv geworden sind.
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hockeystick,
Donnerstag, 13. April 2006, 20:37
Früher waren diese Dinge noch in staatlicher Hand: Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda ist zuständig für alle Aufgaben der geistigen Einwirkung auf die Nation, der Werbung für Staat, Kultur und Wirtschaft, der Unterrichtung der in- und ausländischen Öffentlichkeit über sie und der Verwaltung aller diesen Zwecken dienenden Einrichtungen. Da konnte man wenigstens die Budgets noch nachvollziehen.
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erdbeerliesl,
Freitag, 14. April 2006, 02:02
Kerstin Plehwe, Vorsitzende Initiative ProDialog e.V.
Was da für schwerverdauliche Kost auf Powerpoint-Folien präsentiert wird:
"Der direkte Weg – Erfolgreicher Kontakt zum Wähler durch Dialogmarketing"
http://www.politik-akademie.de/fotos/galerie.php?pic=IMG_9692
Hallo, lieber Polit***** und Möchtegernaufsteiger: das sollte eigentlich Deine Grundkompetenz sein. In solchen Seminaren rumlümmlen ist Zeitverschwendung. Geh mal in die Hinterhöfe und schüttel der nichtdeutschsprechenden Türkin oder dem arbeitslosem Bauarbeiter die Hand. Das ist erfolgreiche Kontaktaufnahme zum Wähler.
Was da für schwerverdauliche Kost auf Powerpoint-Folien präsentiert wird:
"Der direkte Weg – Erfolgreicher Kontakt zum Wähler durch Dialogmarketing"
http://www.politik-akademie.de/fotos/galerie.php?pic=IMG_9692
Hallo, lieber Polit***** und Möchtegernaufsteiger: das sollte eigentlich Deine Grundkompetenz sein. In solchen Seminaren rumlümmlen ist Zeitverschwendung. Geh mal in die Hinterhöfe und schüttel der nichtdeutschsprechenden Türkin oder dem arbeitslosem Bauarbeiter die Hand. Das ist erfolgreiche Kontaktaufnahme zum Wähler.
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donalphons,
Freitag, 14. April 2006, 02:06
irgendwann muss ich mal einen kleinen kurs in sachen "kommentieren ohne das risiko allzu persönlich" werden geben - sorry, aber ein paar Grenzen sollten schon gewahrt werden
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avantgarde,
Donnerstag, 13. April 2006, 23:01
Das ist vielleicht die erste Rechnung
bei der das Kriterium der "Schöpfungshöhe" erfüllt ist.
(dies mal etwaigen Ethikbeauftragten ins Stammbuch geschrieben)
(dies mal etwaigen Ethikbeauftragten ins Stammbuch geschrieben)
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netbuzzr,
Freitag, 12. März 2010, 13:22
Richtig so.
Ich hege ja eigentlich eine große Abneigung gegen Abmahnungen, weil sie in der heutigen Zeit als Einnahmequelle einiger Anwälte dienen.
In diesem konkreten Fall muss ich allerdings zustimmen, dass sie mehr als gerechtfertigt ist und die Rechnung in diesem "harten" Fall sogar noch sehr gering ausfällt.
Ich denke ich hätte genauso gehandelt
In diesem konkreten Fall muss ich allerdings zustimmen, dass sie mehr als gerechtfertigt ist und die Rechnung in diesem "harten" Fall sogar noch sehr gering ausfällt.
Ich denke ich hätte genauso gehandelt
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