Hat da jemand OINK gesagt?

Eine komische, unvollendete Oper in Don Alphonsos Festspielhaus

Ouvertüre: Don "Der Schweiger" Alphonso v. Kleinbloghausen verkneift sich bislang jeden Kommentar zu Burdas Blognetzwerk bei der Freundin. Dann endlich, weil er schon namentlich erwähnt wird, gibt er dazu einen Kommentar bei Cavaliere Thomas Knüwer ab, Rezitativ: Die Blogs sind schlecht und werden bald sterben. Prompt geht ihn einer von den gedungenen Burda-Bloggern mit dem Katzbalger von der Seite an, sie singen über gekreuzte Klingen das kleine Beleidungsduett "Bei Villon im Puff, da hab ich Dich gesehen".

1. Akt, 1. Szene: Don entdeckt, dass bei den Burdablogs Bilder aus einer kostenlosen Quelle verwendet werden. Das überrascht erst mal, schliesslich weiss er, dass Burda mit viel Aufwand expandiert. Und dann ist kein Geld für Bilder da? Naja, er schreibt das mal im Burdabuffo Bariton:
"Oh weiser Hubert, der Du den Mammon tust besitzen,
müssen Deine Büttel Bilder andernorts stiebitzen?"
2. Szene: Ein Burdablogger Dorin Popa läuft auf und singt die Arie:
"Drum preiset alle unser Herrns Geschick
Entsagung gibt nen geilen Kick"
in der er den jugendlichen Bloggerwiesenhopser gibt, der alles nur aus Lust an der Froihoihoide tut. Don Alphonso kehrt auf die Bühne zurück und bringt presto:
"Die lauter Absicht, Freund, die tu ich Dir nicht glahauben
im Gegenteil, mir deucht, bei Nestlé ihr wollt sahaugen".
3. Szene: Die Grosse Rechtfertigungsarie des Dorin Popa:
"Nur der Blogkunst weiht ich mein Leben,
uns tut gar niemand einen Euro geben
einen Etat, den will hier keiner haben,
an unserm freien Tun soll sich der Burda laben"
wird gegen Ende begleitet vom kritischen Kommentarchor
"Ach wie faul tut dieses riechen
dieses freiwillige Kriechen..."

2. Akt, 1. Szene: Auftritt des Bravo Roberto Basicio aus Franco Forto, der den Dorin Popa im Versteckt belauscht hat. Er singt die Dolchstossarie:
"Ohne Geld, da würde ich nie stechen
willste Mord, musste mir blechen
auch das Bloggen sollste zahlen
sonst geb ick Dir dit letzte Amen!"
Was sein gemischter Räuberchor bejubelt und sich wundert, warum bei der holden Freundin dieser Ausgezehr üblich zu sein scheint.
2. Szene: Don Alphonso in der Lanu Palast. Nach kurzem Rezitativ "Oh Holde gib mir 120 Punkte" trägt er die Arbeitsrechtlerarie vor:
"Bei Burda herrschen raue Sitten
und Ausgezehr an Freundin Titten
der Geldes Milch die mag nicht fliessen
des Schreibers Konto bleibt im Miesen"
worauf Lanu ihm die 120 Punkte überreicht.
3. Szene: Don Alphonso betritt seinen Blogstadtpalast, erfreut sich an den Punkten und singt Richtung Publikum:
"Ach es ist der Schweine Quieken
das diesen Tags mein Herz erfreut
mag kommentierend einer pieken?
Da unten ist viel Platz bereit.
Ist die Oper doch nicht vollendet
Szenen, Akte, Stretten fehlen
von der hohen Koloratur geblendet
will ich glücklich sein. Verhehlen
will ich deshalb nicht das Begehr:
Bringet Eure scharfen Saufedern her.
Gebt ihnen dicke und nicht zu knapp
denen machen wir Haxn - zack zack zack!

3. Akt: Ihr seid dran.

Montag, 8. Mai 2006, 11:59, von donalphons | |comment

 
Ah, es geht los: Aus der Trackbackhöhle grummelt der kleine Petereit:

Den Don, den konnt ich niemals leiden
zu selten tut der fressen Kreiden
dem Dorin Popa will ich gerne vertrauen
und mich auf die Seit der Lüge hauen.

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Die Souffleuse korrigiert donalphons, da er sich verhörte
Aus der Trackbackhöhle ertönte nämlich wie folgt:

Der Don, der ist ein rauer Geselle,
peitscht die anderen blitzeschnelle
für Nichtigkeiten nahzu tot
und wird dabei wohl nicht mal rot.

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Don (lauschend, dann)

Ah, gut, den Text, den kannt ich nicht,
doch steht er gut dem andren zu Gesicht.
So mag er fröhlich solches weiter singen,
keinen will ich ins Libretto zwingen.
Das ist meiner Profilneurose Charme,
so wird auch mancher Gegner mit mir warm.

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Der kleine Petereit (besorgt)

Es fordert Blut, sagt man: Blut fordert Blut
So sprach schon Macbeth, als er sah es war nicht gut,
was er tat und dennoch stoppte er nicht sein Tun,
ließ sein beklagenswertes Werk nicht ruhn.
Und wenn es auch kommt vielleicht erst nach Jahren:
Wer Halt zuerst ruft, soll zur Hölle fahren!

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Don (den Kelch schwenkend)

Der Mac ist tot und die Hexen, die sind mürbe
die alte Mär ist nichts gegen Web2.0-Gewürge
in dem die Texte dürfen keinen Rappen kosten
weshalb sich unterwerfen die Vollpfosten
doch meinen Freunden die Nichtlohnung droht.
Wer will denn Blut? Ich forder nur gerechtes Brot!

Zur Sauhaxn.

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Der kleine Petereit (verständnislos, mit leicht zur Seite geneigtem Kopf)

Wieso ist okay, wenn der Blogger sich schindet,
sich auf Blogspot und Jubii die Text rauswindet,
im Zweifel noch zahlen muss für sein Geschreibe,
jedenfalls kein müder Heller ihm fürs Texten verbleibe?
Schreibt dieser nun munter auf freundin.de,
ändert sich gar nichts, nur Don, dem tut´s weh.

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Ich sag zu dem Thema nix, ich sag zu dem Thema nix... Ich platz gleich! Wie blöd seid ihr eigentlich - dpetereit etc? Natürlich ist es ein Unterschied! Auf einer unabhängigen Plattform zu schreiben, um des Schreibens willen. Sich seine Leser erarbeiten. Es geht um einen selbst. Und nur um einen selbst. Für einen Verlag zu arbeiten - nur gegen GELD! So funktioniert Journalismus und wenn Bloggen Teil eines Magazins wird, auch dieses: Der Autor gibt seine Arbeit, sprich seinen Text und bekommt Geld dafür. Das ist kein Privatvergnügen mehr, das ist Business und das Vergnügen eines einzelnen Herrn, der damit Geld verdient.

Und dpetereit: Wenn Sie meinen auf diese Art Leser bekommen zu können - die Chefredaktion sucht ja noch Leute, die gerne umsonst texten.

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Don, Verständnis vorstellend:

Das mag so sein der Blogger Sicht
nur sieht es so der Schreiber nicht.
Ein Journalist muss auch was essen
und Bezahlung ist da nicht vermessen.
Würde jeder des Burdas Medienprofite
durch Frohnarbeit steigern, also bitte,
dann kommen alle, wollen das gleiche
mehr Zaster für Lau für ihre Reiche.
Zurück bleiben hungrige Schreiberleut
deren Tische bleiben blank für heut,
morgen und in vielen langen Tagen
nur Nestlé-PR bringt was zum Nagen.

Willst Du also bloggen, so sei frei
pfeiffe Dir ein fröhlich Lied dabei.
Will ein Burda aber mit Dir kassieren
sollst auch Du mit Geld da profitieren.
Dann ist der Deal klar und deutlich:
Journalismus. Und nicht sonstwie käuflich.

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Der italienische Heldentenor strappato (angeheitert ob des naiven Blicks auf die Wirklichkeit)

Des Junkers Burda Reichtum baut auf Worte,
erstellt, gedruckt und verkauft allerorte.
Wenn nun sich blogger finden,
die sich die Texte kostenlos entwinden,
reibt sich der Junker die Hände,
und fragt ob sich nicht noch mehr Hilfe fände.

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Der kleine Petereit (standhaft im Sturme rufend)

Oh Ihr Journalisten, zeigt doch Vernunft!
Hier geht es doch gar nicht um Eure Zunft!
Nur Blogger, die ihre Meinung verbreiten,
sind die zur kostenlosen Mitarbeit Bereiten.
Und da ist der Unterschied, so seht ihn doch an.
Es gibt eben Leute, die schreiben for fun!

Und helgab, was bildest Du Dir ein?
Brichst brachial und stillos hier rein,
zu beschimpfen die edlen Diskutanden,
Du hast von Allen am wenigsten verstanden!

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Ach da lacht Alfons, der runde Barde
grad hier herein marschiert die Garde
des Herrn LüBü neue Blogschülerlein
aus der PR - na kommse nur herein!
Hier könnense live was Brutales erleben.
Wolfgang, Du solltest mir Tantiemen geben.

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Don, mässigend zu Petereit.

Nur Blogger? Also wirklich, schau mal, nein.
Die meisten sollten normale Journaille sein,
der Freundin oder Artverwandtes mit Interesse
an Publizität. So eine willige Mätresse
des üblich promisken Awareness-Bizz.
Kleine süsse Blogger? Pardon, ein Witz.

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Helga, die eingebildete zu Petereit:

die edle Dame spricht
mit möchtegern Rittern nicht
die Dummheit siegt
das ist der Lauf der Welt
wer schreibt für Geld
das regiert die Welt
sollte auch selbst was bekommen
so hab ich's vernommen
denn das obliegt
der Gesetzmäßigkeit

und sage ich hätte wohl nichts verstanden
ein müdes Lächeln hab ich dafür bereit
wer sich versteht als Diskutanten
der geht hier wohl zu weit

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Petereit, mit gewissem Verständnis für Don´s Positionen:

Schreibende Söldner sollten sie sein,
jedenfalls kenne ich an Journalisten keinen,
der uneltgeltlich sein Können verschleudern würde.
Ernährung und Obdach wären sonst eine Bürde,
die zu finanzieren so manchem schwer fiele.
Und Hartz4 gefällt nun doch nicht als Ziele.

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Nörgler, vor die Szene tretend
Wir hören hier ganz offenbar
das Schnattern alter Neiderschar.
Durch Lügenpeters stumpfen Sinn
schlägt alles gleich von Lachen hin.
Die Wahrheit hat er arg verdreht.
Auf Stirn sein Schweiß – sonst nichts mehr steht.

Wenn wir nur den Don andissen,
müssen wir den Ruhm nicht missen.
Groß wie Don mal selber sein,
kommt Lügenpit ins Brunzklo rein.

Und dieses Klo ist ihm kommod:
Sein Schwung kommt aus der Blase.
Kein Wunder: Sein Gehirn ist tot,
drum lallt er nur die Phrase.

Zu dumm, um aus dem Bus zu gucken,
tut anderwärts das Popa spucken.
Er fuchtelt mit dem DJV,
und ist doch nur 'ne N******.
Der Hoffnungston klingt fernerweise -
Dem Popa bricht's Genick ganz leise.

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Ganz großes Kino, ja nee, opera buffa!

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Zwischengesang aus der Kosmetikstube
Der gedopte Kosmetikblogger Die nette Kosmetik-Bloggerin bei Burda sang dazu (Probleme ihrer Jugend bepulend):

"Ooh, ich bin die Bloggerin von der Kosmetik
und dennoch versteh ich mich auf hohe Ethik
Ich will meine Leser/innen stets beschenken
oder mit Beleidigungsversuchen kränken"

Hier fiel eine ethische Selbstverpflichtung der Burdablogger an:
Ja, natürlich hatte mich Ihr Vorwurf, einen “Product-Placement-Blog” verfasst zu haben, zutiefst in meiner journalistischen Ehre gekränkt! Für einen professionellen Schreiberling gibt es kaum etwas Schlimmeres, als den Verdacht des Objektivitätsverlusts.
Das klingt recht schön und leise knallt
der ausgequetschte Pickel bald

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Don Alphonsi: nachdem er ein Bild der Frau ergoogelt hat, nun zur Musik von Là ci darem la mano, dem immer noch höchstwirksamen Zerlinenbetörer aller Bettduette singend:

Welch Abgrund an Demut und Liebreiz
welch Ehre so bescheiden zu sein,
Nein, nie wird es sein Industrien Geiz,
der beflecket diesen Ehehehrenschein.

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Ich liege gleich unter dem Tisch. Objektivitätsverlust in einer Redaktion, die sich sicher gerne zu Modeschauen und Produktvorstellungen einladen lässt und deren Produkt aus Anzeigen und mit Herstellernachweisen ganierten Fotostrecken besteht

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Wenn Du Dich von allen und jedem schmieren lässt, bist Du in gewisser Weise auch wieder neutral. So war das noch zu Zeiten der Munich Area, da wird sich nicht viel geändert haben.

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Wer von allem und jedem geschmiert wird, lernt, auf die Details zu achten. Location, Unterbringung, Anreise, Unterhaltungsprogramm - der Unterschied ist oft nur klein, aber fein.

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Maledetto! Sie scheinen da drüben gecrasht zu sein! Der Server ist tot wie der Drache nach Siegfried.

Nicht kann jetzt alle Welt mit Grauen
diese Schleichwerbung durchschauen
Ihre grausam wilde Gier.
Ist´s der Festplatte Rachestimme?
Freundin vor der Strafe zage,
Weh' Euch, noch an diesem Tage
Brutzle Euch der Laserstrahl.

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Der Knilch labert, der Köter knurrt
im nächsten Akt der Häcksler surrt.
Da weiss wer noch nicht wer ich bin.
Ober er es merkt, bevor er geht hin?

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Hat es auch viel Spaß gebracht.
Mit Reimen wird jetzt Schluss gemacht.
Auf einen Nenner kommen wir nicht,
obwohl der Meinungsunterschied recht klein ist, inhaltlich.

Ich mein, was inakzeptabel ist, braucht den Rüffel.
Transparency, Euroweb, Archiv-Blog und andere Trüffel.
Was man nur für schlecht hält, kann man kritisieren,
man muss es aber nicht gleich völlig demontieren.

Die Sprache sollte immer gesprächstauglich bleiben,
Heftige Beleidigungen muss man nicht schreiben.
Aus der Trackbackhöhle ruf ich zum Abschied:
Gebt dem Nörgler endlich seine Pillen, sonst dreht der noch durch!

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Es tritt auf der Narziss mit dem Goldhund:

Der Schönste im Bloggerland zu sein ist mir bestimmt
drum habe ich meine Leier auf Burdas Bühne gestimmt
der Lohn meines Liedes sei der Augenaufschlag der Freundinblogleserin
die sich schmachtend wirft in den Staub vor mich hin.

Doch auch bei anderen Weibern krieg ich einen Steifen seh ich am Himmel Kondenswasserstreifen
und weil so wahnsinnig viele Frauen alleine durch die Baumärkte streifen
habe ich dort zwischen Hochregalen mein Revier bezogen
oder stehe mit zehn Hundefuttersäcken, das ist ungelogen
an der Kasse vor einer gar feinen Kassierin mit wunderbaren Augen
und lass mir von ihr in der Fantasie die Lenden auslaugen.

Denn zur Kennenlern-Limonade an anderen Orten
ich war da irgendwie nicht schnell genug mit den Worten
reichts wieder mal nicht, zum Kavallier fehlt mir wohl was
mir fällt's nur nicht ein - scheiß drauf - das Leben macht Spaß.

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Doch glänzend wie der Deus ex machina erscheint,
so schnell wie mancher Blogger die PR entbeint,
der Basicio Roberto mit der Lösung für Probleme,
welches man nur preisen kann in diesem Poeme.

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Hebigs Heiko ist ein netter Geselle,
obwohl er surft auf jeder Welle.
Heuerte bei Burda an,
brachte dessen blogs voran,
Merkt es geht nicht auf die schnelle.

... link  

 
Der Heiko ist ja gar kein schlechter Mann,
doch bei der Freundin ist er wahrlich übel dran.
Da haben ein paar Ahnungslose rumgewurschtelt,
vielleicht auch mit den Mächtigen gar rumgebusselt,
dann ist so ein Berater auf verlornem Posten.
Ohne Macht über Idioten sind das nur Kosten.
Und sind es der Kunstfiguren Deppen viele,
verflüchtigen sich die hohen Business Ziele.
So viel Arbeit, Vorbereitung und auch Planung
werden nun zur schaurig-grausligen Mahnung:
Willst bloggen Du als grosser Medientycoon
Gib acht - vor der Blogger scharfen Harpun.
Gnade für coole Mamas, Sahras, Köter ist uns fremd
hauptsache, das Pack knistert, wenn es brennt.

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Doch im grossen blauen Erdenrund,
tun auch andere das Schlachten kund.
Seit Homerens Zeiten wächst daraus die Saga,
für der Sarah Freundin ist dergleichen gaga.
Ach, der Traum vom Bloggerglück tut schwinden,
wenn einen Blogger mit grosser Inbrunst schinden.

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Jetzt tut der Dorin Popa auch noch Trackbackschleimen,
da war wohl noch nicht genug Heulen und auch Weinen.
Der Freundin Blogs benehmen sich wie Viagra und Paracetamol
brunzblöd, arrogant, nichts ausser Spam und ziemlich hohl
Wenn der es nimmer lernen will, das gute Blogverhalten,
muss ich mit einer Rechnung einen Gang nach oben schalten.

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Entschuldigens bitte die Damen und Herren
Könnt vielleicht jemand eine kurze blondinentaugliche Zusammenfassung schreiben, wenn´s vorbei ist? Ich hab´s nicht so mit der Kunst und mit der Oper schon gleich zweimal nicht. Da wird mir zuviel gesungen vor dem Sterben.

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Aber doch bittesehr, Frau ks!
Hier die Zusammenfassung:

Best lyrik practice: Nörgler.

Totally management abstract: 42.

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Ich war nie ein Fan von Opern ...
... aber die hier gefällt mir SEHR gut. Selten so gelacht.

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