Wo man nicht begraben sein moechte

Draussen vor dem Tor quengelt ein Bergbauernkind, dass es auf keinen Fall da rein will. Die Zeiten aendern sich auch im schoenen Tirol, da wo Oskar Panizza seinen Kindertotenchor herkommen laesst, im Liebeskonzil. Als ich ein Kind und wegen Asthma in den Bergen war, liebten es die Eingeborenenkinder noch, durch die Schmiedeeisenkreuze zu rennen und dabei schaurige Geschichten zu erzaelen, als der Opa im Winter gestorben war, es aber keiner bemerkte, weil er auf dem langen, runden Kachelofen lag und einfach nicht kalt wurde.



Drinnen ist es dann ruhig. Aus dem Tal gibt es nur drei Ausgànge, Nord, Sued und nach unten. Es sieht nicht so aus, als ob sie die richtige Wahl getroffen haben, aber man kann es sich nicht immer aussuchen. Ich schon. Noch. 10 Kilometer weiter ist Italien, und der Tod hat darauf verzichtet, sich mir ungefragt in einer Kurve der Brenner Staatsstrasse vorzustellen, als Birra Forst Transporter vielleicht, oder als geschmackloses Muenchner Nuttenflitscherl mit einem dummdreisten Raser und Standardblondina an seiner Seite. So Typen wie das Jung&Froehlichgeschmeiss, das gerade im Club hinter mir mit eimergrossen Longdrinks verlaengerte Semesterferien feiert, wo die Stunde Internet 5 Euro kostet. Kurz: Ich bin angekommen.

Freitag, 12. Mai 2006, 23:03, von donalphons | |comment

 
Die 70er Jahre Totenhalle rundet dieses Ensemble sehr schön ab. Stehen da Mazdas auf dem Parkplatz?

... link  


... comment
 
Da sage ich doch mal ganz artig Danke. Das freut mich sehr.

... link  


... comment
 
Ach ja, die Friedhöfe unterwegs...
... die haben schon was.-

Ich muß wieder mehr reisen. Immer nur Münchener Friedhöfe mit Namen wie 'Schwester Hildegardis Himmelstoß' bei den Nonnengräbern sind auf die Dauern nicht so erheiternd. Lieber wieder das Gruseln und Schaudern, wenn die Bergbauernblagen am Rand en masse entsorgt worden sind.

... link  


... comment