Italien und der Irak

Gestern hielt der neue italienische Ministerpräsident Romano Prodi eine Ansprache, die der sog. "Koalition der Willigen" für den Irakkrieg einen schweren Schlag versetzte. Italien wird den "schweren Fehler" der Unterstützung des Krieges durch einen kontrollierten Rückzug beenden. Um die Bush-Administration, für die der Faschistenkolaborateur Berlusconi den nützlichen, spassigen Idioten in Europa gab, wird es damit noch ein wenig einsamer.

Wer mit offenen Augen durch Italien fährt, kann aber erkennen, wie wichtig das Thema hierzulande ist. Es gibt kein Dorf, wo auch vor Prodis Ansprache nicht an ein, zwei Häusern die Regenbogenfahnen mit der Aufschrift "Pace" hängen. Man bekommt sie überall, sie liegen in Autos im Fond, sie wehen an den Balkonen und von den Fahnenstangen, sie liegen auch in Geschäften, und ich könnte mich verfluchen, dass ich das Bild der Pasta auf der Regenbogenfahne in Valeggio nicht gemacht habe. Seit gestern hat ihre Zahl nochmal zugenommen. Das Thema ist von öffentlichem Interesse, und es wird auch öffentlich ausgetragen. Vor acht Jahren waren alle möglichen Ecken im Veneto, viele Ortsschilder und Mauern mit "Republica del Nord" verschmiert, dem Ziel der rechtsextremen Lega Nord. Das alles ist verschwunden, nur an einem Kreisel in Trento habe ich das noch gesehen. Heute dominiert die Pace-Flagge. Und Bossi, Berlusconi und Mussolini sind nur noch verbleichende Fratzen auf den alten Wahlplakaten.

Freitag, 19. Mai 2006, 13:19, von donalphons | |comment

 
Und das ist gut so!

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Ich mag positive Nachrichten ...

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