Da war diese Wolke

Kurz hinter Gries am Brenner verschwand die Sonne hinter einem Wolkenschleier und tauchte die Landschaft in ein surreales, farbreduziertes Licht, ein heller Schleier, der alles wie gleissend weisser Staub bedeckt, fast wie die Bilder aus dieser Region wahrend des grossen Krieges, der nachtraeglich nur der erste werden sollte. Und ploetzlich sticht der Verfall und die Schaebigkeit des Landes in die Augen, der Alte mit dem blauen Schurz, der betrunken durch Sterzing torkelt, die Frau mit ihren Tuetenbergen, die bei Bozen am Strassenrand eines Kreisverkehrs sitzt, wo sicher keiner kommt, um ihr zu helfen oder etwas zu geben. Fuer die Tour durch das Sarntal und den Passuebergang ist es heute einfach zu kalt. Der Schleier bricht nur selten auf, an der Salurner Klause ist auch im Sueden jedes Blau verschwunden.



Im Arcotal, von Trento kommend, ist dieser kleine See mit dem Schloss, das heute ein wirklich gutes Restaurant beherbergt. Normalerweise von barocker Pracht, wirkt es heute wie das Moorschloss der Familie Ushero.



Hinter Torbole versinkt der gelbe Fleck, der nur entfernt mit der Sonne verwandt zu sein scheint, eine tuberkoloese Nichte zweiten Grades vielleicht, hinter den Bergen. Morgen, das wissen Gardaseekenner, wird es anders sein, dann putzt der Vento aus dem Norden das Grau weg wie ein gerade dem Tode entronnener Lustgreis ein Freudenmaedchen, mal schaun, ob seine Kraft fuer einen Tag reicht, oder ob er schon gegen Mittag verroechelt.



Ich werde es sehen. Allein schon wegen dem Blick aus meinem Fenster. Es ist das Fenster, das ich hier immer habe, mit dem immer gleichen Blick himueber nach Limone. Schoen ist es hier, eine Terasse habe ich auch - und es gibt Katzen. Fuer einen Blogger ein nicht yu unterschaetzender Standortvorteil.

Freitag, 12. Mai 2006, 23:26, von donalphons | |comment

 
So sieht das Monster aus. :-)

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Sehr, sehr schoen
das waren noch Zeiten, damals.

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